"Ausziehen!", die Stimme der Herrin ist schroff. In der Art und Weise ist klar, dass es keine Widerworte und kein Widersetzen geben konnte. Dennoch zögert die Sklavin. Die Herrin macht einen Schritt auf die Sklavin zu, die dicht vor ihr kniet, den Kopf im Nacken, zu ihr aufschauend. Schnell beginnt die Sklavin sich auszuziehen. Doch die Herrin bemerkt ein kurzes Zögern. Diese Art des Widersetzens kann sie natürlich nicht ungestraft lassen. Sie muss ihrer Sklavin nun unmissverständlich klar machen, wer hier das Sagen hat. Die Herrin packt die Sub mit einer Hand am Haarschopf und dreht deren Kopf eher unsanft zur Seite. Diese wimmert fast unhörbar, aber dennoch laut genug, dass es der Herrin ein kurzes Lächeln über die Lippen gleiten lässt. "Du hast etwas zu lange gezögert, ich muss dich bestrafen." Die Worte der Herrin klingen fast sanft, fast so als ob sie es nicht wolle, aber eben doch müsste. "Es wird nicht nochmal vorkommen, Herrin!" haucht die Sub. Doch die Herrin lässt nicht locker. „Schau mich an!“, befiehlt sie harsch, noch immer die Sklavin fest am Schopf haltend. Als die Sklavin zu ihr aufschaut, hebt die Dom ihre Hand, holt aus und klatscht ihr die erste Ohrfeige auf die Wange. „Aua!“, schreit die Sklavin kurz auf und schaut erschrocken mit aufgerissenen Augen nach oben. Die Erregung der Domme ist an ihren blitzenden Augen und dem fiesen Lächeln deutlich abzulesen. Die Sklavin genießt die Lust ihrer Herrin.

Vielleicht bleibt es bei einer Ohrfeige, vielleicht werden noch viele weitere folgen.

 

Was ist Face-Slapping?

Face-Slapping im BDSM-Kontext ist ein Schlag mit der flachen Hand ins Gesicht, eine Ohrfeige. Ein solcher Schlag ins Gesicht wird schon seit jeher als demütigend und erniedrigend empfunden. Ohrfeigen sind im BDSM Bereich eine oft angewandte Praxis der Erziehung, des Gefügigmachens und der Bestrafung. Dabei geht es einerseits um den zugefügten Schmerz, aber auch um die Erniedrigung durch die Ohrfeige an sich. Der Empfänger nimmt eine deutlich untergeordnete Rolle ein. Selbst wenn er sich wehrt, wimmert oder es einfach über sich ergehen lässt - die Rolle ist klar: Gerade vor der Herrin kniend und aufschauend geohrfeigt zu werden ist für viele Subs mitunter das erniedrigendste, was sie über sich ergehen lassen können.

 

Die BDSM-Praktik der Ohrfeigen und der Reaktionsfetischismus

Es geht nicht alleine darum, den unterwürfigen Sub oder Bottom mit den Ohrfeigen zu erziehen und gefügig zu machen. Es ist vielmehr ein Spiel des Beobachtens. Beim Face-Slapping sind der dominate und der devote Spielpartner von Angesicht zu Angesicht. Bei kaum einer Spielart ist es leichter, Blickkontakt zu halten und so auf die Mimik des Gegenübers zu reagieren. Diese Reaktion, oder das Erfreuen an der Reaktion des Gegenübers, funktioniert auf beiden Seiten, auf der dominanten wie auch der devoten. Der Reaktionsfetisch lässt sich also hervorragend mit Ohrfeigen kombinieren.

 

Ohrfeigen entweder als kleine Strafe oder als echte Folter

Als einzelne Ohrfeige kann Face Slapping als erniedrigende Geste und kleine Zurechtweisung der/des Sub angewandt werden. Jedoch können echte Masos und Ohrfeigen-Fans durch lange intensive Ohrfeigen-Folter genauso auf ihre Kosten kommen. So kann es durchaus möglich sein, dass die Herrin ihren Sklaven hart und immer wieder rechts und links ohrfeigt, 30 Schläge, 50 oder 100 – bis der Kopf ihres „Opfers“ rot ist, er kaum noch weiß, wie ihm geschieht und längst die Tränen fließen. Gerade beim echten Quälen und Foltern durch Ohrfeigen ist jedoch ein „geschicktes Händchen“ und eine Menge Vorsicht geboten – denn harte Schläge ins Gesicht können Gefahren mit sich bringen.

 

Welche Risiken und Gefahren bergen Ohrfeigen?

Die größte Gefahr besteht darin, dass die Herrin oder der Dom das Ziel – welches im Normalfall die Wange sein sollte – verfehlt und dem Sklaven einen nicht geplanten körperlichen Schaden zufügt. An Kopf und Gesicht gibt es einige Stellen und Bereiche, die dauerhaften Schaden erleiden könnten. Insbesondere sind hier die Augen schützenswert, denn rutscht die Hand des Top ab oder die Sklavin bewegt sich zu stark und ein Finger zischt – womöglich noch mit einem scharfen Fingernagel – ins Auge, kann das ernstzunehmende Folgen für den Bottom haben. Deshalb ist beim Zielen besondere Vorsicht geboten. 

Auch die Ohren sind eine empfindliche Stelle. Klatscht die Handfläche geschlossen genau auf den Gehöreingang, kann der kurzzeitige Druck im Innenohr das Trommelfell schädigen. Hier kann die Verwendung von Ohrenstopfen durchaus sinnvoll sein. Also bitte pass beim Ohrfeigen gut auf Augen und Ohren auf, denn es macht keinen Sinn, wenn dein Sklave dich nach der Session nicht mehr hören oder sehen kann.

Und wie so oft im BDSM-Bereich, gilt auch beim Ohrfeigen: Spaß ist schön, aber Sicherheit geht vor. Deshalb solltest du als dominanter Part lieber bei den ersten Sessions etwas vorsichtiger sein, bis du deine Sub besser kennst. Ein Safeword, mit dem die/der Sub das Ohrfeigen beenden kann, ist gerade beim extremen Face Slapping sehr empfehlenswert.

Bei aller Warnung wollen wir euch aber den Spaß an Ohrfeigen nicht verderben. Probiert es einfach aus, fangt langsam und sachte an, wenn ihr noch keine Erfahrung habt und steigert von Session zu Session die Intensität – vorausgesetzt, dass das beide Spielpartner auch wollen.

 

Unser Autor xOpenMind81x lebt seine Kinks seit 2004 aus und ist nicht nur zu Recherchezwecken für seine Artikel in der BDSM-Szene recht aktiv unterwegs.

 

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Frontfoto von Shutterstock

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