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Autismus und ...


Fe****

Empfohlener Beitrag

Geschrieben
Mir geht hier immer wieder die Tastatur weg. Das ist so ärgerlich, weil so schwer sich zu formulieren. Dann hab ich es endlich, dann ist es weg. Oder die Autokorrektur haut Fehler rein... Ich könnte das Ding in die Ecke...
  • 3 Wochen später...
Geschrieben

Als jemand, der auch aus dem Spektrum kommt ( wenn auch nicht im klassischen Sinne) kann ich das bestätigen.

Im Alltag der modernen Welt hab ich fast immer das Gefühl, nicht ich selbst sein zu können. Funktionieren zu müssen.

BDSM ist für mich wie nach Hause kommen. Ruhe und die Möglichkeit einfach so zu sein, wie ich bin.  Kaum volljährig bin ich das erste mal in einen Club gegangen und hatte dort Berührung mit dieser Welt. Rückblickend vermutlich meine Rettung. Ohne diese "Auszeiten" wäre ich wohl kaputt gegangen in meinen Bemühungen mich anzupassen.

Aber ich zumindest muss genau deswegen auch ein bisschen aufpassen, dass ich den Bezug zum gesellschaftlichen "normalen" Leben nicht verliere. 

Geschrieben

was iss schon normal...
aber ich weiss, was du meinst!

das alltägliche kommt einem dann manchma vor wie ne 'scheinwelt'...unlogisch..abgestumpft

Geschrieben

Es gibt durchaus so etwas wie "normal".  Man könnte es auch Durchschnitt oder ideale Anpassung an die gegebenen Umstände nennen.

Menschen, die da "anders" sind, sind nicht weniger wertvoll oder irgendwie krank im Sinne von "muss man weg operieren"  . Aber meiner Erfahrung nach ergeben sich durchaus Einschränkungen. Einfach aufgrund der Tatsache, dass man ja trotzdem Teil der Gesellschaft sein möchte und irgendwie sich auch integrieren muss, wenn das ganze funktionieren soll.

Und während jemand mit heute benannten autistischen Zügen noch vor einigen Jahrzehnten gar nicht aufgefallen wäre, weil es viel mehr passende Lebensmodelle und weniger für diese Struktur ungünstige Umstände gab, ist es heute anstrengend geworden das zu leben, was für andere immerhin noch möglich ist oder manchmal sogar schön.

Geschrieben
Vor 1 Stunde, schrieb Kalamiez:

Es gibt durchaus so etwas wie "normal".  Man könnte es auch Durchschnitt oder ideale Anpassung an die gegebenen Umstände nennen.

Menschen, die da "anders" sind, sind nicht weniger wertvoll oder irgendwie krank im Sinne von "muss man weg operieren"  . Aber meiner Erfahrung nach ergeben sich durchaus Einschränkungen. Einfach aufgrund der Tatsache, dass man ja trotzdem Teil der Gesellschaft sein möchte und irgendwie sich auch integrieren muss, wenn das ganze funktionieren soll.

Und während jemand mit heute benannten autistischen Zügen noch vor einigen Jahrzehnten gar nicht aufgefallen wäre, weil es viel mehr passende Lebensmodelle und weniger für diese Struktur ungünstige Umstände gab, ist es heute anstrengend geworden das zu leben, was für andere immerhin noch möglich ist oder manchmal sogar schön.

Diese Entwicklung nehme ich subjektiv auch wahr. Scheinbar ist die Gesellschaft toleranter geworden. An der Oberfläche. Vieles ist heute erlaubt und darf offiziell gelebt werden. Aber auch nur für immer weniger, die sich das auch leisten können. Die anderen müssen sich immer mehr anpassen und einschränken.
Man darf überall hin in Urlaub fahren. Aber fahren ist bald so teuer, daß es sich nur noch wenige leisten können. Aber Fähr

Geschrieben
Ja, ich geb dir vollkommen Recht. Es gibt auch viele Vorteile und Möglichkeiten, auf die man seinen Fokus richten kann und vielleicht auch sollte.

Aber dennoch finde ich, ist es im Kleinen wie im Großen. Will man eine gesunde und natürliche Biodiversität aufrechterhalten, dann muss die Mehrheit und die Entscheidungsträger auch einzelne Randerscheinungen und bedrohte "Arten" im Blick haben und bewusst bewahren wollen. Und vielleicht auch deren "kränkeln" als Zeichen einer ungünstigen Entwicklung des Ganzen sehen.
Geschrieben
vor 32 Minuten, schrieb NeoMind:

Auf der anderen Seite tut auch ein Verkehrstraining für diejenigen, die das eine oder andere "Schild" nicht sehen können, wirklich Not.

Ich wünche mir die Einführung von Kommunikations-Training. Es genügt einfach nicht, wenn man eine Sprache oder mehrere sprechen kann. Mann muss auch verstehen wie Verständigung funktioniert.

Und das Erkennen von Mustern und das Verstehen von Systemen, sollte auch geschult werden. Es gibt so komplexe Kombinationen aus Individualität und Automatismen. Wie schön wäre es doch, wenn wir sie lesen und uns erschließen könnten, wie die Kapitel in einem Buch.

Geschrieben
vor 1 Stunde, schrieb NeoMind:

Daher ist es ebenso schön, wenn man angstfrei sagen kann, wo man seine "blinden Flecken" hat, damit darauf überhaupt Rücksicht genommen werden kann.

da haste absolut recht, neo!
daher geh ich da mittlerweile auch sehr offen mit um..denn nur so hat mein gegenüber auch die chance zu verstehn :)

Geschrieben
vor 6 Stunden, schrieb NeoMind:

Und hey, ich weiß es erst seit letztem Dezember...

Echt jetzt? Seit Dezember erst? Für mich war klar, dass du weit im Spektrum bist, seit ich die ersten Male von dir gelesen habe. Die Struktur deiner Gedanken, das vollständige Eintauchen und Versenken in einen Gedanken, eine Erinnerung, die sacht ins nächste Thema führen, nur um dann abrupt die Richtung zu wechseln. Die Art, wie du mit dir selbst im Dialog bist, wenn du etwas erklärst oder erzählst. Die Summe an Informationen, die zwischen den Zeilen mitschwingt. Ich denke wir sind ähnlich tief drin, nur dass ich 12 war, als meine Eltern es herausfanden. Meine Mutter hat es mir nur erst kurz vor ihrem Tod erzählt. Sie wollte nicht, dass es mich negativ beeinflusst, hatten wir doch mit ihren Depressionen genug zu kämpfen. Aber bei näherer Betrachtung hat meine ganze Familie eine unterschiedlich starke Ausprägung. 

 

vor 6 Stunden, schrieb NeoMind:

Reizüberflutung, Ablenkbarkeit, Kampf um Struktur, Andersartigkeit

Verbunden mit wechselnden extremen Anziehungs- und Abstoßungsreaktionen.

Aber sobald man es verstehen und annehmen kann, kann man es auch genießen. Doch dafür habe ich Jahre gebraucht. Und mein Umfeld eckt noch immer häufig an und wirft mich manchmal aus der Bahn.

Doch abseits der Schnellstraßen ist es auch schön.

Geschrieben

Tausend Dank für eure Beiträge! Ich denke mir war der Zusammenhang nur unterbewusst klar. Und es macht es nicht einfacher, dass ich mich noch teils in der Leugnungsphase befinde... Was beides angeht. Mittlerweile sehe ich mich irgendwo im Spektrum, gerade was Reizüberflutung angeht. Und ich sehe auch die Parallele zum BDSM. Als Sub kann ich gewisse Berührungen im weitesten Sinne nur gefesselt und dominiert genießen. Zu zarte Berührungen oder zaghaftes Vorgehen überfordert mich und ist mir unangenehm. Je härter der Sex war umso weniger sind meine Reize überflutet. Klingt unlogisch, ist aber so. Leider tauche ich jetzt erst relativ spät in die BDSM-Welt ein und ich bin gespannt was für Reize sich noch tatsächlich ergeben.

Geschrieben

@Sinthora-
das eine hat nix mit dem andren zun tun..zumindest nich per se

auch ohne asperger würd ich (mal als beispiel) nix mit gezärtel anfangen können

Geschrieben
Vor 23 Minuten , schrieb Sinthora:

Tausend Dank für eure Beiträge! Ich denke mir war der Zusammenhang nur unterbewusst klar. Und es macht es nicht einfacher, dass ich mich noch teils in der Leugnungsphase befinde... Was beides angeht. Mittlerweile sehe ich mich irgendwo im Spektrum, gerade was Reizüberflutung angeht. Und ich sehe auch die Parallele zum BDSM. Als Sub kann ich gewisse Berührungen im weitesten Sinne nur gefesselt und dominiert genießen. Zu zarte Berührungen oder zaghaftes Vorgehen überfordert mich und ist mir unangenehm. Je härter der Sex war umso weniger sind meine Reize überflutet. Klingt unlogisch, ist aber so. Leider tauche ich jetzt erst relativ spät in die BDSM-Welt ein und ich bin gespannt was für Reize sich noch tatsächlich ergeben.

In meiner Erfahrung ist sie zarte Berührung intensiver, weil man sich dann mehr öffnet. Dann kann ganz schön reinknallen.
Eine meiner letzten Erfahrungen was mit einer Frau. Ich unten, sie hat mich abgeritten. War für sich echt geil, weil sie auch das Gewicht mitbrachte damit ich von unten gegenhalten konnte. Es waren also schon Kräfte am wirken. Und plötzlich küsste sie mich! Aber nur ganz sanft. Ich dachte, ich Dreh durch!

Geschrieben

Liebe @erfrischendApril,

auch wenn Autismus und ADHS nicht sonderlich weit auseinanderliegen, sind es doch zwei unterschiedliche Dinge. Ich kann mich beispielsweise sehr gut, manchmal zu gut, in andere hineinversetzten. Meine Theory of Mind ist also stark ausgeprägt. Auch wenn es mir lange schwerfiel, kann ich jedoch auch sehr gut mit Widersprüchlichkeit und Unabgeschlossenem umgehen. Ich glaube, das ist ein Unterschied, oder? Außerdem sehe ich Dinge eher nicht kategorisch, sondern viel mehr in Grautönen.

Ich hatte es immer schon geahnt, dass ich irgendwie anders bin. Hatte lange den Verdacht, dass da Autismus eine Rolle spielt und ein bisschen ADHS. Und natürlich ist es mir gerade in meinem Job oft vor Augen geführt worden, dass ich mich wiedererkannt habe. Zum einen hatte ich ohnehin so weit alles im Griff und bin relativ gut klargekommen. Und zum anderen wusste ich nicht, was eine Diagnose jetzt großartig verändern würde. Für mich war es schließlich normal, schon seit dem Kindergarten, immer wieder Krisen zu haben. Das war einfach mein "Normal". Na ja, irgendwann war's halt nach langer Zeit wieder arg und dann dachte ich mir, ich lass mal schauen. Außerdem habe ich mich auch dahingehend völlig falsch eingeschätzt - was wiederum eine Gemeinsamkeit der Spektren darstellt, wenn einem das Wissen um darum bezüglich sich selbst fehlt. Ich dachte "Ja, bin wohl ein bisschen drin, was soll's?" Hab aber 30 von 35 DSM5-Punkte "abgeräumt". Dass es so eine große Erleichterung/Erlösung für mich sein könnte, damit habe ich never ever gerechnet.

Auch wenn ich mir bewusst bin, dass ich natürlich dem sogenannten "Bestätigungsfehler" oder auch "Confirmation Bias" unterliegen könnte, da ich einen persönlichen Bezug zur Thematik habe, habe ich dennoch die Erfahrung gemacht, dass hier tatsächlich viel mehr Menschen im Spektrum sind als "da draußen". Und glaub mir, ich habe es lange überprüft und ich bin mir sehr sicher, dass es so ist.

Liebe Grüße,

Neo!

 

Geschrieben

neo- nehm dich eher als HSPler wahr...
bin bei diagnose ADHS ohnehin per se vorsichtig...stimmt in den wenigsten fällen

(auch asperger iss mittlerweile schnell auffm tablett...früher jedoch kannte es niemand und wir warn dann angebliche sozialphobiker...)

Geschrieben

Wie sind eure Erfahrungen wenn es um die Partnersuche geht? Sollte man eher jemanden suchen, der ähnlich tickt und damit Verständnis hat? Oder gehen dann beide zu sehr auf Distanz? 

Ich hab beides gehabt. Der eine hat's einfach nicht kapiert und der andere war toll. Zumindest auf Distanz. Aber real haben wir uns einfach nicht erwischt. 

Geschrieben
vor 9 Minuten, schrieb Kalamiez:

Wie sind eure Erfahrungen wenn es um die Partnersuche geht? Sollte man eher jemanden suchen, der ähnlich tickt und damit Verständnis hat? Oder gehen dann beide zu sehr auf Distanz? 

Ich hab beides gehabt. Der eine hat's einfach nicht kapiert und der andere war toll. Zumindest auf Distanz. Aber real haben wir uns einfach nicht erwischt. 

gute frage!
besser wen andres, würd ich nu sagen...! bin ja nu aber auch ne untypische

hab mal wen kennengelernt mit angststörungen- das als DOM geht gar nich z.b.!!!
n border als DOM würd ich auch neverever (sorry an die borders hier, mein ich nich bös)

und ich kann sagen, dass bereits zwo chronische schmerzpatienten in kombi scheisse sind...

man braucht halt schon wen, der damit umgehn kann...wobei es einfach sein dürfte, wenn sub der part iss, der 'anders' iss

Geschrieben
vor 2 Minuten, schrieb towel:

man braucht halt schon wen, der damit umgehn kann..

Das wird das schwierige sein…

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