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Unkritische Verwendung von "Sklav*in"


thejollyjoker

Empfohlener Beitrag

Geschrieben

@FETMOD-UYEN Grenzwertige Themen, grenzwertige Aussagen ;-) Und ich habe schon in die Tastatur gebissen und es versucht im Rahmen zu halten... Sorry.

Geschrieben
vor 7 Stunden, schrieb AndersimNorden:

Gutmenschen und Weltverbesserern.

Auch so Worte, die völlig irreführend sind, weil sie das genaue Gegenteil von dem beschreiben, was sie benennen.

So ist Leid im SM eine Form von Genuss und auch in den anderen Spielarten des BDSM kann das so gelebt werden.

Geschrieben

Ich finde es gerade schade das wir nichts mehr von der TE lesen. 

Sie fühlt sich hoffentlich nicht unwohl oder i  die Ecke gedrängt denn das ist, glaube, niemanden Absicht hier. 

  • Moderator
Geschrieben
vor 5 Stunden, schrieb AndersimNorden:

@FETMOD-UYEN Grenzwertige Themen, grenzwertige Aussagen ;-) Und ich habe schon in die Tastatur gebissen und es versucht im Rahmen zu halten... Sorry.

Ein sehr grenzwertiges Thema, aber eben nicht uninteressant.

Es zeigt, wie sorglos doch manche Begriffe genutzt werden.

Manche Worte hatten mal andere Bedeutungen.

Manche Worte struktuieren sich um.

Wenn ich in der Jugendzeit mal das Wort "geil" verwendet habe, weil ich etwas gut fand, hätte mir mein Opa am liebsten eine Ohrfeige gegeben.

Für ihn war das Wort "geil" unanständig. Es entstammte ja aus dem erotischem Bereich. 

Heute ist es ein Gebrauchswort für jede Gelegenheit..

  • Moderator
Geschrieben
vor 3 Minuten, schrieb NoDoll:

Ich finde es gerade schade das wir nichts mehr von der TE lesen. 

Sie fühlt sich hoffentlich nicht unwohl oder i  die Ecke gedrängt denn das ist, glaube, niemanden Absicht hier. 

Sehe ich eben so. 

Aber leider kommt es oft vor, dass Themen erstellt werden und der TE/die TE kümmert sich nicht mehr darum.

Ihre Sichtweise und Meinung zu den Antworten wäre interessant.

  • Moderator
Geschrieben

Eventuell hat man nicht mit so vielen ausführlichen, kritischen und auch grenzwertigen Antworten gerechnet.

Dabei sind einige Antworten sehr gut erklärend, warum man bestimmte Worte nicht haben will.

Geschrieben (bearbeitet)
vor 4 Stunden, schrieb FETMOD-UYEN:

Eventuell hat man nicht mit so vielen ausführlichen, kritischen und auch grenzwertigen Antworten gerechnet.

Dabei sind einige Antworten sehr gut erklärend, warum man bestimmte Worte nicht haben will.

Ich habe an anderer Stelle im Netz schon öfter über solche Social-Justice-Themen diskutiert und dabei leider feststellen müssen, dass Leuten, die eine Diskussion anregen, oft gar nichts an einer solchen liegt und sie bloß Zustimmung für ihre Meinung ernten wollen. Bleibt diese Zustimmung aus oder bekommen sie gar Gegenwind, werden sie oft unsachlich  oder melden sich schlicht gar nicht mehr. Das hat sich mittlerweile in ein Vorurteil meinerseits gegenüber bestimmten Gruppen von Menschen entwickelt, welches mir auch bewusst ist. Dennoch bestätigt sich dieses Vorurteil immer wieder und hier bekomme ich (vorerst) den gleichen Eindruck.

bearbeitet von FETMOD-UYEN
Unerlaubter Fremdlink musste leider entfernt werden
Geschrieben
vor 4 Stunden, schrieb Ropamin:

Interessanter als Rückmeldung der TE wäre mal das Befinden besagter Stammtischmitglieder zu lesen, falls dieser denn tatsächlich so existent ist... 

Das trägt mit Sicherheit dazu bei, danke für diesen wichtigen Beitrag. Nur weil jemand nicht mit dir redet (was ich wirklich gut verstehen kann bei solchen Beiträgen), ist sie also gleich unglaubwürdig?

Geschrieben
vor 20 Minuten, schrieb ObsidJan:

Ich habe an anderer Stelle im Netz schon öfter über solche Social-Justice-Themen diskutiert und dabei leider feststellen müssen, dass Leuten, die eine Diskussion anregen, oft gar nichts an einer solchen liegt und sie bloß Zustimmung für ihre Meinung ernten wollen. Bleibt diese Zustimmung aus oder bekommen sie gar Gegenwind, werden sie oft unsachlich  oder melden sich schlicht gar nicht mehr. Das hat sich mittlerweile in ein Vorurteil meinerseits gegenüber bestimmten Gruppen von Menschen entwickelt, welches mir auch bewusst ist. Dennoch bestätigt sich dieses Vorurteil immer wieder und hier bekomme ich (vorerst) den gleichen Eindruck.

Vermutlich bin ich ja einer von diesen Leuten, und ja, es ist wirklich schwierig, solche Themen mit einer zusammengewürfelten Truppe pseudonymer Online-Menschen zu debattieren, ohne dass es unangenehm wird. Dafür hält es sich hier noch vergleichsweise im Rahmen, auch weil es moderiert ist.

Ich weise aber nochmal darauf hin, dass auch hier eine als weiß gelesen überwiegende Mehrheit Sklaverei als Problem für PoC herunterspielt bis negiert. Das ist kein Klima, in dem ich anstelle der TE nochmal gerne zurückkommen würde, auch wenn es in der Tat der Netiquette entspricht. Eine Reflektion darüber findet nicht statt, stattdessen wird das Rad immer weiter gedreht, jetzt ist auch noch ihre Geschichte unglaubwürdig. Da kann man daraus schließen "die woken Schneeflöckchen halten nichts aus und verweigern die Diskussion". Das ist mMn aber etwas zu einfach gemacht.

Geschrieben

Bei solchen Diskussionen stelle ich mir stets die Frage, ..möchte ich als Teil einer bunten Gesellschaft wahrgenommen werden, ..oder möchte ich lieber Teil einer mehr oder weniger geschlossenen Gruppe sein. Die in meinem Fall vielleicht "Alter weißer Mann" heißen würde. 

Ich entscheide mich dann für die Bunte Gesellschaft und lasse den anderen Bunten ihr buntes Leben.

  • Moderator
Geschrieben
vor 15 Minuten, schrieb NoDoll:

Ich war nicht die einzige hier die ganz klar den Bezug von BDSM und Sklave gezogen hat.

Stimmt.

Aber leider wurde das wohl bei all der Negativität mit welcher das Wort "Sklave" von früher her  behaftet ist, vergessen.

Trotz der Fragestellung des TE, sind wir ein Fetisch-und-BDSM-Forum und da ist es rein logisch klar, dass der Focus auf BDSM liegt und nicht auf erlebten Rassismusetc. oder auf das, was Völker in der Vergangenheit getan haben.

OK, als Erklärung und Erinnerung passt das schon, aber es wird zu stark in den Focus gerückt, sodass ein BDSM-ler, der sich eine Sklavin wünscht, fast ein schlechtes Gewissen gemacht bekommt.

vor 19 Minuten, schrieb NoDoll:

Mein Opa war schließlich weiß.

Der Bruder meines Opas war auch weiss und trotzdem kam er aus einem bestimmten Lager nicht zurück.

Opa selbst kam sehr krank zurück...

Da waren es Weisse, die überwiegend Weissen etwas angetan haben.

Das gehört hier nicht her, dient nur als Anmerkung, denn wenn Menschen sich hassen, diskriminieren oder böse aufeinander sind liegt es nicht immer an Herkunft und Hautfarbe etc., manchmal reicht es schon,  anders als die allgemeine Gesellschaft zu sein.

Wer hier im Forum agiert, ist hier weil er/sie einen Fetisch/eine Vorliebe hat, weil er/sie BDSM, DDLG... lebt oder doch was ganz Anderes lebt, was nicht der sogenannten Norm entspricht.

Gerade hier sollte deshalb doch eine Diskussion über Themen, die uns bewegen möglich sein, ohne von einem Extrem ins Andere zu rutschen.

Geschrieben
vor 2 Minuten, schrieb FETMOD-UYEN:

denn wenn Menschen sich hassen, diskriminieren oder böse aufeinander sind liegt es nicht immer an Herkunft und Hautfarbe etc., manchmal reicht es schon,  anders als die allgemeine Gesellschaft zu sein.

Genau darauf wollte ich hinaus. 

 

vor 3 Minuten, schrieb FETMOD-UYEN:

Wer hier im Forum agiert, ist hier weil er/sie einen Fetisch/eine Vorliebe hat, weil er/sie BDSM, DDLG... lebt oder doch was ganz Anderes lebt, was nicht der sogenannten Norm entspricht.

Und exakt das ist es was ich meine und warum ich mehrfach auf den Kontext indem wir uns hier zusammenfinden hingewiesen habe. 

vor 4 Minuten, schrieb FETMOD-UYEN:

Das gehört hier nicht her, dient nur als Anmerkung

Ich weiß, sorry. Doch manchmal geht es einfach nur darum mal ein Fenster zu öffnen und den Rauch raus zu lassen. Ich denke du weißt wie ich es gemeint habe. 😌

Geschrieben
Vor 16 Stunden, schrieb WeiserSpielkamerad:

Hallo,

ich habe das Thema heute morgen schon gesehen und war jetzt doch überrascht, wie sehr es sich doch im Kreis gedreht hat (persönliche Meinung).

Das thejollyjoker eine Frage gestellt hat, die sie bewegt finde ich gut. Die Formulierung dergleichen ist ebenso gut. Es gab einige Antworten, die ich kontraproduktiv in der Wortwahl fand. Solche Themen sind immer sehr schwierig mit deutschsprechenden Menschen zu diskutieren, weil diese Sprache bestimmte Denkmuster unterstützt. Im Deutschen soll möglichst jeder Begriff nur eine Bedeutung haben. Es gibt nur wenige Ausnahmen, die Bank wurde oben genannt. In diesem Beispiel besitzen beide Begriffe dasselbe Konzept, einmal ruht ein Mensch, einmal das Geld. Arm und arm ist ein anderes Beispiel. Die Bedeutung kann im Gespräch nur aus dem Zusammenhang erschlossen werden.

Es gibt nicht-europäische Sprachen, die für ein gesprochenes Wort viele Bedeutungen kennen. Der Hörende muss entscheiden, welche Bedeutung die richtige ist. Daher glaube ich es ist besser, dem Begriff Sklave eine weitere Bedeutung hinzuzufügen, in der Art, wie das einige hier vorgeschlagen haben, aber ohne die anderen Bedeutungen, die der Entmenschlichung und Versachlichung von Menschen, unter den Tisch zu kehren. Dadurch ist man sich als Sprecher und Zuhörer den unterschiedlichen Bedeutungen bewußt, und kann trotzdem die richtige Bedeutung im Gespräch zuweisen.

Es gibt noch etwas, worüber es sich auch nachzudenken lohnt. Hat eine Gruppe mit ihrer Meinung recht, weil sie die Mehrheit stellt?

Übrigens bin ich der Meinung ein solch sensibles Thema gehört in die Diskussion an einen Tisch.

Als Germanist möchte ich widersprechen, sowohl im Kontext der Sprachevolution, als auch in der heutigen Betrachtung ist es essenziell, dass Wörter mehr als eine Bedeutung haben, stark kontextabhängig sind und eben nicht nur eine feste Lesart haben.
Es kann sein, dass einige Sprecher das gern so hätten, aber es ist eben nicht so.
Sender - Empfänger Theorie und verschiedene Ebenen einer Aussage sind hier auch wichtige Stichworte.
LG, Sue

Geschrieben

Wieder ein Tag vergangen und viele Wortbeiträge hier gelesen. Einige möchte ich indirekt kommentieren (eigene Meinung)

Eine Diskussion wird immer gestartet, wenn etwas unklar ist. Das kann auch ein unklares Gefühl sein. Auch bei zwei verschiedenen Meinungen ist etwas unklar.  Wenn alles klar wäre, benötigt niemand eine Diskussion.

Wissenschaftliche Fakten sind meiner Meinung nach zweitrangig in einer Diskussion, in der es um Gefühle geht. Ausserdem sind auch wissenschaftliche Fakten zeit- und kontextabhängig. Ein Beispiel ist der Brief-Roman "Gefährliche Liebschaften". Während früher ein Brief des Romans als Verführung Céciles gelesen wurde, interpretieren es mehr und mehr Wissenschaftler heute als ***. In der Forschung der Menschheitsgeschichte sind die Fakten der Menschheitsentstehung so lange fix, bis wieder ein älterer Fund entdeckt wird. Fenauso ist es mit der Forschung über die Sklaverei täglich kommt neues Wissen hinzu und nichts ist wie zuvor. Einige haben hier gut die Informationen zusammengetragen.

Aber wenn ein Mensch oder eine Gruppe sensibel auf das Wort Sklaverei reagiert, ist das sein gutes Recht. Ich finde es auch schade, dass es die Urheberin nicht weiter beteiligt hat.

Zum Thema Wortbedeutung, ich habe viel im technischen Bereich zu tun, also möglichst ein Wort, eine Bedeutung. Auch ist inzwischen unsere Bildung sehr fakten- und informationslastig geworden. Daher brachte ich weiter oben das Beispiel. In Ostasiatischen Sprachen ist das viel extremer. Ich denke das an die Chinesische und Japanische Sprache. (Grüße and die Beiden ;)

Als Kommunikationsmodel mag ich das alte Model von Schulz von Thun, das Viereck mit Selbstkundgabe, Sachinhalt, Beziehung und Appell.

Appell: hier sich Zeit nehmen, dann erst denken und dann schreiben (fällt mir auch oft schwer, vor allem spät abends).

Sklave/Sklaverei ist als sowohl als Wort und auch als Sachverhalt, egal in welchem Kontext, ein schwieriges und sensibles Thema bei dem alle nur verlieren können.

Ich für meinen Teil behalte das Grundkonzept der Sklaverei immer im Hinterkopf. Das schützt mich davor,  es mental zu leicht zu nehmen. Übrigens noch ein Fakt, es gab niemals in der Menschheitsgeschichte so viele Sklaven wie heute! Auf meinen Reisen in Ostasien habe ich viele "Arbeitssklaven" gesehen und wer mit offenen Augen lebt, sieht sie auch in Deutschland. Ich kann das Wort verwenden und ich kann das auch "spielen", doch ich bin mir immer der ursprünglichen Bedeutung dieser Wortgruppe bewusst.

Grüße an alle, die hier vor mir etwas geschrieben haben.

Geschrieben

Ich habe mir diesen Thread aufmerksam durchgelesen. Bei diesen Diskussionen, die ja ähnlich auch in anderen Bereichen stattfinden, fällt mir auf, dass viele das immer sehr auf sich selbst beziehen. Darum geht es aber eigentlich gar nicht. Und es gibt auch nicht immer eine Lösung, die alle zufrieden stellt und das muss es ja auch nicht.

Ich selbst habe mir nie Gedanken gemacht über die Verwendung des Begriffs Sklaven – also in dem Zusammenhang, das Andere etwas anderes damit assoziieren als ich es tue. Ich bin aber durchaus in der Lage, mich in Menschen hineinzuversetzen, die Probleme damit haben aufgrund ihrer Sozialisation. Das löst das Problem nicht, welches nicht meines ist, aber durchaus vorstellbar das Problem von PoC in der BDSM Community ist. Und ich breche mir echt keinen Zacken aus der Krone diesbezüglich Rücksicht zu nehmen.

Das Wort Sklave werde ich weiter verwenden, aber mit Sicherheit nicht mehr so unkritisch. Und sollte mir jemand sagen, dass er Sklave für nicht angemessen hält, da er etwas andere damit verbindet, werde ich nicht anfangen zu argumentieren. Es ist dann halt sein Tabu. Was hier ja in der Diskussion gelaufen ist, sind ellenlange Erklärungen und Definitionen was Sklaverei so ist und das dies nichts mit dem zu tun hat was einige Menschen damit verbinden. Macht das Sinn? Wollt ihr auch, dass man mit euren Tabus so verfährt?

Wie gesagt, es gibt nicht für alles eine Lösung. Aber so zu tun, als gäbe es das Problem nicht, ist auch keine Lösung.

Und weil die Frage aufgekommen ist, warum die Thread Erstellerin sich nicht noch einmal gemeldet hat. Ich weiß es nicht... ich selbst würde mich wieder abmelden oder dies Forum ignorieren. Mansplaining über 5000 Zeilen braucht kein Mensch.

 

Und weil Humor immer gut ist bei solchen Diskussionen: Jetzt gehen wir das alles noch mal mit dem Begriff Sklavenhalter durch. Also, Sklavenhalter waren ja auch nur Opfer der gesellschaftlichen....

Geschrieben
Am 16.1.2023 at 08:30, schrieb thejollyjoker:

Habt ihr euch jemals Gedanken über die Verwendung dieses Begriffs gemacht? Könntet ihr euch vorstellen, andere Begriffe zu verwenden stattdessen und habt ihr Ideen für alternative Wörter und Beschreibungen?

ich selbst lebe zwar 24/7, dennoch bezeichne ich mich nich als slave..
und das hat NULL mit der bezeichnung ausser vergangenheit zu tun...sorry, liebe TE- aber dat sollte man schon wissen!

BDSM iss auch so, wie ich es leb, sprich im metakonsens ja nun dennoch einem grundsätzlichen konsens unterworfen...
auch issn sadist im sinne des BDSM kein pathologischer sadist z.b.

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