Doch ist das eigentlich wirklich so einfach? Oder gibt es irgendwelche bestimmten Verhaltensregeln, wenn es um Kink und BDSM im Swingerclub geht? Was muss da genau beachtet werden? Unsere Autorin Molly hat für euch recherchiert!
In Bezug auf Größe, Lage und Ausstattung unterscheiden sich Swingerclubs stark. Manch großen Clubs bieten Themenräume, in denen man sich gemeinsam vergnügen kann. Hier gibt es großzügige Gärten mit Swimmingpool, einen Wellness-Bereich und wenn man Glück hat sogar einen Dungeon. Andere kleinere Clubs wirken eher wie private Räumlichkeiten mit mehreren Spielzimmern.
Abgesehen von den offensichtlichen Unterschieden haben alle Clubs auch verschiedene Regeln, was Mitgliedschaft und vor allem Spielabende angeht. Manche beschränken den Eintritt auf Paare, einige bieten spezielle Kink-Events an, bei denen dann oft besonderen Regeln gelten. Daher rate ich dir, dich über die verschiedenen Clubs in deiner Umgebung gründlich zu informieren und dir den Club aussuchen, der dir am besten für deine Pläne geeignet erscheint – vor allem dann,wenn es dir darum geht, einen bestimmten Kink auszuprobieren. Denn Lack & Leder auf der Tropical Beach Party kommt nicht so gut!
Du kannst beimBesuch in einem Swingerclub nicht automatisch davon ausgehen, dass alle Besucher sehr kink-bewusst sind. Jedenfalls nicht, wenn nicht gerade ein Spezial-Event zu deinem Kink stattfindet. Je exotischer und seltener dein Kink ist, desto seltener wirst du auch in einem Swingerclub auf jemanden treffen, der sich dafür interessiert oder gar damit auskennt, geschweige denn schon mal davon gehört hat Trotzdem kannst du natürlich Wünsche äußern und so herausfinden, ob sich andere Besucher für deinen Kink interessieren.
Die meisten Swingerclubs gehen auf Nummer sicher, wenn es um Gesundheit und Sicherheit geht, auch und gerade bei Kink Events. Das ist vernünftig und völlig verständlich. Deshalb kannst du nicht davon ausgehen, dass Praktiken wie aufwendiges Shibari-Bondage, Nadel- oder Wachsspiele erlaubt sind. Manchen Betreibern fehlt oft das Know-how, um die Sicherheit gewährleisten zu können, und deshalb wird entsprechendes Equipment auch nicht bereitgestellt. Wenn es z.B. im Swingerclub ein Andreaskreuz gibt, ist es gut möglich, dass es eher für Vorführungen und nicht für exzessive Bestrafungsspiele genutzt wird. Daher am besten vorher nachfragen, was erlaubt ist und was nicht. Rechne mit jeder Menge Fragen!
Die meisten Swinger sind sehr gesprächig, sehr neugierig und ziemlich offen – klar, sind ja auch Swinger! Daher musst du damit rechnen, dass andere Besucher dich ansprechen und nachfragen – vor allem dann, wenn sie etwas Neues oder Ungewöhnliches sehen oder hören. Wenn du zum Beispiel deinen Partner mit Halsband und Leine herumführst, kannst du nicht automatisch mit Verständnis rechnen. In den Kink-Communities gibt es den Spruch „Dein Kink ist nicht mein Kink, aber dein Kink ist OK“. Dieses Konzept ist der Swinger-Community nicht bekannt, auch wenn es sicher viele geben wird, die sehr tolerant sind.. Ist es dir eher unangenehm, dich zu erklären, ist es wahrscheinlich besser, deine Neigung nicht zu sehr in den Vordergrund zu stellen.
In vielen Kink- und Fetisch-Clubs gibt es Regeln für Sex. Nicht alles ist erlaubt und nicht überall. Manche Clubs erlauben zwar Kink, verbieten aber Sex oder schränken ihn stark ein. Swingerclubs unterscheiden sich dahingehend vollkommen. Sexuelle Handlungen finden teilweise sehr offen statt.Warum auch nicht, schließlich ist das der Grund, warum viele den Swingerclub aufsuchen! Niemand wird etwas dagegen haben, wenn du deinen Partner auf dem Sofa oral verwöhnst, und du kannst auch davon ausgehen, dass du so etwas um dich herum sehen wirst.
Anders als in Fetisch- und Kink-Clubs, in denen es oft strenge Regeln gibt, was das Zusehen bei Spielen anderer Besucher angeht, ist das in Swingerclubs oft nicht der Fall. Du musst sogar damit rechnen, dass jemand, der dir zusieht, dich anspricht, dein Spiel kommentiert oder sogar fragt, ob er mitspielen darf. In den meisten Kink-Clubs ist das ein No-Go, aber im Swingerclub ist es ziemlich normal. Aber auch hier gehört definitiv zur Etikette, stets zu fragen, bevor man mitmacht.
Ja, auf jeden Fall. Ich empfehle dir,im Vorfeld auf Swinger-Websites ein Profil zu erstellen und dortdeutlich zu formulieren, wonach du suchst. Vergiss nicht den Grund, warum andere den Swingerclub besuchen, denn den meisten geht es ums Swingen, also den Partnertausch. Solange sich dies mit deinem Kink vereinbaren lässt, solltest du kein Problem haben, andere zu finden, die sich auch für deinen Kink interessieren. Deshalb musst dich fragen, wie sich dein Kink mit der Idee des Swingens vereinbaren lässt. Dies wird dir helfen, andere zu finden, die beide Welten, die des Kinks und des Swingens, miteinander verbinden. Viele Swinger organisieren auch private Spielevents bei sich zu Hause oder in Hotels. Mit etwas Glück knüpfst du im Swingerclub Kontakte und lernst andere Menschen kennen, die sich ebenfalls für deinen speziellen Kink interessieren und schwupps, könnt ihr eure eigene Play Party planen!
Viel Spaß!!
Bilder von Shutterstock
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