Die meisten meiner tätowierten Freunde würden zugeben, dass Tattoos süchtig machen können. Aber für manche wird diese Sucht zur Obsession und schließlich zu einem Fetisch, einem Teil der sogenannten Stigmatophilie. Einige Tattoo-Liebhaber empfinden sogar körperliches Vergnügen beim Tätowieren. Aber warum ist das so?
Mehr als die Hälfte der Leute, die ich kenne, haben Tattoos. Sie variieren in Größe und Stil, Platzierung und Detail. Jedes Tattoo ist eine Reflexion dessen, wer die Person ist, oft auf Arten, die Worte nicht so sofort ausdrücken können wie ein Symbol oder Bild es könnte. Das erklärt sicherlich die Anziehungskraft der Selbstdarstellung auf diese Weise, erklärt jedoch nicht, warum das Tätowieren plötzlich zu einem Tattoo-Fetisch werden kann.
Von einem Tattoo erregt zu werden, ist ein Teil von Stigmatophilie. Das ist eine Paraphilie, bei der jemand sexuelle Lust und/oder Erregung davon bekommt, markiert zu werden oder dass der Partner auf irgendeine Weise markiert wird.
DIES KÖNNTE DICH AUCH INTERESSIEREN:
Einige der ersten Definitionen von Stigmatophilie deuteten darauf hin, dass Individuen sexuell erregt werden, wenn sie Narben sehen. In neueren Bedeutungen umfasst Stigmatophilie jedoch auch diejenigen, die sexuell erregt werden durch Körperm odifikationen wie Tattoos und Piercings. Wie bereits erwähnt, bezieht sich Stigmatophilie auch auf eine gegenseitige Neigung, bei der jemand von der Person, die die Tattoos, Piercings, Narben usw. hat, sexuell erregt wird.
Unterm Messer: Reizt dich das Tättowiertwerden?
Eine Freundin liebt es, sich tätowieren zu lassen, so sehr, dass sie eine besondere Obsession für den Geruch des Desinfektionssprays entwickelt hat. Schon wenn sie nur ein Tattoo-Studio betritt, wird sie richtig angeschaltet. Außerdem hat sie zugegeben, dass sie oft ins Tattoostudio geht, um sich nur so zu tun, als würde sie sich Bilder von Tattoos anschauen, nur um den Geruch des Desinfektionssprays zu riechen und diese Erregung zu spüren. Aus diesem Verhalten entwickelte sich ihre Stigmatophilie.
Ein anderer Freund entwickelte seine Stigmatophilie durch das Geräusch der Tätowiernadel. Die Nadeln bewegen sich so schnell, dringen in die Haut ein. Für ihn bedeutet es, unter der Tätowiermaschine zu liegen, Macht abzugeben. Dadurch wird der Prozess des neuen Tattoos für ihn zu einem erregenden Erlebnis.
Ich persönlich weiß, wie es ist, davon zu fantasieren, von meinem Dom tätowiert zu werden. Es hat etwas Aufregendes zu wissen, dass er mir sagen kann, mich hinzusetzen, mich zu verbinden und mich mit einem Bild oder Wort zu markieren. Vielleicht etwas, das er selbst erschafft oder etwas, das er in einem Buch findet.
“Von einem Tattoo erregt zu werden, ist ein Teil von Stigmatophilie. Das ist eine Paraphilie, bei der jemand sexuelle Lust und/oder Erregung davon bekommt, markiert zu werden oder dass der Partner auf irgendeine Weise markiert wird.”
Und all das geschieht, während ich hilflos da sitze, unfähig zu sehen, was auf meinen Körper gezeichnet wird. Was es so aufregend macht, ist dasselbe, was Unterwerfung für mich reizvoll macht. Wie mein Freund, der vom Geräusch der Tätowiernadel begeistert ist, ist es das Loslassen meiner Macht. Dieser Prozess erfordert ein großes Maß an Vertrauen.
Kink for ink: Ein Tattoo Fetisch ist Teil der Stigamphilie
Abgesehen von den Gerüchen, Geräuschen und dem Abgeben von Macht gibt es noch einen weiteren Grund, warum einige Subs es lieben, sich tätowieren zu lassen. Winzige Nadeln (die Anzahl variiert je nach Detail und Art der Arbeit) treffen die Haut irgendwo zwischen 50 und 3.000 Mal pro Minute. Während das manche Leute vielleicht abschrecken würde, ist das für einen Schmerzliebhaber, der Nadel-Spiele mag, wie ein Besuch im Süßigkeitenladen.
Stigmatophilie ist nicht nur etwas für Subs. Mein Mann interessiert sich nicht für den Schmerz und ist nicht devot, aber er liebt das Hochgefühl, das mit der Endorphinfreisetzung einhergeht. Selbst Doms können also Freude daran finden, tätowiert zu werden, nicht nur darin, ihr kleines Spielzeug fürs Leben zu markieren. Ganz egal, welche spezielle Vorliebe du hast, vergiss Tattoos nicht als Option! Genau wie Tattoos selbst halten auch der Tattoo-Fetisch und die Stigmatophilie ein Leben lang.
Sienna Saint-Cyr schreibt Erotik und bloggt über Kink, Polyamorie, Körperbilder und vieles mehr.
Hast du einen Tattoo Fetisch oder Stigmaphilie Kink? Was genau an Tattoos findest du so aufregend? Komm ins Fetisch.de Forum und tausche dich mit anderen Kinkstern aus!
Bilder: Shutterstock/Zametalov; shutterstock/IvanRiver
Join the conversation
You are posting as a guest. If you have an account, sign in now to post with your account.
.