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Schmerzgrenze beim Bdsm


Mell97

Empfohlener Beitrag

Geschrieben (bearbeitet)
Am 13.11.2017 at 15:39, schrieb Mell97:

Das Problem ist das sie selbst keine Grenzen kennt immer mehr will und das sie warscheinluch schon viel weiter gegangen ist als die meisten subs. Wenn sie selbst keine grenzen kennt wie soll ich sie dann erkennen?

Uhm - und mal wieder bin ich erschrocken, über die vielen ich-bezogenen Kommentare hier, die wenig mit der Frage der Fragestellerin zu tun hatten, die aber vermutlich eh nicht mehr hier mitliest, da schon seit 3 Monaten nicht mehr Online. Vielleicht war es eh keine ernsthafte Frage.

"Keine Grenzen" zu kennen ist was anderes, wie "keine Schmerzen" zu kennen. Entscheidend ist, genau dies bei jener Sub erstmal herauszufinden. Dazu sollte man sich erstmal grob über die grundlegende Biologie bzw Medizin im Klaren sein. Schmerzen sind nichts weiter als eine bestimmte Form der Nervenimpulse, die von bestimmten Hirnzellen erfasst und als Schmerzimpuls innerhalb des Hirns weitergegeben werden.

Es kann theoretisch durchaus Menschen geben, die durch Gendefekt oder neurologischen Defekt keine Schmerzen wahrnehmen - so wie es (sehr wenige) Menschen gibt, die keine Angst fühlen können. Zunächst mal ist die Frage wichtig, ob jemand tatsächlich zu den 99% gehört, die Schmerzen als Schmerzimpuls auch empfinden können. Wenn ja... stellt sich die Frage, wie dieser Schmerzimpuls im Hirn interpretiert wird.

Es gibt Menschen, deren neurologische Funktionalität so sehr verändert wurde, daß die meisten Schmerzimpulse tatsächlich keinen eigentlich Schmerz-/Leid-/Stop-Impuls hervorrufen. Die gilt aber selten für ALLE Schmerzformen. Es werden im Hirn zum Teil unterschiedliche Areale angeregt, wenn unterschiedliche Körperbereiche den Schmerzimpuls auslösen. Das heisst, man kann versuchen, sehr unterschiedliche Schmerzimpulse zu verursachen, um zu prüfen, wie Sub da reagiert. Rein medizinisch-neurologisch ist der Schmerz eines Schnitts im Finger ein ziemlich anderer Schmerz, als z.B. der Schmerz eines Darmkrampfes.

Schließlich gibt es neben körperlichen Schmerz auch psychischen Schmerz. Der soll ja oft durch Erniedrigung ausgelöst werden (bzw. auch oft eine Kombination aus Schmerz und Scham). Manche Menschen, die körperlichen Schmerz extrem gut aushalten, können psychischen Schmerz überhaupt nicht gut ertragen. Das gilt zuweilen auch umgekehrt. Die Hirnaktivitäten bei psychischen Schmerz sind zwar sehr ähnlich zu den Hirnaktivitäten von den diversen körperlichen Schmerzvarianten... aber eben doch nicht identisch. Zu psychischen Schmerz kann auch Verlustschmerz gehören oder der Schmerz des allein gelassen werdens oder des Versagens. Es gibt da viele Varianten.

Wie schon mehrfach erwähnt, sollte ein dominanter Part natürlich trotz Schmerzausübung keine dauerhaften Schäden verursachen, obwohl das leider auch im BDSM-Umfeld vorkommt. Dies lässt sich natürlich üben.

Entscheidend für eine dominant-sadistischen Part aus meiner Sicht, ist es sich mit den medizinischen, neurologischen und psychologischen Aspekten inhaltlich zu beschäftigen - also LERNEN zu wollen. Neben der Praxis, jemanden den Arsch zu versohlen, gehört eben auch ein bißchen Theorie, ab wann ein Hämatom problematisch werden könnte, um ggfs. abzubrechen oder gar medizinsch tätig zu werden. Es lassen sich aber rein faktisch SEHR, SEHR STARKE Schmerzen auslösen, OHNE dauerhafte Schäden anzurichten. Jeder Folterexperte eines Geheimdienstes kann da sicher viel drüber berichten. Blöd nur, daß Folter niemals sicherstellt, aufrichtige Antworten zu erhalten.

Entscheidend als Sadist ist aus meiner Sicht, daß man LERNEN möchte, was man da eigentlich anstellt. Entscheidend als Masochist ist aus meiner Sicht, daß man sich den dominanten Part genau anschaut, wie verantwortlich er mit einem umgeht und wie gewissenhaft er seiner Aufgabe nachkommt, all das zu lernen, um beide "an Grenzen" bringen zu können - oder als Sub gar mitlernt und Dom dabei intensiv unterstützt.

Mein Tip an jene noch sehr junge Frau wäre also gewesen, sich sehr intensiv mit der Medizin und Neurologie zum Thema "Schmerz" bei Menschen auseinanderzusetzen und dann über viele kleine und große Experimente herauszufinden, wie Sub tatsächlich "tickt". Das kann je nach Sub schonmal ganz schön lange dauern, da Subs eben keine hohlen, austauschbaren Dronen sind... sondern tatsächlich individuelle Personen :)

bearbeitet von Gelöschter Benutzer
  • 2 Jahre später...
Geschrieben

Ich habe Off Topic Beiträge und die dazugehörigen Reaktionen entfernt. Bitte kommentiert sachlich und themenbezogen.

LG Fetmod FF, Forenteam

  • 6 Monate später...
Geschrieben (bearbeitet)

Ich weiß nciht, was du dir als Antwort dazu erwartest. Schließlich ist schn der Schmerzlevel jedes Menschen und auch tagesabhängig  sehr unterschiedlich.

Dazu ist es ja u.a. auch eben nötig, dass ein Dom-Part ein subtiles, aber exaktes Einschätzungsvermögen und EIngehen auf die bedürfnisse ,aber klarerweise auch die absoluten grenzen und no-gos einer oder eines Sub hat.

Da das nicht einfach festzulegen ist und es ja auch vorkommt, dass man sich ncith 10 Jahre kennt, gibts Safewörter.

 

Ein Maso, der meint, schmerzgeil und  belastbar zu sein, kann sehr gerne daruf hinauswollen, dass seine Schmerzgrenze auch einmal "entwickelt" wird.  Als Wunsch oder zumindest Einverständnis.

Es gibt aber auch englische Erziehung, bei der eien Strafe und ein Strafausmaß vorher festgelegt wird und ohne Abbrch wegen Schmerz (nur wegen Verletzungen) zu ertragen ist und der /die Sub sich dem bereitwillig und wissentlich stellt. Ein besonderer Thrill und immer noch dadurch safe, da ,wenn es zu Zwischenfälln kommt oder Verletzungen, doch abgebrochen wird.

 

 

 

bearbeitet von Gelöschter Benutzer
Themenzitat entfernt. Durch @...ersetzt.
Geschrieben

Kommt darauf an, wie Sub reagiert? Das ist immer sehr individuell.

Geschrieben (bearbeitet)

n neuling wird das erstma rausfinden müssen...jemand mit erfahrung kann zumindest erlebtes schon berichten..
dennoch isses ja nich mit der schmerzintensität an sich getan...da kommt tagesform dazu, evt gesundheitliche einschränkungen, die psyche, die situation an sich etc...

auch wenn für mich als SMler grenzen klar dazu gedacht sind, um erweitert zu werden, kann man sowas genausowenig planen wie n subspace
beobachtung, kommunikation sind immer unabdingbar

bearbeitet von FETMOD-FF
Off Topic entfernt.
  • 4 Wochen später...
Geschrieben

Ich kann hier leider nicht wirklich aus Erfahrung sprechen, aber ich würde mal sagen, auch wenn der Sub-Part mehr möchte, ist auch da die Grenze, wo der Dom-Part es nicht mehr guten Gewissens machen kann.

Letztendlich ist der Sinn des ganzen ja, dass es beiden Spaß macht. Wenn man als Dom dann aber immer noch weiter draufhaut, dabei aber schon ein schlechtes Gefühl hat, ob das noch richtig ist, ist das eigentlich ja schon nicht mehr der Fall.

Dann sollte man vielleicht auch überlegen, ob es zusammen noch Sinn hat, wenn der eine noch mehr möchte, der andere das aber nicht mehr geben kann.

  • 1 Monat später...
Geschrieben

Ich fände es höchst bedenklich wenn mir meine Sub sagt sie hätte keine Schmerzgrenze. Eine Grenze haben wir alle, ob wir wollen und ob es uns klar ist oder nicht. Mag sein das manche Menschen schmerzen bis zu einem sehr hohen grad tolerieren können, bei dem andere vermutlich schon das Bewusstsein verloren hätte. Das bedeutet aber nicht das keine Grenze existiert. Diese zu (er)kennen ist für alle Beteiligten, insbesondere aber für den oder die Sub ungeheuer wichtig. Letztendlich sind nämlich beide Parteien verantwortlich. Der Dom oder die Domina bereitet Schmerzen innerhalb der gesetzten Grenzen gelegentlich werden diese auch verschoben, das setzt aber die Kenntnis ebendieser voraus. Wenn der oder die Sub pauschal sagt es gäbe keine, schiebt er oder sie die Verantwortung für sich selbst aber auch für den Schmerzenbereitenden Partner einfach an diesen ab. Das würde mich persönlich in eine schwierige Situation bringen. Ich müsste einschätzen wann es genug ist oder ob ich vielleicht schon Schaden anrichte. Das prüfe ich zwar immer, weiß aber auch wo die vorher abgesteckten Grenzen liegen. Hinzu kommt das ich meine Sub optimalerweise ganz gut kenne und dementsprechend auf vorherige Erfahrungen zurück greifen kann. Wenn Mann sich lange genug kennt wäre das vielleicht machbar, allerdings weiß ich dann auch wo die Grenze ist auch wenn der oder die Sub das nicht wahrhaben will. Diese Spielarten sind nur dann für alle Beteiligten sicher wenn man sich vertrauen kann und sich der gegenseitigen Verantwortung bewusst ist. Denn auch ein Dom oder eine Domina kann daran Schaden nehmen wenn der oder die Sub das Vertrauen missbraucht oder die Verantwortung einfach ignoriert.

Geschrieben

@Matze90-
spätenstens innem subspace bist du aber zwangsläufig derjenige, der abschätzen muss...dann kann sub es nämlich gar nich mehr

Geschrieben

@towel Deswegen spricht man ja vorher darüber und tastet sich an die Grenzen heran, eben damit später im Subspace nichts gefährlich aus dem Ruder läuft.

Geschrieben

@Matze90-
klar redet man, aber grenzen sind eben nich starr...
ausser dinge wie 'jemand will nich, dasse haut aufplatzt' z.b ,  kannst das nur schwerlich definiern

Geschrieben

@towel Da gebe ich dir Recht. Aber um eine solche Grenze zu verschieben, weil sie eben nicht starr ist, muss ich sie ja erst einmal kennen. Es ging ja gerade darum das jemand meint keine Grenzen zu haben.

  • 1 Monat später...
Geschrieben

Verantwortung und Verantwortung für sein Handeln sollten dem Dom Part bewusst sein!

  • 5 Wochen später...
Geschrieben

Zu den Eingangsfragen! Es ist völlig unmöglich, diese Fragen pauschal zu beantworten. Das fängt schon damit an, dass jeder Mensch Härte anders definiert. Und in der Praxis geht hier die Schere noch weiter auseinander. Was für den/die einen hart ist, ist für den/die anderen möglicherweise nichts anderes als Soft-SM!
Wie weit kann man gehen? Tja, auch dies kann man überhaupt nicht pauschal beantworten. Ich kenne Frauen, die genießen eine Auspeitschung erst so richtig mit der Bullenpeitsche, andere jammern bereits bei einem Paddel!
Ich finde auch viele dieser sogenannten No-Goes absolut für unangebracht, denn hier wird ein moralischer Zeigefinger erhoben oder seiner eigenen Meinung quasi eine Allgemeingültigkeit verliehen. Z. B. beim Thema blutige Striemen! Die sind ab einer gewissen Härte praktisch unvermeidbar, insbesondere dann, wenn die Bullenpeitsche zur Anwendung kommt. Und ich finde das auch vollkommen in Ordnung, wenn die Flagelantin diese Härte wünscht und auch braucht, um z. B. zum Orgasmus zu kommen.
Selbstverständlich liegt es in der Verantwortung des Tops zu erkennen, wenn es gefährlich wird. Denn wenn die Frau "fliegt", ist sie meist nicht mehr "Herr" ihrer Sinne. Besonders zum Finale hin!
Es gibt auch Tabuzonen, die zu beachten sind!!! Einfach mal googlen, man findet hier schnell schematische Orientierungshilfen!
Wenn man ernsthaft an die Anwendung der Bullenpeitsche denkt, empfehle ich dringend den Besuch eines Workshops und sehr sehr sehr viel Übung mit dem Ding!

  • 2 Wochen später...
Geschrieben

Hallo in die Runde.  

 

Mal ganz ehrlich.  Der Dom ist für seine Sub verantwortlich.  Und führt sie und sich zur absoluten Ekstase.  Und somit ist er verantwortlich was wie und wie weit geschieht.  

Für mich ist es so. Nur so weit zu gehen wie es ohne Folgen bleibt. Klar sind schöne Striemen von dem Rohrstock erwünscht.  Klar sind schöne Striemen vom Seil erregend. 

 

Aber klar ist auch, das jedes Paar seine eigenen Grenzen hat. Das sollte in schönen Gesprächen festgelegt werden. 

Aber klar ist auch. Wenn die Sub so in Erregung ist, das sie mehr von ihrem Dom will als was dieser geben möchte. Dann kann auch eine richtig schöne Züchtigung mit angemessenen Mittel von großer Erregung sein. 

 

Zum Glück ist jeder und jede Verschieden. 

 

Grüße Floh. 

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