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Bottoming - ein unterschätzter Skill?


Ro****

Empfohlener Beitrag

Geschrieben

Aber das ist keine Einbahnstraße. Er ist mein Partner, er ist nicht nur für mich da, sondern ich auch für ihn. Meine "Pflichten" beschränken sich nicht darauf, mich benutzen zu lassen oder Schmerz auszuhalten oder überhaupt nur auf sexuelles bezogen. Ich muss und will auch für ihn da sein, Verantwortung für ihn übernehmen. Ich will gut für ihn sein und ich glaube das geht nicht, wenn ich rein passiv bin und nie eigene Entscheidungen treffe. Klar kann er mir befehlen ihn zu küssen, aber sein Herz hüpft mehr, wenn ich es von mir aus tue.

Geschrieben

ropa- i'm sorry, wenn mein statement nich gut ankam! denn klar, war es ernstgemeint und auch in bezug auf dein thema!

aber ich nehm es an, dass ich da wohl n falschen ansatz zu hab! las nochmal den EP und...joa...hast recht

Geschrieben (bearbeitet)

Ich stell mich mal auf die Gegenseite und das wird wirklich den Shitstorm lösen.

Ich finde nämlich eine gewisse blauäugigkeit beim Bottom von Vorteil und sogar anziehend, unabhängig vom Erfahrungsgrad. Ja ich stimme zu das dies ein Risiko für den Bottom beinhaltet wenn man in die falschen Hände gerät. Aber genau das ist der Punkt der mir persönlich einen Kick im Machtspiel gibt. Da kommen wir nämlich zu den Punkten Verantwortungsbewustsein, aufs Achten des Bottoms usw blablabla tausendmal schon durchgekaut ;-)

Der andere Punkt ist, das man sich zwar auch als Top auf das Wesen des Bottoms einlassen muss, aber so auch entsprechend den eigenen Vorstellungen "lenken & formen" kann und so auch als Top dem Bottom neue Erfahrungen, Gefühle & Emotionen schenken kann die nicht im Kopfkino des Bottoms rumschwirten. Nach Anleitung und reine Wunscherfüllung (topping from the bottom) geht für mich genauso die Magie verloren, wie bei "bottoming from the top".

Verstehen & respektieren kann ich natürlich wenn das jemand jetzt als "Wahnsinn !!!" bezeichnet und dies anders sieht, stell mich aber gegen die Gleichschaltung das jeder Bottom nun zum kämpferischen Selbstbestimmer werden muss bis sich jemand sicher ist bei einem Top loslassen zu können, wenn das überhaupt so jemals wirklich geschieht.

Der Ball liegt in der HInsicht wirklich beim Top der sich gegenüber Bottom beweisen muss das er sein Handeln verantworten kann und sich um den Bottom "kümmert". Damit kommen wir dann zu den Punkten "lieber 100mal zu soft als einmal zu hart" oder wo auch Top mal "Nein" sagen muss. Als Top würde ich mich nicht gehen lassen bzw die Verantwortung abgeben nur weil Bottom meint sich das zu wünschen...

Damit nochmal zurück zum Risiko, mehr für den Bottom verständlicherweise, aber es ist auch für den Top vorhanden. Top verliert das Vertrauen zum Bottom wenn er Mist baut, selbst wenn das Fundament nicht komplett zerstört ist, auch schon ein kleiner Riss kann gravierende Folgen haben über längeren Zeitraum. Und das ist wohl die größte Strafe die man als Top erfahren kann, das kann ich aus eigener Erfahrung berichten. Ich bin stolz darauf keine "verbrannte Erde" hinterlassen zu haben, aber "versagt" in der Hinsicht habe ich auch schon und es ist kein gutes Gefühl. Aber auch eine wichtige Lektion...

Das dies alles natürlich für einen scheinbar steigenden Anteil an rücksichtslosen Dummdoms nicht zutrifft und Bottoms auf sich immer mehr aufpassen müssen, stell ich nicht in Frage, nur in meiner Welt sieht es anders aus...

Wer mit dem Feuer spielt kann sich eben auch mal verbrennen. Aber am Ende kommt es eben auf die Art & Weise an.

bearbeitet von AndersimNorden
Geschrieben

@AndersimNorden das ist am Ende das Idealbild, des sich Fallenlassens.

Ich hatte das schon mal. Ich war total unerfahren und habe mich total in seine Hände gelegt, ohne zu wissen, was überhaupt passiert. Und ich bin dankbar das erlebt zu haben.

Heute kann ich das nur so empfinden, wenn ich gerade klein bin. Da ist noch dieses naive Vertrauen.

Geschrieben
Für mich war als untenspielende immer klar welche Risiken ich eingehe, vom Denken her betraf dies meistens schon die Erste Begegnung. Also das Absichern beim ersten Date, bei dem in 98% der Fälle sowieso noch nichts passiert außer ein erstes Kennenlernen.

Bei meinem jetzigen Dom bin ich mehr Risiken eingegangen als ich es je für möglich gehalten hätte. Ich habe ihn zu mir eingeladen, ohne zu wissen wie er aussieht, ohne seinen Namen zu kennen, ich hatte lediglich seinen Nick von einem Messenger. Ich war mir aller Risiken bewusst und bin diese offenkundig eingegangen. In 20 blinden Treffen habe ich seinen Namen erraten oder sagen wir mir mal ich habe ihn mir erarbeitet, nach 10 Treffen hatte ich bereits ein solches Vertrauen zu ihm dass er meine Wohnungsschlüssel ausgehändigt bekommen hat. Meine Kinkyfreunde waren beruhigter als er mich bei dem 4. Treffen auf einen Stammtisch begleitet hatte und ihn eine Freundin in Augenschein nehmen konnte. Nach über 2 Monaten hab ich ihn das erste Mal gesehen und es hat mich einfach überwältigt. Wir treffen uns nun seit Mai und ich bin happy über jede Begegnung mit ihm und lasse gerne los bei ihm.

Ich mache mir immer alle Risiken/ Gefahren bewusst und lasse mich aktiv darauf ein und das gilt auch für alle Praktiken im BDSM. Ich kenne meinen Körper, Geist, diverse Schlagwerkzeuge und Praktiken und kommuniziere über alles mit ihm.
Geschrieben
vor 16 Stunden, schrieb Schneesturm:

In 20 blinden Treffen habe ich seinen Namen erraten oder sagen wir mir mal ich habe ihn mir erarbeitet, nach 10 Treffen hatte ich bereits ein solches Vertrauen zu ihm dass er meine Wohnungsschlüssel ausgehändigt bekommen hat. Meine Kinkyfreunde waren beruhigter als er mich bei dem 4. Treffen auf einen Stammtisch begleitet hatte und ihn eine Freundin in Augenschein nehmen konnte. Nach über 2 Monaten hab ich ihn das erste Mal gesehen und es hat mich einfach überwältigt. Wir treffen uns nun seit Mai und ich bin happy über jede Begegnung mit ihm und lasse gerne los bei ihm.

moment...blinde treffen?? dann name..dann nochmal 10 oder ich bin verwirrt

Geschrieben
Vor 2 Stunden, schrieb towel:

moment...blinde treffen?? dann name..dann nochmal 10 oder ich bin verwirrt

Ursprünglich war folgendes abgesprochen. Vier blinde Treffen, da er wusste dass ich auf Sinnesentzug stehe. Das 1. Treffen: er spricht nicht mit mir und nur er berührt mich das 2. Treffen er spricht mit mir und er berührt mich beim 3. Treffen darf auch ich ihn berühren und beim 4. Treffen darf ich ihn sehen.

Ich wollte ihn noch nicht sehen, was einfach damit zu tun hatte da ich die Befürchtung hatte völlig von meinen Sinnen geflutet zu werden und deswegen wurden es schlussendlich 20 blinde Treffen.

Das 4. Treffen war dann also ein Treffen auf meinem Stammtisch und alle weiteren Treffen waren ebenfalls blind. Nach 4 Treffen wusste ich seine Vornamen, nach dem 10. Treffen entschied ich mich ihn meinen Haustürschlüssel zu geben, damit er Überraschungsbesuche machen kann und nach dem 20. Treffen, was Outdoor stattfand, durfte ich ihn dann sehen.

Geschrieben (bearbeitet)

öhm...ich bin selten sprachlos!^^

augenscheinlich hats funktioniert..daher glückwunsch!! aber es wär nie etwas für mich und puh...nich ohne, ne^^

und dann regen sich die menschen bei mir uff, weil zu mir einlad und gecovert bin

bearbeitet von towel
  • 6 Monate später...
Geschrieben (bearbeitet)

Ist schon ne Weile her, dass die Frage gestellt wurde, aber letztes Wochenende kam sie mir wieder in den Sinn.

Ich muss wohl @AndersimNorden ein weiteres mal Recht geben, dass Nichtwissen auf Bottomseite auch Segen sein kann. Je mehr ich um die Gefahren der Praktiken weiß, auf die ich mich einlassen, um so schwerer wird es für mich wirklich los zu lassen. 

Also einerseits muss Bottom schon wissen, wie es geht, um nicht an den Falschen zu geraten, andererseits wird es schwerer den Richtigen einfach machen zu lassen. 

 

Vielleicht ist also der wichtigste skill, den Bottom mitbringen muss eigentlich nur Menschenkenntnis und zwar unabhängig vom BDSM. Und dass es nicht um Praktiken gehen muss, sondern darum, menschliche Minderleister zu meiden. Und dass es auch nicht um Begriffe, Techniken und Erfahrung an sich geht, sondern um Herz, Emotion, etwas Magie und das Vertrauen auf das eigene gesunde Bauchgefühl.

bearbeitet von Teaspoon
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