Puppy kommt aus dem englischen und bedeutet Welpe. Konkret bedeutet Puppy Play, dass eine oder mehrere Personen in die Rolle von Welpen schlüpfen. Natürlich braucht jeder Puppy auch ein Herrchen. Diese Rolle bezeichnet man als den oder die Handler oder Hundetrainer.
Kann aber muss nicht. Viele Puppy Player spielen ganz ohne Sex, für andere gehört Sex dazu.
Meistens ja, aber nicht immer und nicht für jede/n. Für manchen kann es auch eine Art von Cosplay sein. Man schlüpft in die Rolle des Welpen, um Alltag und Stress hinter sich zu lassen.
Nein. Absolut. Nicht! Weder wollen Puppy Player Sex mit richtigen Tieren haben, noch wollen sie damit irgendetwas zu tun haben. Es ist ein Rollenspiel zwischen mündigen Erwachsenen. Jede sexuelle Praktik und jeder nicht-sexuelle Aspekt wird nur im Konsens ausgespielt.
Für die meisten Pups ist das Puppy Play keine Demütigung, sondern eine angenehme, entspannende und oft sogar aufregende Erfahrung. Der Pup steht im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit seines Handlers, dessen Fürsorge und Liebe ihm garantiert sind. Zwischen dem Welpen und seinem Herrchen entsteht oft eine sehr intime und besondere Bindung.
Hör auf zu sprechen, geh auf alle Viere und fang an zu bellen!
Es ist nicht immer einfach für den jungen Welpen, einen gelungenen Einstieg ins Spiel zu finden, denn alle Welpen sind unterschiedlich, und was bei einem Welpen funktioniert, funktioniert bei einem anderen vielleicht nicht. Das Nützlichste ist, zu versuchen, so zu denken wie ein Hund denken würde. Wenn du zum Beispiel einen Ball siehst, willst du ihm nachjagen und wenn dir jemand ein Leckerli anbietet, wedelst du mit dem Schwanz.
Sobald sich ein Vertrauensverhältnis zwischen einem Pup und seinem Handler eingestellt hat, verzichtet man im Spiel mehr und mehr auf normale zwischenmenschliche Kommunikation. Abgesehen davon, dass der Handler seinen Pup mit den Worten „Good Boy“ oder „Good Girl“ loben kann.
Bei bestimmten Sessions oder expliziten Puppy Play Events tragen die meisten Pups sowieso einen Knebel unter der Maske. Diese Spiele zählen dann zu den sogenannten No-Word-Plays. Als Welpe musst du dir darüber aber keine Sorgen machen, dein Handler wird sich dessen annehmen.
Wenn du mit deinem menschlichen Welpen spielst, behandle ihn in erster Linie so, wie du einen hündischen Welpen behandeln würdest. Streichle ihn, spiele mit ihm, lobe und sage, dass er ein guter Puppy ist. Für den Handler gibt es nichts Schöneres, als dass die Freude und Liebe, die er dem Welpen gibt von einem wedelnden Schwanz und einem Lecken an der Wange zurückgespiegelt wird.
Einige der besten Anleitungen für das Training beim Puppy Play sind ganz normale Welpenerziehungsratgeber, die man natürlich in jeder Tierhandlung bekommen kann.
Der sogenannte Headspace ist ein mentaler Zustand, den man während des Spiels einnimmt. Hunde leben im Moment; sie denken nicht wie Menschen über Vergangenheit oder Zukunft nach. Sie handeln eher aus Instinkt als aus Rationalität. Außerdem sind Hunde Rudeltiere und suchen die Aufmerksamkeit von anderen Mitgliedern des Rudels. Sie wünschen Führung und Anleitung anderer Hunde, und zwar solcher, die höher in der Rangordnung des Rudels stehen. Gibt es diese Anleitung nicht, werden sie versuchen, ihre eigene Führung durchzusetzen.
Mit Puppy Headpace ist also eine Art Mentalität gemeint. Der Wille, sich komplett fallen zu lassen, auf die Regeln des Rollenspiels einzulassen und menschliche Gedanken und Wünsche beiseite zu schieben, um stattdessen die Gedanken und Wünsche des Welpen im Spiel zu leben.
Dies ist keine erschöpfende Liste der Rollen im Welpenspiel, und auch nicht alle fallen in nur eine Kategorie. Dies sind die häufigsten Begriffe, die du vielleicht hörst:
Für die meisten ist Puppy Play in erster Linie eine Kopfsache. Es geht darum, den Puppy Headspace zu erreichen, sich darauf zu konzentrieren, was sich im Umkreis der eigenen vier Pfoten auf dem Boden befindet. Puppy Play ist eine Einstellungssache und das Ausleben sehr differenziert. Das Tragen der Maske – oder auch Hood genannt – erleichtert es jedoch in den sogenannten Puppy Head Space zu gelangen.
Beliebt bei Puppy Playern ist der sogenannte Hood. Eine Maske, die den Kopf komplett umschließt. Die Mehrheit der Puppy Player ist sich einig: Wer etwas auf sich hält, kauft eine Maske vom legendären Mr. S Leather aus San Francisco.
Hat man einmal Blut geleckt, kommt man aus dem Shopping kaum noch raus. Es gibt wunderschöne Knebel, die man unter dem Hood tragen kann, tolle Plugs mit Schwänzchen zum Wedeln, süße Pfötchen sowie jedes erdenkliche Spielzeug zum Zeitvertreib mit dem Welpen.
Jeder Welpe braucht gute Spielzeuge zum Fangen, Jagen, Apportieren und Kauen. Manches kann man aus Shops für den Tierbedarf nehmen, jedoch benötigen menschliche Welpen weichere Spielzeuge, denn menschliche Zähne sind keine Hundezähne. Hartes Spielzeug wie Knochen und Rohhaut sollte keinesfalls verwendet werden.
Ein preiswertes Paar Knieschoner aus dem Baumarkt ist praktisch, es schützt nämlich die Knie des Welpen vor Verletzungen und ermöglicht so längere Spielzeiten.
Leckerlis sind ein Muss. Jeder Handler, jeder Hundetrainer braucht Leckerlis, um seine Welpen für gutes Verhalten zu belohnen. Leckerlis können weiche Bonbons, kleine Fleischhappen und Erdnussbutter sein.
Das Welpenspiel ist eine zwar eine junge aber sehr aufstrebende "Szene" in der Welt des Kink. Pupp Play enthält eine schöne und meist sehr entspannte Machtdynamik und ist damit ein Kink, den man als Neuling austesten kann und mit wachsender Erfahrung um allerlei versaute Spielchen bereichern kann. Viel Spaß beim Spielen!
Zum Autor: Tomasz Bordemé ist Autor und Blogger, der über BDSM und Erotik schreibt. Außerdem versorgt er unsere kinky Community auf Fetisch.de mit News und Einsichten aus der Szene.
Bilder von Shutterstock
Join the conversation
You are posting as a guest. If you have an account, sign in now to post with your account.
.