Jump to content

Eine Frage der Reue


Empfohlener Beitrag

Geschrieben

Einen wunderschönen, guten Abend, Ihr herrlich vielfältigen Wesen. Es ist mal wieder einer der Abende, wo ich gedanklich sehr an einem Thema hängen geblieben bin und irgendwie keinen persönlichen Abschluss dafür finde. Aus diesem Grund dachte ich mir, warum wende ich mich eigentlich nicht an Euch, die vielleicht ähnliches erlebt haben.

Alles voran etwas Kontext. Ich persönlich war nie so der Typ, der großartig viel Interesse an Sex hatte und nur in der Jugendzeit mal eine Phase hatte, wo ich dachte Sex mal gehabt haben zu müssen. Irgendwann kam bei mir aber dann doch die Erleuchtung, dass es vorrangig wichtig ist, ob ich dazu bereit bin und das will. Das Thema ging dann irgendwann für mich unter und wurde erst vor einigen Jahren wichtig, wo ich dann doch einmal einer Partnerin hatte und dieser war das Thema eben sehr wichtig. Nun, wie das oftmals so ist, wollte ich Ihr zuliebe es zumindest einmal ausprobieren. Was dann auch so gekommen ist. Der Punkt ist nur, dass es zwischen Ihr und mir schlussendlich dann von der Beziehung her nicht geklappt hat. Am Anfang hatte ich bezüglich der Beziehung absolut gar keine Dinge, die ich bereut habe. Inzwischen musste ich aber feststellen, dass ich es durchaus bereue mit ihr geschlafen zu haben. Daraus wurde ich erstmal selbst nicht wirklich schlau, bis ich für mich festgestellt habe, dass ich bei dem Thema wohl eine ziemlich romantisierte Vorstellung habe. Selbst als Mann ist das erste Mal schließlich nur einmal möglich und irgendwie glaubt man, das müsste etwas Besonderes sein. In der Realität ist es natürlich jetzt so, dass du nicht gleich die richtige Person triffst und das ist mir auch klar... Ich kann aber trotzdem irgendwie nicht anders darüber denken und irgendwie frage ich mich, ob das überhaupt für andere Leute nachvollziehbar ist? Männern wird ja oft nachgesagt, es sei nicht wichtig mit wem, so lange es oft ist, aber aus dem Muster falle ich wohl raus. :D

Meine Frage daher an Euch? Habt Ihr persönlich genau sowas erlebt, eventuell auch mit der ersten BDSM Session und wie geht Ihr damit um? Eventuell fehlt mir noch der passende Ansatz um das Thema für mich abzuhaken. Muss auch gestehen, dass als Anfänger vieles nicht gepasst hat und ich bei dem Thema jetzt noch verunsicherter bin, aber das ist womöglich ein anderes Thema. :)

Ich wünsche euch noch einen tollen Samstagsabend und nachträglich ein frohes, neues und hoffentlich gesundes Jahr.

Grüße Alexander

Geschrieben

Hey Alexander,
ich glaube jeder hat rational gesehen Dinge, die man viellleicht im Nachhinein anders machen würde.
Jedoch ist dieser Moment als du Sex mit ihr hattest ja kein rationaler Moment sondern etwas sehr emotionales. In dem Moment hast du es ja vermutlich als richtig empfunden, also warum dies jetzt bereuen?
In Sachen Sex kann ich das zwar nicht nachvollziehen, jedoch in anderen Dingen natürlich schon. Aber ich denke mir in solchen Momenten einfach nur: Hätte ich nicht bestimmte Sachen in der Vergangenheit getan, wäre ich heute nicht der Mensch der ich bin und hätte auch nie aus meinen Fehlern lernen können.
Du sagst doch selber, dass sex nicht so bedeutend für dich war, also warum jetzt wegen etwas was du nicht rückgängig machen kannst dir den Kopf zerbrechen? Bringt doch nichts, schau nach vorne und lass den Kopf nicht hängen 😉

Geschrieben

:)  Lasse den Kopf schon nicht hängen, aber vermutlich denke ich es auch nur kaputt, so wie ich das viel zu oft tue. Muss aber gestehen, dass ich es nicht wichtig als richtig empfunden habe.

Geschrieben

Erlebt habe ich vieles, bereuen tue ich gar nichts. Aus jeder noch so schlechten Erfahrung nehme ich Wissen mit. Ich weiß dann zumindest, was, wie oder wen ich nicht will. ;)

Geschrieben

Ich weiss, was du meinst. Und, wie oben bereits gesagt, passiert das nicht nur bei bdsm/Sex.

Markus Aurelius wird der Satz zugeschrieben: 'Ich bereue nicht, was ich getan habe, nur das, was ich nicht getan habe.'

Ist leichter gesagt als getan. Aber logisch, das Getane hat zu dieser Zukunft geführt. Nur das, was man nicht getan hat, hätte sie geändert. Vielleicht.

Es ist tatsächlich eine Kopfsache. In dem Masse, wie du aufhörst, ständig darüber nachzugrübeln, lässt auch das Bedauern nach.

hG

Geschrieben

Jede Handlung, jede Entscheidung, jeder Schritt und jede Tat, mit ihren guten und schlechten Erfahrungen machen uns zu den Menschen, die wir genau in diesen Moment sind. Sie prägen und verändern uns, lassen uns wachen, formen uns. Ich habe viele Dinge, die ich theoretisch vielleicht gerne anders gehandhabt hätte. Aber ..... dann wäre ich nicht der Mensch der ich jetzt bin, vielleicht nicht mit den Menschen zusammen, die mir soviel geben und bedeuten. Dann würde ich vielleicht ein ganz anderer Mensch sein, ein Mensch, den ich vielleicht nach heutiger Sicht nicht mal mögen würde. Den auch schlechte Erfahrungen, lassen uns reifen, machen uns sensibler, empathischer und vorsichtiger. Ziehe auch aus dieser schlechten Erfahrung, das gute daraus, wer weiß wie du geworden wärst, wenn du sie anders getroffen hättest. Den wir Menschen machen den Fehler und sind der Meinung das eine Entscheidung nur gut oder schlecht sein kann. Wenn wir also glauben diese Entscheidung war schlecht für uns, gehen wir automatisch davon aus, das die andere die richtige gewesen wäre. Vielleicht mal überlegen, das es schlecht und noch schlechter gab, und man nur die schlechte getroffen hat. ^^

×
×
  • Neu erstellen...