Es ist genau das, wonach es klingt: Bei Fat Positivity geht es darum, eine dicke Person so zu akzeptieren, wie sie ist. Auch wenn es keine große Sache sein sollte, ist Body Shaming in unserer Gesellschaft so tief verwurzelt, dass es wichtig ist, das Körperbewusstsein in der Mainstream-Kultur aktiv zu fördern. Niemand sollte wegen seines Körpers Hohn und Spott ausgesetzt sein. Dicke Menschen sollten die gleichen Rechte und Zugangsmöglichkeiten haben wie alle anderen Menschen auf der Welt. Und Körperbewusstsein bedeutet nicht, möglichst schlank zu sein, sondern sich in seinem Körper, so wie er ist, wohl zu fühlen.
Die Kink-Szene ist im Allgemeinen ein Ort der Akzeptanz. Körperbewusstsein und ein positives Körpergefühl werden geschätzt und sogar zelebriert. Als dicke Person war ich nervös, als ich zum ersten Mal an BDSM- und Fetisch-Veranstaltungen teilnahm, um meinen Körper zu zeigen. Aber zu meiner Überraschung war es nie ein Thema, dick zu sein. Die Fetischszene zieht alle Arten von Menschen in allen Formen und Größen an, und die positive Einstellung gegenüber Dicken ist ein Beweis für ihre Inklusivität. Eine gute Zeit zu haben und kinky zu sein ist alles, was zählt! Nachdem ich meine ersten Schritte in der Fetischwelt getan hatte, fühlte es sich bald seltsam an, wenn ich meine Kleidung anbehielt. Ich fühlte mich von Beginn an wohl in meiner Haut in dieser wunderbaren Welt.
Heute bin ich in einem Fetisch-Club genauso gerne nackt wie bei mir zu Hause. Meinen Weg zu Selbstakzeptanz und Körperbewusstsein verdanke ich zu einem großen Teil der Kink-Welt. Dennoch gibt es auch in der Fetischszene einige falsche Vorstellungen und Klischees über dicke Menschen. Es wird zum Beispiel oft angenommen, dass dicke Menschen aufgrund ihrer Fülle nicht so viel anstellen können, aber das stimmt in den meisten Fällen nicht.
Dicke Menschen fühlen sich in der Kink-Szene oft willkommen.
Es geht nicht nur um positives Körperbewusstsein, auch die Körperfülle an sich bietet echte Vorteile: Die fleischigen Bereiche des Körpers sind die besten Stellen für Schlagspiele. Mehr Fleisch bedeutet eine größere Oberfläche - so einfach ist das! Das bedeutet, dass eine dicke Person an mehr Stellen für eine längere Dauer und oft auch intensiver geschlagen werden kann. Wer sich für Schlagspiele interessiert, sollte sich natürlich immer des generellen Risikos bewusst sein, aber eine dicke Person zu sein, kann diesbezüglich ein Geschenk sein und ist kein Hindernis. Schläge auf den Bauch sind immer noch riskanter als auf den Po, aber wenn der Bauch schön groß und weich ist, kann man ihn leichter schlagen als einen kaum vorhandenen!
Fotos von Rope Bunnies vermitteln oft das falsche Bild, dass man jung, dünn und modelhaft sein muss, um richtig eingeschnürt werden zu können. Das stimmt nicht im Geringsten. Auch dicke Menschen können Rope Bunnies sein, keine Frage! Wenn du dick bist, brauchst du vielleicht einfach mehr Seil und musst ein paar verschiedene Bindungen ausprobieren, die deiner Körperfülle Rechnung tragen. Auch eine Aufhängung ist möglich, lass dir da nichts anderes einreden! Wenn ein Rigger dir etwas anderes sagt, ist er einfach nicht der richtige Rigger für dich. Lass dir von niemandem sagen, dass etwas aufgrund deines Körpers unmöglich ist. Es gibt immer einen Weg.
Manche Menschen werden von dicken Menschen erregt. Oft ist es aber das Fett selbst, das sie anmacht, nicht unbedingt die Person. Das ist nicht dasselbe wie Fat Positivity. Wir werden uns hier auf Fetisch.de niemals für Fetische schämen, aber denke immer daran, eine dicke Person um ihr Einverständnis für deinen Kink zu bitten. Jede Person sollte wie ein menschliches Wesen behandelt werden und nicht nur als Möglichkeit, einen Fetisch realisieren zu können.
Das Gleiche gilt für den Feederismus, auch bekannt als Fetisch des Fütterns / des Gefüttertwerdens. Bei diesem Fetisch ist das Einverständnis besonders wichtig. Solange alle Beteiligten auf derselben Seite stehen und sich der gesundheitlichen Risiken bewusst sind, kann der Fetisch des Mästens von allen Beteiligten genossen werden. Fütterer (Feeder) und Gefütterte (Feedee) können ihren Fetisch ohne Scham oder Schuldgefühle genießen.
Es ist wichtig, sich aktiv für eine positive Einstellung zu Fett einzusetzen.
Eigentlich ist es ganz einfach: Respektiere dicke Menschen. Fettfeindlichkeit ist so fest in der Gesellschaft verankert, dass sie manchmal schwer zu erkennen ist. Hier sind einige Möglichkeiten, wie du dich in der Fetisch-Community und auch im Alltag gegen Body Shaming wehren kannst und auch deine - vielleicht versteckten - Ressentiments loslassen kannst!
Es kann schwierig sein, persönliche Vorurteile zu hinterfragen, aber es lohnt sich, aktiv daran zu arbeiten, fettfreundlicher zu werden. Es gibt eine weiche Welt voller Kurven und Kinks, die es zu erkunden gilt!
Victoria Blisse ist eine erotische Autorin, eine sex-positive Reverend und Teil von Smut.UK, die Veranstaltungen für neugierige und kinky Menschen mit einem Hang zur Literatur organisiert.
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Bilder von Shutterstock
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