SSC ist die Grundlage für verantwortungsbewusstes Ausleben unserer Kinks, vor Allem bei härteren BDSM Praktiken. Im Prinzip nichts anderes als ein anderer Ausdruck für den gesunden Menschenverstand, aber hübsch verpackt in einem schicken Akronym.
Es ist wichtig, BDSM-Szenarien von strafrechtlich relevanten Taten und Situationen abzugrenzen. Dies war der Grundgedanke von David Stein, der in den 80er Jahren das SSC-Konzept für die BDSM-Community definierte. Damals vor dem Hintergrund, dass Homosexuelle wie Stein, die einen SM-Lifestyle repräsentierten, deswegen mit einem Fuß im Knast standen.
Aber jetzt zurück in die Neuzeit mit viel mehr Freiheiten:
Für viele erfahrene BDSMler und Leute mit erhöhtem Risikowillen ist ein Konzept wie SSC zu einschränkend und bevormundend.
Was aber, wenn man an die Grenzen seines (Spiel)-Partners gehen möchte? Hier kommt RACK ins Spiel. RACK bedeutet Risk-Aware Consensual Kink und betont damit, dass Kriterien wie Sicherheit und Vernunft wie in SSC nicht allgemeingültig sind und auch nicht von jedem gleich ausgelegt und verstanden werden.
RACK berücksichtigt die persönliche Risikobereitschaft PLUS Einvernehmlichkeit und ist damit ein Konzept, das immer der Situation angepasst werden sollte, wogegen SSC eher generell anwendbar ist.
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Damit sich auch jeder Kinkster wiederfinden kann, wurden noch einige andere Konzepte neben SSC und RACK entwickelt.
Da wäre als erstes PRICK: Personal Responsibility Informed Consensual Kink
Im Prinzip dasselbe wie RACK, aber mit einem deutlichen Akzent auf die persönliche Verantwortlichkeit, die auch noch ein profundes Wissen um die Folgen des Handelns beinhaltet. Aber wichtig ist auch hier die Einvernehmlichkeit. Aber das ist ja wohl in jeder Situation die absolute Grundvoraussetzung!
CCC bedeutet Committed Compassionate Consent. Hier geht es darum, die Grenzen des Spielpartners zu ergründen. Dieses Konzept bietet die geringste Sicherheit, Safewords sind eher die Ausnahme. CCC findet am häufigsten Anwendung bei TPE-Szenarien (Total Power Exchange) und der Bottom ist bei diesem Konzept seinem Top komplett ausgeliefert. Also der komplette Gegenentwurf zu SSC.
Und da der Mensch dazu neigt, seine eigene perfekte Nische zu finden wird es zukünftig sicherlich auch weitere Konzepte geben, die das Miteinander im BDSM regeln. Hauptsache, jeder bleibt gesund!
Messer, Waffen, aber auch Kerzen, Feuer, Fesseln sowie Klemmen und Gewichte bedeuten eine eventuelle Schädigung des BDSM-Spielgefährten. Das muss allen Beteiligten von Beginn an klar sein. Und deswegen ist es in vielen Situationen ratsam, von vornherein eine Notbremse einzubauen zusätzlich zu SSC, RACK, PRICK oder CCC. Im BDSM ist diese Notbremse das Safeword, das jedem der Spielgefährten den Ausstieg garantieren soll, wenn persönliche (Schmerz-) Grenzen erreicht werden. Da dieses Thema mehr als ein paar Zeilen wert ist, gibt es dazu natürlich einen eigenen Artikel!
Fotos: Shutterstock.
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