Nur Ja heißt Ja, wenn nicht im Rahmen von CNC vorher anders vereinbart.
Wem gegenüber möchtest du denn deine Vorlieben teilen/dich outen?
Vielleicht mal etwas persönliches dazu:
Ich hab vor ein paar Jahren einen sehr intensiven Workshop zum Thema "Folter und Verhör" besucht (werd jetzt keine genaueren Informationen teilen) - und da hat die Leitung nur aufgrund deren Ersteindrucks von mir, mich vor der gesamten Gruppe als Weiterlesen… Borderliner*in "geoutet", weil es angeblich so offensichtlich wäre. Das war das erste Mal (und ich habe etliche Jahre Therapieerfahrung), dass mir das eine Person entgegengebracht hat, und das wurde ohne meine Zustimmung und mit all den bestehenden Vorurteilen, in einer mir unbekannten Gruppe geteilt, und als wüsste die Leitung jetzt genau, wie mit mir "richtig" umzugehen wäre.
Selbst wenn diese Diagnose bei mir richtig wäre, hat eine andere (unbekannte) Person dennoch nicht darüber zu urteilen, und es liegt an Betreffende, wie offen sie damit umgehen möchten.
Stimme ich zu. Psychologische Erkrankungen sind eh schon stark stigmatisiert in der Gesellschaft. Und es gibt viel Halb- und Unwissen, was gerne projiziert wird. Dennoch können wir uns auf einer tieferen und differenzierteren Ebene gerne damit beschäftigen, denn Sichtbarkeit ist auch Weiterlesen… wichtig.
"Anteile" von psychischen Erkrankungen haben wir theoretisch alle, das bedeutet nicht, dass wir alle "ein bisschen Borderline" haben, "narzisstisch", "schizophren" etc. sind, so wie es gerne in der Alltagssprache unbedacht verwendet wird. Btw "getriggert" ist auch kein Synonym für "genervt sein".
Ich denke, dass es wichtig ist, in der Community ein Bewusstsein zu haben, dass es Menschen mit psychischen Erkrankungen und Neurodivergenzen gibt, und das natürlich auch im BDSM. Menschen können auch über Coping-Strategien und Skill-Training auf BDSM aufmerksam geworden sein, und daran ist nichts verkehrt.
Schlimm finde ich es, wenn es einerseits aus Vanilla-Perspektive so dargestellt wird, also wären psychische Erkrankungen/Neurodivergenzen dafür verantwortlich, dass mensch kinky ist, bestimmte Neigungen etc. hat. Und andererseits von BDSMler*innen verleugnet wird, wenn Betreffende sich kritisch hinterfragen, wie und dass deren Umgang mit BDSM dadurch beeinflusst sein kann.
Vielleicht noch ein Gedanke dazu. Hast du das Gefühl, dass du für ihn über deine eigene Grenzen gehst und erwartest dies unbewusst im Gegenzug auch?
Ich frage das deshalb, weil ich es aus meinen eigenen Mustern von früher kenne. Und leider ist es auch oft das, was Menschen unter Weiterlesen… "Kompromissfindung"/"einem Geben und Nehmen" verstehen.
Im Grunde macht es dein Meister richtig, dass wenn er etwas nicht möchte, dies auch nicht tut; dieses Recht hast du ebenso. Es sollte allerdings nicht egal sein, dass es dir damit nicht gut geht, und frage dich, ob du das auf der Basis wie es jetzt ist, nicht wie es ist in deiner Wunschvorstellung wäre, das richtige für dich ist.
Was ist das bitte für ein unangebrachter und unnötiger Kommentar?
Es ist nicht unüblich, dass Menschen an Verbindungen festhalten, in denen sie unglücklich sind, oftmals weil der Wunsch da ist, dass betreffende Person deren Verhalten ändert/Bedürfnisse noch erfüllt werden, insbesondere wenn das Weiterlesen… Verhalten nicht nachvollziehbar scheint.
Der Wunsch danach, Bedürfnisse erfüllt zu bekommen, ist vollkommen verständlich. Allerdings kann auch nichts eingefordert werden, was nicht gewollt ist. Das entscheidende hier ist, dass du unglücklich bist, und das sollte ihn als dein Meister interessieren, und dich darin ernst nehmen.
Da Pen&Paper & Larp mich lange in meinem Leben begleitet hat, brauche ich dabei von mir und von meinem Gegenüber eine gewisse Tiefe, nicht nur eine Verkörperung der Rolle, sondern mich je nach Session in verschiedene passende Charaktere einzufühlen. Es sind Anteile von mir, die dadurch Weiterlesen… ausgelebt werden können. Mein Ich außerhalb dieser Sessions wäre da völlig fehl am Platz.
Alle die schon mal eine Me-Runde bei Pen&Paper oder Larp gemacht haben, können sich das bestimmt vorstellen. ^^
Es gibt Menschen, die das Gefühl haben, es gäbe bei Intimität, egal ob platonisch, romantisch, sexuell und/oder weitere, bestimmte Regeln; etwas was immer und für alle dazu gehört und das manche Handlungen zu etwas Bestimmtem führen oder auf eine bestimmte Art und Weise empfunden werden müssen. Weiterlesen… Dabei wird außer Acht gelassen, dass wir alle Individuen sind. Auch unter BDSMler*innen sind wir nicht alle gleich. Daher ist es wichtig, auch bei ähnlichen Vorlieben, vorher darüber zu sprechen, was mensch sich darunter vorstellt, da die Empfindungen & Bedürfnisse sehr unterschiedlich sein können. Ich kann dir nur raten, weiter das zu tun, was sich für dich gut anfühlt und nichts nur zu machen, weil es dein Gegenüber so will. Es ist sehr schön, dass du Zugang zu deinen Bedürfnissen hast und diese sind völlig in Ordnung wie sie sind. Und das Gegenüber erst dann zu küssen, wenn es sich für dich gut anfühlt, klingt gar nicht ungewöhnlich für mich, umso wichtiger, dass wir gerade auch in unserem Kontext immer Konsens abklären.
Der Prozentsatz von Menschen, welche geschlechtsangleichende Operationen bereuen, liegt unter einem Prozent. Zum Vergleich: Knie-EP-Operationen werden zu 20 Prozent bereut.
Die Trans* Community ist ebenso bestärkend darin, dass es jede Transition ein ganz individueller Schritt ist und keine Weiterlesen… Operationen oder andere medizinische Maßnahmen notwendig sein sollten, um anerkannt zu werden. Es ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, u.a. auch von Psychotherapierenden und medizinischem Personal darüber aufzuklären.