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Autismus und ...


Fe****

Empfohlener Beitrag

  vor 7 Minuten, schrieb Davina87:

Und Maus? Doch, "Ehrlichkeit" kann sehr wohl eines der Anzeichen von Autismus sein. Gnadenlos ehrlich, zu ehrlich. 😅 Ehrlichkeit und Loyalität werden zu den größten Stärken von Autisten gezählt. Inzwischen ganz offiziell. 

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ehrlichkeit definiert sich aber nich darüber!  das mein ich

  vor 1 Stunde, schrieb towel:

??  eine erklärung wäre nett

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Z.b. wenn am Schreibtisch alles seinen Platz haben muss....ist auch schon eine Form von Autismus......oder nach Hause kommen und den Autoschlüssel immer an den gleichen Platz legen. Ich weiß das es für Menschen die keine HEP sind oder nur SPZ haben schwierig zu verstehen ist🤷

Ah alles klar:

Es geht allen Menschen so, also stellt euch nicht so an!

Probleme, die Neurodiverse haben, sind alle nur eingebildet.

  Am 27.2.2025 at 21:17, schrieb Tiro-allegro:

Z.b. wenn am Schreibtisch alles seinen Platz haben muss....ist auch schon eine Form von Autismus......oder nach Hause kommen und den Autoschlüssel immer an den gleichen Platz legen. Ich weiß das es für Menschen die keine HEP sind oder nur SPZ haben schwierig zu verstehen ist🤷

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wie vermessen muss man eigentlich sein

  • Moderator
  Am 27.2.2025 at 21:17, schrieb Tiro-allegro:

Z.b. wenn am Schreibtisch alles seinen Platz haben muss....ist auch schon eine Form von Autismus......oder nach Hause kommen und den Autoschlüssel immer an den gleichen Platz legen. Ich weiß das es für Menschen die keine HEP sind oder nur SPZ haben schwierig zu verstehen ist🤷

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Stimmt nicht immer, es gibt auch Menschen ohne Austismus-Hintergrund, die spezielle Rituale haben.

Manche Dinge, (wie z.B. ein Autoschlüssel) haben da einfach ihren angestammten Platz.

  Donnerstag um 21:17, schrieb Tiro-allegro:

Z.b. wenn am Schreibtisch alles seinen Platz haben muss....ist auch schon eine Form von Autismus......oder nach Hause kommen und den Autoschlüssel immer an den gleichen Platz legen. Ich weiß das es für Menschen die keine HEP sind oder nur SPZ haben schwierig zu verstehen ist🤷

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Das nennt man Ordnung und hat allenfalls nur zufällig etwas mit Autismus zu tun.

  Donnerstag um 16:52, schrieb Tiro-allegro:

In gewisser Weise ist jeder Mensch Autist 

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Iiiihhh... das ist eine ganz üble Verallgemeinerung. Finde ich ziemlich problematisch.

Ich habe mich mit BDSM beschäftigt, weil es ziemlich schnell zum Thema Beziehungen führt. Zu den Machtverhältnissen und Abhängigkeiten und vor allem zu Leuten, die sich bewusst damit beschäftigen und ein Vokabular haben, sich darüber auszutauschen. NTs handeln dabei zu sehr in unkommunizierten und unhinterfragten Konventionen, statt Regeln auszuhandeln.
  vor 15 Stunden, schrieb Tiro-allegro:

Ich merke schon das hier lauter HEP vertreten sind.

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???  was heisst denn HEP!?  heilerziehungspfleger?

  vor 8 Stunden, schrieb towel:

???  was heisst denn HEP!?  heilerziehungspfleger?

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👏👏👏 Sehr gut recherchiert 

  März 18, 2022, schrieb NeoMind:

Vorab: Ich arbeite seit über elf Jahren als Schulbegleiter für Kinder- und Jugendliche mit Autismus. Da geht es mitunter auch um Autismustherapie. Ich habe es mit Menschen im kompletten Autismusspektrum zu tun. Ich werde aber versuchen, euch nicht über alle Maßen mit Fachbegriffen zuzutexten. Ich habe aber auch mit erwachsenen Menschen im Autismusspektrum zu tun.

1. Autismus ist weder eine Behinderung, noch eine "Gabe"! Es ist einfach ein Teilbereich der menschlichen Vielfalt - also normal! Alle Menschen sind in ihrer Individualität einzigartig. Ich bekomme immer wieder Bauchschmerzen bei solchen Kategorisierungen, auch wenn sie meistens gut gemeint sind. Es handelt sich bei den erwähnten Beispielen um "exklusive" Labels - und wirken daher auch exkludierend. Wenn wir also auch eine gesellschaftliche Normalisierung anstreben, dann müssen wir im Gegenteil inklusiv sein! Daher geht der Trend gerade glücklicherweise hin zu Formulierung "neurotypisch" und "neurodivers". Hier geht es um DAS GANZE Spektrum menschlichen Daseins. Da geht es darum, die Betonung auf die Vielfälligkeiten zu legen. Als Beispiel nehme ich mal den verbreitetsten Browser als Sinnbild für "Mensch". Alle wären also "Chrome" - der Unterschied liegt in den individuell verwendeten Add-ons.

2. Es findet gerade auch ein Wandel im Bereich der Begrifflichkeit und Einteilung der verschiedenen Autismusfromen statt. Grundsätzlich geht der Trend in Richtung Autismusspektrum. Warum? Weil es beispielsweise kompletter Blödsinn ist, den Begriff "frühkindlicher Autismus" zu verwenden, nur weil man das schon im Kleinkindalter bemerkt. Wenn du im Spektrum bist, dann bist du das sowieso von Geburt an - egal wann's auffällt! Auch grundsätzlich gilt: Alle Menschen sind einzigartig! Deshalb hat auch jeder seinen individuellen "Fingerabdruck", also wie sich sein Autismus ausprägt. Individuelle Diagnosen gibt es ja nicht umsonst. Daher auch lieber ein Überbegriff wie "im Autismusspektrum", und dann muss man mal sehen wie weit drin der Mensch sich befindet und in welchen Teilbereichen es wie stark ausgeprägt ist. Soziale Kontextblindheit, Theory of Mind, Reizwahrnehmung, Handlungsplanung, usw. you name it! All das ist unterschiedlich ausgeprägt - aber grundsätzlich gleich! Daher nur der Überbegriff.

3. Autismus ist normal und kann einen auch beeinträchtigen - Punkt! Es sind nicht immer die anderen, die einen "behindern". Autismus hat auch seinen Schattenseiten - wie bei allem! Kein Mensch kann was dafür, wenn die Nacht stürmisch war und der Mensch im Autismusspektrum das nicht rausfiltern konnte - und völlig übermüdet vom Alltag überfordert wird. Den meisten Menschen im Autismusspektrum sieht man das auch nicht an. Aber auch sie können die Grenzen, die "ungeschriebenen Gesetzte" sozialer Interaktion, nicht so gut erkennen - und überschreiten sie aus Versehen. Negative soziale Rückmeldungen sind normal. Das soziale Umfeld ist für mache ein komplettes Minenfeld. Soziale Isolation kann die Folge sein. Depressionen sind keine seltene Komorbidität. Also nein - es ist nicht nur schön oder gar eine Gabe! Mir geht es darum, ein realistischeres Bild davon zu zeichnen, und dazu gehört es eben, sich auch mit den Schattenseiten auseinanderzusetzen.

4. Seit dem Film "Rainman", halten viele Leute, vor allem Eltern mit Kindern im Autismusspektrum, ihre Kinder für "Genies". Unter dieser unrealistischen und gesellschaftlichen Überhöhung, haben diese Menschen oft zu leiden. Weil beispielsweise die Mutter ihr Kind in eine Schule einklagt, für die es schlicht nicht die geistige Kapazität hat. Es erlebt viel Scheitern und wird von allen Seiten begleitet und therapiert und mit Nachhilfe zugebomt, dass es kracht. Anstatt anzuerkennen, dass es eben besser auf der Realschule aufgehoben wäre anstatt auf dem altsprachlichen Gymnasium! Mit der Haltung, dass "alle" von ihnen "Genies" seien - und nur ihr Umfeld sie behindern - erkennen manche gar nicht das Kind, wie es ist, sondern nur ihren eigenen Wunsch. Und die Gesellschaft macht es sich auch ganz schön einfach: Einem "verkannten Genie" kann man leichter "Verzeihen" und man muss sich damit nicht richtig auseinandersetzten. Nein, Menschen mit Autismus sind genauso normal wie alle anderen auch! Die findet man auf allen Schulformen. Und unter ihnen gibt es nette und na ja, eben auch mal das eine oder andere A.... Das ist normal! Steve Jobs, Bill Gates, Albert Einstein usw. haben sicher von ihrem Autismus profitiert und unser aller Leben verändert - aber viele gibt es davon nicht. Menschen mit Autismus haben das Recht, dass die Menschen sie normal behandeln, dass man sie nicht verklärt und dass man ehrlich zu ihnen ist. Das hat auch etwas mit Respekt und Zutrauen zu tun. Ja, es mag schwer sein. Aber das Leben ist nun mal schön - von einfach war nie die Rede! Für niemanden. Aber da haben wir einen langen, gemeinsamen Weg vor uns, bis die Gesellschaft auch gelernt hat, mit ihnen umzugehen.

Und bis dahin gebe ich mir als Inklusionspädagoge auch viel Mühe! Wir schaffen das!

5. Ach ja, das mit dem Kink und Autismus stimmt komplett - ich bin seit sieben Jahren hier und habe viele angetroffen - überdurchschnittlich. Aber dazu ein anderes Mal! Und kürzer, versprochen!

Liebe Grüße,

Neo

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This! Danke Neo.

  vor 7 Stunden, schrieb Tiro-allegro:

👏👏👏 Sehr gut recherchiert 

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dann zähl mal auf, wer das alles so sein soll...

  vor 9 Stunden, schrieb rootcause:

This! Danke Neo.

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@NeoMind vielleicht für dich ganz interessant zu wissen. Ich denke es hat nicht direkt mit dem Wissen um den Autismus zu tun, das die Leute oft riesen Erwartungen in sie haben. Auch ohne Diagnose, lange bevor ich wusste, was bei mir Sache ist, oder Sonst jemand. Ich schien immer irgendetwas auszustrahlen, das Leute in mir mehr sehen wollten, als ich bin, sie mehr von mir, als von anderen erwartet haben - viel mehr. Ich stand deswegen immer unter enormen Druck. Hatte immer das Gefühl zu enttäuschen, weil ich diesen Erwartungen nie gerecht werden konnte. Ich kann nicht mal erklären woran das liegen mag. Aber ganz generell war es immer so, daß man höheres von mir "erwartet" hat. Egal wo ich hin kam. Ich denke nicht, daß es am Label "Autist" liegt, sondern an irgendwas was wir ausstrahlen. Kann es wie gesagt nicht erklären. 

  • 4 Wochen später...
Ich will keiner nicht diagnostizierten Person absprechen möglicherweise autistisch zu sein. Ich war es schließlich auch schon die 40+ Jahre vor meiner Diagnose. Dennoch warne ich vor Selbstdiagnosen und auch vor Selbstdiagnostizierten. Verschiedene Symptome können verschiedene Ursachen haben. Und bei aller Inklusion erweitert das nicht meine Toleranzgrenzen für das, was ich als schlechtes Benehmen wahrnehme. Mein Autismus ist für mich auch keine Entschuldigung für irgendwas. Nur manchmal ein Weg zur eigenen Erkenntnis.

Auch der, daß Kommunikation der Schlüssel überhaupt ist. Aber ich bin im realen Leben eben aufgrund meines Seins auch erstmal sehr schüchtern und bekomme externes Interesse oft nicht mit - oder meines wird nicht oder falsch wahrgenommen.
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