Der Rohrstock wird zu Recht gefürchtet, denn man kann sehr schnell großen Schaden mit ihm anrichten. Hier ein paar Tipps, wie man die Schläge richtig dosiert:
● Bevor du den Rohrstock (oder jedes andere beliebige) Spielzeug am lebenden Objekt ausprobierst, empfehlen wir, dich mit dem Gerät vertraut zu machen. Übe die Handhabung, spüre, wie es in deiner Hand liegt. Teste seine Wirkung an verschiedenen Objekten und Oberflächen. Es ist sehr ratsam, das Zielen gründlich zu praktizieren, bis es sitzt. Erst wenn du sicher bist, immer das gewünschte Ziel zu treffen, kannst du mit dem eigentlichen Spiel beginnen.
● Immer Aufwärmen: Harte Schläge auf nicht erwärmtes Fleisch tun richtig weh. Bereite deine/n Sub gründlich vor, bevor sie/er den Rohrstock zu spüren bekommt. Klapse mit der Hand, aber auch … robuste Streicheleinheiten sind hier gefragt.
● Bei den Zielübungen hast du bestimmt festgestellt, wie du deine Schläge dosieren kannst. Am härtesten sind jene Schläge, bei denen das Ende des Rohrstocks das Ziel trifft. Schnelle, aber sanftere Schläge sind selbst beim fiesesten Rohrstock möglich. Außerdem solltest du zu Beginn darauf verzichten, mehrfach auf die gleiche Stelle zu schlagen, sondern den Schmerz gleichmäßiger verteilen.
● Ist der Rohrstock auch nach gründlicher Vorbereitung für deine/n Sub noch zu hart, versuch es mit einem dickeren Rohrstock.
● Benutze den „verhassten“ Rohrstock und das Lieblingswerkzeug deiner/s Sub in Kombination. Wenn der Flogger, das Paddel oder deine Hand besser vertragen wird, wechsle zwischen diesem Werkzeug und dem Rohrstock ab. Damit gibst du Zeit, sich von den Schlägen mit dem Rohrstock zu erholen und du kannst nach und nach das Spanking damit ausbauen.
Der Hintern ist das bevorzugte Ziel bei Bestrafung im BDSM, sowohl von Tops als auch von Bottoms. Es ist ein gutes Zielobjekt, bei dem man kaum etwas falsch machen kann. Solange man nicht zu weit abdriftet, wo die Gefahr bestünde, dass die Nieren in Mitleidenschaft gezogen werden, gibt es kaum Verletzungsgefahr. Lebenswichtige Adern oder Nervenbahnen finden sich hier kaum - beziehungsweise sind sie, wie etwa der Ischiasnerv, unter einer Schicht schützenden Gewebes versteckt.
Natürlich kann man den Rohrstock auch an allen anderen Körperpartien einsetzen. Geeignet sind die Beine, mit einem kürzeren Rohrstock sogar die Innenseiten. Sehr beliebt sind natürlich auch die Brüste. Mit genug Übung und ausreichender Präzision können auch Hände und Füße ins Spiel einbezogen werden. Für echte Masochistinnen ist es der ultimative Kick, wenn sie den Rohrstock im Vaginalbereich zu spüren bekommen. Dies ist allerdings nur sehr erfahrenen Doms und Dommes vorbehalten.
Wer beim Spanking mit dem Rohrstock die Intensität erhöhen will, hat folgende Möglichkeiten:
● Ändere das Material. Du kannst vom klassischen Rohrstock aus Holz zu einem aus Metall oder Kunststoff wechseln. Schlagwerkzeuge, die aus Delrin (POM) gefertigt werden, sind praktisch unzerstörbar und hinterlassen einen bleibenden Eindruck beim devoten Partner. Du bekommst sie in verschiedenen Stärken oder Längen und kannst dir sogar eine Wunschfarbe aussuchen.
● Mit einem dünneren Stock – egal welches Material – erhöhst du immer die Intensität. Gleiches gilt für längere Stöcke, die allerdings schwerer zu handhaben sind.
Was kannst du tun, wenn der/die Sub eine Strafe verdient hat, du aber keinen Rohrstock zur Hand hast? Es gibt eine ganze Reihe von Gegenständen aus deinem Haushalt, die du zu diesem Zweck benutzen kannst:
● Holzlöffel – Nimm das breite Ende in die Hand und benutze den Griff als Rohrstock. Das Gleiche gilt für viele andere Küchengeräte.
● Auch in deinem Garten kannst du fündig werden. Hervorragend für ein Spanking geeignet sind Weidenruten, aber auch viele andere Pflanzen kommen in Frage. Vergewissere dich allerdings vorher, dass der Zweig, den du zweckentfremden willst, frei von Splittern ist.
● Hast du keinen Garten, sieh dich in der Wohnung um. Viele größere Zimmerpflanzen werden mit sogenannten Pflanzenstäben in Form gehalten. Sind sie aus Metall, eignen sie sich nicht für das Spanking, Pflanzenstäbe aus Kunststoff allerdings schon. Du solltest ihn vorher jedoch gründlich reinigen.
● Ein Spazierstock ist zwar dicker und stabiler als ein richtiger Rohrstock, eignet sich aber im Notfall auch gut für Schläge.
● Findest du weit und breit keinen vernünftigen Ersatz, kannst du immer noch die Hand oder deinen Gürtel verwenden.
Wie bei allen anderen Bestrafungen kommt es auch beim Spanking mit dem Rohrstock nicht alleine darauf an, wie fest oder wie oft man zuschlägt. Du musst die ganze Session richtig inszenieren. Erst das gibt deiner/deinem Sub die Möglichkeit, die Angst und den Schmerz zu genießen und die Gelegenheit, die Session richtig auszukosten.
Traditionell beugt sich die/der Sub vornüber und streckt den Po heraus, bevor das Spanking beginnt. Du kannst natürlich auch in jeder anderen Haltung bestrafen, um Abwechslung in euer Spiel zu bringen. Finde heraus, wie sie/er reagiert, wenn du die Augen verbindest oder Arme (und Beine) vor dem Spanking fixierst. Lasse die Schläge mitzählen und drohe damit, von vorne zu beginnen, wenn vergessen wird, sich für jeden Schlag zu bedanken. Vergiss nie: Nur die allerwenigsten Hardcore Masochistinnen (ebenso wie Masochisten) können eine Session genießen, die nur aus Schmerzen und Strafen besteht. Am besten ist es, wenn du schmerzhafte Reize mit solchen abwechselst, die die Lust steigern. Wenn dir dieses Kunststück gelingt, wirst du möglicherweise das Glück haben, zu erleben, dass dein/e Sub regelrecht süchtig nach dir wird.
Victoria Blisse ist Autorin erotischer Geschichten und Botschafterin für #Kinkpositivity und #Sexpositivity. Auf Smut.UK organisiert sie kinky Events für Menschen mit literarischer Neigung.
Übersetzt von Tomas Bordemé. Autor und Blogger, der für Fetisch.de über BDSM und Erotik schreibt.
Bilder von Shutterstock
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