Asexuell

Ohne Sex … für immer?

Asexuell - Es geht auch ohne

Asexualität bezieht sich auf Personen, die mehr oder weniger nicht an Sex mit anderen Menschen interessiert sind und keine sexuelle Anziehungskraft auf andere Menschen haben. Das Spektrum von asexuell umfasst eine Vielzahl von Identitäten. Es gibt Menschen, die sowohl auf Sex als auch auf Romantik verzichten. Andere sind zwar an romantischen Beziehungen interessiert, nicht aber an sexuellen. Außerdem gibt es noch Demisexuelle, die nur sexuell an Menschen interessiert sein, denen sie emotional extrem nahe stehen, und Autosexuelle, deren Sexualtrieb sich auf Masturbation beschränkt.

Was ist Asexualität?

Unter Asexualität versteht man das fehlende Interesse an Sexualität. Wer asexuell ist, verspürt kein sexuelles Verlangen, egal zu welchem Geschlecht. Asexualität ist keine psychische Störung, sondern wird inzwischen als sexuelle Orientierung verstanden, so wie Homo- oder Heterosexualität. Die Menschen verspüren einfach kein Bedürfnis nach sexuellen Handlungen, obwohl sie andere Menschen – egal welchen Geschlechts – durchaus attraktiv finden. Viele sehnen zwar nach Zärtlichkeiten, Kuscheln und Romantik, obwohl sie sich als asexuell bezeichnen. Sogar der Kinderwunsch kann vorhanden sein. Nur die sexuelle Handlung an sich finden Asexuelle sinnlos, nervig oder unangenehm. Asexualität bedeutet, sich zu niemandem sexuell hingezogen zu fühlen. Es kann bedeuten, dass Person, die asexuell ist, gar keine sexuelle Lust empfindet. Manche Asexuelle sind nicht an Sex mit anderen Menschen interessiert, empfinden aber Lust bei der Masturbation.

Ist Asexualität selten?

Es ist oft zu lesen, dass etwa 1 % der Bevölkerung der Asexualität zuzurechnen sind. Diese Zahl stammt jedoch aus einer alten britischen Studie, die sich nicht auf andere Länder übertragen lässt. Mit anderen Worten, man weiß es nicht. Es gibt keine aktuellen Zahlen, denn sie sind schwer zu erheben. Außerdem gehen Forscher von einer hohen Dunkelziffer aus. Zum einen wissen viele gar nicht, dass die sexuelle Orientierung asexuell überhaupt existiert. Zum anderen schweigen auch viele Betroffene aus Angst, von ihren Mitmenschen stigmatisiert zu werden.

Haben Asexuelle jemals Sex?

Einige schon. Manche tun es ihrem Partners zu Liebe, um eine Beziehung aufrechtzuerhalten, manche um Stress abzubauen. Asexuellen Menschen fehlt das körperliche Verlangen nach Sex. Sie spüren keine körperliche Anziehung zum Partner, weshalb es ihnen schwerfällt, sexuelle Nähe zuzulassen.

Ist Asexualität dasselbe wie das Zölibat?

Nein. Absolut nicht. Eher ist es das Gegenteil. Das Zölibat ist das Gelöbnis der körperlichen Lust nicht nachzugeben. Es ist also eine freie Wahl aus religiösen Gründen auf Sex zu verzichten. Wer asexuell ist, kann sich nicht frei zu seiner/ihrer Neigung entscheiden. Allerdings können sie entscheiden, trotz Asexualität Sex zu haben, zum Beispiel dem Partner zu Liebe oder wegen eines Kinderwunschs.

Fragen & Diskussionen über Asexuell

  • Asexuell und Kinky

    Nun, normalerweise muss ich sowas nicht an die große Glocke hängen aber irgendwie habe ich grad Langeweile und wollte auch mal ein Thema anfangen. Jetzt ergibt sich folgende Situation: Ich bin as ...
  • Mitglieder, die nach Asexuell suchen

    Ähnliche Vorlieben wie Asexuell

    Sexualität ist ein Spektrum, und es gibt mehr als eine Möglichkeit, hetero zu sein. Es ist wahr, dass Menschen, die sich als Hetero identifizieren, im Allgemeinen nur von Menschen eines anderen Geschlechts angezogen werden. Doch es ist auch eine Tatsache, dass es mehr gibt als nur zwei Geschlechter. Es gibt Menschen, die sich als heterosexuell identifizieren, weil sie sich zu anderen Geschlechtern als ihrem eigenen hingezogen fühlen. Manche Menschen sind hauptsächlich von der Geschlechtsidentität angezogen und haben Beziehungen zu Trans-Partnern, während andere sich nur zu Cisgender-Personen hingezogen fühlen. Nach der klassischen (binären) Definition bezeichnet man Frauen, die sich zu Männern hingezogen fühlen und Männer, die sich zu Frauen hingezogen fühlen, als hetero.
    Man bezeichnet Menschen als schwul, die sich als Männer identifizieren, die miteinander daten, vögeln und generell Menschen lieben, die sich selbst ebenfalls als Männer identifizieren. Im Laufe der Jahre identifizierten sich jedoch immer mehr Menschen im LGBT-Spektrum mit dem Begriff. Menschen verschiedener Genderidentitäten und sexueller Orientierung verwenden ihn manchmal, um sich selbst zu beschreiben. Diese Kontroverse um Homosexualität hat hauptsächlich damit zu tun, dass cis-Schwule Männer anders wahrgenommen werden als andere im LGBT-Spektrum. Traditionell bezieht sich der Begriff „schwul“ als Vorform des heutigen Wortes "schwül" auf das Wetter und bedeutet "drückend, warm". Im 19 Jahrhundert verbreitete sich unter Studenten das Wort "Schwulitäten" für Schwierigkeiten, bei denen man ins Schwitzen kommt. Zu Beginn des 20 Jahrhunderts taucht der Begriff schwul erst mal als Synonym von Homosexualität auf und verbreitete sich rasch. Zunächst war der Begriff abwertend gemeint. Doch seit den 70er Jahren vereinnahmten die Homo Communities den Begriff als Selbstbezeichnung, wodurch er peu à peu normalisiert wurde.
    Bisexualität bedeutet in seiner klassischen Definition, sich zu Menschen beider Geschlechter sexuell oder romantisch hingezogen zu fühlen. Die Beschränkung auf die binäre Definition der Geschlechter erweist sich jedoch mehr und mehr als unzulänglich und wurde immer mehr auch auf Menschen anderer Genderidentitäten und sexueller Orientierungen erweitert. Es ist wichtig nicht zu vergessen, dass bisexuelle Menschen nicht auf einem Zaun sitzen und auf die 50/50-Chance warten, sich zu jener oder dieser Seite zu orientieren. Bisexualität bedeutet schlicht, dass man Personen zweier Geschlechter attraktiv finden kann. Man ist nicht auf ein Geschlecht beschränkt, sondern man kann sich für Personen gleich welchen Geschlechts interessieren. Das gilt vielleicht für die große Liebe aber auch für einen One Night Stand.