Clubbesuche als Single Frau

[paule110]

vor 4 Stunden, schrieb Submissa23:

Ich selbst war immer und neugierig auf einen Clubbesuch. Da es mit meinen Ex Partner dazu nie gekommen ist, habe ich mir nach der Trennung den Mut gefasst und war bisher zwei mal in einem Club...alleine.

Da ich so ein Kopfmensch bin und mich immer von anderen beobachtet fühle, fühle ich mich manchmal etwas unwohl und komme nicht so richtig aus mir raus.

Wie sehen es die Frauen und auch Männer, wenn eine Frau alleine in einen Club geht?

Wie wirkt das auf euch?

frivol würde es auf mich wirken, herausfordernd. aber ich würde auch vermuten das "er" irgendwo lauert und sich die ganze sache ansieht. grins

[ei****]

Wie ich das sehe/denke?
Das ist eine selbstbestimmte/-bewusste Frau alleine im Club.
Sie entscheidet ob sie jemanden näher kennen lernt oder nur guggen möchte.

Mach dir nicht so viele Gedanken und mach im Club wonach dir gerade ist.

[Te****]

Wenn ich jetzt noch mal die Besuche in bdsm-Clubs überdenke... Es sind meist mehr Frauen da, als Männer. Männer trauen sich allein nicht und zahlen als Solomann oft auch mehr. Männer kommen oft als Teil eines Paares, fest oder für den Abend oder nur um billiger rein zu kommen. 

[Ta****]

Ich finde es IMMER unterhaltsamer, wenn man mit jemanden (sei es nun Partner, Gruppe oder man kennt viele vor Ort) zu sowas geht. Ich war auch nur bei einer Hand voll Events, die wo ich ohne jemanden zu kennen war, waren sehr langweilig, ich bin dann eher nur interessiert zuzuschauen, wenn jemand eine gute Technik hat oder Hilfsmittel benutzt die ich nicht kenne und die mich interessieren. Sonst genieße ich den Flair der Lustschmerzen um mich herum, aber schöner ist es immer in Begleitung. Ansonsten gehen sehr wenig Frauen wirklich Solo zu einem Event, sie haben oft jemanden dabei oder kennen viele vor Ort, sodass sie nie wirklich alleine sind und entsprechend fallen sie auch nicht als 'alleine' auf im Gegensatz zu vielen Männern.

[SensualSwitch77]

Ich war bisher schlicht zu schüchtern um alleine in einem Club jemand kennenzulernen, aber um einfach mal zu kucken mag es gut sein. In Begleitung, welcher Art auch immer, fiel es mir jedenfalls bisher leichter mich auf die Atmosphäre und auch auf eine Begegnung einzulassen.

[Th****]

ich finde das super das du dich dazu getraut hast

[Su****]

Ich gehe regelmässig alleine in Clubs, ich finde die Atmosphäre einfach toll und die Menschen, Bin auch ein kopfmensch und kann nicht einfach so mal was mit jemanden machen , was es aber auch nicht braucht

[Se****]

Ich bin zu introvert um allein in einen Club zu gehen - zudem kam ich mir als Mann ignoriert vor als ich mich mal getraut habe und daher den Versuch nicht wiederholt. Die Single Frau die ich dort gesehen habe war belagert wie eine Festung die es zu stürmen gilt. Ich verstehe wenn Frau sich unwohl fühlt wenn sie so bedrängt wird. Würde mir wünschen es gäbe in Clubs, so wie bei div. Stammtischen Mentoren die mit den ersten Treffen helfen können. BDSM erfahren sein, heisst nicht unbedingt Club erfahren sein und zu der neuen Umgebung die an sich schon für manche schwierig ist, kommt noch der Mangel an Bekleidung die in der 'normalen' Welt oft einen Schutzwall darstellt.
Ich bewunder Frauen, wenn sie allein in einen Club gehen der für sie unbekannt ist.

[Gelöschter Benutzer]

Ich finde es immer schön, wenn man sich traut alleine in Clubs zu gehen. Es wirkt auf mich interessiert, gesellig und neugierig. Diese Eigenschaften würde ich auch niemals negativ ansehen. Die anderen Anwesenden sicherlich ebenfalls nicht. Da ich anfangs auch eher schüchtern und zurückhaltend bin, wurde ich damals auch vom Inhaber herumgeführt und fand auch schnell Anschluss nach einigen Besuchen. Besonders hat mir der Aspekt der Sicherheit gefallen und die Offenheit der Leute. 

[De****]

Bin zwar keine Frau, möchte aber wegen meiner schwierigen Anfangsbedingungen ein paar Worte zum Thema "Allein in den Club" verlieren.
Auf mich hat es Wunder gewirkt. Geradezu the***utisch. Das schreibe ich als jemand, der sich von Anfang 20 bis Mitte 30 mit seiner Depression und seinem Haufen Angststörungen in seinen vier Wänden verbarrikadiert hat. Den Hikikomori-Lifestyle lebte.

Als ich so langsam aus meinem Loch halb raus kam, bekam ich über den Untermieter meines besten Freundes Kontakt zu 'ner Gruppe, die Goa-Parties veranstaltete. Die nahmen mich damals zum Helfen beim Auf-/Abbau mit, so kam ich überhaupt erstmalig mit der Berliner Clubkultur in Berührung. Danach hab' ich mir sozusagen als 'konfrontationsthe***utische Übung' vorgenommen, öfter mal allein zu kleinen, ganz ordinären Werktags-Techno-Parties zu gehen. Das klappte besser, als ich es erwartet hatte.

Irgendwann lernte ich dort eine kennen, die mich auf meine erste Queer-Party mitnahm. Zuletzt hatte ich sogar sowas wie eine 'Stammparty', die 'Golosa' im *** Club, die ich fast regelmäßig besuchte - immer allein (sie findet am 18. leider zum letzten Mal statt, sodass ich mich jetzt nach 'ner Alternative umsehen muss). Und wenn sogar jemand, der aussieht wie ich und immer noch dabei ist, gewisse alte, rostige Schraubzwingen aus seinem Hirn zu entfernen, da in Röckchen und Strapsen rumspringen kann, müssen die ja etwas richtig machen. Nicht mal auf den Goa-Parties, wo 95% des Publikums eh auf MDMA umherschwebt, waren die Schwingungen so positiv und so willkommen-heißend. Auch Hetero-Frauen besuchen gerne Queer-Parties und fühlen sich da freier als andernorts, auf'm Floor auch mal 'ne Hülle oder zwei fallen zu lassen, weil sie dort nicht so sehr befürchten müssen, gleich von irgendwelchen gaffenden Besuffkis eingekreist zu werden, wie das in 'Normalo'-Technoschuppen der Fall wäre.

Nebenbei ist ein 'sozialstrategischer' Vorteil, den ich dabei festgestellt habe, allein in einen Club zu gehen, dass man für Leute dort, die nach etwas Konversation suchen, sehr viel ansprechbarer wirkt als all jene, die in ihren Grüppchen im Kreise stehen und eher mit sich selbst beschäftigt sind.
Daher kann ich aus eigener Erfahrung die oft gehörte Aussage, Clubbesuche seien nicht zum Kennenlernen von Leuten geeignet, nicht bestätigen.

[Toy4her]

Ganz ehrlich? Es beeindruckt mich (gerade da du dich auch noch als Kopfmensch geoutet hast), dass du allein diesen Schritt mehrfach gewagt hast. Ich kann sagen, dass ich als Single nicht dazu bereit wäre (ist vermutlich als Mann auch noch mal eine andere Geschichte hinsichtlich Außenwahrnehmung in Clubs, aber egal), ich kann nicht einmal allein ins Kino gehen, bin nicht gern auf mich allein gestellt. Mehr noch als gefühlte Anerkennung für deinen Schritt wünsche ich Dir aber, ganz ehrlich, dass du bald jemanden an deiner Seite hast, mit dem du diese Erfahrung dann auf ganz neue Weise gemeinsam machen kannst.