Jump to content

Was unterscheidet einen Dom von einem Narzisst ?


Domedan

Empfohlener Beitrag

Geschrieben
vor 33 Minuten, schrieb Teaspoon:

Das musst du erlebt und überstanden haben, um es zu begreifen. 

das hab ich ja nun..aber es zum glück recht schnell kapiert! da hats wohl vorteile gehabt, dass ich n sehr straighter mensch bin

Geschrieben
Vor 14 Minuten , schrieb H2Ocean:
Narzissten wollen immer im Mittelpunkt stehen, im Freundeskreis und in der Partnerschaft. Wenn es dazu beiträgt, sich selbst gut dastehen zu lassen, behandeln sie den Partner oft liebevoll und zuvorkommend. Kurz darauf dann aber wieder herabwürdigend, fies und beleidigend. Am schlimmsten ist, wenn sie mit Schweigen bestrafen und man oft gar nicht weiss, was jetzt wieder los ist, weil eine Mücke zum Elefanten gemacht wird. Das alles passiert nicht aus Gleichgültigkeit oder Gefühllosigkeit, sondern aus absoluter Berechnung. So wird der Partner quasi dazu gezwungen, sich ständig in Frage zu stellen, an sich selbst zu zweifeln. Man muss so ständig um Liebe und Aufmerksamkeit kämpfen. Der Narzisst isoliert den Partner, so schleichend, dass man es oft nicht wirklich merkt, bis man immer mehr auf ihn fixiert ist. Er macht "Komplimente", die aber oft getarnte Beleidigungen sind, stellt aber sich selber gern als den armen und missverstandenen Partner dar. Und während das eigene Selbstbewusstsein immer mehr verschwindet, die Selbstzweifel immer grösser werden, wächst der Narzisst an der Macht, die er über den Partner hat. Die Verantwortungslosigkeit, mit man als Partner behandelt wird, macht einen echt kaputt, und trotzdem schafft man es schwer, oder nicht, sich zu lösen.

Du kennst meinen Exmann?^^ Das ist exakt seine Personenbeschreibung! Sie werden so geschickt und wirken so selbstsicher. Man kann nicht mehr zwischen Lüge und Wahrheit unterscheiden, das macht einen fertig. Erst zweifelt man an sich selber und am Ende an jeden Menschen!

Geschrieben

Bei Narzisten, wie ich sie kenne, geht es oft um die Außendarstellung. Dabei wird oft eine heile Welt vorgespielt, die oberflächlich leicht mit D/S verwechselt werden kann. Es sieht nach einer starken Führungsperson aus, die alles im Griff hat und liebevoll führt. Das mag auf devote oder submissive Personen sehr attraktiv wirken, da sie die ständige erniedrigende Kontrolle nicht zu sehen bekommen.

Bottom wird dabei immer klein gehalten und durch soziale Isolation von Hilfe abgeschnitten.

Der Narzist macht sich mit Gewalt zum Mittelpunkt ihrer Welt.

Ein guter Dom jedoch wird durch Fürsorge und Güte von Sub zum Mittelpunkt ihrer Welt gemacht.

Geschrieben

Wow und Dank an Alle, habe gerade das ganze Thema am Stück gelesen und bin ob der großen Sachlichkeit und der präzisen Darstellungen und der großen Offenheit vieler begeistert.

 

Als erstes muss ich jedoch konstatieren, dass ich die Überschrift als irreführend empfinde.

 

Für mich lautet die Kernfrage: "Was unterscheidet einen Narzissten von einem Dom?"

Meine persönliche Antwort - Alles, ausser, dass es von aussen ähnlich aussehen kann.

 

Meine Definition eines/r "guten Dom" ist folgende:

Fürsorglich, liebevoll, empatisch, einfühlsam, begleitend, führend, beschützend, fordernd und fördernd.

Zu alledem ist ein/e wahre/r Narzisst/in nicht in der Lage, da Ihm/Ihr der Wechsel des Blickwinkels unmöglich ist, er/sie lebt davon andere klein zu halten um größer zu scheinen und zu wirken.

Das hat in meinen Augen nichts mit "gesunder Dominanz" zu tun, sondern ist selbstsüchtig, egoistisch und ungesund und gehört im Idealfall therapiert.

Ich wünsche keier/m Sub unter einem solchen charakterschwachen Menschen leiden zu müssen.

Geschrieben
Vor 15 Minuten , schrieb D-S-D-S:

Wow und Dank an Alle, habe gerade das ganze Thema am Stück gelesen und bin ob der großen Sachlichkeit und der präzisen Darstellungen und der großen Offenheit vieler begeistert.

 

Als erstes muss ich jedoch konstatieren, dass ich die Überschrift als irreführend empfinde.

 

Für mich lautet die Kernfrage: "Was unterscheidet einen Narzissten von einem Dom?"

Meine persönliche Antwort - Alles, ausser, dass es von aussen ähnlich aussehen kann.

 

Meine Definition eines/r "guten Dom" ist folgende:

Fürsorglich, liebevoll, empatisch, einfühlsam, begleitend, führend, beschützend, fordernd und fördernd.

Zu alledem ist ein/e wahre/r Narzisst/in nicht in der Lage, da Ihm/Ihr der Wechsel des Blickwinkels unmöglich ist, er/sie lebt davon andere klein zu halten um größer zu scheinen und zu wirken.

Das hat in meinen Augen nichts mit "gesunder Dominanz" zu tun, sondern ist selbstsüchtig, egoistisch und ungesund und gehört im Idealfall therapiert.

Ich wünsche keier/m Sub unter einem solchen charakterschwachen Menschen leiden zu müssen.

Das hast du gut zusammengefasst. "Mein" Narzisst (kein Dom, stino!) war ja nicht mal selbstbewusst, sondern im Grunde sehr unsicher. Das soll nur selbstbewusst auf andere wirken und dazu dann das ganze aufgesetzte Habitus. Bei oberflächlichen Bekanntschaften kann diese Maskerade schon mal durchgehen. Eine tiefe Bindung bauen diese Menschen ja nicht auf, weil sie sich auf niemanden emotional einlassen können. Leider wird inzwischen Narzissmus nicht mehr als Persönlichkeitsstörung angesehen, sondern der Ansatz ist: "Lass dich therapieren, damit du weißt, wie du mit einem Narzissten umgehen musst." ...und da ist dann das Ende meines Verständnisses erreicht!

Geschrieben (bearbeitet)

Dennoch gibt es nicht den Narzissten , der dann immer der schlechte Dom , Partnerin , was auch immer ist , es gibt verschiedene Ausprägungen und auch Arten, weiblicher und männlicher Narzissmus. Das heißt nun mal so, hat aber nichts mit dem Geschlecht zu tun. 

Ich neige auch dazu, jemanden narzisstisch zu nennen, allerdings ist das eine böse Schublade, solange ich keine DifferentialDiagnose gemacht habe. Auch beispielsweise traumatisierte Menschen,  Borderliner oder histrionische Persönlichkeiten haben Schnittmengen im verhalten. 

Ich finde es deshalb schwierig zu sagen, das ein narzisstisches verhalten immer einen pathologischen Narzissten zeigt , zumal man im Alltag nicht immer die Parameter genau kennt oder nicht weiß, ob die Person immer so auftritt oder oder oder.

Nach der alten icd ist Narzissmus gegeben, sofern mindestens fünf von neun Aussagen in vielen Gesprächen  validiert (nur in StressSituationen?, gibt es andere Ursachen?  usw)wurden. Die berühmte eine Frage, auf die nur mit ja und nein geantwortet werden kann und zack, hat man die Diagnose , gibt es nicht und gab es nie. Zudem war immer betont worden, das es eine Korrelation zu einer Frage gab , aber keine Kausalität.Und die zugrunde gelegte Studie ist ebenfalls mit Vorsicht zu genießen. 

 

Und devote Menschen können genauso narzisstisch sein ..

bearbeitet von Gelöschter Benutzer
  • 1 Monat später...
crossdresser4daddys
Geschrieben
Am 8.8.2022 at 15:19, schrieb Domedan:

Oha *grandios* die Sub die den Dom schädigt, ich lass das mal so stehen

Hallo mein Herr würde gerne einiges offen mit ihnen reden über all dieser Texte die hier geschrieben sind leider konnte ich Sie nicht direkt anschreiben können mich gerne hier ein nachricht senden  

lg Ella 

crossdresser4daddys
Geschrieben
Am 31.3.2023 at 14:29, schrieb H2Ocean:

Narzissten wollen immer im Mittelpunkt stehen, im Freundeskreis und in der Partnerschaft. Wenn es dazu beiträgt, sich selbst gut dastehen zu lassen, behandeln sie den Partner oft liebevoll und zuvorkommend. Kurz darauf dann aber wieder herabwürdigend, fies und beleidigend. Am schlimmsten ist, wenn sie mit Schweigen bestrafen und man oft gar nicht weiss, was jetzt wieder los ist, weil eine Mücke zum Elefanten gemacht wird. Das alles passiert nicht aus Gleichgültigkeit oder Gefühllosigkeit, sondern aus absoluter Berechnung. So wird der Partner quasi dazu gezwungen, sich ständig in Frage zu stellen, an sich selbst zu zweifeln. Man muss so ständig um Liebe und Aufmerksamkeit kämpfen. Der Narzisst isoliert den Partner, so schleichend, dass man es oft nicht wirklich merkt, bis man immer mehr auf ihn fixiert ist. Er macht "Komplimente", die aber oft getarnte Beleidigungen sind, stellt aber sich selber gern als den armen und missverstandenen Partner dar. Und während das eigene Selbstbewusstsein immer mehr verschwindet, die Selbstzweifel immer grösser werden, wächst der Narzisst an der Macht, die er über den Partner hat. Die Verantwortungslosigkeit, mit man als Partner behandelt wird, macht einen echt kaputt, und trotzdem schafft man es schwer, oder nicht, sich zu lösen.

sehr Interessant würde gerne auch was dazu sagen 

  • 1 Monat später...
Geschrieben (bearbeitet)
Am 8.8.2022 at 13:49, schrieb Domedan:

Wie passiert das ungewollt ?

Ich will nicht urteilen mit der Frage, ich möchte es nur verstehen

Manches kann man nicht erklären, es passiert einfach, in einem anderen Augenblick. Leider durch schlimme Umstände der Jugend. Oder durch einen Einfluss von Alkohol, Drogen etc.

bearbeitet von BratSubxxx
Geschrieben
Am 13.6.2023 at 04:10, schrieb brutimperial:

Ich bin Psychiater und finde, dass die Frage so nicht zielführend sein kann - auch wenn ich den Hintergrund zu verstehen glaube. Wenn ich mich absichtlich dumm stellen würde, wäre die Antwort sehr einfach: „Ein Narzisst leidet an einer weltweit annerkannten psychischen Erkrankung - ein Dom (hoffentlich) nicht.“
Über die toxischen Verhaltensweisen von Personen mit einer narzisstischen Persönlichkeitsstörung kann man im Netz viel lesen, manches davon ist sogar recht brauchbar. Wenn ich jetzt nur den Kern, sozusagen den „psychodynamischen Extrakt“ eines Narzissten (ich setze übrigens voraus, dass Ihr Euch das Suffix -in(nen) dazudenkt, okay..? 🤪) betrachte leidet diese Person unter einer riesigen inneren Leere, hat keinen „Draht“ zu sicht. Seine Lösung ist es, sich mir „Spiegeln“ zu umgeben, um die Leere vermeintlich zu füllen. Um seine Umwelt, also „Spiegel“ an sich zu binden, beherrscht der Narzisst eine komplette Klaviatur an Manipulationstechniken, auf der er so virtuos spielt, dass man als nahestehende Person schnell den Pberblick verlieren kann. Soche Wesenszüge schließen meiner Meinung nach die Rolle als Dom kategorisch aus. Ein fähiger Dom muss in sich gefestigt sein, um die Verantwortung für seine Sub souverän tragen zu können - innere Leere (und dadurch Abhängigkeit vom Gegenüber) könnte fatale Folgen haben. Auch der Aspekt, dass die Rollenverteilung im beiderseitigen Einverständnis transparent festgelegt wird, bevor es zur Sache geht, verträgt sich nicht mit narzisstischen Zügen, wo überwiegend subtile Botschaften gesendet werden. Davon können die „Spiegel“ nur träumen! Letzter Gedanke: Ein Narzisst kann keine tragfähige Beziehung eingehen, sein Umfeld wird immer nur aus Schachbrettfiguren bestehen, die er hin - und herschiebt, ohne es zu wissen. Dom/Sub oder Top/Bottom gehen eine intensive, manchmal extreme Beziehung ein, die nach festen Regeln gelebt wird. Soweit erstmal mein spontanes Brainstorming zu dieser Frage.

Dann eine thematisch passende Frage an den Fachmann. Wenn ausgeprägte narzisstische Züge im Bdsm-Kontext auf ausgeprägte echoistische Züge treffen.. Ist es dann zum scheitern verurteilt, weil wir von außen wohl von einer toxischen Konstellation sprechen oder können beide nicht doch Glück darin empfinden?

Geschrieben

Generell sehr spannende Frage, ich denke da hängt viel Wahrnehmung und Persönlichkeit mit dran.
Wie schon mehrfach erwähnt, ist Dom keine psychologische Diagnose wie Narziss, allerdings kann man beides auch als Rolle sehen/bewusst ausleben.

Wir haben damals in meinem Studium viel über Narzissmus diskutiert und versucht, auch die dazugehörigen Abstufungen und Umgebungsstimuli zu berücksichtigen. Da ich selber stark extrovertiert und überdurchschnittlich selbstbewusst auftrete, habe ich den Begriff auch des öfteren in Bezug auf mich selbst gehört. Und wir haben uns dann als Kleingruppe explizit mit der Außenwirkung beschäftigt, die sowohl bewusst, als auch unbewusst damit einhergeht.

Wissenschaftlich gesehen hat @brutimperial etwas weiter oben die Unterschiede recht klar dargelegt, ich erspare hier also allen beteiligten Wiederholungen, da ich in den wesentlichen Punkten mit ihm d'accord bin. In unserem Kontext hier auf zwischenmenschliche und sexuelle Interaktion bezogen, würde ich aber eine Wertung leicht außerhalb der vorherrschenden Punkte anstreben. Da die wenigsten Menschen die fachliche Tiefe für eine Diagnose besitzen, kann ich die Frage nachvollziehen, da bei oberflächlicher Betrachtung das Verhalten des einen sich durchaus im Verhalten des anderen wiederfinden lässt.
Der größte Unterschied dürfte hierbei allerdings die Rollenzugehörigkeit sein, und wie einfach bzw. ob es überhaupt möglich ist, diese Züge zu überdecken oder zu kompensieren.

Ich schlage hier noch mal die Brücke zu meiner Person als Beispiel: Da ich kein Schild mit der Aufschrift "Dom aus Überzeugung" um den Hals trage (meistens), kann ich gut nachvollziehen, dass Menschen beim ersten Kontakt oder oberflächlichen Kennenlernen durchaus auf narzisstische Züge schließen können, die Intensität des Auftritts und das eigene Wissen haben hier den ausschlagenden Einfluss. Gesellschaftlich stehen beide Figuren wohl erstmal im selben "Spielfeldabschnitt" ´, besonders zu Beginn der Interaktion mit diesen Personen. Langfristig gesehen differenzieren sich beide Personas allerdings durch die Fähigkeit der bewussten Steuerung. Ein (halbwegs fähiger) Dom weiß sich seiner Rolle nach zu verhalten und hat die Kontrolle über deren Austragen.

Sprich, selbst ich als Dom mit (ist zwar falsch, aber nennen wir es so) "narzisstischen Zügen" habe das Bewusstsein und die Kontrolle darüber, wann ich diesen Teil meiner Person und das dazugehörige Verhalten auslebe und wann ich es zurückfahre, um mich der Situation anzupassen. Diese Entscheidung trifft man auf Basis äußerer Umstände und Faktoren, moralischen Konventionen oder Empathie. Ein Narziss in dem Sinne hat diese Beherrschung seines Auftretens nicht/nur mangelhaft oder sporadisch. Es fehlt ihm an emotionalem Verständnis gegenüber der anderen anwesenden Personen und dadurch auch an der Möglichkeit sich anzupassen oder "zurückzufahren".

 

Sidethought (Showerthought): Wenn ein Leser/eine Leserin sich hier angesprochen fühlt und befürchtet, dass er/sie durch das eigene Auftreten das Aussortieren der eigenen Person durch das Umfeld befürchtet, dann zeigt das schon mal ein gewisses Maß an Impulskontrolle und Awareness/Empathie. An dieser Stelle kann ich nur noch anmerken, dass ich das sogar ganz gerne mal embrace, einfach um meiner Person oder Rolle als Dom Nachdruck zu verleihen, wenn die Situation das als förderlich zulässt. Es gab durchaus Situationen, in denen das einen besonderen Reiz ausgemacht hat, gerade von Personen, die sich selbst eher klein und schüchtern sehen, von schillernden, lauten und selbstdarstellenden Persönlichkeiten allerdings angezogen fühlen.

 

Fazit
Tldr: Der offensichtlichste und am leichten wahrzunehmende Unterschied zwischen einer narzisstischen Person und einer als extrovertiertem Dom auftretenden sind (in meinen Augen) Impulskontrolle und Awareness. Das auf andere achten und Rücksicht nehmen Können und Wollen, die Möglichkeit der Zügelung und die langfristig weniger/nicht destruktiv bemerkbaren Folgen für die eigene Person in Anwesenheit der zur Debatte gestellten Persönlichkeiten.

 

Thank you for coming to my TED-Talk :)
Jegliche Bezugnahme, insbesondere Kritisch ist sehr gerne willkommen und very much appreciated!

 

×
×
  • Neu erstellen...