“Komm her, Pet!” - Unser BDSM Puppy Play Guide

Im BDSM bekommt der Ausruf "Komm her, Pet!" eine völlig neue Bedeutung. Wenn du diese Wendung hörst, ist klar, du bist in der wunderbaren Welt des BDSM Puppy Play angekommen. Doch was ist eigentlich so interessant am BDSM Puppy Play und wie finden Anfänger, die sich für diesen Kink interessieren, am besten den Einstieg? Nun, schnapp dir einen Knochen und mach es dir in deinem Körbchen gemütlich – ich werde es dir erklären. 

Was ist BDSM Puppy Play?

Viele von uns sehnen sich danach, ihre wilde Seite auszuleben. Frei, verspielt und unverklemmt in unserer Sexualität sein zu können. Andere träumen davon, ein Haustier zu haben. Einen Gefährten, zum Spielen, zum Trainieren und vielleicht sogar zum Zähmen. Um beide geht es beim BDSM Puppy Play: Endlich einmal frei sein und das innere Tier herauslassen können.  

Eines vorweg, denn es ist wichtig: Beim BDSM Puppy Play geht es nicht um echte Tiere. Die haben beim Sex nichts verloren und natürlich auch nicht im BDSM. 

Stattdessen bezeichnet man es als BDSM Puppy Play, wenn eine Person in der Session die Rolle eines Hundes übernimmt. Der BDSM Pup ist der Welpe, der Aufgaben erledigt, trainiert wird, apportieren muss oder gefüttert und gepflegt wird. 

Hauptidee beim BDSM Puppy Play ist, dass der devote Part sich möglichst wie ein Welpe verhält und so behandelt wird: Er bellt, knurrt, wedelt mit dem Schwanz, jault, winselt und der BDSM Pup macht Kunststücke, wenn er vom dominanten Partner dazu angeleitet wird. 

Wie man die Rolle des BDSM Pup übernimmt? 

So wie es viele Hunderassen gibt, gibt es verschiedene Arten beim BDSM Puppy Play. Allen gemeinsam ist Einvernehmen, denn der devote Partner übergibt die Kontrolle an den dominanten Part. Der BDSM Pup unterwirft sich dem „Herrchen“ bzw. dem „Frauchen“ – sprich dem/der Top. Wer BDSM Puppy Play mag, genießt es einmal das Haustier einer anderen Person zu sein, so wie andere es genießen, Sklave zu sein. 

Aber das BDSM Puppy Play hat oft noch eine andere Seite: Indem man in die Rolle eines Welpen schlüpft, befreit man sich davon, man selbst zu sein. Man taucht direkt in die Rolle des BDSM Pup ein, lässt die Komplexität des Menschseins hinter sich und kann nach Belieben herumtollen und -toben.  

Zwei BDSM Pups auf einer Parade. Foto: All Ears von Istolethetv über Flickr Creative Commons 2.0 license.

Wie genau läuft das BDSM Puppy Play ab? 

Was genau beim BDSM Puppy Play passiert,  hängt allein vom BDSM Pup und seinem bzw. ihrem Besitzer ab. Bei Veranstaltungen in einem Club mit dem entsprechenden Motto, werden die BDSM Puppys gepflegt, sie werden einem Publikum vorgeführt oder müssen einen Hindernisparcours absolvieren. 

In privaten Sessions kann der Schwerpunkt beim BDSM Puppy Play auf dem Training liegen: Der BDSM Pup lernt durch Belohnung und Bestrafung, wie er das perfekte Haustier seines Besitzers wird. Er lernt, wie man aus einem Napf isst, wie man apportiert oder andere Dienste leistet. Wichtig ist, dass devoter und dominante Partner vorher aushandeln, was erlaubt ist. 

Viele spielen das BDSM Puppy Play intensiver und beschränken es nicht auf eine Session. Der BDSM Pup trägt z. B. ein mehr oder weniger aufwendiges Kostüm, dass ihm hilft, das Tier zu verkörpern und sich in die Tierpersönlichkeit zu versetzen. Möglich ist sogar Bondage und BDSM Puppy Play zu kombinieren. Dabei werden Knie und Handgelenke gefesselt und mit Pfotenhandschuhen versehen. Dazu gibt es eine hübsche, schwarze Lederschnauze, Hundeöhrchen und sogar einen anal eingefügten Schwanz, mit dem gewedelt wird.  

Möchtest du es mit BDSM Puppy Play versuchen? 

Wenn die Idee BDSM Puppy Play für dich irgendwie interessant klingt, gibt es viele verschiedene Möglichkeiten, das Halsband anzulegen und das Welpenspiel auszuprobieren.   

Doch bevor du dich mit allen vier Pfoten in ein aufwendiges BDSM Puppy Play trollst, einige Tipps: 

Um ein guter BDSM Pup zu sein, muss man sich seinen eigenen mentalen Raum schaffen. Schaue dir einfach mal YouTube-Videos zum Verhalten von Welpen an – sie sind extrem verspielt, frech und ein wenig "böse", denn sie tun längst nicht immer, was man ihnen sagt! Die Welpen lernen immer und überall dazu und haben einen geradezu unbändigen Spiel- und Entdeckungstrieb. Denke daran, dich wie ein Welpe zu bewegen. Gehe runter auf alle vier Pfoten (investiere vielleicht in Knieschützer, um dich vor Kratzern und Verletzungen zu schützen) und wedele mit dem Schwanz, belle und jaule. Welpen sind immer darum bemüht die Aufmerksamkeit der Personen in ihrer Umgebung auf sich zu lenken. 

Probiere deine neue Welpenpersönlichkeit an einem sicheren Ort aus, dann kannst du damit beginnen, einige Spieloptionen zu erkunden. Während der Session musst du in ständiger Kommunikation (auch durch Bellen) mit den Spielpartnern bleiben. Und wenn die Session unangenehm wird, beenden sie oder bitte um eine Pause. 

Wer ist ein „good boy“ im BDSM Puppy Play?   

BDSM Puppy Play bietet eine Menge ausgelassenen Spaß mit viel Potenzial für intensives BDSM, egal ob du ein zahmes Hündchen oder ein wildes Biest bist. Good Boy bedeutet Guter Junge und ist ein Lob an den BDSM Pup. 

M. Christian ist ein angesehener Autor und BDSM-Pädagoge, der an Orten wie der SF-Zitadelle, Good Vibrations, Beat Me in St. Louis und vielen anderen Orten Kurse über alles von Polyamorie bis zu Tit Torture gegeben hat. 

Suchst du Partner für BDSM Puppy Play, dann komme zum Fetisch.de-Forum. 

Cover Foto: 547W27 von Istolethetv über Flikr Creative Commons 2.0 License