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Protokoll vom Stammtisch "„RACK, SSC, Safewords und Sklavenverträge“" vom 09. September


Empfohlener Beitrag

Geschrieben

Host: @Rotten_Barbie und @FrlvonAndreaskreuz - vielen Dank dafür 💐

Notizen: @Rotten_Barbie 😈 💜

 

Das Thema des Stammtisches war dieses mal „RACK, SSC, Safewords und Sklavenverträge“. Wir haben mit Mitgliedern darüber gesprochen, Fragen gestellt und beantwortet. Hier ist eine kleine Zusammenfassung für euch. Das ganze ist mit Q für Question und A für Answer gekennzeichnet, damit ihr besser durchsteigen könnt. 

 

Q: Wofür steht RACK?

A: RACK bedeutet Risk Aware Consensual Kink. Es heißt, dass sich beide Parts der Dynamik bewusst sind, worauf sie sich einlassen und auch das gemeinsam Grenzen überschritten werden können. Alles passiert einvernehmlich und Risiken werden im Vorfeld besprochen. Auch wenn hier viel mit Tunnelspielen gearbeitet wird, spielt das Safeword eine große Rolle und kann jederzeit eingesetzt werden. 

 

Q: Wofür steht SSC?

A: SSC bedeutet Safe, Sane, Consensual, was für sicherheitsbewusst, mit gesundem Menschenverstand und Einverständnis bei dem, was man praktiziert, steht. Hier wird darauf geachtet, dass erst einmal keine Grenzen überschritten werden und man nichts versucht, wovon man beispielsweise keine Ahnung hat oder die Risiken nicht kennt. 

 

Q: Was ist ein Safeword und wofür wird es gebraucht?

A: Ein Safeword sollte in einer jeden BDSM Dynamik vorhaben sein, muss aber je nach Art der Dynamik nicht immer verwendet werden. Am Anfang bevor man es in einer Session oder bei einem „Spiel“ nutzt, ist es für Anfänger sinniger erst einmal das Ampelsystem zu nutzen. Das bedeutet alles was im grünen Bereich liegt ist noch in Ordnung. Bei Orange sollte man darauf achten, wie der devote Part auf die Praktiken und Handlungen reagiert und ob es noch tragbar ist. Bei Rot ist dann ein sofortiger Abbruch angesagt. So kann man sich gemeinsam an Grenzen testen und muss nicht sofort das festgelegte Safeword benutzen. Hauptsächlich ist das Safeword für den devoten Part um eine Session zu beenden, wenn es körperlich oder psychisch nicht mehr zu tragen ist. Aber auch der dominante Part kann es nutzen, wenn er nicht mehr kann. 

 

Q: Wie wähle ich mein Safeword aus? Und kann man auch Handzeichen benutzen?

A: Ein Safeword wird immer individuell ausgemacht. Es kann ein Obst oder Gemüse sein, ein Tier oder etwas anderes. Das liegt immer an beiden Partnern und was sie sich gemeinsam aussuchen. Ist jemand beispielsweise gefesselt, ist es sinnig ein Safeword zu benutzen. Bei einem Knebel jedoch sieht es anders aus. Da man sich da nicht verbal mitteilen kann, ist hier nonverbale Kommunikation das A und O. Hier gilt es Handzeichen auszumachen. Auch hier ist es wieder wichtig sich vorher auf ein Zeichen zu einigen. Man könnte zum Beispiel 3 Mal klopfen um zu sagen, dass man nicht mehr kann und dadurch die Praktiken sofort zu beenden.

 

Q: Was mache ich, wenn der devote Part es nicht mehr schafft das Safeword zu benutzen? 

A: Sollte es jemals passieren, dass der devote Part sein oder ihr Safeword nicht mehr benutzen kann, muss der dominante Part am besten von Anfang an lernen den devoten Part zu lesen. In einer Session kann es passieren, dass der devote Part in den Subspace abrutscht und dann evtl. nicht mehr in der Lage ist, sich verbal oder nonverbal auszudrücken. Achtet also immer auf die Körpersprache eures Gegenübers. 

 

Q: Was ist eigentlich ein Sklavenvertrag?

A: Ein Sklavenvertrag ist eine schriftliche Vereinbarung zwischen dem dominanten und dem devoten Part in einer Dynamik. Dort können Regeln, Tabus und Limits festgelegt werden. Er dient eher als Zeichen, gilt aber nicht zwingend der Sicherheit. Ein Sklavenvertrag ist aber stets individuell und wird den Bedürfnissen einer Dynamik angepasst. 

 

Q: Hat ein Sklavenvertrag rechtlich gesehen Gewicht?

A: Nein, rein rechtlich hat dieser Vertrag kein Gewicht. Er ist nicht notariell beglaubigt und hat eher emotionalen und moralischen Wert. Sollte eine Dynamik aber unschön enden, kann der Vertrag jedoch dennoch vor Gericht vorgelegt werden und den Ausgang der Streitigkeiten beeinflussen. 

 

Q: Was sollte unbedingt in einem solchen Vertrag stehen?

A: Sollte in einer Dynamik ein Sklavenvertrag aufgesetzt werden, sollten vorher immer alle genauen Rahmenbedienungen abgesprochen und auch darauf geachtet werden, dass man ihn gegebenenfalls erweitern kann. Es werden die genauen Regeln aufgelistet, die Art der Beziehung, samt Erklärung und auch die No-Gos beider Seiten. Auch viele Teile des Lebens werden oftmals mit in einen Vertrag aufgenommen. Was bedeutet, dass auch der soziale Aspekt nicht zu kurz kommen sollte.

 

Abschließend sollte man immer wieder beachten, dass jede geführte Dynamik unterschiedlich gelebt wird und man nie versuchen sollte alles in eine Schublade zu stecken. 

 

„Eine Frau die sich selbst unterwirft, kann nicht gedemütigt werden. Sie hat den absoluten Vorteil, sich in selbstgewählter Weise einem selbstgewählten Menschen unterworfen zu haben und wird dadurch unverletzlich.“ - Simone de Beauvoir

 

Der Stammtisch findet immer donnerstags um 20:00 Uhr im Chat statt! Komm vorbei!

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