Das Spiel zwischen Dominanz und Hingabe hat mich schon immer, eigentlich schon seit ich denken kann, fasziniert. Die Vielschichtigkeit welche die Dynamik einer Dom/sub Beziehung potenziell bietet, kann, meinem Empfinden nach, eine viel tiefere Form der Intimität und des gegenseitigen Vertrauens schaffen, als es rein zärtlicher Sex vermag. Genauso öffnet man sich seinem Spielgefährten wesentlich tiefer und ehrlicher, gemeinsam ausgelebte Fantasien solcher Art verbinden Menschen auf eine sehr direkte, und gleichzeitig unglaublich facettenreiche und komplexe Ebene.
Von dem Lustempfinden welches das ausleben der intimsten Fantasien mit sich bringt ganz zu schweigen..
Ich habe es schon immer geliebt alles zu hinterfragen, die Welt von allen möglichen Standpunkten immer wieder neu zu betrachten und mir meine eigenen Gedanken zu machen. Von stetiger Neugier und der Sehnsucht nach dem Neuen und Aufregenden getrieben, das Leben von immer neuen Seiten zu sehen und erleben zu können, mit einem Sinn für Ästhetik das Schöne bewundern und genießen, und mit Lebens- und Abenteuerlust möglichst tiefe und intensive Erfahrungen machen, ist für mich ein Ausdruck von Lebendigkeit und Selbstbestimmtheit.
So sehr ich es liebe, mein Leben frei und selbstbestimmt zu gestalten, aufmerksam durch's Leben zu gehen und alles zu hinterfragen,
sexueller Natur bin ich absolut devot und liebe es mich einfach fallenlassen und hingeben zu können, meine Herrin zu verwöhnen und nur ihrer Lust und Gnade ausgeliefert zu sein.
Ich will rücksichtslos benutzt werden, von meiner Herrin gedemütigt und geschlagen werden, wie es Ihr Lust bereitet.
Die Kontrolle abzugeben heißt für mich absolute Hingabe und alles aus der Hand zu geben, nichts mehr zu wollen oder zu denken, um das Geschehen umso intensiver zu empfinden. Wenn es meiner Herrin Lust bereitet mich um Gnade flehen zu lassen, bereitet es auch mir Lust...
Nur zu wissen wo mein Platz ist, dass ich dir gehöre, bringt mir auf eine viel einnehmendere Art Befriedigung, und jeder Ausdruck deiner Lust steigert genauso auch die meine.
Jede weitere Berührung, jeder Schlag oder jeder Schmerz, jedes weitere Wort deinerseits, lässt mich intensiver Empfinden, je näher du mich an meine Grenzen bringst, je näher bringst du mich auch der Ekstase..
Das sind Momente, in denen nur das Hier und Jetzt zählt, in der Intensität ihres Erlebens alles "Alltägliche" weit hinter sich lassend. Momente, in denen Fantasie, Realität wird, und wir in gemeinsam erbauten Welten spazieren, mit dem Potenzial, jede uns bekannte Grenze zu überschreiten und die Tiefe unseres Empfindens neu zu definieren.
Vielleicht finde ich in einem dieser Momente auch etwas tatsächlich Echtes. Eine Frau, die mich fasziniert, deren Charakter mich einnimmt und deren Wesen ich echte Bewunderung gegenüber bringe. Eine Frau, die mich herausfordert, mein Ego und meinen Intellekt kitzelt, fähig, meine Weltanschauung ins wanken zu bringen.. Eine Frau, der gegenüber ich mich gleichgestellt betrachten kann, der ich meine Hingabe auf noch so viel mehr Ebenen, denn der sexuellen schenken will. Der es mir ein Privileg wäre, ihr gehören zu dürfen, Objekt all ihrer Fantasien zu sein, und deren Wertschätzung mir eine Ehre wäre.
Diese Frage lässt viel Spielraum für Interpretationen.. Was genau bedeutet "zwingen" für dich? Vordergründig geht es als sub in einer D/s Beziehung natürlich darum, dass du dich in deiner Rolle als sub den Wünschen, oder Befehlen, deiner Herrin beugst. Da du dich als sub identifizierst, sollte dir Weiterlesen… aber auch genau dies Lust bereiten, dass du diese Frage überhaupt stellst, legt eher nahe, dass es dabei um etwas geht, was du als grenzüberschreitend empfindest, wozu dich natürlich niemand "zwingen" kann..
BDSM sollte beiden Parteien Lust bereiten und im Rahmen dessen, was du als anregend empfindest, geschehen. Dass du dem Wunsch deiner Herrin, was auch immer es sein mag, mit solchen Gedanken gegenüberstehst, zeugt, zumindest in meinen Augen, von einem innerlichen Konflikt deinerseits ihrem Wunsch gegenüber und wenn du dich damit nicht wohl fühlst solltest du in diesem Punkt auch nicht "gehorchen", selbst wenn dies das Ende eurer Beziehung bedeuten sollte.
Du solltest dich in der Beziehung deiner Herrin gegenüber geborgen fühlen, ihre Wünsche mit Lust und wohlwollen befolgen... Keinesfalls aber deinen Stolz aufgeben, auch wenn das, für den ein oder anderen, vielleicht paradox klingen mag.
Du setzt deine Grenzen, und niemandem steht es zu diese zu überschreiten, es sei denn du möchtest das..