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Möge es nie gewinnen


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Geschrieben

Da liegt sie. Gebunden, wehrlos. Wartet auf das, was gleich mit ihr geschehen wird und vertraut auf meine Entscheidungen. Und wieder einmal bricht ein Kampf um meine Seele aus.

 

Der Angreifer ist eine Entität, einem Dämon gleich, besessen von dem Verlangen zu besitzen, zu benutzen, zu quälen. EINEN MENSCHEN ZERBRECHEN! In ewiger Verteidigung gefangen mein Gewissen und - immer ausgehölter - meine Würde als ein menschliches Wesen. Ich, ein hilfloser Beobachter dieses Ringens, kann nur hoffen, dass keine der Seiten jemals den endgültigen Sieg davontragen wird.

In diesem Grabenkrieg meiner Moral wird um jede Kleinigkeit erbittert gekämpft: Welcher Schmerz? Wieviel? Ist das Ziel ein Stöhnen? Oder doch lieber ein Schrei? Eine langsame und genussvolle Session oder ein Ausbruch kurzer, brutaler Sexualität? Der Preis dieser ewigen Auseinandersetzung ist mein gesamtes Selbst. Und es wäre für mich der Untergang, würde dieser Streit jemals durch den Triumpf einer meiner Hälften zu einem Ende kommen.

Mir graut vor dem Sieg des "Guten". Es wäre der Tag, an dem mir selbst eingestehen müsste, dass der Dämon im Unrecht war und mein Gewissen unter all meinen Taten zusammenbrechen würde. Und ich fürchte mich zu was der Dämon fähig wäre, wenn er sich von seinen Ketten lösen könnte. Und doch genieße ich jedes kleines Stückchen, welches er seinem Gegner abringen kann. Mehr Schmerz für sie, mehr Freiheit für mich und weniger Schuld über die ich nachdenken muss.

 

Aber, bitte, lasse es niemals siegen.

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