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Belohnung und Bestrafung


Nymph-3374

Empfohlener Beitrag

Geschrieben

Hallo, ich bin jetzt schon eine weile hier angemeldet, aber das ist mein erster Post.

 

Meine Freundin und ich sind beide switch und betreiben hin und wieder "Soft-Bdsm". Vielleicht haben einige Mitglieder hier ja ein paar Ideen für uns in sachen Belohnung und Bestrafung. Haben ein Paddle, Gerte, Nippel Klemmen, Augenbinden, Handschellen und auch verschiedene Toy's die wir mit einbeziehen möchten/ können.

 

Möchte mich schonmal im voraus an alle bedanken, die sich Zeit nehmen um uns zu helfen und ihre Ideen/ Vorschläge hier drunter schreiben.

 

Lg, Nymph

 

Geschrieben

Bestrafungen sind eigentlich immer eine sehr individuelle Geschichte.

Sie sollten mit dem Vergehen zu tun haben. und hängen natürlich ganz von dem Bestraften ab. Wer Schmerzen mag, für den ist ein Spanking keine Strafe sondern eine Belohnung. In der Hinsicht sind körperliche Strafen für Masos zwiespältig.

Auch hängt es davon ab wie weit ihr gehen wollt/könnt.
ein bisschen Paddle, bis der Po anfängt sich zu röten ist etwas anderes als mit der Gerte blaue Striemen, so dass sich  der Bestrafte für drei Tage nirgendwo hinsetzen kann.

Interessant sind auch Spielzeuge die im Alltag benutzt werden: Mach mal den Haushalt mit Handschellen, Nippelklemmen, Vibrator (du wirst schon einen Platz finden ;) )

Orgasmusverbot ist da meist auch sehr reizvoll. ggfls. mit KG. ganz schlimm bei ständiger Reizung stimuliert werden, aber nicht kommen zu dürfen.

 

Geschrieben

Zunächst mal klingen die angedeuteten Beispiele sehr mechanisch und physisch. Vor allem aber würde ich erstmal fragen: Was sollen Bestrafungen und Belohnungen überhaupt bewirken?

In der "echten" Welt sollen Bestrafungen und Belohnungen ja eine Motivation darstellen. Im BDSM-Bereich wird gerne ähnliches behauptet, oft genug isses aber schlicht das Ausleben von Neigungen. Man nennt es "Strafe", aber eigentlich finden Sados es schlicht geil, Schmerzen zuzufügen und Masos finden es umgekehrt geil, diese Schmerzen zu spüren. Strafen sind also öfters gar keine, sondern der Begriff ist vom ursprünglichen Zweck teilweise abgekoppelt und wird manchmal als Pseudo-Grund hergenommen, weil dieses Bestrafungs-Element irgendwie Teil des Rollenspiels ist. Aber natürlich finden viele Sados es auch gerade geil, wenn Sub eben KEINEN Spass an der Strafe hat, sondern wirklich leidet. Was gar nicht so leicht herauszufinden ist. Und oft aber eben auch nicht nötig, weil es reicht, wenn Sado das Gefühl hat, Leid zu verursache - das kann letztlich aber dann sehr verschnörkelt sein.

Von daher: Erstmal überlegen, was überhaupt der Zweck sein soll. Wenn es nämlich um Praktiken geht, die Lust steigern sollen... dann könnte man es ja auch einfach so nennen ;)

Wenn es tatsächlich darum geht, ein anderes Ziel mit diesen "Bestrafungen" und "Belohnungen" zu erzielen, insbesondere eben Motivation beim Sub zu erreichen... dann solltet Ihr Euch mit der Psychologie dahinter beschäftigen. Es gibt SEHR unterschiedliche Menschen. Und es gibt auch Menschen, bei denen Belohnungen/Bestrafungen ganz anders funktionieren, als in diesem ziemlich durchformalisierten BDSM-Fantasie-Gerüst.

Ich selber bin z.B. kein Mensch, bei dem Bestrafungen irgendeinen echten Lerneffekt bewirken. War noch nie der Fall bei mir (vermutlich, weil ich im Elternhaus nie Strafen erlebt habe). Belohnungen im Sinne einer zusätzlichen Motivation funktionieren bei mir auch nur eingeschränkt. Wobei... das stimmt wieder nicht ganz, wenn ein zufriedener oder gar erregt-freudiger Blick meiner Lady (weil ich so gehandelt habe, wie sie es wollte) bereits ein starkes Belohnungsgefühl in mir auslösen kann.

Bei vielen Menschen funktioniert Strafe besonders gut, wenn sie sehr zeitnah und innerhalb des zu bestrafenden Verhaltens ausgeübt wird.

Aber... das sind nur sehr kleine Hinweise. Es gibt ganze Bücher, die sich in der Psychologie und auch Neurologie mit den Themen beschäftigen. Ich würde somit erstmal Punkt 1 klären. Geht es Euch wirklich um einen nachrangigen Effekt - oder eigentlich doch eher um die Praktik selber?

Geschrieben

Hallo Nymph,

mal abgesehen von den rein körperlichen Möglichkeiten, jemanden zu bestrafen/belohnen, sollte man auch die psychische Seite nicht ausser acht lassen.

Der Entzug bzw. die Verweigerung von etwas, das vom Partner/in gewünscht wird, erweist sich als wirksames Mittel, Menschen in die Schranken zu weisen.

Versucht mal, den Partner/in zu misachten - keine Zärtlichkeiten, keine Gefallen, kein Gespräch, kein Blickkontakt, keine SMS, den Tisch nur für einen decken - also totaler Liebesentzug - er/sie wird es nicht glauben können, denkt, es wäre ein Scherz, wird es zuerst ins Lächerliche ziehen, dann beleidigt sein, schliesslich rumjammern, heulen und zetern.

Wenn ihr das mal für einige Stunden oder einen Tag durchzieht und dann wieder zueinander findet, habt ihr wieder einmal einen Lernprozess mitgemacht, der euch vielleicht auch ein Stück näher bringt.

LG......Antinori

Geschrieben (bearbeitet)

Moin Nymph,

ich schließe mich den Präkommentatoren an.

Wenn ihr an dem psychisch/neurologischen Pfad Interesse habt, lest mal in meinem Thema "Erziehung aufs Wort".

Die Kommentatoren und ich hatten dort einen regen und guten Austausch über Pawlow und Anwendungsfragen und Verantwortlichkeiten.

 

LG, Tauchlehrer_Tobi

bearbeitet von Tauchlehrer_Tobi
Geschrieben

Hallo @Tauchlehrer_Tobias, danke für die Antwort, aber wir suchen eher nach "spielerischen" Ideen, wir leben diesen fetisch nicht 24/7 aus und wollen aber beide aktiv teilnehmen, verweigerungen wie ein paar Antworten darüber würden also schon nicht in Frage kommen. Ich möchte sie bzw. sie mir auch nicht weh tun, höchstens vielleicht ein "süßer schmerz" wie zb ein leichterer umgang mit Gerte etc.

 

Lg Nymph

  • 9 Monate später...
Geschrieben

Eine echte Bestrafung, wie ich sie gestern erleben musste, sind Reiskörner zählen.

14 g waren 800 Körner und 30 Minuten

Geschrieben

Und anschließend so lange auf den Reiskörnern knien müssen, wie du zum Zählen gebraucht hast. 

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