Um welche Uniformen geht es bei diesem Fetisch?
Formal zeigt das Tragen einer passenden Uniform die Zugehörigkeit einer Person zu einer bestimmten Gruppe (z.B. Armee, Marine, Polizei, Krankenschwester etc.).
Das Tragen einer Uniform unterstützt bestimmte sexuelle Fantasien. Hier geht es oft um gendertypische Klischees, wie z. B. die Beschwörung männlicher Kontrolle (z. B. Feuerwehrmann) oder von weiblicher Fürsorge und Pflege (z. B. Krankenschwester).
Teilweise ist das Tragen einer Uniform auch Teil eines anderen sexuellen Fetischs. In diesem Fall dient die Uniform nur als Hilfsmittel, wenn jemand eine Uniform aus einem bestimmten Material (Latex oder Leder) trägt oder einen Arztkittel für Kliniksex.
Untersucht man die Funktion einzelner Uniformtypen und ihre jeweilige Beziehung zur sexuellen Fantasie und sexuellem Fetischismus, stellt man fest, dass Uniform eine zweite Haut sind, die man einfach überstreifen kann. In sexueller Hinsicht ist es erregend und attraktiv, denn mit dem Anziehen der Uniform übernimmt man jene Kompetenzen und Attribute, die den regulären Trägern dieser Uniform zugesprochen werden.
So verfügen Polizisten und Militär über bestimmte physische Eigenschaften. Sie sind körperlich fit, geübt im Kampfsport, repräsentieren die staatliche Macht und übernehmen Autorität. Diese Uniformen tauchen folglich oft bei Dominanzspielen auf und im Kontext von Sadomasochismus.
Dienstmägde und Sekretärinnen sind natürlich immer darauf aus, ihren Boss zufriedenzustellen, sie sind devot. Auch hier ergibt sich automatisch eine BDSM Dynamik.
Krankenschwestern und Ärztin haben Kompetenzen, die sich für Doktorspiele eignen. Sie sind immer um das Wohl ihrer Patienten besorgt, also sehr fürsorglich. Andererseits können sie auch streng sein, wenn der Patient sich nicht an Anweisungen hält.
Niedrigen Puls? Keine Sorge, eine sexy Krankenschwester lässt deinen Puls bestimmt höher aufschlagen
Das Schulmädchen oder die Cheerleaderin auf der anderen Seite repräsentiert eine unschuldige, aber hochgradig verführerische Nymphe.
Interessant ist, dass die Uniformen männlicher Rollenspieler eher realistisch sind. Für das Spiel eignet sich die echte Uniform am besten. Andererseits sind die Uniformen weiblicher Rollenspielerinnen groteske, hypersexualisierte Versionen dessen, was in der realen Welt getragen wird. Krankenschwester und Ärztinnen trifft man jedenfalls in ihrem natürlichen Umfeld nicht im hautengen, ultraknappen und weit dekolletierten Latexminikleid und High Heels an. Echte Schuluniformen, Sekretärinnen- und Cheerleader-Outfits können zwar schon relativ sexy sein, aber die Rollenspielversion ist immer eine Karikatur dessen, was man in der Realität antrifft. Von sexy Nuns wollen wir gar nicht erst anfangen.
Das Spiel in und mit Uniformen ist so etwas wie die Grundausstattung in der Welt des Kinks. Es hat etwas Befreiendes, in die Rolle einer uniformierten Person zu schlüpfen. Polizisten, Schulmädchen, französische Dienstmägde und hunderte andere sind aus dem Spiel nicht wegzudenken. Es bietet sich an, dass der Gefängnisinsasse vom Wachpersonal zum qualvollen Verhör in strenge Bondage gelegt wird. Und wenn die ahnungslose Schülerin vom strengen Klavierlehrer bestraft wird, sind wir mittem SM.
Auch Schwule finden Uniformen total sexy. Lebt man den Uniform Fetisch gemeinsam aus, entsteht schnell ein Wir-Gefühl. Befehl-und-Gehorsam-Spiele, Machtdynamiken oder geile Sex-Manöver im Gelände lassen sich mit Uniformen gut spielen. Spielereien, Humor, Hautkontakt und Sex sind garantiert.
Wenn die Uniform gut sitzt, kommen die körperlichen Vorzüge gut zur Geltung und in der Fantasie steckt dann auch ein harter Kerl darin. Jeder Typ wird noch reizvoller in einer sexy Uniform.
Auch schwule übersteigern die Realität. In Fetischshops findet man hautenge Uniformen mit militärischen Abzeichen in Leder und geschnitten als Chaps (d.h. ohne Arsch).
Auch Schwule wissen (oft aus leidvoller eigener Erfahrung), dass Uniformen seit jeher für Disziplin und Gehorsam sowie Dominanz und Unterwerfung stehen. Das ist auch bei ihnen die Grundlage für viele Rollenspiele, bei denen jeder die Gelegenheit hat, geheime Fantasien auszuleben.
Armee und Polizeiuniform kauft man am besten in Military Shops, dies es überall gibt. Sehr günstig gibt es dort aussortierte Kleidung aus Original Militärbeständen. Wer die Uniform einer bestimmten Einheit von Army oder Navy sucht, wird im Internet fündig. Hier wird auch der ungewöhnlichste Wunsch erfüllt.
Wer eine sexy Fantasieuniform haben möchte, geht am besten in den Sexshop, wo man sie anprobieren kann. Ausgefallene Wünsche erfüllt man sich wiederum am besten bei Onlineshops. Hier bekommt man wirklich alles, was die Fantasie hergibt. In der Regel ist diese Kleidung nicht einmal besonders teuer.
So manchen Uniformfetisch kann man auch improvisieren. Für die sexy Sekretärin reichen Bluse, Bleistiftrock, Halterlose und Heels. Und will man die Ärztin geben, reicht es unter Umständen schon einen weißen Kittel und eine Brille zu finden.
Tomasz Bordemé ist Autor und Blogger, der über BDSM und Erotik schreibt. Außerdem versorgt er unsere kinky Community auf Fetisch.de mit News und Einsichten aus der Szene.
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