Jump to content

Mut zum Risiko?


Te****

Empfohlener Beitrag

Geschrieben

Wieso soll man sich bevormundet fühlen? Ganz im Gegenteil: Wenn es dann dazu kommt, dass man tatsächlich das durchführen will spricht man sich doch vorher auch noch mal ab, macht Safe-Wörter aus und alles.

Ich finde es eher befremdlich wenn ich Threads sich so ausgetauscht wäre als wäre das alles ganz harmlos oder wenn etwas sogar belustigend verharmlost wird. Das ist vielleicht für denjenigen der es oft gemacht hat und seine persönlichen Grenzen (welche ja def. nicht bei jedem gleich sind) kennt lustig - aber generell sollte man sich vorher allen Gefahren udn Risiken bewusst sein. Erst wenn die Grenzen bei allen Beteiligten bekannt sind und man auch das Vertrauen zu den andern Personen hat, kann man auch Spaß haben an den Praktiken. Vertrauen ist nämlich auch so ein Aspekt, der ein Risiko darstellt - wenn ich der Person nicht vertrauen kann mit der ich es machen möchte, egal ob aktiv oder passiv, kann ich keinen Spaß haben.

Geschrieben (bearbeitet)

Wo ist dann die Grenze zwischen informieren und warnen (per moralischer Keule) ? 

bearbeitet von Teaspoon
Geschrieben

Es gehört sicher auch(!) dazu, über Risiken und Nebenwirkungen zu sprechen

Ich hab jetzt aber schon ein paar mal gesehen, dass es dann schnell nur noch um Risiken und Gefahren ging ... und ich hatte manches Mal den Eindruck, dass es da mehr ums Profilieren ging, als ums Warnen oder Informieren

  • Moderator
Geschrieben
vor 4 Stunden, schrieb Teaspoon:

Wo ist dann die Grenze zwischen informieren und warnen (per moralischer Keule) ? 

Meiner Meinung nach kann auch eine Information eine Warnung sein und eine Erklärung sein.

Wenn man über eine bestimmte Praktiki aufklärt (was es ist, wie man es macht, was passieren kann etc.), denn wird der potentielle Interessant ja schon an der Stelle gewarnt, wo man darüber schreibt, wasalles  passieren kann.

Es gibt also  nicht wirklich eine Grenze zwischen Information und Warnung.

Mit Bevormunden hat das gar nichts zu tun.

Bevormunden wäre für mich, wenn mir eine Person/Personen verbieten wollen würde/n, diese oder jene Praktik zu versuchen oder sogar die Hilfsmittel (z.B. das Estim-Gerät) verstecken/wegnehmen wollen würden oder gar tun.

Verbote (oder eben auch Bevormundung) bewirken meistens das Gegenteil, man probiert erst recht, was man nicht tun oder nicht so sollte. Wenn dann nötige Informationen und Aufklärungen fehlen, kann es es wirklich gefährlich enden.

Deswegen bin ich auch der Meinung, informieren und aufklären unbedingt (dafür ist ja auch dieses Forum da, zum gegenseitig lernen und verstehen) - moralische Keule schwingen oder verbieten eher nein. (das erzeugt meistens das Gegenteil)

Geschrieben
vor 3 Stunden, schrieb Teaspoon:

Wo ist dann die Grenze zwischen informieren und warnen (per moralischer Keule) ? 

Fiktives Erklärungsbeispiele: Zufällige Bezüge zu anderen Themen sind weder gewollt noch beabsichtigt.

 

Beispiel Information:

Je nach gesundheitlichen Zustand besteht die Gefahr, das z.B. Krankheiten oder Restspuren von Medikamenten aufgenommen werden.

 

Beispiel Warnen mit moralischer Keule:

WÜRMER ! WÜRMER ! JEDER HAT SIE UND SIE WERDEN EUCH BEI LEBENDEM LEIB FRESSEN ! Ausser natürlich ich habt Jahre eures Lebens mit Fachidiotie verschwendet und versucht kläglich dieses Wissen mit einer toten Sprache angeblich unverständlich zu machen und auf die Gutgläubigkeit der Unwissenden zu hoffen...

 

Ähnlich wie die Medien etwas aufbauschen um unsere Sensationsgeilheit zu füttern und einige Berufsstände, die bei der durchschnittlichen abgelieferten (Service)Qualität nichtmal die Probezeit in einer anderen Branche überleben würden (Ausnahmen bestätigen die Regel), kann man auf Risiken und Gefahren auch ohne hysterische Phobie hinweisen...

Geschrieben

Es kommt auf die Fragestellung an und die Art, wie Risiken angesprochen werden. 

Stellt jemand eine Frage zu einer Praktik, die dieser Mensch bereits betreibt und es eher um technische Details oder die Anschaffung neuer Dinge dafür geht, beantworte ich die Ausgangsfrage und möchte das zu meinen Fragen auch so gehandhabt wissen. 

Stellt sich im Diskussionsverlauf heraus, dass jemand etwas nicht bedacht hat oder ein Risiko herunterspielt, ist es durchaus meine Art, meine persönliche Meinung dazu deutlich zu äußern - besonders, wenn das Risiko nicht bei der Person liegt, die nicht auf empfangender Seite ist... 

Ist ersichtlich, dass jemand allgemein nach Informationen sucht zu etwas, womit noch keine Erfahrung besteht, ist die Aufklärung, was schief gehen kann eine durchaus hilfreiche Antwort - am besten auch gleich mit den Hinweisen, wie diese zu minimieren wären. 

Geht es um potentiell lebensbedrohliche Dinge, möchte ich aber nichts über die Minimierung der Risiken erzählen, um nicht den Eindruck zu erwecken, etwas wäre leicht beherrschbar - da greife ich auch schon mal zur Keule, wenn jemand uneinsichtig auf mich wirkt...

 

Geschrieben
vor 29 Minuten, schrieb Ropamin:

... da greife ich auch schon mal zur Keule, wenn jemand uneinsichtig auf mich wirkt...

 

Wozu ?

Du kannst nicht alle retten, geschweige davon das man für jeden anderen Menschen verantwortlich ist. Wer etwas dummes tun will und davon überzeugt ist, wird es auch machen. Ein "Überlege dir das nochmal" finde ich besser als "Mach das ja nicht".

Risiken lassen sich nunmal nicht komplett vermeiden. Du weisst selbst das beim "harmlosen" Shibari diverse Gefahren lauern können, egal wie erfahren die Beteiligten sind. Da schnürt was ab, bei jemandem gehen fast die Lichter aus etc. Sowas "kann" passieren auch wenn man natürlich alles tut um dies zu verhindern und die Chance das etwas schiefläuft sich durch Wissen & Erfahrung minimieren lässt. Aber auch etablierte & geachtete Profis sind davor nicht gefeilt, das passiert selbst auf der Bühne... und das ist kein Weltuntergang, wenn man weiss wie man die Situation handeln kann und schlimmeres verhindert. Und ja das war eine Anspielung auf die jüngere Vergangenheit, selbst als nicht Szenegänger kommen diverse Geschichten bei mir an. Ist aber auch kein Grund ein Fass aufzumachen.

Unwissenheit, Selbstüberschätzung und Unterschätzung sind Gefahren, aber Verteufelung oder die Keule ist aus meiner Sicht der falsche Umgang damit, nur weil man selber nicht so weit gehen kann oder will. Denn es gibt immer jemanden der weitergeht als man selbst...

Risiken ignorieren oder sich davon aufhalten lassen ist beides "falsch" in meinen Augen, wie man mit Risiken umgeht, das ist der Unterscheid. Es ist keine Schande sich umzudrehen wenn die Kohlen einem zu heiss sind, aber hört doch auf zu versuchen die anderen daran zu hindern...

Geschrieben

@AndersimNordendie Keule wirkt vielleicht nicht bei dem Menschen, für die ich sie auspacke - aber vielleicht schafft sie bei jemand anderem ein Bewusstsein dafür, dass man sich bei manchen Dingen vielleicht intensivere Gedanken machen sollte um zu entscheiden, ob man wirklich bereit dafür ist die Konsequenzen zu tragen... 😉

Ein "Tastet euch ran" ist für mich eine verantwortungslose Äußerung, wenn es z.B. um Strangulation geht - und da werde ich mit meiner Meinung auch deutlicher als wenn es um etwas "harmloseres" geht. 

Es geht mir nicht darum, alle Idioten zu retten - aber sehr wohl darum, soweit zu sensibilisieren, dass man unter Umständen an Idioten geraten kann... (besonders in Foren wie diesem) 

Geschrieben
vor 7 Stunden, schrieb FETMOD-UYEN:

Bevormunden wäre für mich, wenn mir eine Person/Personen verbieten wollen würde/n, diese oder jene Praktik zu versuchen oder sogar die Hilfsmittel (z.B. das Estim-Gerät) verstecken/wegnehmen wollen würden oder gar tun.

naja bei manchen gehört DAS aber schon zum Spiel dazu :D

  • Moderator
Geschrieben
vor 17 Minuten, schrieb Nussija:

naja bei manchen gehört DAS aber schon zum Spiel dazu :D

Hier geht es aber nicht um Spiel, sondern um Realität^^

Geschrieben

Schon mal danke für eure Meinung. 

 

Ich persönlich finde es wichtig Gefahren zu nennen. Als "mach das bloß nicht" möchte ich das selten verstanden wissen. Trotzdem sehe ich, dass gerade im sexuellen Bereich so viel Unwissen besteht, so viele Dinge, die einem nie jemand sagt, weil so viele Tabus dabei sind.

Wenn dann noch etwas offensichtlich falsches da steht, muss es verbessert werden. Wenn jemand zu blauäugig ran geht muss das Risiko zumindest genannt werden. Und wenn eine Praktik als zu harmlos dargestellt wird, dann denke ich auch an die stumm Mitlesenden, die vielleicht noch dringender zumindest von bestimmten Risiken hören müssen, um sich ein ganzes Bild machen zu können. 

@AndersimNorden du sagst z. B. dass man niemanden abhalten kann und wer z. B. Shibari fesselt, der weiß, dass auch was schief gehen kann. Ich frage mich aber, woher man das weiß, wenn es nie einer sagt, weil man ja niemanden abhalten kann und man ja schließlich weiß dass.... Katze-Schwanz-Problem.... Du verstehst? 

Geschrieben

Speziell in den Bereichen, in denen hier viele unterwegs sind, ist Aufklärung angebracht. 

Aber wer als Warner, Warnerin, Mahner oder Mahnerin auftritt, macht sich damit zur Instanz. Und er oder sie transportiert eine Kompetenz, die nicht überprüfbar ist. 

Deshalb möchte ich, wenn ich ein Restaurant betrete, vorher wissen wie ein Hühner-Ei entsteht, wie Rogen "geerntet" wird und dass das Kotelett sich nicht totgelacht hat oder totgestreichelt wurde. 

Ein Kellner, der mir erklärt, wie das Tier beim Transport gelitten hat und dass es schon mit einer riesigen Säge zerteilt wurde, bevor es überhaupt tot war, meint es sicher gut. 

Doch ist es das, wofür Menschen ein Restaurant besuchen?

Geschrieben

Ich glaube der Vergleich hinkt. Wenn ich das analog sehe, dann betrete ich den BDSM-Club um eine Praktik zu genießen, so wie das Steak im Restaurant. Richtig, dann brauche ich niemanden mehr, der mit erhobenem Zeigefinger daneben steht. 

Aber hier geht es ja um das vorher, also das Informieren, bevor eine Praktik angewendet wird. Wann und wo wäre denn der richtige Moment etwas zu sagen, wenn nicht jetzt und hier? 

Geschrieben

Ich meine damit aber auch nicht, dass in wirklich jedem Threat zu einer Praktik die immer gleichen Risiken neu diskutiert werden.... Schwierig. 

Geschrieben

Ich denke die grenze zwischen Bevormunden und auf Risiken hinweisen ist bei mir abhängig ob jemand einfach Ablehung zeigt / mit Totschlagargumenten daherkommt,  oder auf Risiken hinweist und ggfs. Vorschläge und Ratschläge gibt.

Ich erinnere mich an nen Thread über Reizstrom bei dem die Frage aufkam ob man sich nicht nen Trafo von der Modellbahn anhängen könnte.

Totschlagargument: Lebensgefahr wegen Stromschlag.

Bevormundung: Du solltest garkeinen Strom durch deinen Körper leiten.

Oder man erklärt warum der Trafo gefährlich / ungeeignet ist und zeigt eine alternative auf.

Grüße

Geschrieben

Ich denke wie so oft ist auch hier der Kontext und das "wie" entscheidend.

Ein Beispiel: Wenn sich Liebhaber der Atemreduktion in einem Beitrag darüber auslassen wie sie es ausleben fänd ich es total unpassend wenn dann Nutzer*in XY einfach nur hereinschneit, um zu erwähnen, dass dabei ein gewisses Gefahrenpotential besteht. 

Wenn aber Menschen mit wenig Erfahrung gezielt nach einzelnen Praktiken fragen ist es andererseits, aus meiner Sicht, wieder sehr wichtig dass man den/die Fragensteller*in da abholt wo er/sie sich befindet und dann Tipps wie auch das Gefahrenpotential im allgemeinen erörtert werden. 

Ich hatte  einschlägige Erfahrungen in anderen Foren gemacht, in denen das Thema BDSM eher eine Randerscheinung darstellte. Wenn man dort über Ohrfeigen oder besagte Atemreduktion philosophierte und (Achtung böses Wort:) Vanillas dazukommen die von Gewalt und Lebensgefahr sprechen, ohne jemals derartiges erlebt und entsprechende Bedürfnisse niemals empfunden zu haben halte ich es für absolut deplatziert.

  • 1 Monat später...
  • 8 Monate später...
Geschrieben
Am 11.12.2022 at 21:12, schrieb Teaspoon:

Findet ihr es legitim, wenn in Threats, in denen es um bestimmte Praktiken und Vorlieben geht, auch über mögliche Risiken informiert oder gar davor gewarnt wird? 

Oder fühlt ihr euch dann bevormundet und warum? 

Natürlich ist es richtig und wichtig auch über Risiken/Gefahren zu informieren. Bevormunden und unangemessen finde ich Kommentierungen die wertend sind z.B "das machen nur psychisch Gestörte" oder auch harmloser "das sollte man auf keinen Fall machen". Und noch unnötiger sind Kommentierungen die keinen Mehrwert bringen wie z.B "wer macht denn sowas" und/oder "würde ich niemals machen". Wo man nix zu sagen hat, kann man auch einfach weiterziehen und das Kommentarlos. Und extrem unnötig in dem Zusammenhang ist es, von sich auf andere zu schließen und Verallgemeinerungen jeglicher Art. Der Klassiker wäre hierbei als Beispiel: "ein echter Dom ist nur  wer..." und "ein richtiger SUB macht immer.../hat immer...". Klassiker bei Warnungen sind allerdings auch immer wieder Halbwahrheiten und Meinungen als Fakten darzustellen. Zuletzt selbst gelesen: "lass keinen bei dir Breathcontrol/Atemkontrolle durchführen denn da sterben nicht wenige bei" und selbst einfachste Suchbegriffe beweisen, die Sterblichkeit bei dem Thema ist Hauptsächlich getrieben von Menschen die sich zum testen/zur Selbstbefriedigung selbst den "Atem nehmen". Da sollte die Warnung also differenzierter ausfallen. 

Geschrieben
vor 5 Minuten, schrieb luca7855:

Immer neues trauen

heisst was?  du weisst noch nich, was du willst?!
denn, wenn man dies weiss, muss man nich experimentiern

Geschrieben
vor 23 Minuten, schrieb towel:

heisst was?  du weisst noch nich, was du willst?!
denn, wenn man dies weiss, muss man nich experimentiern

Da hat jemand nur die Überschrift gelesen... 🤷🏻‍♂️

Geschrieben
vor 19 Minuten, schrieb Ropamin:

Da hat jemand nur die Überschrift gelesen... 🤷🏻‍♂️

nein! aber auf die entwicklung der comments reagiert!

×
×
  • Neu erstellen...