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(Ehe-)Partner verleugnen - absolutes NoGo


Empfohlener Beitrag

Geschrieben

Meine Damalige Affäre hat mir damals verschwiegen das sie verheiratet ist. Sie hatte sich als Single vorgestellt und bei Facebook war es nicht ihr Ehemann sondern ein guter schwuler Freund. 🤣🤣
Ich finde man ist doch erwachsen genug über alles offen und ehrlich zu bereden was man sich erhofft,gegenseitig planen möchte und auch grenzen zieht. Wenn beide damit leben können und mit F+ oder als Affäre leben möchte dann ist alles in Ordnung. Aber sobald es mit Geheimnisse und Lügen aufgebaut wird, dann gibts nur unnötiges Chaos.

Geschrieben

Sicherlich nicht ausführlich mit zwei Sätzen zu erklären, aber die höchstwahrscheinliche Variante ist das besonders der Herren der Schöpfung sich dadurch eine höhere Trefferquote erhoffen...als Single kannst du mehrere suchkreterien abdecken...sogar eine mögliche Beziehung.
Ist aber nicht nur bei Männern so...auch Frauen spielen gerne mal die "einsame Single Frau"...

Geschrieben

Ich denke, es ist im Grunde egal, was jeder für einen Beziehungsstatus an gibt. Ob es nun ein Dom ist, der in einer monogamen D/s Beziehung lebt und das wahrheitsgemäß angegeben hat oder ein single Little, das aber verheiratet ist und ein Kind zuhause hat...was spielt das für eine Rolle? Wenn zwei sich dann trotzdem finden und sich geben können, was sie brauchen, kann man doch beide nur beglückwünschen. Verlieben, bzw. das passendende Gegenstück findet man nicht über einen Status. Ich kann mich über Zuschriften nicht beschweren, obwohl ich kein single angegeben habe. Werde ich angeschrieben schaue nicht aufs Profil, wenn dann fasziniert mich der Mensch, mit dem ich schreibe und ich gestehe, das mir Profilangaben völlig unwichtig sind. Persönliches findet sich in späteren, privaten Treffen.

Geschrieben
vor 2 Stunden, schrieb ORuna:

... oder ein single Little, das aber verheiratet ist und ein Kind zuhause hat...was spielt das für eine Rolle?

Ich denke, für den betrogenen Partner spielt es eine immense Rolle...

Geschrieben

Das bezog sich auf die Angaben, die man hier macht. Am betrügen sind beide Schuld, was hier nicht das Thema ist. Schönes Thema eigentlich, Betrug.

Geschrieben

Hallo zusammen,

ich bin seit einiger Zeit Mitglied dieser interessanten Community. Ich bin seit 24 Jahren, bald 25 Jahren mit meinen Mann zusammen und oft werde ich gefragt was ich hier suche, wenn ich doch verheiratet bin. Auch tut sich die Frage auf, was in meiner Beziehung nicht stimmt, was ihr fehlt, das wir uns für eine offene Beziehung entschieden haben. Und immer wieder antworte ich gleich, den mir fehlt nichts in meiner Beziehung, sie ist auch nach so langer Zeit noch wunderbar. 

Aber wir sind ein Leben lang zusammen, ich bringe dann immer den Pizza vergleich, ich liebe Pizza, mein Lieblingsgericht. Man kann Pizza unglaublich gut varriieren, aber irgendwann, hat man im Laufe der Zeit alle Sorten durch, die man nicht eklig findet oder die man kurz gesagt nicht mag. Es mag Menschen geben die sagen ich esse jeden Tag gerne Pizza, sollen sie es machen. Aber wenn man zwischendurch, mal ein Eis isst, dann ist es etwas neues, ein Abenteuer. Danach schmeckt die Pizza auch so richtig gut, weil man mal was anderes hatte. Ich weiß es wird jetzt Leute geben die sagen, das hat doch nichts mit diesen Thema direkt zu tun. Aber mir ist es wichtig damit aufzuräumen, dass immer jemanden etwas in der Beziehung fehlen muss, weil er nicht monogam lebt. Das ist nicht der Fall, jemanden Freiheit zu geben, ihm zu vertrauen und ihm zu erlauben, mal ein Eis zu essen. Erfordert sehr viel Liebe, Vertrauen, Selbstbewusstsein und unglaublich viele Gespräche mit Reflexionsarbeit, als es eine normale Beziehung der Fall ist. Man muss mehr auf den anderen eingehen, Absprachen treffen und einhalten, als wie es in einer normalen Beziehung der Fall ist. Deswegen entscheiden sich viele für einen Seitensprung, sie müssen keine Absprachen einhalten, die Erlaubnis des Partners einholen und erst recht müssen sie den Partner, nicht das zugestehen was sie sich selber herausnehmen. 

Viele haben damit ein Problem, sie sehen darin kein Problem und zweifeln nicht an der Liebe die sie zu ihren Partner haben, können es aber nicht ertragen wenn der Partner sich mit jemand anderen amüsiert. Aber nun zu der Frage warum Menschen ihren Partner verschweigen, ich tue dies nicht und muss auch nix verheimlichen, da wir eine offene Beziehung mit festen Absprachen haben. Aber ich verstehe es wenn Menschen es tun. Oftmals gibt es Menschen die sagen, dass der Partner es wissen muss. Aber manchmal ist es eher so, das derjenige der Fremdgeht, ein Leben lang in Angst leben muss, dass wenn dieser Fehltritt herauskommt, sein ganzes Leben in Schutt und Asche liegt, er alles verlieren wird. Auch selbst dann noch wenn seine Abenteuerlust längst beendet ist und er eigentlich nur noch wieder mit dem Partner Monogam glücklich sein will, aber er wird es nicht können, weil er immer Angst haben muss. Während der unwissende Partner glücklich ist und glaubt es ist alles in Ordnung. Teilt sich aber der Missetäter aus Angst und Belastung mit, wird ihm die Angst die Last genommen, der Partner ist nun am Boden zerstört und muss auch noch die Entscheidung treffen wie es weitergeht. Ich möchte da niemanden in Schutz nehmen, ich möchte auch nicht betrogen werden. Aber ich glaube wenn man seinen Partner wirklich und aufrichtig liebt, leidet der Part der sich verirrt hat, größer und das vielleicht sein Leben lang. 

Das Männer nicht angeben, das sie verheiratet sind oder in einer Beziehung sind, ist halt öfter der Fall, weil Frauen sich ungern mit einen verheirateten oder in einer Beziehung lebenden Mann einlassen. Männer haben weniger damit ein Problem. Frauen wollen nicht einfach nur die Fickbeziehung, D/S-Beziehung oder Affäre sein, sie wollen immer die Nummer eins sein oder das sich daraus einen Beziehung entwickelt oder sie zumindest den Schein waren können, weil sie auf ihren Ruf achten wollen. 

Ich verurteile niemanden, den jeder muss selber wissen wie er sein Leben führen möchte, jeder hat seine Gründe warum er etwas tut. Aber im Endeffekt, muss sich jeder Bewusstsein, Unehrlichkeit wird immer zu Angst führen und diese Angst wird den Menschen verändern und im schlimmsten Fall, wird sein Kartenhaus einstürzen was er sich gebaut hat. 

Geschrieben
vor 40 Minuten, schrieb Satuaria:

Aber im Endeffekt, muss sich jeder Bewusstsein, Unehrlichkeit wird immer zu Angst führen und diese Angst wird den Menschen verändern und im schlimmsten Fall, wird sein Kartenhaus einstürzen was er sich gebaut hat. 

Was ich noch gerne hinzufügen möchte, wenn es dir Recht ist? das Geheimnis,das er/sie in sich trägt verändert diesen Menschen und genau das merkt der liebende/betrogene Partner. Sei es, das nachts plötzlich keine Nähe gesucht wird, der Humor verloren geht, Sex nicht mehr statt findet, der Partner sich verschließt, sich zurück zieht. Und am Ende kommt es doch raus. Der betrogene hat dann zum Dank auch noch die Entscheidung zu treffen, wie es mit der Beziehung weiter geht. Das ist grausam. 

Geschrieben

Es ist mir recht :), du hast das was ich damit meinte sehr gut auf den Punkt gebracht. 

Geschrieben

Ich stehe dazu, Männer in einer Beziehung sind für mich ein NoGo... Was ist falsch daran, wenn ich langfristig was festes suche? Und das sehe ich bei einem vergebenen Mann eben nicht. Kann auch mit Singles nicht funktionieren, aber wenn er vergeben ist, sehe ich gar keine Chance eine Zweierbeziehung aufzubauen. Und wenn es schon nicht funktioniert, dann soll es wenigstens nicht daran scheitern.

Genießt eure offenen Beziehungen, dagegen ist nichts einzuwenden. Aber ihr bestätigt, dass auch ihr der Meinung seid, dass mit einem vergebenen Partner eine feste Beziehung nicht aufgebaut werden kann. Denn ihr geht ja davon aus, dass eure offene Beziehung als Hauptbeziehung bestehen bleiben wird. 

Geschrieben

@Teaspoon

Genau das ist es ja, genau so wie du schreibst und für mich klingt es eben wenn man nicht in einer offenen Beziehung ist oder irgendwelche Regeln dahingehend hat so als wenn man wirklich sich das selbst schönreden muss, nein das ist kein betrügen das ist nur fremdgehen und eigentlich gehe ich gar nicht fremd denn er weiß ja nichts davon und eigentlich bin ich ein Shaolin-Ninja.

Es wird und das sehe ich leider hier und da kann man mir gerne widersprechen, einfach solange sich etwas zurechtgebogen bis es passt.
Anstatt mir ALLEN Beteiligten vorher offen darüber zu reden wird dann nur gesagt "Aber mein Partner ist ja nicht beteiligt also muss ich mit dem Ja nicht reden" und der andere ist nur mein Dom, der andere mein Hausfreund und der nächste meine Freundschaft +.

Geschrieben
vor 13 Minuten, schrieb ORuna:

Der betrogene hat dann zum Dank auch noch die Entscheidung zu treffen, wie es mit der Beziehung weiter geht. Das ist grausam. 

Und wenn man es nicht bemerkt, weil man dem Partner vertraut, bekommt man den Vorwurf, warum man es nicht gemerkt hat. Man hätte es doch merken müssen! Zumindest, wenn man genug geliebt hätte. Und damit sieht der Betrüger sich bestätigt. 

 

Wie gesagt, Betrug und offene Beziehung sind zwei Paar Schuhe. Und wer seinen Partner wirklich liebt, der verleugnet ihn auch nicht. Und das war ja das Thema hier.

Geschrieben (bearbeitet)

Was heißt denn vergeben? Ich bin super glücklich in meiner Beziehung? 

Ich möchte eine feste monogame Beziehung aber du kannst das doch nicht verhindern, wenn dein Partner jemanden kennen lernt, und die beiden zusammen ein Eis essen wollen. Was einfach wichtig ist, ist dem Partner zu sagen, das man Appetit auf ein Eis hat. Man hat doch keine Besitzansprüche, nur weil man liebt. Der Anspruch besteht doch aus Kommunikation und Vertrauen. Ist das nicht gegeben, geht das natürlich nach hinten los. 

bearbeitet von Gelöschter Benutzer
Geschrieben
vor 1 Minute, schrieb Teaspoon:

Und wenn man es nicht bemerkt,

Ich kann da nur aus eigener Erfahrung sprechen. Ich hab's gemerkt aber kannte den Grund dafür nicht.

Geschrieben

@ORuna


ich sehe es umgekehrt, der Partner möchte gar keine andere Person weil er mit einem zusammen sein möchte.
Aber noch immer es ging ursprünglich nicht darum das der Partner einen das erlaubt oder um offen Beziehungen sondern darum das man einfach nichts davon sagt entweder einer Seite oder dem Partner.

Geschrieben

Ich weiß worum es ursprünglich ging. Ich empfinde gerade den Gedankenaustausch recht angenehm.

Geschrieben

@ORuna nehmen wir an, man liebt den anderen, hat keine Besitzansprüche und kontrolliert den anderen nicht ständig eifersüchtig. Man lässt ihm seine Freiräume für seine Hobbies. Und vor allem hat man Vertrauen in die Beziehung, weil man schon so viel zusammen gemeistert hat.

 

Ich habe ne Menge vermutet, aber niemals eine andere Frau... Wahrscheinlich warst du nicht so naiv, dass du es bemerkt hast.

Geschrieben

Doch, naiv in dem Sinne, das ich es wusste/ geahnt habe. Ich wollte es nur nicht wissen wollen. 

 

Geschrieben

Das ist eine interessante Frage, ob man es nicht merkt, weil man es unbewusst nicht wahr haben will? 

Geschrieben

Wir bewegen uns immer in sogenannten Komfortzonen. Viele Ahnen es und wollen es nicht wissen, sie wollen die Beziehung so behalten wie sie ist und sie wollen sich nicht der Entscheidung stellen, den wenn sie es Wissen, gibt es nur zwei Möglichkeiten, Trennung oder Vergebung. Aber auch wenn man Vergeben möchte,  schafft es nicht jeder, denn man kann vergeben aber niemals vergessen. Man sollte aber Menschen die sich verirren und Menschen die notorische Fremdgänger sind voneinander trennen. Denn in jeder Beziehung gibt es aufs und abs, gute und schlechte Phasen, das macht einen Angreifbar, denn wir sind nicht alle philantropische Altruisten, die alles hinnehmen. 

Ich finde Lügen, Betrügen per se nicht gut. Aber niemand kann sich das Recht raus nehmen über andere zu Urteilen, weil man in den Leben, in der Beziehung, des anderen nicht drinsteckt. Das geht nur die Involvierten etwas an. Wir malen einfach zu gern die Welt in Schwarz und weiß.

Gemauso wie ich erklärt habe warum Männer sowas tun. Es war kein Aufruf vögelt mit verheirateten, ich verstehe deine Sichtweise @Teaspoon , an dieser Sichtweise ist gar nichts verkehrt. Dafür musst du dich auch nicht rechtfertigen.  Denn Monogamie ist etwas schönes, vielleicht kehren wir dahin, irgendwann auch zurück. Aber zur Zeit gehen wir einen anderen Weg. Ob dieser der richtige ist, werde ich nie wissen, da ich die Auswirkungen, anderer Entscheidungen, nie kennenlernen werde. Außer das was mir mein Kopf, wenn es gut oder schlecht läuft suggeriert. 

Geschrieben

Ich finde es erstaunlich, wie sehr das heilige Sakrileg der Ehe (oder in moderner Form der Partnerschaft – eingetragen oder auch nicht) hier verteidigt wird. Der Vertreter Roms im jeweiligen Bistum hätte seine Freude ;-)

 

Wie schon erwähnt, sehe ich dies „Problem“ auf einer ganz anderen Ebene. Gar nicht so sehr auf einer ethischen oder sittlichen Ebene wie hier ständig hin und her gewältz. Diesbezüglich dürften die meisten Menschen durchaus flexibel sein, und wenn nicht, dann werden sie ein moralisches Konstrukt erfinden welches ihnen das ermöglicht wonach ihnen ist. Wasser predigen aber Wein trinken, da es ja so viele Ausnahmen für einen guten Wein gibt. Und viele nachfolgende Kommentare werden genau diese Ausnahmen rechtfertigen und ihre selbst gewählte Ausnahmen in einen moralischen Gesamtkontext stellen. Das alles ist im großen und ganzen ja auch okay so und mal ganz ehrlich, wir alle definieren uns ständig die Ausnahmen von der Regel zu unserem Vorteil.

Ich sehe die Probleme eher auf der Ebene der Beziehungsfähigkeit. Der Beziehungsstatus ist letztlich vollkommen egal, wenn die betreffende Person gar nicht beziehungsfähig ist. Zum Beispiel auch deshalb, weil man einem moralischen Kodex folgt, der mit dem Gegenüber einfach nichts zu tun hat. Das sind die ganzen No gos die hier beschrieben worden sind. Viele wollen eine Beziehung, aber nicht so und schon gar nicht so, sondern nur so wie die Person es sich selbst definiert hat.

Letztlich geht es aber immer darum sich auf den Anderen einzulassen und genau diese Fähigkeit ist doch vielen Menschen abhanden gekommen. Da besitzt man einen Katalog von Bedingungen, die der Andere erfüllen sollte und vergisst die wichtigste Bedingung dabei überhaupt: Das dieser Mensch sich einlassen will und damit dann auch beziehungsfähig ist.

Meine Sichtweise ist natürlich geprägt von meiner subjektiven Wahrnehmung und die ist eigentlich nicht fatalistisch. Aber ich stelle bei Menschen in meinem Alter einfach fest, dass die meisten durch vergangene Beziehungen so negativ geprägt sind, dass sie das Einlassen auf jemand anders als Schwäche sehen. „Ich weiß was ich will“ - diese Aussage, die viele als Selbstbeschreibung zustimmen würden, hat halt auch eine Kehrseite. Was andere wollen oder mein Willen an den Anderen anpassen, ist halt hierbei ausgeschlossen. Es ist ein Satz mit zwei mal ich, aber keinem einzigen Du.

 

Geschrieben (bearbeitet)
vor 2 Stunden, schrieb Cavaliere:

„Ich weiß was ich will“ - diese Aussage, die viele als Selbstbeschreibung zustimmen würden, hat halt auch eine Kehrseite. Was andere wollen oder mein Willen an den Anderen anpassen, ist halt hierbei ausgeschlossen. Es ist ein Satz mit zwei mal ich, aber keinem einzigen Du.

Bravo! Vor allem der letzte Satz, geht mir in ähnlicher Form fast immer durch den Kopf, wenn ich den lese - wirklich!

Hinzufügen möchte ich noch, dass unter jeder Angst ein Schmerz verbrogen liegt. Und das ist weder gut noch schlecht, es ist einfach so. Der Schmerz aus den negativen Erfahrungen, dass Gefühl dazu verurteilt  worden zu sein "nicht auszureichen", sitzt oft sehr tief. Und aus diesem Schmerz entsteht die Angst, all dies wieder erdulden zu müssen. Aus der (verständlichen) Angst vor diesem, im wahrsten Wortsinne, "vernichtdenem" Urteil, wird geurteilt. "Wer leidet hat Recht!" könnte man das resultierende unterschwellige Gefühl beschreiben. Aber wer leidet der differenziert eher weniger als ein Mensch der davon aktuell weniger betroffen ist. Die Liebe lässt einen alles rosarot sehen, der Schmerz in Schwarz und Weiß (und damit meine ich nicht Grau). Und nach so einer Erfahrung, der Erfahrung betrogen worden zu sein, fühlt man sich natürlich auch im Stich gelassen - allein. Es ist also nicht verwunderlich, dass der Angriff als beste Verteidigung gewählt wird und Sätze mit zwei mal ich, aber keinem einzigen Du dadurch entstehen. Das ist eben die Selbstoffenbarungsebene eines solchen Satzes bzw. seine Kehrseite. Und wenn der Schmerz so tief geht, dass daraus (Selbst-) Hass entspringt, dann fallen die Urteile noch gnadenloser aus. Dass kann bis zur (ewig brennenden) narzistischen Kränkung gehen. Und in ganz schlimmen Fällen, tja, kommt dann auch das berauschende Gefühl "auch mal dran zu sein" hinzu. Und wieder entshten Sätze mit mindestens zwei mal ich und keinem einzigen Du!

So, fasst das jetzt bitte nicht als Verallgemeinerung auf! Ich weiß, dass es nicht bei allen so ist. Manchmal will man damit wirklich nur zum Ausdruck bringen, dass man weiß was man will - also genaue Vorstellungen hat. Und als Urteil will ich das auch nicht verstanden wissen: Wir alle haben ja schließlich auch negative Beziehugnserfahrungen gemacht und dadurch auch sicherlich viel gelitten. Auch einige, wenn nicht alle, der beschriebenen Gefühle haben wir sicherlich schon so oder so ähnlich erlebt.

Und wenn ich mir vor Augen fürhe, dass wir alle nur Menschen sind, dann kann ich @Satuaria mit ihrer Aussage:

vor 5 Stunden, schrieb Satuaria:

Ich finde Lügen, Betrügen per se nicht gut. Aber niemand kann sich das Recht raus nehmen über andere zu Urteilen, weil man in den Leben, in der Beziehung, des anderen nicht drinsteckt. Das geht nur die Involvierten etwas an. Wir malen einfach zu gern die Welt in Schwarz und weiß.

nur Recht geben! Lügen und Betrügen ist Mist! Und dazu gehört auch für mich, dass Unterschalgen von (Ehe-) Partnern! Aber Urteile oder gar Verurteilungen halte ich eben auch für selbstgerechten Mist! Aus meiner Sicht ist das sogar noch einen Ticken schlimmer als den (Ehe-) Partner zu unterschlagen. So, jetzt könnt ihr gerne mal raten wo mein Schmerz liegt... ;)

bearbeitet von NeoMind
Geschrieben

das hat mit der anfangslüge zu tun, moral und versprechen und schweigen aus angst das geliebte zu verlieren.

aber hat man denn den partner nes schon verloren wenn er nur einen teil von uns kennt, ?

ich kann wirklich sehr schlecht nur lügen und deswegen schon bevor ich eine beziehung eingehe oder jemand eine solche mit mir eingehen will,sprech ich an und rede eben über mein selbst ,so hat das gegenüber die möglichkeit sich anderst zu entscheiden oder es annehmen zu können,.

leider ist es eben bei vielen menschen so,sie erkennen eben was sie so in ihrem leben haben wollen erst später undmeinen alle türenseien nun zu,wenn man sich lieb hat muss man reden ,offen sein und offenheit verlangen ..........

die meisten menschen haben eben gelernt und angenommen wie sie sein zu haben und ekeln sich vor sich selbst immer der gedanke was würden wohl die anderen sagen,? es sind nicht die anderen es sind wir selbst,.

ich hab die erfahrung gemacht dass offenheit das leben leichter macht und das vertrauen stärkt,auch wenn ich hier mit jemanden zusammen bin,.

ehrlichkeit befreit und man kann sich dann im fall dem zuwenden mit welchem man spielen will,ganz ohne schuld gedanke?

Geschrieben (bearbeitet)

@Cavaliere und @NeoMind ihr habt vollkommen recht. Und ich bestreite das nicht. Nur, dass ich nicht von Ehe rede, sondern von Partnerschaft. Ich bin mir dessen bewusst.

Wie heißt es so schön: "Liebe ist bedingungslos, Beziehung ist es nicht." 

Es ist weniger, dass ich weiß, was ich will, als vielmehr weiß, was ich nicht will. Und ich bin mir dieser Ichs im Satz bewusst. Ich halte das aber für wichtig, mich darin auch wichtig zu nehmen. 

 

Und wenn mir jemand von vorn herein das Gefühl gibt, nicht zu reichen, dann kann ich auf dieser Basis keine Beziehung aufbauen. Auch wenn ich ihn liebe... 

bearbeitet von Gelöschter Benutzer
Geschrieben

@NeoMind Mit Freude muss ich feststellen, dass ich nicht der einzige bin der bei der Aussage „ich weiß was ich will“ ein gewisses Unbehagen hat. Und natürlich ist es gut zu wissen was man will – allerdings als zentrale Aussage beim Anbahnen einer Beziehung völlig Banane. Dabei geht es immer darum sich auf jemand anderes einzulassen.

Du hast auch völlig Recht mit der Aussage eines vergangenen Schmerzes, der Menschen zu dieser zentralen Aussage kommen lässt. Nur halte ich es für den falschen Weg, sich immer mehr Absichern zu wollen – und hierbei sind wir wieder bei dem ursprünglichen Thema des Threads – sich abzusichern aufgrund von Aussagen im Profil. Meiner Ansicht nach geht es zentral einfach um Beziehungsfähigkeit und diese kann man nur feststellen, wenn man sich ein paar mal trifft.

 

@Teaspoon Ich setze Ehe mit Partnerschaft gleich und ich bin auch deiner Ansicht, dass Unaufrichtigkeit alles andere als schön und gut ist. Wenn du allerdings schreibst „Liebe ist bedingungslos, Beziehung ist es nicht“ denkst du das „Problem“ vom Ende her. Du wünscht dir den Endzustand, ohne die Zwischenschritte gehen zu wollen die dafür notwendig sind. Erst nach einer gewissen Zeit wird aus einer Beziehung Liebe, wenn wir jetzt mal die Endorphinausschüttung, die uns manchmal erblinden lassen bei einer neuen Bekanntschaft, weg lassen ;-) Liebe wächst einfach und entsteht nicht wie bei „Drei Nüsse für Aschenbrödel“ bei einem einzigen Tanz. Vor der Liebe steht die Beziehung und davor die Affäre – und ich meine jetzt nicht eine sexuelle Affäre, sondern vielmehr das sich treffen, flirten usw. Einfach nur um festzustellen, ob es dieser Mensch wert ist, ob er überhaupt beziehungsfähig ist. Viele haben hier die für sich geltende no gos formuliert (ich weiß was ich will) und diese richten sich vor allem an Formalien aus, nämlich Beziehungsstatus – ich halte dies für den falschen Weg. Die Beziehungsfähigkeit sollte die zentrale Fragestellung sein. Kennen wir nicht alle den perfekten Single, der allerdings nie Zeit hat? Der so wahnsinnig viel arbeiten muss, dessen Katzen versorgt werden müssen, dessen Mutter krank ist, der jetzt wirklich keine Zeit für ein Treffen hat? Bei dem alles wichtiger ist als sich auf jemand anderen einzulassen?

Geschrieben

@Cavaliere du hast noch einmal so viele Gedanken angestoßen, dass ich hoffe, dass es OK ist diese zu verfolgen. Auch wenn wir dadurch noch weiter vom Ursprungsthema abkommen.

 

Ich muss mich selbst korrigieren. Ich habe den Begriff Beziehung etwas flapsig mit Partnerschaft gleich gesetzt. Das sehe ich aber eigentlich gar nicht so. Eine Beziehung zu einem Menschen hat man, wenn man mit ihm längeranhaltend interagiert. Ich habe Beziehungen zu Freunden, zu meinem Kind, meinen Eltern, zu einem Partner. 

Ich müsste also richtiger sagen, dass Liebe ohne Bedingung ist, Partnerschaft aber nicht.

 

Der zweite Gedanke ist der, dass Verliebtsein und Liebe zwei verschiedene Dinge sind, die aber von vielen Menschen verwechselt werden (manche kennen noch nicht mal den Unterschied zur Geilheit). Außerdem habe ich den Eindruck, dass für nicht wenige das Gefühl des Verliebtseins die höhere Wertigkeit zu haben scheint. Denn sie sind immer auf der Suche nach den berühmten Schmetterlingen im Bauch. Liebe kommt da manchmal leiser daher.

Verliebtheit ist ein egoistisches mit jemanden Zusammen-sein-wollen, damit es einem selbst gut geht. Liebe geht davon aus, dass es dem anderen gut gehen soll. (Um mal die beiden Pole Schwarz und Weiß zu markieren. Natürlich gibt es etwas dazwischen...) 

 

Und daraus ergibt sich für mich der Gedanke, dass es Menschen gibt, die Verliebtheit brauchen um in eine Beziehung zu treten und diese in eine Partnerschaft zu wandeln. Das geht bei manchen erstaunlich schnell. Optische Reize lösen das Verliebtsein aus, bevor man den anderen kennt, steckt man in einer Beziehung und ändert den Beziehungsstatus auf Partnerschaft. Dann erst lernt man sich kennen, das Verliebtsein verschwindet, die Partnerschaft und die Beziehung wird beendet. Oder man steckt fest in der Beziehung und muss damit umgehen, wie man das, was man nicht hat kompensieren kann. 

 

Und es gibt Menschen, die eine Beziehung brauchen um Verliebtheit und Liebe zu entwickeln und erst danach dann vielleicht auch eine Partnerschaft in Erwägung ziehen. Ich kann aus tiefem Herzen lieben und dennoch eine Partnerschaft mit diesem Menschen ablehnen. Weil ich sehe, dass es - bei aller Liebe - nicht passt. 

 

Was ist jetzt also Beziehungsfähigkeit? Die Fähigkeit sich schnell zu öffnen und immer wieder neu einzulassen? Oder eher die Fähigkeit sich nicht von momentaren Gefühlsschwankungen aus der Bahn werfen zu lassen?

 

Ich merke gerade, dass sich der Kreis zum eigentlichen Thema für mich hier schließt. Beziehungsfähig ist in meinen Augen niemand, der einen Partner verleugnet. Und niemand, der Geilheit oder Verliebtheit oder Schmetterlinge im Bauch mit Liebe verwechselt und über Ehrlichkeit und Vertrauenswürdigkeit stellt. 

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