Ich würde gerne mal in den Raum werfen, dass ich gerne zwischen Gewalt und einvernehmlicher Gewalt unterscheide.
Dabei ist es egal ob es um 'normale', rohe, geistige oder sonstige Gewalt geht. So lange beide Seiten mit der Gewalt als solche einverstanden sind ist nichts falsches daran.
Als Weiterlesen… Beispiel nehme ich gerne Kampfsportler. Sie hauen sich mit einer Begeisterung gegenseitig auf die Fresse. Einvernehmlich.
Oder Pogen, auch nichts anderes.

Genau Jana, darum schrieb ich ja Sad und Sadist zu differenzieren. (Was ja der übliche Begriff ist für die Persönlichkeitsstörung)
Ich finde diese Differenzierung wichtig, da ich, als unbescholtener Unwissender, Sad mit Sadist gleichgesetzt hatte.
Gerade beim BDSM ist es denke ich sehr oft Weiterlesen… wichtig zu Differenzieren. Gewalt ist nicht Gewalt, so wie Dominanz nicht automatisch bedeutet, dass man sein Gegenüber unterdrücken will und ihm seine Meinung aufzwingen. (Wurde mir neulich so erklärt)
Gerade bei diesen Begrifflichkeiten herrscht sehr schnell oder oft eine... Voreingenommenheit, die zu überwinden ja schon bedeutet überhaupt hier zu sein. Was aber nur einen ersten Schritt darstellt.

Erledigt. Danke für den Anstoss.
Antworten zu dem Thema Bitte dann in dem anderen Thread, sobald er freigeschaltet ist.
Würde den Text hier aber so stehen lassen, ausser OP möchte ihn raus, dann mach ich das natürlich.

Würde dazu gerne was anmerken, wie du es ja im Chat schon toll beschrieben hattest Jana.
Ich denke den Sad macht nicht mal unbedingt aus, dass er Freude daran hat Schmerzen zuzufügen. Natürlich, ein Sadist macht das. Aber ein Sad ist ja nicht automatisch ein Sadist, wird ja eher als Weiterlesen… Begrifflichkeit genutzt um die Sexualpraktik zu beschreiben die er anwendet.
Und hier kommt die schöne Beschreibung ins Spiel.
Ein Sad ist jemand, der den Lustschmerz nutzt um der Frau Vergnügen zu bereiten.
Ich finde die kurze Beschreibung fasst das gut zusammen.
Nach dem Gespräch sehe ich mich zum Beispiel auch als Sad, da ich diese Möglichkeiten sehr gerne nutze - Ich bin aber absolut kein Sadist. Ich habe keine Freude daran anderen weh zu tun, aber ich habe Freude daran, anderen durch Schmerzen Lust zu bereiten.
Natürlich gerne berichtigen

Ich stimme dir absolut zu KleinePrincess!
Es gibt einem natürlich auch deutlich mehr Sicherheit bei dem was man tut, wenn man weiß was man da eigentlich macht. Es ist ja auch wichtig klar und deutlich zu sein und zu handeln. Gerade das macht Dominanz ja aus. Nur ist das schwierig wenn man sich Weiterlesen… nicht sicher sein kann bei dem was man macht.
In die härteren Praktiken habe ich auch schon rein geschnuppert, gehört für mich zum guten Standart zumindest mal zu googlen was man beachten muss - wobei das an sich nicht ausreicht. Man sollte sich möglichst intensiv damit auseinandersetzen, da einfach viel schief gehen kann.
Zum Beispiel hab ich schon ins würgen reingeschnuppert, was mir sehr unangenehm war, da ich in der Praktik einfach nicht geübt oder sonstiges war. Sub hat mir zwar erklärt, so und so muss man zugreifen, doch fehlte da einfach das Vertrauen an ihr fundiertes Wissen. Eine vielschichtige Diskussion in einem Forum, oder ein allgemein anerkannter Leitfaden sind mir da deutlich lieber.
Wozu ich gerne eine Diskussion anstoßen würde, ein persönlicher 'Grundsatz' von mir.
Verlange nichts von der Sub, was du nicht selbst machen würdest.
Klar zu differenzieren von Dingen welche sich die Sub wünscht, das ist aber vermutlich klar.
Es geht hier mehr um Dinge wie... Ich möchte dich fesseln.
Wenn jetzt das Fesseln als Praktik noch nicht erforscht ist, der Stand dazu unklar, ich es aber vermitteln oder zeigen möchte - empfinde ich es als Essentiell, dass Sub, wenn sie das denn wünscht mich auch mal Fesseln darf. (Geht natürlich bei 24/7 oder ähnlichem nicht, beziehungsweise nur schwer, aber das ist ja ein anderes Thema)
Wie soll ich von meiner Sub verlangen etwas zu tun, wozu ich selbst nicht bereit wäre? ("Was du willst mich mal fesseln? Bist du krank?? Ich lass solche scheiße doch nicht mit mir machen!" Für mich ein klarer Vertrauensbruch)
Gerade da würden mich andere Meinungen sehr interessieren, wie handhabt ihr das? Wie steht Sub als solche dazu? Ich bin gespannt.

Eine tolle Diskussion. Ich möchte gerne meine, noch relativ unverfälschte Meinung dazu geben, da ich in der "Szene" erst seit 2-3 Tagen bin. Meine Einstellungen und Vermutungen basieren quasi ganzheitlich auf Erfahrungen.
Was mich auch gleich zu meinem ersten Punkt bringt. Ich finde man selbst ist Weiterlesen… das Maß aller Dinge! Es geht, ob als Dom, als Sub, oder was auch immer, nicht darum eine bestimmte Rolle zu erfüllen, oder gar "Wie jemand zu sein", sondern seine persönliche Definition des Ganzen zu finden. Gerade weil das ganze Thema einfach so unglaublich weit und vielgeschichtet ist.
Was ich zu mir sagen kann, was mich in meinen Augen als Dom ausmacht, als "Maß aller Dinge", ist dass ich mich nicht über der Sub sehe. Insgesamt auf Augenhöhe, aber oftmals sogar unter der Sub. Mag erstmal komisch klingen, aber ich stelle einfach mal die Aussage "Der Dom sagt wo's lang geht, aber die Sub hat das letzte Wort" in den Raum. Nur weil die Sub Sub ist, unterwürfig und in ihrer Rolle womöglich hilflos wirkend - sie hat immer die Zügel in der Hand. Hat die Macht das Safeword zu benutzen, alles sofort zu beenden.
Womit ich auch schon beim nächsten Punkt bin.
Ich finde, gerade beim BDSM geht es massiv um Vertrauen. Darum keine Angst haben zu müssen, sie womöglich aber ausleben zu können. Als Sub sollte man seinem Dom möglichst blind vertrauen können, als Dom aber auch der Sub. Wenn ich ihr nicht vertraue, dass sie Stopp sagen wird, kann ich nur sehr schlecht auf sie eingehen, ihren Wünschen nachkommen. Darum finde ich es auch gut, wenn man Anfangs das Ampelsystem nutzt, um einfach auch zu lernen, wo steht mein Gegenüber gerade, den Zug Zwang zu geben, Stopp zu sagen wenn es zu viel wird.
Es ist glaube ich auch oft nicht leicht den richtigen Umgang miteinander zu finden. Oftmals hat man das Gefühl die Sub(s) wünschen sich komplett rücksichtslos behandelt zu werden - was aber doch gar nicht Ziel des Ganzen sein sollte. Ist es doch die intimate und rücksichtvollste Art miteinander umzugehen, Sex zu haben.
Was bei mir 'erschwerend' dazu kommt, ich habe das alles in der Form von DDLG gelernt, habe also als Dom eine Vaterrolle mit übernommen und so einige Zügel in der Hand gehabt. Aber vor allem auch gelernt auf meine Sub, mein little Acht zu geben. Verantwortung zu tragen und immer das beste im Sinn zu haben. Es sollte vielleicht dazu gesagt werden, dass ich in Form des DDLG nie Sex hatte, sich das aber natürlich massiv auf die normale zwischenmenschliche Beziehung auswirkt.
Wenn sich jetzt jemand fragt, ey, die Diskussion ist doch wie sieht ein echter Dom aus. Du bist das Maß der Dinge, ich finde so sieht ein echter Dom aus. Ich bin gespannt wie die Zeit mich noch verändern wird, was das betrifft, aber solange man sich selbst in seiner Rolle pudelwohl fühlt und sich nicht verbiegt um irgendwelche Normen zu erfüllen - ohne dabei den Partner zu verletzen, auch welche Art auch immer - ist man ein richtiger Dom.
Ich hoffe einfach mal mit diesem Beitrag kann jemand etwas Anfangen. Über Feedback und natürlich konstruktive Kritik freue ich mich, da ich die Diskussion als solche und die sehr persönlichen Meinungen wertschätze.