Gentleman with a dirty mind. Punk at heart.
Sapiosexuell. Humanist. Nonkonformist.
Akademiker mit Esprit und Niveau.
Liebhaber der Ausdrucksmöglichkeiten, die die deutschen Sprache dem aufmerksamen Nutzer beschert.
Uneingeschränkt tageslichttauglich.
Ohne künstliche Zusatzstoffe:
Keine Erwartungen, Besitzansprüche, Allüren.
Situationsabhängig. Nicht verhandelbar: alles, was in die Toilette gehört und bleibende körperliche Schäden verursacht. Ich habe es mehrfach hier gelesen, aber mal im Ernst: Muss es tatsächlich Erwähnung finden, dass Sex mit Kindern und Tieren No-Gos sind???
Ich habe lange mit jugendlichen Sexualstraftätern gearbeitet - ihre Geschichten anzuhören, war oft genug eine Herausforderung.
Ich verstehe Haifisch dahingehend, dass er in der Formulierung seines Themas den Fokus auf die int***rsonellen Konflikte, die mit dem „Etikettenkleben“ als Zwischenschritte auf dem Weg, sich selbst stückweise besser kennenzulernen, einhergehen. Meine Ergänzungen hierzu habe ich in der Absicht Weiterlesen… verfasst, ihn darin zu bestätigen, dass die Ambivalenz zwischen statischer Sicherheit und dynamischer Veränderung (deswegen erwähnte ich Riemann) einen essentiell wichtigen Teil unserer Existenz darstellt, der darüber hinaus für so manche menschliche Absurdität verantwortlich ist. Als sowohl privat als auch beruflich vielfach selbst-erfahrener Mensch sind mir die Konflikte auf diesem Weg sehr vertraut und auch ich finde sie manchmal verstörend. Auf der Suche nach Erklärungen (die schon in recht frühen Kindertagen begann), habe ich intensiv nach Antworten gesucht - sowohl in mir selbst, als auch in der Literatur. Sollte der Eindruck entstanden sein, dass ich die Namen einiger Autoren hier im Sinne des Name-droppings erwähnt habe, um mich aufzublasen (man könnte das deinerseitige Erwidern der Nennung anderer Autoren durchaus dahingehend deuten), so ginge dies völlig an meiner Motivation vorbei. Ich wollte die Urheber der Fragmente, die ich in mein Weltbild eingebaut habe, weil ich sie für mich als zuzreffend erlebt habe, nennen um mich nicht mit fremden Federn zu schmücken. Fie Ansicht, nicht auf „den Punkt“ (wessen? Deinen?) gekommen zu sein, teile ich nicht, denn es waren exakt die Ergänzungen zu Haifischs Ausführungen, die mir wichtig waren.
Es liegt in der Natur der Sache, dass die Art, wie Sexualität gelebt wird, nunmal eine sehr persönliche ist. Ich habe mir in den bald 30 Jahren, in denen ich mich nun in der „Szene“ bewege, eine individuelle Haltung entwickelt, die klar zwischen Session und Alltag differenziert und weitaus mehr auf Subtilität abzielt, als auf Special Effects.
Dies empfinde ich auch insofern als konsistent, als mir die urdeutsche Tugend bierernster Vereinsmeierei, die leider auch im BDSM-/Fetisch-Genre zu finden ist, schon immer unsympathisch war und an meinen Befürfnissen vorbeigeht. Da sind mir Wolfsrudel um Längen näher.
Und nun möchte ich unter gar keinen Umständen der Arbeit des Beirates und des Schriftführers im Wege stehen. Meine Herren, ich empfehle mich.
Ich kann mich nicht erinnern, dich in irgendeiner Form bewertet, oder gar angegriffen zu haben. Ebensowenig habe ich behauptet, das Thema des Threadstarters erschöpfend abhandeln zu wollen. Wir kenne uns nicht einmal. Woher rührt dann deine, auf mich sehr gereizt wirkende Reaktion, in der du mich Weiterlesen… stellenweise persönlich angreifst? Ich bin gerne zu inhaltlichen Diskussionen, die auch hitzig werden können, bereit - dein Post trägt nicht gerade dazu bei, in dir einen Gesprächspartner zu vermuten, der mir Impulse geben kann, die mich weiterbringen.
Egal, da du dich ja intensiv mit dir selbst auseinandersetzt, wird dir eine Grundregel der Kommunikation aus eigener Erfahrung bestens bekannt sein:
Über den Inhalt einer Nachricht entscheidet maßgeblich der Empfänger.
Oder um es mit Watzlawicks Worten auszudrücken, dem man wahrlich kein „langes Geschwafel“ vorwerfen kann:
Die Geschichte mit dem Hammer
Ein Mann will ein Bild aufhängen. Den Nagel hat er, nicht aber den Hammer. Der Nachbar hat einen. Also beschließt unser Mann, hinüberzugehen und ihn auszuborgen. Doch da kommen ihm Zweifel: Was, wenn der Nachbar mir den Hammer nicht leihen will? Gestern schon grüßte er mich nur so flüchtig. Vielleicht war er in Eile. Aber vielleicht war die Eile nur vorgeschützt, und er hat etwas gegen mich. Und was? Ich habe ihm nichts angetan; der bildet sich da etwas ein. Wenn jemand von mir ein Werkzeug borgen wollte, ich gäbe es ihm sofort. Und warum er nicht? Wie kann man einem Mitmenschen einen so einfachen Gefallen abschlagen? Leute wie dieser Kerl vergiften einem das Leben. Und dann bildet er sich noch ein, ich sei auf ihn angewiesen. Bloß weil er einen Hammer hat. Jetzt reicht's mir wirklich. – Und so stürmt er hinüber, läutet, der Nachbar öffnet, doch noch bevor er "Guten Tag" sagen kann, schreit ihn unser Mann an: "Behalten Sie Ihren Hammer, Sie Rüpel!"
Aus: Paul Watzlawick: Anleitung zum Unglücklichsein
Einen hab‘ ich noch - eher drei: 😂
Drei Klassiker für lange Winterabende:
Fritz Riemann „Grundformen der Angst“
Paul Watzlawick „Anleitung zu Unglücklichsein“
Carl Rogers „Entwicklung der Persönlichkeit“
Zugabe (vorsicht, herausfordend logisch)
Jiddu Krishnamurti „Einbruch in die Freiheit“ (nur ein Weiterlesen… paar Seiten lang, aber die haben es in sich!)
… Freunde schätzen uns schließlich auch als „Gesamtpaket“. Das wird mir freilich nie vollständig gelingen, aber es ist im Sinne eines „Lebenswerks“ jeden Versuch wert. Amen. 😂😂😂
Nachtrag: Ich habe es als hilfreich erlebt, aus dem „entweder-oder“ ein „sowohl als auch“ zu machen. Das Integrieren scheinbar unvereinbarer „Etiketten“ nimmt den Unangenehmen, die ich nicht so gerne anschaue, einen Großteil ihrer zerstörerischen Macht, mit der ich mich selbst vortrefflich Weiterlesen… sabotiere …
Ich habe die Diskussion sehr aufmerksam verfolgt und möchte mir erlauben, Euren Blick auf einige Details zu richten, die ich ergänzend wichtig finde. Auch wenn ich mich in der dominanten Rolle zuhause fühle, dürft Ihr mich ausnahmsweise schlagen, wenn ich (Facharzt für Kinder- und Jugendpsychiatrie Weiterlesen… und in Sachen Selbsterkenntnis frühgeschädigt) zu sehr ins Klugsch***en abdrifte … 😉
Dilemma 1: Die Dualität. Wir sind es gewohnt, alles (ja, ALLES!) in zwei - sich vordergründig außchliessende - Teile zu zerlegen: Definiere ich das eine, so ist damit automatisch „das Gegenteil“ geboren. Links - „nicht links“ (rechts), oben - „nicht oben“, usw. selbstverständlich auch „ich“ - „nicht ich“ also Du. Ein bisher vollkommenes Ganzes wird in zwei Gegensätze zerschlagen und ist die Grundlage unseres Weltbildes. Das ist schnell erledigt und leider so gut wie irreversibel (ich halte allenfalls ein paar weise Asiaten für fähig, aus den zwei Fragmenten wieder Eins zu machen. Ich bin dafür zu sehr gefangen). Mal ehrlich - die Synthese zweier Gegensätze müsste rechnerisch „nichts“ ergeben und da steigt mein Hirn aus!
Wozu der Sermon? Weil es die Grundlage von Bewertungen darstellt: gut-böse, richtig-falsch.
Ist es nicht frustrierend, dass alleine die Tatsache, dass man sich fürs „Gute“ einsetzt, zwangsläufig dazu führt, dass das „Böse“ nie verschwinden wird!?
Von 2. Don‘t believe everything you think … Wie soll es gelingen, mit den eigenen „blinden Flecken“, sämtliche „blinden Flecke“ seiner Persönlichkeit zu identifizieren!? Gar nicht. Insofern macht es Sinn, sich mit dem Gedanken anzufreunden, dass jeder - und zwar ausnahmslos jeder! - von uns „Irrenden“ sich gelegentlich selbst etwas vormacht. Die Bereiche, die ich mit der Hilfe von Anderen als Bestandteile von mir akzeptiert habe, sind ungefährlich, kalter Kaffee. Spannnend wird‘s erst, wenn ich mir meinen Film nicht mehr anschaue, sondern „drinnen bin“. Dass ist immer dann der Fall, wenn wir uns unverstanden, ja ungerecht behandelt fühlen. Da trennt sich die Spreu vom Weizen, denn wer es schafft, diese überraschende Irritation konstruktiv zu nutzen, ist ganz weit vorne! Ein kluger Mann sagte mal, dass es keine 1:1 Interaktion zwischen zwei Menschen gibt: Wir kommen über ein „mein Bild von mir unterhält sich mit meinem Bild von dir“ nicht hinaus (was unproblematisch ist, so lange sich unsere Bilder gegenseitig bestätigen. Aber wehe, wenn nicht…). 😅
Ich kann Elli_sub nur zustimmen. Über 20 Jahre tummele ich mich nun schon in der „Szene“ und habe den Eindruck gewonnen, dass sich seit Medien und Konsumanreizschaffungsindustrie BDSM für sich entdeckt haben, viel verändert hat. Man könnte es in etwa mit der kommerziellen Erschließung von Mallorca Weiterlesen… vergleichen: Von pur und wild hin zum Ballermann…
In dem Maß, in dem BDSM salonfähig geworden ist, mischen sich viele komische Vögel ohne Kenntnis der Materie und der Hintergründe unter die „echten“ Vertreter ihrer Zunft (ich möchte hier keineswegs endlose, unproduktive Grundsatzdiskussionen mit dem Zweck geistiger Onanie anzetteln. Bitte versteht die Bezeichnung „echt“ im gegenenen Zusammenhang, danke!). Unter anderem auch die „Passiven“. Diese Spezies habe ich auch schon beobachten können und kann nur meinen Kopf schütteln - abtörnend! Und zwar unabhängig davon, ob ich Im BDSM oder Vanilla Kontext denke. Vielleicht bin ich ein Dinosaurier, aber in meiner Welt praktiziert man Sex GEMEINSAM, ist Körperlichkeit ein nonverbaler Dialog zwischen zwei Menschen. Unter Passiven - Fehlanzeige. Funkstille. Dementsprechend halte ich es für unlauter, die eigene Angst vor der Auseinandersetzung mit mir und meinem Gegenüber ausgerechnet im Top- bzw. Sub-Kostüm zu kaschieren. Es fällt zugegebenermaßen zunächst etwas weniger auf als im 08/15 Standardschlafzimmer - Lack, Leder, Handschellen und Peitsche ziehen mit ihrer Verruchtheit die Aufmerksamkeit auf sich…
Das ist so ähnlich wie beim Tanzen im Club: Es gibt diejenigen die tanzen, um eins mit der Musik zu werden. Sie genießen das Gefühl, das in ihnen entsteht und vergessen die Welt um sich herum. Auf der anderen Seite gibt es die „Ausdruckstänzer“, die so damit beschäftigt sind zu kontrollieren, wie Weiterlesen… sie wirken, dass es ihnen niemals gelingen wird, loszulassen und das Einssein zu erfahren.
Wenn Du für Dich klar darin bist, welche Deine Neigungen sind, hat niemand das Recht, Dich vom Gegenteil überzeugen zu wollen. Die ganze BDSM-Szene, besonders in Kombination mit der Anonymität des WWW zieht leider massenweise „Dummdoms“ an, die das subtile Spiel mit (konsensueller!!!) Dominanz und Unterwerfung nicht verstanden haben. Dass man als Dom verantwortungsvoll und vertrauenswürdig sein sollte, da man ja schließlich während einer Session für zwei entscheidet und die Fürsorge trägt, ist ihnen wahrscheinlich überhaupt nicht bewusst. Ebensowenig wie die Tatsache, dass der submissive Part nicht bedeutet, alles mit sich geschehen zu lassen, sondern ja durchaus mit einer gewissen Machtposition vergesellschaftet ist. Wenn ich loslasse und die Verantwortung für meine Lust in die Hände meines Gegenübers lege und darüber gegahrlos scham-los genießen kann, ist diese Position keine ausschließlich dienende. Es gäbe noch unzählige weitere Nuancen, die ich hier aufführen könnte, dich das würde dem Thema nicht gerecht. Kurz: Doms, egal welchen Alters erkennt man an einer differenzierten Sicht- und Denkweise, die ihre natürliche Souveränität unterstreicht. Die anderen, für die eine Session die Legitimation einer *** darstellt, haben hier nichts zu suchen. Punkt.
*Charakter natürlich, Sch*** Wurstfinger…
Mein Chrakter, du Genie.