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Was unterscheidet einen Dom von einem Narzisst ?


Domedan

Empfohlener Beitrag

Geschrieben
Grundsätzlich haben viele Menschen mit nem SM-fetisch psychische Defizite. Ich gehöre auch dazu. Ich verstehe nicht welchen Punkt du machen möchtest. Ein narzisst kann ebenfalls auf sexuelle Erniedrigung stehen. Aber nicht jeder Mensch, der sexuell gerne erniedrigt, ist narzisst.
Viele Frauen die erniedrigt werden wollen, leiden an einer emotional-instabilen persönlichkeitsstörung oder einem Trauma. Aber auch Männer die gerne erniedrigen leiden an einer Borderline-Störung (wie ich auch)
Geschrieben (bearbeitet)

@philippRIG auch das ist ein bekannter Umstand in der Szene aber darum ging es mir nicht. Es geht mir auch nicht um Fantasien, Rollenspiele oder dergleichen.

Aber einen Menschen aus seinem Umfeld isolieren zu wollen und einzusperren geht eine Spur zu weit, meine jetzt auch nicht mal für ein Wochenende als ***ing game oder ähnliches, sondern dauerhaft um ihn eben unter Gewalt zu halten.

Ich habe im Bekanntenkreis erlebt, bei einer echten Freundin der sowas passiert ist, das ist weder Bdsm noch sonst was.

bearbeitet von Domedan
Geschrieben
Ein Narzisst wird psychologisch nicht darauf stehen seine Sub einzusperren und zu isolieren, nicht offen und klar benannt - es geht den Narzissten ja darum vergöttert zu werden, den Mittelpunkt darzustellen - der Narzisst erwartet zwar genau diese Isolation und strebt sie auch an - aber sie muss als "Hingabe" vom Opfer kommen, sonst verliert sie ihren Wert
Geschrieben

So fängt es meist an @Hedonist11977 und dann ist es erstmal zu spät für das Opfer da wieder raus zu kommen aus dieser Falle.

Geschrieben
Vor 4 Minuten , schrieb Hedonist11977:
Ein Narzisst wird psychologisch nicht darauf stehen seine Sub einzusperren und zu isolieren, nicht offen und klar benannt - es geht den Narzissten ja darum vergöttert zu werden, den Mittelpunkt darzustellen - der Narzisst erwartet zwar genau diese Isolation und strebt sie auch an - aber sie muss als "Hingabe" vom Opfer kommen, sonst verliert sie ihren Wert

Absolut! Also wie gesagt, nach einem Defizit klingt das absolut. Habe ich ja in der ersten Beziehung selbst mit meiner Partnerin gemacht, ungewollt.
Aber mit narzissmus hat das wenig zutun

Geschrieben (bearbeitet)

Wie passiert das ungewollt ?

Ich will nicht urteilen mit der Frage, ich möchte es nur verstehen

bearbeitet von Domedan
Geschrieben
Vor 3 Minuten , schrieb Domedan:

Wie passiert das ungewollt ?

Ich will nicht urteilen mit der Frage, ich möchte es nur verstehen

Irgendwie wird meine eine Nachricht nicht mehr angezeigt.

Ich habe eine Borderline-Störung, daher extrem starke verlassensangst, woraus krankhafte Eifersucht entsteht. Das ist Grund 1 warum ich mich unwohl gefühlt habe wenn meine Partnerin was mit anderen Menschen gemacht hat. Punkt 2 ist dass ich durch die BPS an einer Identitätsstörung leide, das heißt dass ich den Wunsch hatte mit Ihr zu "verschmelzen" weil ich mich nur mit Ihr als vollwertigen Menschen wahrnehmen konnte und habe sie somit abhängig von mir gemacht, aber mich gleichzeitig auch abhängig von mir gemacht.

Ich denke die meisten menschen, die das machen, machen es nicht aus boshaftigkeit, sondern aus angst.

Geschrieben

Okay ich denke mal du hast die Situation irgendwann durchschauen können für dich, so ein Fall ist natürlich ein Fatales aufeinandertreffen aber zugegeben etwas anderes als Narzissmus, aber eine mutige Aussage dazu zu stehen von dir.

Geschrieben
Zumal es auch immer darauf ankommt, welcher Typus dem Narzissten zugrunde liegt; es gibt unglaublich viele Abstufungen, Grauzonen!!
Als Mensch, der sich mit dieser psychologischen Materie nicht auskennt, verfällt man schnell dem gefestigten Narzissten!!
Geschrieben
Ein Umgang mit seinem Gegenüber !
Geschrieben (bearbeitet)
vor 19 Minuten, schrieb Lululu69:

auch mit überzogenen Vorstellungen zu tun……

Das sicherlich auch, ich bin ja in meiner ersten D/S Beziehung gleich ins CIS gerutscht, aber auf die Idee meine Partnerin, denn das war sie trotz aller Adjektive, von ihrem Freundeskreis und ihrem beruflichen Umfeld trennen zu wollen wäre mir nicht eingefallen, oder wohlmöglich unsere Tochter auch noch.

Wir hatten die ganze Zeit über sogar getrennte Freundeskreise die sich kaum überschnitten hatten.

 

 

bearbeitet von Domedan
Geschrieben
vor 5 Minuten, schrieb DerböseWolf:

Ein Umgang mit seinem Gegenüber !

wie meinen ??

Geschrieben
Aus meiner Sicht kein ganz einfaches Thema, weil es viele Aspekte von Menschen aufgreift, die wiederrum jeder aus einem anderen Blickwinkel sieht. Zwangsläufig kommen da Unstimmigkeiten auf. Für die Beispiele nehme ich mal einen Mann als Dom und eine Frau als Sub. Faul wie ich bin, habe ich es aus meiner Sicht und nicht geschlechtsneutral geschrieben.

(Nachtrag: Das ist zu lang geworden, daher kurz zusammengefasst:
1. Unterschied ist die Motivation des Handelns: Dom sieht seine Sub, ein Narzisst nur sich selbst
2. Problem: Narzisst macht Sub kaputt, da nur er wichtig. Dom macht eine Sub stark und löst den Wunsch aus trotzdem da zu sein
3. Indikatoren: Narzisst macht keinen Fehler, ist ungeduldig, aggressiv, krankhaft Eifersüchtig (nicht nur aus eigener Unsicherheit, wie es sonst der Fall ist). Dom holt einen ab, wo man steht.
4. Ist Einsperren und Isolation ok: Klar, es kommt aber auf den Einzelfall an. Die Motivation beider Seiten ist hier wichtig)

1) Generell: Aus meiner Sicht kann man ein und das Selbe machen und es ist nie das Gleiche. Es kommt immer auf die Motivation und Umstände an. Einfachstes Beispiel, ich nehme mir einen Apfel aus einem Geschäft. Vollkommen ok, wenn man gefragt hat und/oder bezahlt hat, sprich man sich einig ist. Nimmt man ihn sich einfach so, ist es Diebstahl. Übertragen wir das auf "unser" Themengebiet. Ein Dom sieht seine Sub, er sieht die Wünsche und Bedrüfnisse. Ein guter Dom sogar besser, als die Sub es überhaupt kann (zumindest am Anfang). Wieso weshalb warum ein Dom das kann oder eine Sub sich auch nicht sieht, ist hierfür mal egal. Manche Subs sehen sich natürlich auch und manche Doms helfen ihren Subs nur wie ein "Personal Trainer"...wie immer nicht Schwarz und Weiß, sondern unendlich (nicht 50) Grautöne. Jetzt kommt der Narzisst, der macht ggf. das Gleiche, aber nicht weil er sieht, wie es der Sub geht, sondern einzig und allein, weil er es will. Ihm sind jegliche Folgen egal. Seine Motivation ist einzig und allein bei ihm. Schwieriger wird es einen Egozentriker und einen Narzissten zu unterscheiden, der einen so begrenzten Blickwinkel hat, dass er die Gegenüber schlicht nicht versteht (was uns nunmal allen so geht, im gewissen Rahmen) und trotzdem meint ein Egozentriker es ggf. gut mit einem, kann es halt nur nicht.

2) Warum Nerzissten so gefährlich sind als "Dom": Aus einer gewissen Sichtweise bekommt die Sub, was sie will, zumindest das, was sie sagt was sie will und wovon sie überzeugt ist, das es sie glücklich macht. Nehmen wir mal das 50 shades of shit Beispiel. Ein Typ, der sein ganzes Leben darauf ausgerichtet hat, dass er Erfolg hat. Sein ganzes Leben lang trainiert er sich, die Sicht auf sich selbst und den Fokus anderer auf sich zu bekommen. Kurz er braucht die Aufmerksamkeit. Nun "will" eine Sub, genau so jemanden, denkt das sie ihn braucht um ein glückliches Leben zu haben und leider zu häufig, denkt die Sub, dass sie zu fehlerbehaftet ist so einem Dom zu bekommen (Schließlich sind die Haare zu blond oder schwarz, zu lockig oder glatt, man hat zu große oder kleine Brüste, ist nicht groß genug oder zu groß. Eine leider verbreitete Einstellung, dass man sich ungenuügend findet). Sie passt sich an, probiert zu gefallen, alle Wünsche zu erfüllen. Das wäre bei einem "richtigen" Dom tatsächlich gut, denn er fordert und fördert die Sub, so dass sie die beste Version ihrer Selbst wird, wie ein guter Trainer...auch vollkommen unabhängig sein könnte, aber sich immer wieder dem Dom zuwendet. Der Narzisst fördert die Abhängigkeit mit Absicht, ihm geht es nicht darum, was die beste Version der Sub ist, ihm geht es nur um die Aufmerksamkeit. Wenn die Sub nicht zufrieden ist, es ihr nicht gut geht oder sonst was nicht "ideal" läuft, bei ihm oder ihr, gibt es nur die Sub, die Schuld hat. Ein Narzisst macht keine Fehler und eine Sub, die nicht selten Selbstzweifel hat, gibt sich dann die Schuld, macht sich kaputt und strengt sich nur noch mehr an, in die "falsche" (also seine) Richtung zu laufen. Zumindest so lange, bis sie kaputt ist und dann hoffentlich die Reißleine zieht, geht und Abstand nimmt. Die Möglichkeit: Ich kann ihn aber durch meine Liebe ändern...ist da, aber ziemlich unrealistisch.

3) Wie erkennt man einen Narzissten: Der wohl deutlichste Punkt ist, dass er niemals Fehler macht und ungeduldig ist. Dazu ein schönes (im Sinne von es veranschaulicht viel) Beispiel: Eine Freundin hatte mal einen "Freund". Ihr wurde von allen Seiten gesagt, dass er fremd geht, sie ihm egal ist, etc.. In ihrem Wunschdenken ist sie immer wieder zu ihm hingegangen und hat gefragt, ob was dran ist. Selbstverständlich hat sie zu hören bekommen, was sie hören wollte, dass alles nur Lügen sind und die anderen nur neidisch auf ihn, ihn nicht leiden können und was gegen ihn haben. Hier sollte man schon überlegen, dass der "Freund" davon ausgegangen ist, dass die ganze Welt über ihn nachdenkt und Pläne schmiedet...kurz um, alle nur über ihn nachdenken, als hätten sie kein eigenes Leben. Zurück zu der Freundin, sie hat dann mit immer mehr Freunden den Kontakt abgebrochen, sich also isolieren lassen. Auch da Sprüche gefallen sind wie: "Na wenn du mit Lügnern deine Zeit verbringen willst, will ich nichts mit dir zu tun haben". Die lief einige Zeit so weiter, bis sie quasi niemanden mehr an ihrer Seite hatte, alleine war (auch in seiner Nähe), innerlich traurig wurde, mit (leichten) Drogen angefangen hat und der Weg abwärts schon fortgeschritten war. Eines Abends war sie allerdings mal mit dem Auto in der Stadt unterwegs und hat ihren "Freund" zufälligerweise aus einem Club/Disco kommen sehen. Nicht so zufällig hatte er ein anderes Mädel in der Hand, sie geküsst und da hat die Freundin ihn zur rede gestellt. Nach wenigen Worten, hat er sie dann zusammen geschlagen, bis sie still war. (Ein Narzisst biegt sich die Realität auch mit Gewalt so, wie er denkt, wie sie zu sein hat...und er kann niemals ein Lügner sein, daher ist der Beweis dafür eine Gefahr und muss ausgeschaltet werden) Erst war sie ausser sich vor Wut und Enttäuschung, wollte ihn anzeigen und die "sinnvollen" Schritte einleiten. Doch kam er dann wieder auf sie zu, als wäre nichts gewesen (sonst wäre ja ein Beweis für eine Fehlbarkeit vorhanden, daher ist halt nichts gewesen) und wollte wieder seine Portion Aufmerksamkeit und Vergötterung. Sie hat angesprochen was passiert ist und er sagt eiskalt, aber mit voller Überzeugung: "Das war deine Schuld, wieso folgst du mir auch, vertraust du mir etwa nicht?" Dummerweise hat sie das "eingesehen", der Grund sei hierfür mal egal. Es ist leider kein erfundenes Beispiel, aber zum Glück war der Spuck wenige Wochen später vorbei. (Als ein "echter" Freund muss man was sagen, wenn niemand sonst es macht. Machen es aber eh schon alle, dann sollte man die Füße still halten, begleiten und Stück für Stück in die richtige Richtung drücken).

4) Zur Frage Einsperren und Isolation von Subs: Klar, warum nicht. Die Motivation ist hier auch das Entscheidene. Selbstverständlich kann man sagen, solche Subs müssen zum Psychologen...doch wo fängt man dann an, jemanden als "krank" zu bezeichnen. Beim Würgen, Fesseln oder oder oder...alles erlaubt, solange es niemand anderem schadet, aus meiner Sicht. Wenn die Sub in der "normalen" Welt zu viel Kontrolle haben muss und sie mal loslassen will oder so verloren ist, dass ein Gefängnis ihr Sicherheit gibt...dann ist dem so. Wenn ein Dom drauf steht oder es machen will, weil er das Gefühl hat, dass der Sub (im Idealfall sein wertvollster "Besitz") dann nichts passieren kann und man sie zu ihrem Wohl formen kann...auch gut. Und wie gehabt, unendlich viele Grautöne. Manche wollen eine vollkommene Sklavin sein und manche wollen eine wirkliche Sklavin haben. Solange hier Topf und Deckel passt, ist alles ok. Alternativ gibt es noch ein Beispiel, was allgemein akzeptiert ist. Drogensüchtige oder stark depressive Menschen werden zu ihrem Schutz eingesperrt. Wer entscheidet denn, wann man sich "genug" verrannt hat? Persönlich fallen einge Menschen so oft auf die Schnautze, dass sie am Ende das Leid nicht mehr aushalten und sich das Leben nehmen...wäre es ok, solche einzuperren und erstmal von allem zu trennen? Das ist aus meiner Sicht keine leichte Frage oder Entscheidung, man entmündigt eben Menschen. Zu sagen, ich bin der Einzige, der immer und für alle alles besser weiß...da würden bei mir allerdings ein paar Alarmglocken klingeln
Geschrieben (bearbeitet)

Meinst du nicht zu deinem Punkt 4. das es da eher angezeigt sein könnte gerade in solch einem Fall externe Hilfe mit einzubeziehen. Isolation kann in so einem Fall nur ein vorübergehendes Ziel sein wenn es zum *Schutz* der Sub dienen soll, oder.

bearbeitet von Domedan
Geschrieben
Dem Stimme ich absolut zu. Es sollte nicht Dauerhaft sein, auch wenn es in der ersten Vorstellung als etwas Dauerhaftes geplant ist. Und ja, man sollte sich eingehend damit beschäftigen, also auch "Hilfe" holen, ob durch Einlesen in Bücher, Gespräche mit anderen oder "offiziellen" Wegen
Geschrieben (bearbeitet)

Siehste, ich habe so einen Fall, mit psychischen Symptomatik ohne es näher beschreiben zu wollen, ich kann ihr nur den Rücken stärken und sie auf den Weg Begleiten und eben da sein wenn sie es braucht @Aquintas

bearbeitet von Domedan
Geschrieben
Dann ist dem so @Domedan Das ist nicht leicht und kein einfacher Weg. Doch jemanden, der Hilfe braucht, sie aber nicht annehmen will, Hilfe aufzuzwingen...nun es ist dann keine Hilfe bzw. man müsste den Menschen erst "brechen" und neu aufbauen. Was auch nicht Sinn der Sache ist. Was man aber machen kann, ist probieren, die Ursache herauszufinden für den Wunsch x oder y zu machen. Fühlt sich wer auch immer ungenügend, kommt man nicht in der Welt klar, fühlt sich überall angegriffen, oder anderes. Jede Sichtweise hat ihren Werdegang, findet man den, kann man eine Winzigkeit (und ein Bisschen) ändern und die Auswirkungen sind enorm. Dann verschwindet ein scheinbar "kranker" Wunsch von jetzt auf gleich
Geschrieben

Völlig richtig aufzwingen bringt nichts und brechen um zu *heilen* ist ein Satz mit X, allein solche Idee ist krank

Geschrieben (bearbeitet)

Man könnte da auch fragen:

"Was unterscheidet einen Metzger von einem Narzisst"

Gar nichts, falls der Metzger ein Narzisst ist.

Alles, falls der Metzger kein Narzisst ist.

Dieses Beispiel soll verdeutlichen, dass es  keine exklusive Korrelation zwischen Dom und Narzisst gibt.

Ich gehe sogar so weit, zu behaupten, dass Narzissmus auch bei Subs anteilig im selben Verhältnis vorhanden ist. Kann ich zwar nicht beweisen, aber ihr könnt gerne versuchen es zu widerlegen. 

P.S.

Danke an Aquintas für den hervorragenden Beitrag.

bearbeitet von SirTorben
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