Wenn es um Sex geht, denken die meisten an nackte Menschen. Tatsächlich hat die Kleidung aber einen enormen Einfluss auf die sexuelle Erregung. Schließlich lernen wir so gut wie nie jemanden kennen, der nackt ist (außer jene raren Kreaturen, die den FKK-Strand zum Anbaggern zweckentfremden). Kleidung macht bei der Partnerwahl oft den Unterschied. Manchmal kann sie sogar entscheidend dafür sein, ob man Erfolg hat.
Abgefahrene Stiefel, hautenge gewagte Latexkleider und schicke handgearbeitete Lederhandschuhe sind nur einige der Kleidungsstücke, die einem sofort einfallen, wenn man an Kinks und Fetische denkt. Aber warum ist das so?
Diese ikonischen Bilder von Kleidungsfetischen haben eine reiche Geschichte. Die Idee sexueller Fetische geht auf die Arbeit des französischen Forschers Alfred Binet zurück und wurde lange Zeit als eine Klassifizierung von psychischer Krankheit verstanden. Positiv verwendet wird der Begriff Fetisch erst mit Beginn der sexuellen Revolution der 1950er-Jahre. Seitdem wird Fetisch immer mehr als eine sexuelle Vorliebe verstanden, die als ungewöhnlich empfunden wird und immer weniger als eine Krankheit.
Viele der häufigen Fetische haben mit Kleidung zu tun, was vermutlich daran liegt, dass wir alle immer Kleidung tragen und Kleidung ein wichtiger Teil unserer Persönlichkeit ist. Bestimmte Arten von Klamotten haben auch sexuelle Konnotationen; zum Beispiel wird rote Kleidung oft als sexueller empfunden, ganz gleich, um welches Kleidungsstück es sich handelt. Und figurbetonte oder freizügige Kleidung ist das Mittel der Wahl, um sexy zu wirken – früher überwiegend beim weiblichen Geschlecht, heute auch immer mehr bei Männern.
Was Kleidung für uns sexy macht, ist meist der Kontext, in dem wir sie sehen und nicht alles wirkt in gleichem Maße sexy auf jede/n Betrachter*in. Bestimmte Materialien scheinen jedoch eine Sexyness zu besitzen. Die Haptik von Stoffen wie Seide, Satin und Samt ist einfach sinnlich. Ebenso sind der Geruch von Leder und Latex Teil der Anziehungskraft dieser Materialien. Diese Stoffe sehen nicht nur sexy aus, sie riechen und klingen auch so.
In den 1970er-Jahren kam es zu einer Explosion der Emanzipation, und als Teil davon wurde Fetischkleidung zu einem Symbol der sexuellen Befreiung. Weil sie von weiten Teilen der Gesellschaft als schockierend und frauenfeindlich angesehen wurde, nutzen Ikonen wie Madonna Fetischkleidung. Das verschaffte ihnen Aufmerksamkeit und brachte gleichzeitig Fetischoutfits in den Mainstream. Jean Paul Gaultiers Miederwaren zum Beispiel und Muglers Verwendung von Leder und Gummi zeigen das. Es ist also nicht nur die Kleidung, die anmacht, wenn man einen bestimmten Fetisch für ein Kleidungsstück hat, Fetisch Kleidung ist in der Gesellschaft auch zu einem Symbol für Schönheit und Attraktivität geworden!
Hier sind einige einfache Fragen, um herauszufinden, ob du einen Kleidungsfetisch hast.
Kannst du eine dieser Fragen mit Ja beantworten, hast du wahrscheinlich einen Kleidungsfetisch. Juhu! Das ist etwas, das man feiern und unbedingt erforschen sollte. Vielleicht kannst du es zu deinem Profil auf Fetisch.de hinzufügen, damit andere Nutzer sehen, worauf du stehst.
Die Macht von Kleidung besteht darin, dass man in eine Rolle schlüpfen und etwas anderes werden kann. Fast so, als würde man sich eine zweite Haut anziehen. Kein Wunder, dass das Verkleiden für sexuelle Rollenspiele so beliebt ist. Es macht Spaß, sich in einen sexy Cop zu verwandeln oder das Kostüm einer Krankenschwester oder Dienstmädchen überzustreifen. Man tritt aus sich heraus und wird für eine Weile jemand anderes. Das Gleiche gilt für jedes andere Outfit, in dem man sich sexy fühlt. Es kann deinem Selbstvertrauen einen mächtigen Schub geben.
Allerdings gibt es hier ein grundsätzliches Problem mit der Einwilligung. Es ist nur dann okay, eine Person sexuell zu objektivieren, die dies erlaubt hat. Die ausdrückliche Zustimmung ist hier genauso wichtig wie bei jeder anderen Art von Kink oder Fetisch. Solange du nicht vergisst, dass es eine Person ist, die diese Kleidung trägt, die dich anmacht, kannst du nichts falsch machen. Respektiere die Person und genieße dann, mit ihrer Zustimmung, alle perversen Aspekte des Kleidungsfetisch, den du magst!
Die Kleidung, die du trägst, kann wirklich eine Menge über dich aussagen und über das, was du sexuell magst. Sie ermöglicht dir, in andere Rollen zu schlüpfen, du kannst albern, streng, ernst, dominant, unterwürfig oder einfach nur verdammt sexy sein. Genieß es einfach.
Schreib uns im Forum von Fetisch.de, welche Erfahrungen du mit Kleidungsfetischen gemacht hast.
Victoria Blisse ist eine erotische Autorin, eine sexpositive Reverend und Teil von Smut.UK, die Events für neugierige und versaute Leute mit literarischer Neigung organisiert.
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