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Wortdefinitionen im BDSM Bereich (Strafen, Zwang, Demütigung etc)


DiaperNick83

Empfohlener Beitrag

Geschrieben

Zuletzt gab es hier im Forum immerwieder Diskussionen darum, was welches Wort bedeutet. Demütigung, Erniedrigung, Strafe, Zwang usw.

Als allererstes möchte ich dazu sagen, dass jeder das Recht hat, die Wörter so zu interpretieren, wie es ihm gefällt. Ob das immer "korrekt" ist, steht auf einem anderen Blatt, dennoch: Seid Tolerant untereinander und akzeptiert andere Meinungen!

Nun MEINE Meinung (jeder darf seine eigene Auslegung der Wörter haben):
Ich denke oben genannte Wörter dienen im BDSM-Bereich nur der Vereinfachung einer Beschreibung und einer Verstärkung/Authentifizierung des Spiels. Es darf in meinen Augen in keiner Beziehung zu Demütigung, Erniedrigung, Zwang und Strafen (etc) kommen. Denn, diese Wörter beschreiben, dass etwas GEGEN DEN WILLEN geschieht und das ist auf jeden Fall ein No-Go und in den meisten Fällen sogar eine Straftat. Im BDSM-Bereich geht alles immer mit einer Einverständnis des "Empfängers" einher, sodass eine "Strafe" vom Empfänger vorab legitimiert wurde und somit keine Strafe mehr ist. Dennoch ist es legitim diese Wörter für diese Aktionen zu nutzen. Zum einen ist es deutlich besser verständlich, zum anderen hört sich "Ich glaube, ich muss dich bestrafen" erregender an als "Ich muss nun Dinge an dir machen, wozu Du mir vorhin dein Einverständnis gegeben hast"... Ich denke, ihr wisst was ich damit sagen will. Das gleiche kann man für Demütigung anwenden. Man kann nur gedemütigt werden, wenn man dazu keine Zustimmung gegeben hat, was wiederrum eine Straftat wäre (Nötigung).

 

Das ist MEINE Ansicht des Themas. Wie seht ihr das?

Geschrieben

Ganz so einfach ist es nicht, denn Worte haben eine Bedeutung, ihnen einfach eine andere zuzuschreiben kann man machen, aber dann wird man nicht mehr verstanden.

 

Über Strafen würde schon viel philosophiert und man kann wohl festhalten, dass es für die einen punishment und für die anderen funishment ist und bleibt. Damit kann man die Diskussion eigentlich stehen lassen und beenden, denn da werden sich die beiden Parteien nicht einigen. Aber vielleicht sollte man darum wissen und nicht immer so tun, als gäbe es im BDSM nur das eine. 

 

Das Selbe gilt wahrscheinlich auch für Demütigung und Erniedrigung. Für einige ein nogo für andere erregend. 

 

Zum Zwang noch ein paar persönliche Worte, wie ich es lebe. Auch wenn ich weiß, dass ich eigentlich nicht gezwungen werde und aus der Situation jederzeit heraus könnte, ist es mir manchmal nicht möglich. Und ich ziehe große Befriedigung aus einer Situation, aus der ich nicht raus komme. Ich sage nicht nein zu Sex und das führt zu Situationen, in denen mein Dom mich benutzt, wenn ich wirklich nicht will, ich Schmerzen habe, keine sexuelle Lust empfinde und weinend hoffe, dass er nicht zu lang braucht. Und ziehe dabei große Befriedigung daraus und sehe mich allein deshalb schon dazu gezwungen. 

 

Das ist für mich eine der Situationen in der diese große Ambivalenz des BDSM für mich sehr deutlich sichtbar ist. Strafe, die wirklich weh tut und keinen Spaß macht, Situationen, die erniedrigen sein können, Dienst am Herrn, der keinen Spaß macht und doch genau das was ich insgesamt will und meine Einwilligung gegeben habe und meinen Herrn ermuntern das mit mir zu erforschen und zu erleben. Da reichen dann drei Worte und Definitionen nicht aus, um das zu beschreiben. 

Geschrieben (bearbeitet)

Sorry, wenn es falsch rübergekommen ist. Natürlich haben die Worte eine definierte Bedeutung, aber die Auslegung dieser hat doch in meinen Augen einen gewissen "Ermessensspielraum".

Denn wenn man die Wortbedeutung nach dem Duden oder nach einem Lexikon nutzt, dann sind diese immer von "gegen den Willen" geprägt, was im Grunde eben nicht vorliegt und dennoch werden diese Worte genutzt, was ich auch völlig OK finde.

 

Ich meine, am Ende ist es doch die Wortauslegung die vielleicht ein Spiel vom No-Go Unterscheided. Eine Demütigung im Sinne des Dudens/Lexikons wäre ein absolutes NoGo, da es gegen den Willen des Gedemütigten gehen würde. Im Einverständnis ist es aber ein geiles Spiel (in meinen Augen), aber eben keine Demütigung im Sinne der "offziellen, deutschen" Wortdeklaration.

bearbeitet von DiaperNick83
Geschrieben

:confused: und was soll es dann, nur um sich *mal* zu Wort zu melden ? Verstehe den Sinn nichts dahinter, es wird immer genügend geben die solchen Umgang im Bdsm  für *Regelgerecht* halten, also biste nicht allein mit deiner Meinung.

Und es wird eben auch immer die geben die es nicht für nötig erachten in ihrem Bdsm. Vor allem was soll der *Duden* im Bdsm, hat dort genauso wenig zu suchen wie der ICD-10, alles was recht ist, lebt eure *Demütigungen* oder *Strafen* wenn das für euch Bdsm ist. Aber hört doch einfach mal auf es euch zu konstruieren bis es sich passend anfühlt, sondern lebt es einfach so wie ihr wollt.

Mein Weg ist es nicht !

Geschrieben
Nehmen wir mal das Wort "Degradierung"; laut Definition bedeutet es "im Rang herabsetzen", sprich sozial-gesellschaftlich herabwürdigen; und was wird es meist im BDSM-Kontext??
Richtig, das Degrading geht zu 99% in Richtung "Herabwürdigen von Körperlichkeiten"!!
Ich weiß, Auslegungssache, aber wenn ihr schon mit Begrifflichkeiten um euch werft, solltet ihr wenigstens die eigentliche Bedeutung kennen!!!
Geschrieben

@LebeLieberGrenzenlos interessant... Ok, 99 %? Also wenn du so großen Wert auf Definition und "wissen was es bedeutet" legst, dann ist das bestimmt nicht einfach nur daher gesagt sondern mit Fakten und Studien untermauert? Rhetorische Frage, ich sehe, dass du Ansprüche erhebst, die du selbst nicht einhalten kannst. 

Also höre auf dich auf ein Podest der Allwissenheit und Allgemeingültigkeit zu stellen, um einen "Rang" vorzugaukeln, den du gar nicht hast. 

 

Bei aller Bedeutung, die Worte laut Duden und sonst wo haben können, so sind doch Worte, etwas das beschreibt und nicht etwas, das definiert. Und es kommt reichlich kleinkariert rüber, wenn man solche Kleingeistigkeit pflegen muss, um sich etwas größer zu fühlen. 

Geschrieben
vor 5 Stunden, schrieb Teaspoon:

@LebeLieberGrenzenlos interessant... Ok, 99 %? Also wenn du so großen Wert auf Definition und "wissen was es bedeutet" legst, dann ist das bestimmt nicht einfach nur daher gesagt sondern mit Fakten und Studien untermauert? Rhetorische Frage, ich sehe, dass du Ansprüche erhebst, die du selbst nicht einhalten kannst. 

Also höre auf dich auf ein Podest der Allwissenheit und Allgemeingültigkeit zu stellen, um einen "Rang" vorzugaukeln, den du gar nicht hast. 

 

Bei aller Bedeutung, die Worte laut Duden und sonst wo haben können, so sind doch Worte, etwas das beschreibt und nicht etwas, das definiert. Und es kommt reichlich kleinkariert rüber, wenn man solche Kleingeistigkeit pflegen muss, um sich etwas größer zu fühlen. 

Wie kommst du darauf, mir zu unterstellen, ich würde mich auf ein Podest stellen? Deklariere dein persönliches Empfinden doch bitte als dieses. Für mich ist es, gerade im Bereich des BDSM, unabdingbar, mit meinem Gegenüber so zu kommunizieren, dass man sich auf dem selben "Ohr" hört. Hierfür wiederum ist es für mich wichtig, deutlich zu machen, dass ich mich auf die basale Bedeutung von Worten beziehe. Andere mögen dies nicht tun und das ist in Ordnung. Ich verorte Interpretation eher im literarischen Bereich. 

Geschrieben
Ich stimme dem te prinzipiell zu. Die Begrifflichkeiten die im bdsm genutzt werden sollen in erster Linie ein machtgefüge konstruieren. Denn eine Strafe kann doch keine Strafe sein, wenn sie dem "Opfer" Genugtuung oder gar befriedigung verschafft. Eine bdsm Beziehung funktioniert nur dauerhaft wenn eine demütigung oder strafe auch gewollt, kein tabu und Teil des machtgefüges ist, ansonsten litten die devs und subs am Stockholm syndrom.
Geschrieben
Gibt für mich keine Diskussionen welches Wort was bedeutet. Die Wortdefinitionen sind ganz klar festgelegt. Für mich geht es eher ums wahrnehmen, jeder hat eine andere Wahrnehmung was Demütigung und Erniedrigung anbelangt, genauso sind Bestrafungen/ Strafen eben ganz individuell.

Was der eine vielleicht als demütigend wahrnimmt, erregt den anderen. Ich gehe da mit @Tea konform.

Wenn ich eine Strafe erhalte, ist es auch eine Strafe… es ist etwas was mir nicht gefällt. Mein Herr will schließlich eine Erziehungseffekt bewirken, damit mir dieser Fauxpas nicht ein zweites Mal passiert. Generell will ich dass mein Herr stolz auf mich ist und versuche ihn immer zufrieden zu stellen, was bei einem Sadisten natürlich nicht immer gelingt ^^.
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