Shibari: kann mir jemand erklären, warum das intimer als Sex sein soll?

[dirkgehwin]

Shibari ist halt deutlich komplexer, als ich anfänglich dachte. Ich fliege Gleitschirm, da dachte ich vorher auch: das sieht ja entspannt aus, so schön ruhig und einfach, das mache ich auch. Und dann habe ich angefangen und gemerkt: fuck, man muss ja unfassbar viel lernen. Weil ich nicht genug geübt war, habe ich mir dann bei einem Start in den Dolomiten auch gleich die erste Verletzung zugezogen. Der Schirm drehte kurz nach dem Start ab und ich riss mir bei der Landung die Bänder am Sprunkgelenk ab. 

Da hätte ich auch sagen können: Schluss jetzt mit dem Quatsch. Aber ich wusste: nee, ich hab das Fluggerät einfach nicht unter Kontrolle und das kann und muss ich halt mehr üben. Gesagt, getan. Hab dann einige 100 Sessions auf einer flachen Wiese geübt und bin seitdem ein sehr sicherer Pilot geworden.

Shibari sehe ich mittlerweile als eine komplexe, psychologisch-körperliche Kunstform. Man "arbeitet" an Menschen, die man (ähnlich wie beim Gleitschirmfliegen) schwer verletzen kann, also immer schön auf dem Boden bleiben, im wahrsten Sinne des Wortes.

Und jetzt heißt es halt: 100te Sessions mit mir selbst, der Schneiderpuppe, Büchern, Videos, Handläufen, Schwimmnudeln und Besenstielen üben. Schlechter werde ich dadurch sicher nicht.

Und durch Ropamins Vorschlag, erstmal ohne Knoten Seil auf sie zu legen, sind auch gleich wieder einige Querbalken im Kopf verschwunden.

Dazu noch die wunderbaren Ausführungen von Teaspoon, was da so passiert, im Seil. Jetzt bin ich viel, viel weiter. 

Meine Freundin kann es einfach nicht so gut vermitteln, außer immer wieder "Shibari ist intimer als Sex" zu formulieren. Na ja, sie muss nicht alles können.

Und ich muss auch nicht mit ihr einer Meinung sein, dass ich IMMER emotional zu fesseln habe. Wenn ich meine ersten komplexeren Formen fessele, wird das nur meine Schneiderpuppe erleben, haha...

Und bis dahin spürt meine Freundin das Seil ohne Knoten, aber mit Emotionen. Auch das will ja geübt werden...

Ich bin so dankbar für Eure Hilfe!!!

[er****]

Am 30.8.2022 at 04:49, schrieb dirkgehwin:

Und jetzt soll also die Seilzeit intimer sein als Sex?

Im Seil kann man nichts verstecken. Man muss komplett darauf vertrauen, dass man so wie man ist wertgeschätzt wird. Und weil man nicht kann, muss man plötzlich auch nichts mehr. Das kann sehr befreiend sein. Da ist kein Platz für all die anerzogene Scham und Ablehnung. Der Kram hat dann erst Mal Pause.

Mit jeder Session die ich erlebe werde ich entspannter - kann tiefer abtauchen und auch Schmerz genießen und auskosten. Am Anfang ist Angst, Aufregung, parallel das Wissen, dass er mir niemals schaden will, das Gefühl behütet zu sein obwohl oder grade weil er den Schmerz verursacht. Plötzlich ist in mir Ruhe ...

Und dann ist da die Verbindung die daraus erwächst, dass er die Verantwortung für mich trägt. Er durchlebt die Situation mit mir. Dann spüre ich mich und ihn und den Raum ...

Auch die Spuren trage ich gerne und stolz, obwohl ich mich nie trauen würde sie öffentlich zu zeigen. Es ist mir nicht direkt peinlich, aber auch wenn niemand weiß woher die Spuren kommen und ich immer eine kreative Erklärung zur Hand habe, so sind es doch intime Spuren und nur wenige Menschen sind mir so nahe, dass sie mein Leid oder meine Freude so detailiert sehen dürfen.

Für meinen Mann hingegen ist genau das eine große Ehre. Er darf daran teilhaben und es auch selbst auslösen. Auch er ist kein Profi. Und auch bei uns gehen Sessions schief. Aber auch das ist wertvoll und intim.

Dinge die schlecht laufen bieten extrem großes Potential für Nähe. Meine engsten Freunde sind heute Enge Freunde, weil wir gemeinsam schwere Zeiten durchlebt haben oder weil sie für mich da waren, als ich einen Freund brauchte. Mein Mann ist mein ältester und wichtigster Freund. Und was für ihn gilt, gilt auch für mich. Ich darf Schwächen sehen, die sonst niemand jemals zu Gesicht bekommt. Ich darf ihm immer nah sein so wie er mir.

 

vor 8 Stunden, schrieb dirkgehwin:

Ich komme aus dem Theaterbereich. Das lässt sich ganz gut vergleichen. Auch dort werden Emotionen transportiert (sonst wäre es langweilig). Dort würde z.B.eine Szene mit einer Fesselung (hatte ich zwar noch nicht, aber nur als Beispiel) erstmal technisch umgesetzt. Also ohne das korrekte Tempo, ohne die echte Schauspiel-Energie, ohne Emotionen. Man übt im Theater immer technische Durchläufe. Gleich ALLES abzuliefern, auf die Idee würde niemand kommen.

Anderes Beispiel: Klavierspiel. Ich lerne erst die Noten, oder die korrekten Tasten. Erstmal rein mechanisch, damit die Bewegungen ins Muscle Memory kommen. Dann, irgendwann viel später kommen die Emotionen dazu. Nicht schon gleich am Anfang.

Ich habe zum Thema Lernen eine ganz andere Auffassung.

Im Theater ist die Motivation hinter dem "Getue" eine sehr große. Es ist ein Gesamtkunstwerk und die Menschen haben ihre Leidenschaft dafür bereits entwickelt, die Abläufe sind sehr professionalisiert. Und erst wenn alles sitzt und sie die Rolle beherrschen, hauchen sie ihr mit der eigenen Persönlichkeit Leben ein.

Im privaten Bereich sieht die Sache sehr anders aus. Ein Anfänger muss durch eine steile Lernkurve und eine lange Frustphase durch. Das kann man mit Disziplin schaffen, es ist aber eine ziemliche Qual. Wenn man aber bereits am Üben Freude hat, entwickelt sich die Fähigkeit wie von selbst. Dann stimmt eben nicht jede Note aber das hören eh die Wenigsten. Wichtig ist dass man sich dabei erlebt Musik zu erzeugen.

Ich genieße in der Fesselung die Lust meines Partners mindestens so sehr wie meine eigene. Wenn da aber nichts ist, fühle ich mich fehl am Platz. Er spielt mit mir und auf mir. Er erzeugt Töne, Grimassen, beschleunigt oder stoppt meine Atmung, verursacht Schauer die mir über die Haut laufen, betont die Empfindsamkeit an manchen Stellen und stellt sie an anderen ab. Das ist nicht Ergebnisorientiert. Der Weg ist das Ziel.

Würde er aber nicht mit MIR üben wollen würde, würde mich das ebenfalls verletzen. Zeit ist wertvoll und wenn er sie lieber mit Anderem verbringt als mit mir und dann auch noch wegen mir, würde ich mich völlig falsch fühlen. Ich weiß nicht, ob das für Dich Sinn ergibt.

 

Am 30.8.2022 at 04:49, schrieb dirkgehwin:

Stellenweise hab ich sogar versucht, Sex zu umgehen, indem ich sie viel massiere. In der Hoffnung, dass sie ihre Lust dann verliert. Weil ich ohnehin Erektionsprobleme habe (seit Jahren, mit ner blauen Pille gehts natürlich).

Ich komme durch seine Hand schneller, zuverlässiger und heftiger als durch seinen Schwanz. Werder ein Mann noch eine Frau, braucht für einen Orgasmus zwingend einen erigierten Schwanz. Und sowohl Männer als auch Frauen können ejakulieren. Aber auch das braucht es für einen Orgasmus nicht und auch nicht für die unzähligen anderen zweisamen Glücksgefühle.

[Ro****]

@Cavaliere es gibt auch kompostierbare Frischhaltefolie - da ist das ökologische Gewissen nicht ganz so laut, wenn man Quatsch macht... 😍

[dirkgehwin]

@erfrischendApril

Ich danke auch Dir SEHR für Deine Beschreibung, Deine Gedanken, Deine warmen Worte! Sowieso, der Umgang hier mit Neulingen ist echt geil. Was hab ich da in anderen Foren schon erlebt (wie Ihr wahrscheinlich auch). Und hier bekomme ich so geile Hilfestellung, dass ich davon wirklich tief berührt bin. 

erfrischendApril, du hast auch wieder einen sehr entscheidenen Satz geprägt: wenn da nichts an Gefühlen bei deinem Rigger ist, fühlst du dich nicht wohl. 

Das ist genau das Ding bei mir. Auch im restlichen Leben gibt es einen Gefühlsstau bei mir, schon immer. Erst, wenn es ganz heftig wird, kommen Gefühle durch. Daran arbeite ich mit verschiedenen Ansätzen, bald auch wieder mit Therapie.

Wenn ich da vor meinem Model sitze und nicht großartig was fühle, was soll ich dann schon übers Seil kommunizieren? Ok, das trifft es nicht ganz, denn interessanterweise wird das Seil dadurch für mich zu einer Art Therapie. Denn es spiegelt mir ja schon jetzt sehr viel. 

Das meinte auch meine Freundin, dass sie da folgendes gefühlt hat: Unsicherheit, Weichheit, Zurückhaltung, Nervosität, Zweifel, Unlust...

Als sie mir das vor ca. 4 Wochen erzählte, musste ich fast lachen, so traurig fand ich das. Ich meinte, hey DAS willst Du als Model doch nicht FÜHLEN, oder? Ich meine, wenn ich mir das umgekehrt vorstelle... äh, nein. Es sei denn, ich mach so ne Spaßtüddel-Nummer daraus. Aber wie ich oben schrieb, machen sie und ich das nicht.

Da war ich maximal gefrustet. Unsicherheit, Weichheit... was vermittle ich denn da? Zumal sie halt einfach krasseste Suspension und Predicament Fesselungen fühlen durfte.

Und da meinte sie, dass es ok sei. Weil ich halt Anfänger bin. Sie würde in mir aber einen geilen Rigger sehen, der halt jetzt noch am Anfang steht.

Aber durch Eure Schilderungen, Tipps und Hinweise bin ich jetzt bereit, nicht alles hinzuschmeißen. Ich war kurz davor. 

Aber wie erfrischendApril schon schrieb, sie wird das nicht ewig unterdrücken können. Wenn ich es ablehne, es zumindest weiter zu versuchen, wird irgendwann ein Rigger auftauchen, mit dem sie dann nicht nur das Seil teilen will, sondern auch ihr Leben.

Ich könnte mir immer noch vorstellen, das aufzuteilen. Aber ich weiß jetzt, dass es dann früher oder später zum Bruch käme. Nur, weil ich vorschnell aufgegeben habe. Und das möchte ich mir später nicht selbst vorwerfn müssen.

Zumal ich es wie gesagt ja sehr erregend finde, sie im Seil zu sehen. 

Es kam zwischen ihr und ihrem Ex übrigens zu krassen Verwerfungen. Er war seit ca. zwei Jahren im Shibari, also kein direkter Anfänger mehr. Sie haben gemeinsam Workshops besucht und Einzelunterricht genommen. Und da hat er erlebt, wie sie bei anderen, professionellen Riggern im Seil ist (u.a. Ropunawa). 

Das hat wohl einen krassen Bruch gegeben, er war eifersüchtig, eingeschüchtert. Ab diesem Zeitpunkt hat er sie dann wohl immer weniger gefesselt. Ursprünglich wollten sie so 2x pro Woche fesseln, tatsächlich hat er dann immer weniger geübt und es dann ganz sein lassen.

Genau, wie ihr sagt, kam ihr Wunsch, ihre Leidenschaft dennoch durch und sie fesselte (nach vielen Versuchen, ihren Ex wieder zu motivieren) mit anderen Riggern.

Ich meine, den Moment stelle ich mir halt auch krass vor. Ich übe und übe, sagen wir mal zwei Jahre. Es läuft ganz gut und ich mache Fortschritte. Dann nehmen wir Einzelunterricht und sie macht hinterher noch eine Session mit dem "Profi".

Und dann sehe ich mit an, wie sie WIRKLICH im Seil abgeht. Auf eine Weise, die ich selbst nie mit ihr erlebt habe... so geerdet muss man erstmal sein, um das dann als Anreiz zu sehen und nicht verletzt zu sein...

Auf meine Welt übertragen (ich bin Musiker), stell ich mir das in etwa so vor. Meine Freundin bittet mich, ihr das Saxophon-spielen beizubringen. Das tue ich gerne, sie lernt auch was, macht mit. Erlebt natürlich Frust, ich motiviere sie. Ihre Fortschritte sind da, aber es dauert halt. Ich bin nett und freundlich dabei, aber es ist natürlich auch ein bißchen, na ja... ihr wisst schon. Keine Leidenschaft in dem Sinne. Ich bringe ihr halt was bei, passt schon.

Jetzt kommt eine Freundin zu Besuch, Profisaxophonisten. Und wir jammen zusammen. Ich kommuniziere blind mit dieser Freundin, wir brauchen uns nicht mal anzusehen und gehen musikalisch aufeinander ein. Wir improvisieren gemeinsam, der eine nimmt die Idee vom anderen auf, entwickelt on the fly weiter, verwirft, konzipiert neu, es entwickelt sich stetig und dynamisch immer weiter. Der Raum um uns herum löst sich auf, wir sind wie auf Droge (kein Witz, das habe ich schon erlebt). Zwischendurch kleine, aber viellsagende Blicke zwischen der Saxophonisten und mir, ein Lächeln hier, ein Funkeln dort. Wir sind verbunden. Über unsere Leidenschaft, die Musik. Eine Form, ohne Worte zu kommunizieren. Nach der Session fallen wir uns in die Arme, haben Tränen in den Augen, lachen, umarmen uns innig. Musik verbindet.

Und meine Freundin, die gerade ein paar Tönchen spielen kann, sitzt daneben und kriegt das alles mit. Auch sie muss natürlich krass geerdet sein, um das alles auf die richtige Weise abzuspeichern. Ich bin der Profimusiker, ich beschäftige mich schon sehr lange damit, ebenso wie meine Profisaxophonistin-Freundin (was für ein Wort, haha...). Und meine Partnerin braucht halt einfach viele Jahre und tausende Übungsstunden, um diesen Stand zu erreichen.

Ähnlich könnte sich das wohl anfühlen, wenn ich sie bei anderen Riggern im Seil erlebe. Aber mal abwarten, das sind ja ungelegte Eier...

[Ro****]

Ein guter Tipp, der mir noch einfällt wäre der "rope_bottom_guide", den man kostenlos als PDF bekommt - auch für neue und alte Rigger interessant... 😉

Das Teil finde ich super und es sind echt nur Kleinigkeiten, die man da ergänzen könnte aber ich kann das sehr empfehlen. 

Hätte ja den Downloadlink gern gepostet - ist aber über die Suchmaschine eurer Wahl zu finden... 

[Domedan]

 ich denke mal nicht das es dem TE an online Tutoren mangelt die gibts genügend ^^

[Ro****]

Ist leider kein Tutorial - da geht es um so unwichtige Dinge wie den Nervenverlauf vom brachialen Plexus bis zur Hand und wie man Nervenschädugung und andere doofe Dinge vielleicht vermeiden kann - dazu Hinweise, woran man vielleicht allgemein sichere Spielpartner von Dumdoms unterscheidet - davon gibt es hier leider zu viele... 

Ich finde schon, dass man sich sowohl als Top als auch als Bottom da mal sensibilisieren lassen kann... 

[Domedan]

und das ist kein tutorial, wie nennste es dann  aber ich überlass dir gerne das letzte Wort lol.

P. S.: da gebe ich dir recht es gibt die wie überall ne Menge von die so tun als ob  lese ich jeden Tag das ist nun keine Offenbarung ^^

bearbeitet September 1, 2022 von Domedan

[Ro****]

Wen es interessiert, was der Unterschied zwischen einen Tutorial und einem Guide ist, kann das gern im Internet oder sonst wo nachschlagen. 

Ich fände es schade, wenn der Inhalt untergeht weil die Form diskutiert werden soll. 

 

Damit es nicht untergeht

"rope_bottom_guide" PDF

Ist gratis - gerne weiterssgen

[towel]

ui...

zum ersten- man sollte nich tüddeln ohne davon ahnung zu haben! kann schnell ungut werden
und es gibt nich umsonst workshops etc (von reinen net-anleitungen halt ich persönlich null)

zum zwoten- man sollte die neigung, die vorliebe dazu innehaben
es nur für wen zu tun, wird nie erfüllend sein und nie authentisch

zum dritten und zur frage an sich- ob nu rein bondage, ob D/s, ob SM, so hat dies alles mit ganz viel vertrauen zu tun und allesamt mit ner mehr oder minder großen machtverschiebung
ergo ja, isses denk intensiver als 'reiner sex' auf augenhöhe

und nich zuletzt- egal, um was es nun im einzelnen geht, so sollte man immer klar miteinander kommunizieren, welche art der beziehung man führt, welchen stellenwert neigungen/vorlieben haben..erspart viel stress

[er****]

In polyamoren Verhältnissen wird Mitfreude gepflegt. Nicht jeder muss alles können. Für Meisterschaft braucht es angeblich 10.000 Stunden Training. Und wenn man aufhört verliert man die Fähigkeit wieder, zumindest teilweise. Wenn man es aber auf allen Bereichen zur Meisterschaft bringen will, hat man keine Zeit mehr für Genuß. Ich denke wichtig ist, ein paar Gemeinsamkeiten zu entwickeln und für das was man gemeinsam nicht zum Laufen bringt Unterstützung zu suchen. Saxophon ist schon sehr anspruchsvoll. Aber um an der Musik teilzuhaben könnte man auch singen oder einfache Rhythmen beisteuern. Die Bandbreite miteinander in Verbindung zu treten ist gewaltig.

Ich denke auch, dass ihr die Situation in den Workshops sehr unterschiedlich wahrgenommen habt. Sie hat alles was dort passierte vermutlich in Verbindung mit dir wahrgenommen. Ich kann mir vorstellen, dass für niemanden sonst auch nur ein Gedanke in ihrem Kopf war. Das würde erklären, warum sie glaubt du hättest gute Fesselungen zustande gebracht. Sie hat die Fesselungen gespürt und du warst für sie da.

Um die Pasta aufzugreifen: um ein gutes Gericht zu kreieren, muss ich kein Spitzenkoch sein. Heute habe ich die Tomaten in gemischren Salat durch Pfirsichscheibchen ersetzt. Das werden wir zukünftig sicher nicht immer so machen. Aber wenn mal wieder keine Tomaten zur Hand sind vielleicht. Das Was ist nicht wirklich von Bedeutung. Auf das Wie kommt es an. Und je mehr schöne Erfahrungen man gemeinsam macht, desto besser. Wie? Gemeinsam.

[Domedan]

vor 2 Minuten, schrieb erfrischendApril:

Für Meisterschaft braucht es angeblich 10.000 Stunden Training. Und wenn man aufhört verliert man die Fähigkeit wieder, zumindest teilweise. Wenn man es aber auf allen Bereichen zur Meisterschaft bringen will, hat man keine Zeit mehr für Genuß.

Nun die Zahl der Stunden klingt ein wenig viel, verlernen eher weniger, da ist es wie mit dem Radfahren ^^

Ansonsten stimme ich dir zu, es ist ein Detail von einer unendlich reichen Welt. Es macht nur eine Menge sinnlichen Spaß diese zu entdecken.

[Sk****]

*

 

 

bearbeitet September 30, 2022 von Skinscan

[dirkgehwin]

Nabend! Falls Euch die Fortsetzung der Geschichte interessiert...

Durch mein ständiges "Mimimi-ich-kann-das-nicht" und mein endloses Theoretisieren (ohne in die Praxis zu gehen), hat meine Holde wohl die Lust verloren. Sie spricht quasi überhaupt nicht mehr über das Thema, hält sich nicht mehr auf ihren Bondage-Seiten auf, will keinen Workshop mehr mit mir machen. Ich hab sie natürlich darauf angesprochen, sie antwortete, dass sie derzeit einfach andere Themen hat.

Ich hab dann meine Vermutung/Frage geäußert, ob es daran liegen könne, dass ich seit drei Monaten nur Mimi-ich-kann-das-eh-nicht äußere und sie sagte, sinngemäß: jein. 

Sie meinte, sie habe derzeit einfach keine Lust auf Seil. Als wir uns vor drei Monaten kennenlernten, war quasi jedes zweite Wort "Seil". Bei jedem Spaziergang machten wir 10x Halt und sie zeigte mir, wie man hier oder dort Bondage machen könne...

Und, abschließend. Sie meinte, dass sie ev. nochmal irgendwann mit einem Profi-Rigger ins Seil gehen würde, aber weniger für Sessions, sondern mehr, um kunstvolle Bilder zu erhalten.

Ich denke, dass sie gespürt hat, dass ich im Bondage nicht zuhause bin. Und echte Versuche von mir gab es irgendwie nicht. 

Eine Ausnahme: vor drei Wochen gab es einen kleinen Vorstoß von mir. Da hab ich sie auf den Stuhl "gefesselt" wo sie gerade saß. Dazu noch ein bißchen Breath Play und sie hatte sogar einen Orgasmus. Ich war danach total überrascht, dass sogar mir ein paar Tränen kamen. Da dachte ich: na, ich bin ja ein toller Rigger. Einer, der nach der "Session" flennt?  Sie fand es angeblich sehr schön und fand es auch total ok, dass da bei mir Tränen kullerten. 

Aber seitdem ist das Thema komplett eingeschlafen. Jetzt will sie nur noch Vanilla-Sex. Vielleicht mal ein bißchen Breathplay dazu, aber das hat nichts mehr mit den Anfängen zu tun...

Ich kann sie irgendwie verstehen. Wenn einer Monate-lang fragt/nervt, wie es ist, eine Bergtour zu machen, wie man sich dabei fühlt, worauf man achten soll, was man für eine Ausrüstung kaufen soll, wann man überhaupt in die Berge gehen sollte und dergleichen... ohne selbst auch nur einen Fuß in die Berge zu setzen.

Das wollte ich nur mal mit Euch teilen. Ich denke, ich bin damit raus, aus Bondage/Shibari.

Und wenn sie irgendwann mal wieder Lust aufs Seil hat, wird sie einen Profirigger treffen, der ihr das gibt, was sie dann braucht.

[Ro****]

Danke für das Update

Da sieht es ja erstmal ganz danach aus, als ob du als Person und nicht als Rigger angenommen wurdest. 

Ich denke mal, dass es da sicher noch einiges geben wird, was ihr entwickeln könnt, jetzt da kein Leistungsdruck mehr besteht und du vielleicht an deinen Baustellen arbeiten kannst... 😉

 

[dirkgehwin]

Noch ein Update, wen es interessiert... 

 

Gestern kam SIE nach (normalem) Sex zum Thema Seil. Ich muss kurz erklären: ich habe Probleme, zu kommen (es dauert ewig, deshalb verzichte ich oft darauf, ist mir einfach nicht wichtig). Ihr wird es zunehmend wichtiger, mich kommen zu sehen, da meinte sie, es würde mich doch geil machen, sie nackt im Seil zu sehen. Also könne ich sie ja jetzt fesseln und schauen, ob ich dann nicht leichter kommen kann.

 

Ich erklärte ihr (nochmals), dass ich mit Seil nur geil werde, wenn ich sehe, wie sie von ANDEREN gefesselt wird. Ich habe da Cuckold-Anteile. Hab ich ihr vor einiger Zeit auch so gesagt. Wenn ICH sie fessele, interessiert mich die Ästhetik, das Material, das Gefühl Seil in der Hand zu halten, das Meditative.

 

Da stand ihr der Mund offen und sie meinte, warum ich dann überhaupt Rigger werden will. IHRE Reaktionen aufs Seil sollten meine Intention sein, sie zu fesseln. Da sagte ich, dass es wahrscheinlich soviele Fessel-Intentionen gibt, wie es Rigger gibt. Und meine sind die oben genannten. Sie meinte, ob mich ihre Reaktion nicht interessieren würde, wo denn das WIR sei. Ich erklärte ihr nochmal, dass mich das Ästhetische interessiert. Wenn ich sie gut und ästhetisch fessele (dauert ja eh noch, bis ich das kann), kann sie in ihren Subspace abtauchen und ihren Spaß haben und ich habe meinen, wenn mir mein/unser Werk gefällt.

Sie meinte, dass es nicht normal sei, dass es mich nicht geil machen würde, sie zu fesseln. Fast alle Rigger seien bei ihr geil geworden, nur ich nicht und das findet sie befremdlich. Dann bräuchte ich gar nicht erst Rigger zu werden und ich soll ja nicht auf die Idee kommen, andere Frauen zu fesseln.
 

Ich finde das total krass. Ich hatte ihr einige Tage vorher von meiner Begeisterung fürs Seil erzählt. Ich habe eine Doku gesehen, wo ein japanischer Rigger erklärt, dass er ALLES fesselt, sogar Bäume. Keine Ahnung warum, aber das hat was mit mir gemacht. Auf einmal hatte ich voll Bock, in den Wald zu gehen und da mit Seil temporäre Kunstwerke zu erschaffen. Die möchte ich dann fotografieren und dann wieder zurückbauen. Natürlich nur mit Totholz und allem, was ich so am Boden finde. Ich hab das alles schon vor Augen und fahre demnächst los.

Ich dachte, sie freut sich für mich... aber sie findet es einfach nur schräg. Na ja, bin ich halt schräg. Aber mir machts Spaß. 

Früher oder später werde ich dann auch Freundinnen fragen, die Lust und Spaß an ästhetischen Bildern mit Seil haben. Von denen weiß ich genau, dass sie nicht geil dabei werden, sondern völlig locker sind und sich auf tolle Bilder freuen. Wenn meine Freundin dann im Kreis springt, ist es halt so. Sie kann sich ja ihrerseits ihren Kick bei den Riggern holen, mit denen sie auf einem Nenner ist.






 

 

[Br****]

@dirkgehwin

Ich habe mir nicht alle Beiträge, sondern nur dein Erstposting durchgelesen.

 

Erstens du bist kein Dienstleister und lasse dich bitte auch zu keinen machen. Sie möchte einen dominanten Part, dann hat sie damit zu leben das du machst was dir Freude bereitet und nicht was sie sich gerade wünscht. Lege ihr Handschellen und Spreizstangen an (da musst du weniger aufpassen), stopf ihr den Knebel in den Mund und fick deinen ganzen Frust raus. Das ist tausend Mal effektiver als der Versuch ihre Wünsche zu erfüllen.

 

Zweites wenn dich Shibari interessiert besuche mit ihr Workshops und Aktivfessel-Stammtische. Da lernst du auch die anatomischen Feinheiten.

 

Wenn sie dann immer noch nörgelt und du gefrustet bist, harmoniert ihr einfach nicht miteinander. Das ist nichts schlimmes, sowas passiert häufiger.

[Br****]

Am 30.8.2022 at 22:10, schrieb Domedan:

Nun es gibt schon Sadisten die von Schmerzen allgemein getriggert werden, ob sie die nun verursacht haben oder jemand anders. So ungewöhnlich ist das nicht, sonst würden Pernos zum Beispiel nicht wirken oder.

Aber das ist wirklich ein extra Thema, genauso wie Bondage nur am Rande mit Sadismus zu tun hat

Trotzdem Danke für die Ausschweifung. Ja uns gibt es. Mir lief mal der Saft die Beine runter als ein Bekannter mit gebrochen Bein vor mir stand und jammerte wie weh es tut. Ich konnte ihm gar nicht zuhören und achtete nur auf das Bein und seinen Körper. Ich konnte an nichts anderes mehr denken als ihn gegen das Bein zu klopfen und wurde davon total geil. Muss man nicht verstehen, aber das gibt es. Und nein ich breche niemanden die Beine nur um nochmal so ein wunderschönes schmerzerfülltes Zucken zu sehen.

 

Und sollte das die falsche Person lesen. Es ist nicht meine Schuld wenn du dir einen Muskelfaserriss zufügt und vor mir humpelst. Das warst du ganz alleine, ohne mein Beisein. Und immerhin war ich so lieb und wies dich darauf hin das du vielleicht mal damit zum Arzt solltest, bevor ich dir den Damen in die Wade drückte. 😘 

bearbeitet November 15, 2022 von Brighid

[dirkgehwin]

Brighid, vielen Dank für deinen Beitrag. Ich finde voll gut, dass du weißt, was dich geil macht und das entsprechend lebst. Wir sind doch nicht hier, um uns zu bewerten, sondern um uns auszutauschen. Ich will hier ja auch keine Schläge dafür kassieren, dass ich Cuckold-Anteile habe. Ich werde geil, wenn sie vom wem anders gefesselt wird, am besten nackt. Davon mache ich Bilder, auf die hole ich mir später einen runter. Punkt.

Mir ihr zu nem Workshop zu gehen, oder einem Stammtisch, davon bin ich derzeit weit entfernt. Ich bleibe jetzt absolut bei mir. Ich will das Medium Seil kennenlernen und damit erstmal Schneiderpuppe und Naturobjekte fesseln. Dabei kann ich niemanden verletzen und es macht mir dennoch Spaß. 

Wir haben eh noch viel Redebedarf. Gestern meinte sie, dass sie geileren Sex haben will, dass ich nicht kreativ im Bett sei, so wie ich auch im Seil nicht kreativ sei. Da frage ich sie: wie möchtest Du denn angefasst werden, was gefällt Dir denn? Ihre Antwort: das wirst du schon herausfinden!

Aha.

Na das wird ja spannend.

[Br****]

@dirkgehwin

Ich mag den Satz nicht, aber es trifft leider in deinem Fall zu. “Topping from the bottom”. Du kannst mir nicht erzählen das bei den Gesprächen was du alles nicht kannst oder falsch machst, sich bei dir die Nackenhaare nicht aufstellen. Sollte das aber für dich super sein, stehst du scheinbar auf Erniedrigung. Dann solltet ihr vielleicht die Rollen tauschen, denn sie scheint ein Vergnügen darin zu finden dich klein zu machen.

 

Also entweder du tust das worauf du Lust hast, oder du versuchst weiter ihre Wünsche zu erfüllen. Aber dann müsst ihr wirklich die Rollen tauschen, sonst funktioniert es nicht. Lass vielleicht dich mal fesseln und dich benutzen. Vielleicht ist das ja genau deine Richtung.

 

Und zu deiner Schneiderpuppe. Falsch angelerntes bekommt man schwer wieder los. Bei Anfänger Workshops lernst du nicht nur richtig Knoten, sondern lernst auch die Anatomie des Partners kennen. Z.B. wo laufen welche Nervenbahnen bei ihr. Dies ist nämlich leicht unterschiedlich von Mensch zu Mensch. Das gleiche ist mit aktiv Fesseltreffen. Es wird auf Anfänger eingegangen, niemand erwartet dort das du sie von der Decke hängst. Hättest du mit ihr einen Workshop oder ein paar Teffen besucht, wären dir die meisten Unfälle die für sie wirklich böse ausgehen hätte können erspart geblieben. Damit hast du ihr Urvertrauen gleich zu Beginn massiv erschüttert. Sofern es einmal da war.

bearbeitet November 15, 2022 von Brighid

[Ro****]

Deine Freundin ist echt merkwürdig. Im ersten Thema dachte ich - schieß die Alte zum Mond. Hier hörte sich das lange nach Volltreffer an und jetzt doch wieder eher nach Egonummer... 

Vielleicht trägst du dir sowas mal im Kalender ein, ob da alle 28 Tage vielleicht Abstand voneinander deinen Befindlichkeiten und eurer Beziehung gut tun würden... 🤔

 

[Te****]

Oh, ha, @Ropamin Vorsicht, was du da implizierst. 

 

@dirkgehwin ich finde es absolut nachvollziehbar, was du zum Thema Ästhetik und Gefühl von Seil in der Hand sagst. Ich hatte auch gleich Bilder im Kopf, als ich von deinem Vorhaben im Wald gelesen habe. Ich finde, es ist ein guter Schritt, eine eigene Seilleidenschaft zu finden.

Aber wenn es deiner Freundin so sehr wichtig ist, dass du keine anderen Frauen fesselst, dann frage dich, warum du die Beziehung gefährden willst, indem du es doch tust. 

[Br****]

vor 39 Minuten, schrieb Teaspoon:

Oh, ha, @Ropamin Vorsicht, was du da implizierst. 

Du wirst es nicht glauben aber die Frage ist gar nicht so falsch. Ich habe mal in einer Firma gearbeitet wo der überwiegende Teil in der Produktion aus Frauen bestand. In einer Abteilung knallte es immer wieder zwischen zwei Frauen die generell sehr temperamentvoll waren. Dennoch fand das in einem regelmäßigen Abstand statt. Irgendwann ging die Teamleiterin auf mich zu und meinte das ich das nicht glauben werde. Ihr Zyklus sei identisch. Sie bekam es zufällig mit als die eine nach einem OB fragte und die andere über Bauchschmerzen klagte. Sie bekamen etwa zeitgleich ihre Periode und gingen regelmäßig aufeinander los wenn sie ihren Eisprung hatten. Kein Witz. Wir haben das über ein halbes Jahr heimlich beobachtet bevor wir damit zur Produktionsleitung gingen damit die beiden getrennt werden. Ich habe danach sowas nie wieder erlebt, aber sowas gibt es.

 

Allerdings hat das mehr mit einer Art Revierverhalten unter Frauen zu tun und nicht mit dem Geschlechtspartner. Vielleicht sieht sie ihn ja beim Eisprung als nicht fortpflanzungwürdig an und beisst ihn bildlich gesprochen von sich weg. 

[Drsucht]

vor 7 Stunden, schrieb Brighid:

@dirkgehwin

Ich habe mir nicht alle Beiträge, sondern nur dein Erstposting durchgelesen.

 

Erstens du bist kein Dienstleister und lasse dich bitte auch zu keinen machen. Sie möchte einen dominanten Part, dann hat sie damit zu leben das du machst was dir Freude bereitet und nicht was sie sich gerade wünscht. Lege ihr Handschellen und Spreizstangen an (da musst du weniger aufpassen), stopf ihr den Knebel in den Mund und fick deinen ganzen Frust raus. Das ist tausend Mal effektiver als der Versuch ihre Wünsche zu erfüllen.

 

Zweites wenn dich Shibari interessiert besuche mit ihr Workshops und Aktivfessel-Stammtische. Da lernst du auch die anatomischen Feinheiten.

 

Wenn sie dann immer noch nörgelt und du gefrustet bist, harmoniert ihr einfach nicht miteinander. Das ist nichts schlimmes, sowas passiert häufiger.

genau die harmonie muss stimmen, wenn das nicht passt kannst das gleich knicken

[dirkgehwin]

Den zweitägigen Workshop zu je 8 Stunden haben wir Anfang Juli besucht. Dort habe ich aufmerksam zugehört, bei Anatomie, Nervenbahnen, Fallhand und dergleichen.

Wir hatten nie Unfälle, weil ich ja ultravorsichtig war. Ihr Feedback aus dem Seil für mich: sehr weich, locker, unbestimmt, unsicher.

Ich möchte die Beziehung nicht gefährden, wenn ich andere Frauen fessele. Das streiche ich erstmal, aber irgendwann wird der Wunsch kommen und dann werden wir damit dealen.

Ich selbst hab (noch) masochistische Anteile, das stimmt.  Ich mag es, hart angefasst zu werden. Seil hab ich einmal ausprobiert, da hat sie mir ein sehr schönes Begrüßungs-Shibari gemacht. Fand ich schön. Aber selbst oft gefesselt zu werden, ist jetzt nicht meine Intention.

Der Punkt, nicht ihr Dienstleister zu sein und zu schauen, worauf ich Lust habe, stimmt. Da werde ich drüber nachdenken und dann einen Weg finden...