Soweit der Klappentext. Aber wie sehen die Fotos tatsächlich aus? Erotik? Check! Bondage? Check! Kinky Kleidung? Check! Latex, Nylons, Leder, PVC - genau die Art Kleidung, die von Kinkstern getragen wird, natürlich auch beim Bondage. Und wie so oft ist ein bedeckter Körper interessanter als ein nackter …
Zum einen diese Materialien, die wie ein zweite Haut sitzen. Aber auch die Eleganz, mit der sie getragen werden. Zum anderen die Schönheit der Frauenkörper mit echten Rundungen, ein wenig an die 60er Jahre erinnernd, ein wenig Betty Page. Die Fragilität der gebundenen Frauen, hervorgehoben durch High Heels mit Mini-Absätzen oder der Blick der klassischen Jungfrau in Nöten. Im Gegensatz dazu die Grobheit der Fesselungen aus Seilen, zum Teil schweren Ketten und groben Schlössern. Die Haltung der Frauen, gezwungermaßen sich darbietend, zugänglich, bereit zum Gebrauch, zum Benutzt-werden.
Weil sie meiner Fantasie Raum geben. Ich habe einen Reiz fürs Auge, sehe die Kleidung, sehe das Bondage, aber es ist kein Film, der sich mir aufdrängt, der mir zeigt, was passieren wird, der mir alles vorgibt. Ein Foto ist nur eine Momentaufnahme. Was ist vorher geschehen? Wer hat diese Kleidung ausgesucht? Die Frau? Der Fotograf? Wer hat das Bondage angelegt? Wie hat er es angelegt? Langsam, bedächtig? Völlig asexuell oder eher mit der ein oder anderen Berührung an erogenen Zonen?
Und vor allem? Wie geht es weiter? Was geschieht nach dem Foto? Was machen die beiden, wenn die Kamera abgeschaltet, das Licht gedimmt wird? Wird die kinky Kleidung abgelegt und beide gehen nach Hause? Garantiert nicht! Die Stimmung ist aufgeladen, Nippel sind hart und die Muschi feucht, der Schwanz pocht vor Geilheit.
Ich stelle mir vor, wie der Fotograf die Ketten und die Rundungen darunter mit den Fingerspitzen nachfährt. Wie sein Finger abtaucht, in das Tal zwischen den Brüsten, in die Spalte zwischen den Beinen. Wie er ein Stück der Kleidung löst, vorsichtig, damit die Ketten und Seile bleiben, wo sie sind. Endlich kann er der Frau ins Ohr flüstern, wie geil sie ihn die ganze Zeit gemacht hat, wie schön sie ist, wie es ihn erregt hat, sie durch die Kameralinse anzuschauen. Wie sehr er sich darauf freut, die Fotos zu bearbeiten und aus den hundert geschossenen Bildern das eine herauszusuchen, das ihn schon beim Anschauen hart werden lässt und seine Gier ins Unermessliche steigert.
Wird er sie dann endlich aus dem Bondage befreien? Ihr befehlen, ihre kinky Kleidung abzulegen und ihm kniend zu Willen zu sein? Oder wird er lieber nur den Reißverschluss öffnen, die Strumpfhose zerreißen, sie durch den Stoff der Kleidung hindurch mit seinen Fingern oder einem Vibrator foltern? Meine Fantasie läuft auf Hochtouren beim Anblick solcher Fotos, weitaus mehr als bei einem Porno mit Bondage.
Wäre das auch was für dich? Versuch es mal, lass dein Kopfkino los, überlege dir, wie es weitergeht.
Vielleicht ist das etwas zum Nachahmen? Als Anregung für die nächste Session? Man muss kein Profi-Fotograf sein, um schöne Fotos zu machen. Eine vernünftige Ausleuchtung und eine gute Handykamera genügen schon für den Anfang.
Dazu eine Menge kinky Kleidung. Ich glaube, jedes Ropebunny wird sich mit Begeisterung auf diese Aufgabe stürzen. Macht es wie im Buch: Mal Nylons und nackte Haut, mal Leder, mal eure Latexklamotten. Kleidung fürs Bondage findest du bestimmt im Schrank. Ein Korsett oder eine Korsage machen sich fantastisch. Du musst sie damit ja nicht unbedingt in eine Hängebondage bringen. Ich schätze, alles was eng anliegt, was die Rundungen ihres Körpers zur Geltung bringt, wird sich auf den Fotos wunderschön machen.
Für den Hintergrund eignet sich ein Fell, das Bett (vielleicht mit einem Latexlaken?), die Sofalandschaft oder der Küchentisch. Schaut, dass die Hintergründe nicht zu unruhig werden, hängt vielleicht ein Tuch auf oder wählt den Ausschnitt so, dass nicht viel von der Umgebung zu sehen ist. Konzentriert euch ganz auf die Kleidung, auf das Dekolletee, auf den Arsch, ihr Gesicht mit einem Ballgag und natürlich das, womit ihr das Bondage gemacht habt.
Mit den Bondage-Utensilien könnt ihr nämlich genauso spielen, wie es die Fotos erkennen lassen. Mal eine Kette aus dem Baumarkt mit groben oder feinen Gliedern, silbern oder golden, mal ein besonderes Seil. Es gibt Seile fürs Bondage übrigens in vielen Farben, die in Kombination mit nackter Haut oder der Kleidung jedes Mal anders wirken. Auch Hand- und Fußfesseln lassen sich fürs Bondage nutzen und schön inszenieren, wie du auf den Fotos erkennen kannst.
Schon entstehen fantastische Bondage-Aufnahmen, an denen ihr bei jedem Anschauen Freude habt. Die euch geil machen und sofort in Stimmung bringen.Wer sich eigene Fotos gar nicht zutraut, kann sich das Buch im Antiquariat besorgen, leider ist die Auflage vergriffen und es ist nur noch gebraucht erhältlich.
KINKY BONDAGE
OBSESSION
by Jim Weathers
Publisher: GOLIATH
ISBN: 978-3-936709-56-8
Format: 8.5 x 5.5“ – 21,5 x 14,5 cm
550 High Quality Fotos
368 Seiten
Hardcover; Euro 29,90
Margaux Navara schreibt erotische BDSM-Romane. Sie weiß, wovon sie schreibt, sie ist submissiv und lebt BDSM mit ihrem Partner aus. Sie gibt Geschichten und Wissen rund um BDSM gerne weiter, zum Beispiel auf ihrem Blog MargauxNavara.com und jetzt auch auf Fetisch.de.
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