Spezielle BDSM-Möbel gibt es nicht beim schwedischen Möbelhaus auf der grünen Wiese. Wenn man gezielt danach sucht, findet man jedoch eine Reihe von Anbietern. Meist sind es kleinere Holz- oder Stahlmanufakturen. Einige dieser Anbieter spezialisieren sich auf die Fabrikation von BDSM-Artikeln. Oft ist es auch eine Leidenschaft. Wenn jemand, der normale Möbel auf Bestellung individuell anfertigt, ein privates Interesse an BDSM hat, liegt die Idee nahe, auch Möbel für diesen Zweck anzufertigen.
Das Gute daran ist, dass man oft seine individuellen Wünsche einbringen kann, denn BDSM-Möbel werden, wenn überhaupt nur in Kleinserie gefertigt oder erst nach Bestellung als Einzelfertigung und auf Maß. Der Nachteil dieser Produktionsmethode ist natürlich der dadurch bedingte relativ hohe Preis.
Sucht man im Internet, findet man jedoch eine unglaubliche Vielfalt von Anbietern. Gefertigt wird so ziemlich alles, was man sich ausdenken kann oder was man irgendwo mal in Film oder sonstigen Medien gesehen hat. Eine besondere Vielfalt gibt es bei Betten, Strafböcken und Andreaskreuzen. Auch Pranger, Käfige und Sitzmöbel, die nicht nur zum Sitzen einladen, gibt es in allen erdenklichen Variationen. Beliebt sind natürlich Konstruktionen aus blankem Stahl, denn das Material ist robust und widerstandsfähig. Dunkles Holz rangiert an zweiter Stelle, was die Wahl des Materials angeht.
Die meisten BDSM-Möbel werden von professionellen Anbietern gekauft. Clubs statten damit ihre Spielzimmer aus, Dominas ihre Ateliers. Dann gibt es auch noch einige, die an BDSM-Appartements gehen, die man Tage- oder Stundenweise mieten kann. Seltener werden BDSM-Möbel von Privatiers gekauft. Abgesehen davon, dass für BDSM-Möbel in der Regel stolze Preise aufgerufen werden, verfügt kaum jemand über ausreichenden Platz, um sich ein Spielzimmer mit einem massiven Stahlbett einzurichten, das über Käfigunterbau, eingebauten Pranger und Liebesschaukel verfügt. Damit richtet Familie Müller auch nicht das Schlafzimmer der 4-Zimmer Küche Bad Wohnung ein.
Menschen, die über Talente beim Heimwerker verfügen, haben natürlich die Möglichkeit, sich beim Bau eigener Entwürfe von BDSM-Möbel in ihrer Werkstatt auszutoben. Im Internet gibt es schöne Ratgeber und Anleitungen. Natürlich kann sich nicht jeder ein eigenes Bondage-Bett aus heimischer Buche zimmern. Aber ein Stuhl mit einer improvisierten Fickmaschine, das könnte man schon hinbekommen, dazu muss man nicht einmal Tim der Heimwerkerking sein.
Wem das Budget fehlt und sich keinen futuristischen Folterstuhl für mehrere Tausend Euronen leisten kann, der sowieso nicht ins Wohnzimmer passt, muss sich anderweitig umsehen.
Bondage ist natürlich auch völlig ohne Möbel möglich, einige Positionen erfordern jedoch zwingend wenigstens einige Fixpunkte. Man kann zwar massives Mobiliar nicht wirklich simulieren, dessen Funktion jedoch schon, wenigstens teilweise.
So manches Möbelstück, das sich bereits in deiner Wohnung befindet, kann man mit wenigen Kniffen als BDSM-Möbel verwenden.
Haken und Ösen, die man für wenige Euro im Baumarkt bekommt, kann man an jedem Bett befestigen. Dazu braucht man nicht mehr als einen Schraubenzieher. Zwei Haken im Kopf- und zwei weitere im Bereich des Fußteils. Will man seine dunklen Leidenschaften vor dem neugierigen Nachwuchs (oder den Mitbewohnern der WG) verstecken, bringt man sie verdeckt an. Schreckt man vor diesen einfachen Umbaumaßnahmen zurück, kann man sich Sets kaufen, die keine bauliche Veränderung erfordern. Dabei handelt sich um Gurtbänder, die unter die Matratze geschoben werden, sodass an allen vier Ecken Fix- Punkte herausragen, an denen der Partner gefesselt werden kann. Eigengewicht von Partner und Matratze halten das Fesselset an Ort und Stelle. Eine günstige, einfache und vor allem sehr diskrete Methode. Denn nach dem Spiel entfernt man das Set einfach bzw. versteckt es unter der Matratze.
Sehr beliebt sind Fesselsets für die Tür. Auch diese „Over-the-door“-Bondage-Sets bestehen aus Gurten, die über die Oberkante der Tür geschoben werden. Das Schließen der Tür fixiert das Set, aus der ein oder mehrere Fesselpunkte herausragen, zum Beispiel ein O- oder D-Ring. Auch diese Sets sind relativ günstig in der Anschaffung und einfach in der Handhabung. Sie sind so mobil, dass sie sehr beliebt für Dates mit Hotelsex sind. Man nimmt das Set einfach in der Handtasche mit, wirft es über die Zimmertür und packt es nach der Session wieder ein.
Tomasz Bordemé ist Autor und Blogger, der über BDSM und Erotik schreibt. Außerdem versorgt er unsere kinky Community auf Fetisch.de mit News und Einsichten aus der Szene.
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