Jump to content

Sklaven und Sex


Empfohlener Beitrag

Geschrieben

@towel 100% richtig. Deshalb ja mein Hinweis: Wenn Ihr Sklavenverträge macht, überlegt Euch gut, was Ihr da reinschreibt. Einfach irgendwas zu unterschreiben führt zwar nicht dazu, dass irgendwer das ernsthaft von Euch verlangen kann. 

ABER wenn Euch irgendein "Dummdom" wie towel so passend schrieb etwas tut, dann könntet Ihr hinterher die Dummen sein, wenn der dem Richter den "Vertrag" vorlegt und damit sagt, "War doch alles nur ein Spiel. Der/die Sub hat vorher ausdrücklich eingewilligt, dass ich genau das mit ihm/ihr mache. Wenn er/sie dann 'Nein!!!' geschrien hat - was ich ja zugebe - dann war das für mich Teil des Spiels und keine Bitte, es zu unterbrechen. Ich wollte doch keinem etwas Böses tun ..."

Ein "Sklavenvertrag" ist zwar kein wirksamer Vertrag, aber trotzdem vor Gericht sehr entlastend für den Dom, wenn er sich daran gehalten hat. Wenn der es total übertrieben und Euch krankenhausreif geschlagen hat dabei, dann wird ihm das sicher nicht viel helfen. In derart extreme Misshandlungen kann man i.d.R. nicht einwilligen, das muss jeder Dom erkennen und muss es demnach lassen. 

Aber solange es keine extremen hinterher nachweisbaren Zeichen gibt, öffnet Ihr ihm damit tatsächlich Tür und Tor. Denn wenn es für das, was wirklich passiert ist und dafür, wie oft Ihr dabei das Safeword gebrüllt habt usw. keine Zeugen gibt (und das wird meistens so sein), dann stehen Aussage gegen Aussage, und dann gilt "im Zweifel für den Angeklagten".

Also aufpassen und Einwilligungen, Sklavenverträge usw. nicht als reinen Hokus Pokus abtun, nur weil sie zivilrechtlich keine Pflichten auslösen! Als Beweismittel in Strafprozessen können sie durchaus etwas bedeuten.

Geschrieben

Genau, Aussage gegen Aussage... Und weil in Deutschland die wenigsten angezeigten ***en mit einem Schuldspruch enden, werden die wenigsten ***en angezeigt... Und das vertragsgerede führt nur dazu, dass Frau sich noch weniger traut, weil sie glaubt eh keine Chance zu haben. 

 

Bitte hört also auf so zu tun, als würden sich Doms in eine besondere Gefahr begeben... Die wenigsten männlichen Doms werden fälschlicherweise beschuldigt. Aber oft werden weibliche Subs kaputt "gespielt".

Geschrieben (bearbeitet)

Ach SittingBull, wenn das so einfach wäre, was glaubst du was ich für Verträge für meine Mandanten machen würde. Zahlungsverzug eine Woche? Eine Kniescheibe zertrümmert. Steht ja so im Vertrag. Mit so einer Rechtsinterpretation könnte ich Verträge machen die aus jedem Mord eine Körperverletzung machen würde. Tolle Zeiten für das organisierte Verbrechen ;-)

Ich habe es hier schon öfters geschrieben: Genau das Gegenteil ist vor Gericht der Fall. Ein Sklave der freiwillig einen Vertrag unterschreibt? Das erklär mir mal. Und zwar stichhaltig und nicht dadurch das im Vertrag halt steht das dieser freiwillig unterschrieben wurde. Aber das schönste für die Strafbemessung ist der Vorsatz, den der Vertrag beweist. Das etwas versehentlich aus dem Ruder gelaufen ist - wohl kaum bei so einem Vertrag.

Jedem Sklave der so einen Vertrag unterschrieben hat und der seinen "Besitzer" für immer los werden will, kann ich nur raten: Nehmt den Vertrag und geht damit zur Staatsanwaltschaft und erzählt das ihr diesen Vertrag unterschreiben musstest.

bearbeitet von Gelöschter Benutzer
Spelling
Geschrieben

@Cavaliere Haha, auch eine gute Strategie 😂. Erstmal zu behaupten, dass man mit dem Messer am Hals dazu gezwungen wurde, sowas zu unterschreiben.

Wenn man Glück hat und der Staatsanwalt und später auch der Richter naiv und vanilla genug sind, dann kann sich der Verteidiger die Finger wund schreiben und den Mund fusselig reden. Wer absolut nichts mit BDSM zu schaffen hat wird sehr schwer davon zu überzeugen sein, dass jemand ernsthaft ein "Sklave" sein und/oder sexuell hart rangenommen oder gar misshandelt oder irgendwie entmündigt werden will.

Sowas KANN einer doch nur unter massiven Drohungen unterschrieben haben, ist gar nicht anders denkbar 🤪. Schließlich muss es doch so sein, dass jeder Mensch nach Entscheidungsfreiheit, körperlicher Unversehrtheit und sexueller Selbstbestimmung strebt und sich unmöglich wünschen kann, davon einfach so irgendwas aufzugeben ... 🙄 

Da könnte die Nummer mit dem Vertrag für den Dom tatsächlich nach hinten losgehen ... Was in den hier gebrachten Beispielfällen im Endergebnis sogar gerecht wäre 😂😂😂. Hatte ich noch gar nicht bedacht.

Ich wäre trotzdem vorsichtig, was ich unterschreibe. Tatbestand und Vorsatz dürften beim Dom/Täter zwar klar vorhanden sein (sind sie beim Arzt, der einem den Bauch aufschneidet bei einer Blinddarm-OP auch), aber auch ein nichtiger Vertrag kann zumindest den Willen des Opfers ausdrücken, dem Täter eine rechtfertigende Einwilligung zu geben. Und solange nicht (vorsätzlich) massiv in absolut unverzichtbare Rechte eingegriffen wurde, kann das von geringerem Strafmaß bis Freispruch alles nach sich ziehen.

Und da nicht alle "Dummdoms" Juristen sind kann es vor Allem zu deren Rechtsirrtum führen, der Vertrag wäre tatsächlich eine Legitimation, sich am Sub hemmungslos auszutoben. Strafrecht kommt ja immer erst zum Zuge, wenn das Opfer den Schaden schon hat. Und besser als den Täter zu bestrafen ist es bekanntlich, die Tat gar nicht erst geschehen zu lassen 🤓.

Mir fällt gerade auf, dass das hier alles mächtig off topic gegangen ist inzwischen 🤔. Trotzdem eine spannende Diskussion. Gefällt mir 👍.

Geschrieben

Total offtopic, aber darum muss die Diskussion ja nciht schlecht sein.

Noch ein paar Anmerkungen von mir zu dem Themenkomplex: Staatsanwälte und Richter sind nicht "weltfremd". Die werden sich gerade bei einer Strafrechtssache schon mit dem Thema auseinandersetzten. Worauf sie (wie auch ich) allergisch reagieren ist, wenn sich die beschuldigten und handelden Personen einen eigenen Rechstraum schaffen mit dem Argument, beim BDSM ist das halt so. Damit würde auch der "Ehrenmord" zur Disposition stehen. Wenn dies halt in gewissen Kreisen üblich ist, dann ist das halt so. Das klappt einfach nicht. Deutsche Gesetze gelten im deutschen Hoheitsgebiet für alle und ohne Ausnahmen. Wenn du dich darauf schon wieder berufst, dass dies beim BDSM üblich ist, wirst du ein Problem bekommen.

Und dann noch zum Thema Vertragsrecht: Es wird immer davon ausgegangen, dass zwei gleich starke Vertragspartner einen Vertrag abschließen. Viele Gesetze dienen einfach nur das Ungleichgewicht zwischen Vertragspartnern auszugleichen. Denk mal ans Arbeitsrecht, Mietrecht, Verbraucherrecht. Wenn du so einen einfachen Vorgang wie einem Autokauf vertraglich machst, stehst du einem Milliardenkonzern gegenüber der ja rein theoretisch dir einen Vertrag diktieren kann - ohne jegliche Gewährleistung und Haftung. Gesetze sorgen dafür das dies Gleichgewicht zwischen den Vertragsparteien besteht.

Aber jetzt kommst du um die Ecke mit einem Vertrag zwischen jemandem der sich als Top und jemandem der sich als Bottom bezeichnet. Wo sind da die gleichstarken Vertragspartner? Die nächste allergische Reaktion der Staatsanwaltschaft und der Richter wird es hier geben.

Du kannst es drehen und wenden wie du willst, du kannst in diese Verträge reinschreiben was du willst. Ungesetzliches Handeln kannst du damit nicht legalisieren und auch nicht relativieren. Am Ende bleibt es einfach nur ein Dokument deines Vorsatzes.

Und @Teaspoon hat in einem Punkt unrecht: Solche Verträge würden zu mehr Verurteilungen führen - weil einfach der Vorsatz klar beweisbar ist. Dann geht es nicht mehr um Aussage gegen Aussage, da ja der Dom einen Vertrag zum ungesetzlichen Handeln unterschrieben hat. Und in einem Punkt hat sie wiederrum total Recht: Doms begeben sich nicht in eine besondere Gefahr. Ich frage mich diesbezüglich immer wieder aufs Neue: Warum streben gerade Doms solche Verträge an? Weil sie illegales Handeln legalisieren wollen, ein Nein damit überhören können? Ich weiß es nicht. Und kommt mir jetzt nicht damit das ihr einen kennt der von seinem Bottom "reingelegt" wurde - der würde dann nämlich auch das Aktenzeichen des Urteils kennen welches nun mal nicht Anonym ist.

Geschrieben

Vielleicht meinst du, mit "außerhalb von BDSM", außerhalb des Spielraums vom Metakonsens?

Wenn es ein Hardlimit ist vom Sub, dann darf man als dominanter Part, es auch nie herbeiführen wollen. Egal welches Rollenspiel oder ob man 24/7 spielt oder nicht.

  • 5 Wochen später...
Geschrieben
Am 14.7.2021 at 08:31, schrieb Dragonclaw:Außerhalb von BDSM? - Wie meinst du das? Wenn ich das richtig weiß gibt es auf unserem Planeten kein Land mehr in dem Sklaverei zulässig ist. - Oder liege ich da falsch? (Wie ist das mit Zwangsehen?)

Es gibt noch über 150 Länder in denen es echte Sklaverei bzw Leibeigeschaft oder Menschenhandel gibt, wo zB Kinder die Schulden ihrer Eltern in Fabriken oder Steinbrüchen abarbeiten. Indien, Pakistan, Nord Korea nur mal als Beispiele. Dazu kommen noch die Länder, in denen Zwangsprostitution existiert. 

Geschrieben

Ein Dom darf mit einer sub alles machen, was sub mit sich machen läßt.

 

 

Geschrieben

Bevor ich die Kommentare hier gelesen habe, hätte ich auf die Frage mit einem "Ja, natürlich" geantwortet.

Aber anscheinend unfasst die Definition von "Sklave" einen sehr weiten Bereich, mit teils widersprüchlichen Elementen.

Wer 50 Shades of Grey nachspielen will um des Kicks willen, darf sich meinetwegen gerne selber als Sklave bezeichnen. Verwirrungen gibt es nur, wenn man sich vorher nicht genügend kennen gelernt hat.

Letztlich muss jeder selber für sich beantworten, ob man von der Realität gekickt wird, oder von Vorstellungen. Das sind meiner Erfahrung nach 2 völlig unterschiedliche Angelegenheiten, sowohl für Doms als auch für Subs.

Und einen entsprechenden Partner kann man sich dann ja suchen, die Auswahl ist riesig.

Geschrieben (bearbeitet)

Okay, du hast ja Recht. Ich wollte nur nicht so pessimistisch wirken xD

 

bearbeitet von Bad_Company
Geschrieben

 "Sklavenverträge" ging es schon ausführlich darum wie schwierig die rechtliche Lage ist.

 

 

Well , da muss ich jetzt echt nachdenken...

 

Jemand da der Blümchen mag ..grins

×
×
  • Neu erstellen...