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Kommunikation mit Vanillas


Br****

Empfohlener Beitrag

Geschrieben

Ja, das finde ich auch. Der Block zu den STDs ist sehr ausführlich geraten, hattet ihr darüber explizit gesprochen? Wenn nicht, würde ich den vielleicht schlanker halten. Nicht, weil es nicht wichtig ist, sondern weil das wieder Vorurteile befeuern könnte

Geschrieben
Ich würde mich für den Text als Vorschlag bedanken, da ich das auch für mich noch finden muss, da einen Weg zu finden, dass sich Freundeskreise nicht notwendigerweise ausschließen müssen.
Sind für mich sehr gute Anregungen dabei, habe aber selbst keine Erfahrung um da mit Ratschlägen dienen zu können.
Geschrieben
vor 15 Minuten, schrieb NotYourSaviour:

Ja, das finde ich auch. Der Block zu den STDs ist sehr ausführlich geraten, hattet ihr darüber explizit gesprochen? Wenn nicht, würde ich den vielleicht schlanker halten. Nicht, weil es nicht wichtig ist, sondern weil das wieder Vorurteile befeuern könnte

Ja, wir hatten darüber gesprochen, da sie natürlich die Angst hat das ihre beste Freundin sich bald mit HIV ansteckt und wiederum zig andere ansteckt.

Geschrieben
Wenn ich eines auf dieser Plattform gelernt habe, dann, daß es einfacher und stressfreier ist, mit Vanillas über Inhalte, Neigungen und Situationen zu reden und zu diskutieren, als mit den meisten Doms, Subs und Devs hier!! 😉
Emanuel
Geschrieben (bearbeitet)

Mal anders gefragt, was soll denn nicht Vanilla taugliche Kommunikation sein ?

Inzwischen sind Vanillas für mich persönlich Menschen, die durch Komplexe, Scham, Moralischen Werte & Ansichten und sonstige Gründe, Probleme haben ihre Sexualität abseits der Fortpflanzungsgründe zu erleben bzw auch darüber zu sprechen. Und das hat heutzutage schon eher einen Seltenheitswert. Auch wenn man oftmals den Begriff Vanilla etwas abwertend für diverses wie z.B. Sexualpraktiken nimmt. Und kommt mir nicht mir der Eissortentheorie als Erklärung ;-)

Und sorry, aber selbst in solchen Gesprächen drücke ich auch nicht jedem jedes Detail ins Gesicht oder will z.B. vom Gegenüber wissen wo welche Körperflüssigkeit woraus in was gelandet ist. Wirkt dann neben der Selbstprofilierung immer ein wenig, als wenn die Menschen das noch nicht verarbeitet haben was sie da erlebt haben.

Ansonten kann man gegenüber Vanillas auch einfach die Klappe halten wenn man weiss daß die Thematik ihnen Unbehagen bereitet. Gibt ja nun genug andere nicht sexuelle Themen über die man sich zusammen das Maul zerreissen kann. Auch wenn ich im Bekannten & Freundeskreis damit offen & geoutet umgehe, bis auf die ein oder andere perverse Sau wo man sich hin & wieder doch mal miteinander austauscht, ist sowas selten bis nie Gesprächsthema.

Gentlemen geniesst und schweigt und muss man jedem Menschen im inneren Kreis seine Sexualität detailiert ins Gesicht drücken ?

 

@Brighid Nimm sie doch einfach mal zu einem Stammtisch mit, wissen wir doch alle das es eher was vom Kaffeekränzchen hat ;-)

bearbeitet von AndersimNorden
Geschrieben (bearbeitet)

@AndersimNorden Wie du sagst denke ich auch dass die Freundin gerade so viel erlebt das sie in einem Rederausch ist. Meine Ex-Kollegin weiß z.B. das ich Poly bin. Sah schon mein Spielzimmer auf Fotos oder ein paar meiner Latexoutfits. Sie freut sich auch für mich und meint das klingt alles so schön. Und ich glaube genau da liegt das Problem. Ihre Freundin möchte ihr alles bis ins kleinste Detail mitteilen, weil es eben ein ganz neuer und großer Teil ihres Lebens ist, aber dann klingt es plötzlich nicht mehr schön und blumig, sondern pervers und dreckig.

 

Mein Sohn hat auch hin und wieder diesen Rederausch. Er ruft eigentlich nie freiwillig an. Wenn ich dann schon höre "Mama, wir vergessen mal das du meine Mama bist", weiß ich schon ich muss mich hinsetzen und brauche danach ein Gläschen Alkohol. Dann geht's los, von der Beschreibung des Mädchens, sowie jeder ihrer Körperteile und jede einzelne Stellung und SM Praktik, bis hin zum finalen Abschluss mit Menge und Ort der Entladung. Er lässt sich auch nicht unterbrechen wenn ich versuche reinzukrätschen und zu sagen, "so tief ins Detail musst du nicht gehen", oder "ich halte vom Halsabwürgen nicht viel". Es wird einfach ignoriert. Ich fragte ihn mal danach warum er das jetzt ausgerechnet mir erzählt und er erklärte das er mit seinem besten Freund nicht darüber reden kann und der andere Freund mit dem er darüber spricht gerade nicht erreichbar ist. 😂

 

Ich glaube schon das es für nicht Vanillas manchmal schwer sein kann sich zu bremsen. Z.B. haben Schatzi und ich die Vereinbarung, ich darf alles tun was ich will, er möchte es aber nicht wissen. Wenn es aber aus mir heraus muss, kommt die Ansage "ja Schatz ich weiß was wir abgesprochen haben, aber das muss ich dir unbedingt erzählen." 😂

 

Daher ist die Frage wie kommuniziert man das am besten, ohne das die beste Freundin zur Alkoholikerin wird oder einen Herzinfarkt bekommt?

 

Ich bin jedenfalls mal gespannt wie die Ex Kollegin auf meine WhatsApp reagiert und natürlich wie das Gespräch mit ihrer besten Freundin über Grenzen geklappt hat.

bearbeitet von Brighid
Geschrieben
vor einer Stunde, schrieb Brighid:

@AndersimNorden Wie du sagst denke ich auch dass die Freundin gerade so viel erlebt das sie in einem Rederausch ist. Meine Ex-Kollegin weiß z.B. das ich Poly bin. Sah schon mein Spielzimmer auf Fotos oder ein paar meiner Latexoutfits. Sie freut sich auch für mich und meint das klingt alles so schön. Und ich glaube genau da liegt das Problem. Ihre Freundin möchte ihr alles bis ins kleinste Detail mitteilen, weil es eben ein ganz neuer und großer Teil ihres Lebens ist, aber dann klingt es plötzlich nicht mehr schön und blumig, sondern pervers und dreckig.

 

Mein Sohn hat auch hin und wieder diesen Rederausch. Er ruft eigentlich nie freiwillig an. Wenn ich dann schon höre "Mama, wir vergessen mal das du meine Mama bist", weiß ich schon ich muss mich hinsetzen und brauche danach ein Gläschen Alkohol. Dann geht's los, von der Beschreibung des Mädchens, sowie jeder ihrer Körperteile und jede einzelne Stellung und SM Praktik, bis hin zum finalen Abschluss mit Menge und Ort der Entladung. Er lässt sich auch nicht unterbrechen wenn ich versuche reinzukrätschen und zu sagen, "so tief ins Detail musst du nicht gehen", oder "ich halte vom Halsabwürgen nicht viel". Es wird einfach ignoriert. Ich fragte ihn mal danach warum er das jetzt ausgerechnet mir erzählt und er erklärte das er mit seinem besten Freund nicht darüber reden kann und der andere Freund mit dem er darüber spricht gerade nicht erreichbar ist. 😂

 

Ich glaube schon das es für nicht Vanillas manchmal schwer sein kann sich zu bremsen. Z.B. haben Schatzi und ich die Vereinbarung, ich darf alles tun was ich will, er möchte es aber nicht wissen. Wenn es aber aus mir heraus muss, kommt die Ansage "ja Schatz ich weiß was wir abgesprochen haben, aber das muss ich dir unbedingt erzählen." 😂

 

Daher ist die Frage wie kommuniziert man das am besten, ohne das die beste Freundin zur Alkoholikerin wird oder einen Herzinfarkt bekommt?

 

Ich bin jedenfalls mal gespannt wie die Ex Kollegin auf meine WhatsApp reagiert und natürlich wie das Gespräch mit ihrer besten Freundin über Grenzen geklappt hat.

Es freut mich ja, dass du mit deinem Sohn scheinbar ein sehr inniges Verhältnis pflegst, aber da wäre bei mir definitiv die Grenze. Sowas würde mein Sohn niemals von mir erfahren und ich will im Gegenzug auch von ihm sowas nicht wissen! 

Geschrieben
Vor 5 Stunden, schrieb Blue_Cherry:

Es freut mich ja, dass du mit deinem Sohn scheinbar ein sehr inniges Verhältnis pflegst, aber da wäre bei mir definitiv die Grenze. Sowas würde mein Sohn niemals von mir erfahren und ich will im Gegenzug auch von ihm sowas nicht wissen! 

In unserem Beitrag im Forum (Familie und Kink????) Hat birghit davon erzählt, wie sie einander auf die schliche gekommen sind, wirklich ne sehr interessante Story

Geschrieben
vor 11 Stunden, schrieb Blue_Cherry:

Es freut mich ja, dass du mit deinem Sohn scheinbar ein sehr inniges Verhältnis pflegst, aber da wäre bei mir definitiv die Grenze. Sowas würde mein Sohn niemals von mir erfahren und ich will im Gegenzug auch von ihm sowas nicht wissen! 

Dies ist vollkommen ok, jeder Mensch ist anders ob Eltern oder Kind. Mir persönlich ist manche Kommunikation auch etwas zu viel, ich brauche nicht so viel Informationen 😂. Mein Sohn ist aber nun mal ein sehr kommunikativer Mensch und auf einer gewissen Seite empfinde ich es auch als ein Kompliment, dass er mit mir redet wenn seine Freunde nicht erreichbar sind. Ich sehe es so, wenn er mir so etwas erzählt, dann erzählt er mir einfach alles, wenn er nicht mehr weiter weiß. Ob es nun finanzielle oder andere private Probleme sind.

 

Z.B. lernte er vor ein paar Monaten ein Mädchen (volljährig) kennen. Sie hatten eine Freundschaft Plus Beziehung und sie erzählte ihm, dass sie keine Kinder bekommen könnte. Plötzlich war sie schwanger. Es gab genau zwei Menschen den er sich anvertraute, seinem besten Freund der ihm sagte das Mädchen spinnt wohl und mich. Er erzählte es nicht einmal seinem Vater. Das Mädchen hatte niemanden, sie erzählte keiner Freundin und nicht mal ihren Eltern, denn sie war mitten in der Ausbildung. Natürlich war ich ernst nicht begeistert und dachte mir wie kann jemand (beide) nur so dumm sein. Sie waren nicht zusammen, dennoch versuchte er ihr zu zeigen, dass er sie und ihr Kind "ernähren" könnte und auch für das Baby da wäre. Trotzdem wollte sie abtreiben. Mein Sohn und ich hatten lange Gespräche und ich erklärte ihm das es ihr Körper ist und das er nun verantwortlich ist sie bei ihrem Weg zu begleiten. Er war also komplett für sie da und tat das was eigentlich die Aufgabe der Mutter oder Freundin gewesen wäre, er begleitete sie ins Krankenhaus hielt Händchen und kümmerte sich auch anschließend noch Wochen später um sie, hörte ihr zu, tröstete sie usw. denn so einen Weg sollte kein 20 jähriges Mädchen alleine durchstehen müssen. Für meinen Sohn war das ganz schlimm, da die Abtreibung gegen seinen Willen war. Er ist heute noch betrübt darüber und sagt, dass er wüsste das es das beste war, aber egal welche Frau er kennen lernt und Vater wird. Es wird nie das erste Kind sein. Denn sein erstes Kind ist tot.

 

In unserer Gesellschaft redet man über solche Dinge nicht. Trotzdem passieren sie ständig. Und das auch ein Mann so etwas belasten kann ist für Außenstehende unvorstellbar. Und ich bin froh auch bei so etwas für ihn da sein zu können wo andere Jungs und Mädchen in diesem Alter mit ihrem Schmerz ganz alleine sind.

Geschrieben
Vor 24 Minuten , schrieb Brighid:

Dies ist vollkommen ok, jeder Mensch ist anders ob Eltern oder Kind. Mir persönlich ist manche Kommunikation auch etwas zu viel, ich brauche nicht so viel Informationen 😂. Mein Sohn ist aber nun mal ein sehr kommunikativer Mensch und auf einer gewissen Seite empfinde ich es auch als ein Kompliment, dass er mit mir redet wenn seine Freunde nicht erreichbar sind. Ich sehe es so, wenn er mir so etwas erzählt, dann erzählt er mir einfach alles, wenn er nicht mehr weiter weiß. Ob es nun finanzielle oder andere private Probleme sind.

 

Z.B. lernte er vor ein paar Monaten ein Mädchen (volljährig) kennen. Sie hatten eine Freundschaft Plus Beziehung und sie erzählte ihm, dass sie keine Kinder bekommen könnte. Plötzlich war sie schwanger. Es gab genau zwei Menschen den er sich anvertraute, seinem besten Freund der ihm sagte das Mädchen spinnt wohl und mich. Er erzählte es nicht einmal seinem Vater. Das Mädchen hatte niemanden, sie erzählte keiner Freundin und nicht mal ihren Eltern, denn sie war mitten in der Ausbildung. Natürlich war ich ernst nicht begeistert und dachte mir wie kann jemand (beide) nur so dumm sein. Sie waren nicht zusammen, dennoch versuchte er ihr zu zeigen, dass er sie und ihr Kind "ernähren" könnte und auch für das Baby da wäre. Trotzdem wollte sie abtreiben. Mein Sohn und ich hatten lange Gespräche und ich erklärte ihm das es ihr Körper ist und das er nun verantwortlich ist sie bei ihrem Weg zu begleiten. Er war also komplett für sie da und tat das was eigentlich die Aufgabe der Mutter oder Freundin gewesen wäre, er begleitete sie ins Krankenhaus hielt Händchen und kümmerte sich auch anschließend noch Wochen später um sie, hörte ihr zu, tröstete sie usw. denn so einen Weg sollte kein 20 jähriges Mädchen alleine durchstehen müssen. Für meinen Sohn war das ganz schlimm, da die Abtreibung gegen seinen Willen war. Er ist heute noch betrübt darüber und sagt, dass er wüsste das es das beste war, aber egal welche Frau er kennen lernt und Vater wird. Es wird nie das erste Kind sein. Denn sein erstes Kind ist tot.

 

In unserer Gesellschaft redet man über solche Dinge nicht. Trotzdem passieren sie ständig. Und das auch ein Mann so etwas belasten kann ist für Außenstehende unvorstellbar. Und ich bin froh auch bei so etwas für ihn da sein zu können wo andere Jungs und Mädchen in diesem Alter mit ihrem Schmerz ganz alleine sind.

Das "kommunikativ sein" liegt bestimmt in der Familie.^^
Das ist nun natürlich sehr OT, aber die Verantwortung liegt grundsätzlich immer bei BEIDEN! Allerdings sollte einem auch in jungen Jahren klar sein "wo was reingeht, kann auch was rauskommen". Nun wissen es zumindest beide und können daraus lernen, wenn es auch (in meinen Augen) "teures Lehrgeld" war.
Mein Sohn kann auch mit jedem Problem zu mir kommen, dennoch möchte ich die Grenze ziehen beim sexuellen! Ich will auch sowas von meinen Eltern nicht wissen! Da stecke ich mir dann lieber die Finger in die Ohren und summe ein erbauliches Kirchenlied!^^

Geschrieben
vor 12 Minuten, schrieb Blue_Cherry:

Das "kommunikativ sein" liegt bestimmt in der Familie.^^
Das ist nun natürlich sehr OT, aber die Verantwortung liegt grundsätzlich immer bei BEIDEN! Allerdings sollte einem auch in jungen Jahren klar sein "wo was reingeht, kann auch was rauskommen". Nun wissen es zumindest beide und können daraus lernen, wenn es auch (in meinen Augen) "teures Lehrgeld" war.
Mein Sohn kann auch mit jedem Problem zu mir kommen, dennoch möchte ich die Grenze ziehen beim sexuellen! Ich will auch sowas von meinen Eltern nicht wissen! Da stecke ich mir dann lieber die Finger in die Ohren und summe ein erbauliches Kirchenlied!^^

Du bist eben ein anderer Mensch als ich und dein Kind ist ein anderer Mensch als mein Sohn. Ihr habt eure Art der Kommunikation und wir unsere. Ich würde daher nichtpauschal sagen, das es ein besser oder schlechter gibt. Ob wir in der Erziehung alles richtig gemacht haben sehen wir erst wenn unsere Kinder selbst eine Familie haben.

 

Es steht dir selbstverständlich frei dir die Finger in die Ohren zu stecken wenn z.B. deine Mutter neben dem Gemüse schneiden in der Küche, zu dir sagt sie ist unglücklich weil Papa keinen mehr hochbekommt. In wie weit das dann für deine Mutter gut ist die sich dir aus Verzweiflung anvertrauen wollte. Ich weiß nicht.

 

Ich glaube man kann nie pauschal sagen hier ist die Grenze egal was passiert. Ich denke eine Grenze ist je nach Situation beweglich wie ein Gummiband. Das sich in bestimmten Situationen auch mal nach hinten dehnen kann.

Geschrieben
vor 29 Minuten, schrieb Brighid:

(Smilie nicht löschbar 😂)

Er war also komplett für sie da und tat das was eigentlich die Aufgabe der Mutter oder Freundin gewesen wäre, er begleitete sie ins Krankenhaus hielt Händchen und kümmerte sich auch anschließend noch Wochen später um sie, hörte ihr zu, tröstete sie usw. denn so einen Weg sollte kein 20 jähriges Mädchen alleine durchstehen müssen. Für meinen Sohn war das ganz schlimm, da die Abtreibung gegen seinen Willen war. Er ist heute noch betrübt darüber und sagt, dass er wüsste das es das beste war, aber egal welche Frau er kennen lernt und Vater wird. Es wird nie das erste Kind sein. Denn sein erstes Kind ist tot.

Das zeigt, dass dein Sohn ein verantwortungsvoller erwachsener Mann ist. Respekt! Davon können sich andere eine Scheibe abschneiden. Er hat zwar den Fehler gemacht nicht selbst zu verhüten, stand aber am Ende zu den Konsequenzen.

 

Ich möchte nur in dem Punkt widersprechen, dass es Aufgabe von anderen gewesen wäre, das Händchen des Mädchens zu halten. Es war genau die Aufgabe deines Sohnes, der als einziger zum Entstehen des Lebens ebenso beigetragen hatte. Wie gesagt, Respekt, dass er das auch so gesehen hat. Kannst stolz auf ihn sein. 

Geschrieben (bearbeitet)
vor einer Stunde, schrieb Teaspoon:

Das zeigt, dass dein Sohn ein verantwortungsvoller erwachsener Mann ist. Respekt! Davon können sich andere eine Scheibe abschneiden. Er hat zwar den Fehler gemacht nicht selbst zu verhüten, stand aber am Ende zu den Konsequenzen.

 

Ich möchte nur in dem Punkt widersprechen, dass es Aufgabe von anderen gewesen wäre, das Händchen des Mädchens zu halten. Es war genau die Aufgabe deines Sohnes, der als einziger zum Entstehen des Lebens ebenso beigetragen hatte. Wie gesagt, Respekt, dass er das auch so gesehen hat. Kannst stolz auf ihn sein. 

Ich denke in einer Pattsituation sollte normalerweise jeder das tun was für einen selbst am besten ist.

 

Sie wollte abtreiben, er nicht. Er trug die Last nicht aus beidseitiger Überzeugung, sondern für sie, weil sie niemanden hatte. Das ist nochmal eine ganze Ecke härter. Wenn man eine Frau zu den Beratungsgrspräch begleitet, vor der Tür sitzen muss, ertragen muss wie sie gerade darüber redet das Kind wegmachen zu lassen, die innere Hoffnung das die Beraterin vielleicht ein Wunder vollbringt, die Enttäuschung das es nicht passierte, sich nichts anmerken zu lassen, es zu akzeptieren und trotzdem das Mädchen auf ihren Weg begleiten, das dem eigenen Innersten widerstrebt. Keiner der Berater oder in der Klinik fragte ihn wie es ihm geht. Man sprach ihr Mut zu, aber niemand blieb im Flur stehen, als er vor dem Raum der Abtreibung sahs und weinte. Niemand fragte ihn ob er vielleicht das Kind beerdigen wollte, es wurde nach ihrem Wunsch in der Klinik entsorgt. Und trotzdem brachte er sie nach Hause, machte ihr Tee nahm sie in den Arm und sagte ihr das alles gut wird.

 

Ich denke es ist etwas einfach zu sagen, beide haben den Mist gebaut und beide müssen da durch. Er tat aber das was richtig war und ging dabei an das Maximum seiner Belastungsgrenze. Darauf bin ich stolz.

 

Während sie nichts lernte und genauso weiter macht wie zu vor (hoffentlich dieses mal mit Verhütung), sieht man seine Naben. Er ist in den 3 Monaten um Jahre reifer geworden. Das unbekümmerte Naive ist weg. Er hat nun zwei Jobs, um sich mehr leisten zu können. Findet nicht mehr jedes Mädchen toll. Hatte Probleme wieder wegzugehen und zu leben. Ich denke ein Stück von ihm selbst ist dabei gestorben. Aber ich bin überzeugt die Wunden werden irgendwann heilen.

 

Daher denke ich schon das in so einer Pattsituation, es nicht zwangsläufig die Aufgabe des Mannes sein muss für die Frau da zu sein. Aber das ist ein anderes Thema.

bearbeitet von Brighid
Geschrieben

Aber vielleicht können wir festhalten, dass es Aufgabe der Gesellschaft wäre, auch mehr für Männer in dieser Situation da zu sein. 

Geschrieben

Sicherlich, aber ich denke das mein Sohn mit seiner Kommunikation eher die Ausnahme ist, auch mit seiner inneren Überzeugung.

 

Für Frauen ist das Beratungsgespräch Pflicht, für Männer gibt es freiwillige Angebote zum Gespräch die sind aber dünn gesät. Ich glaube auch nicht das viele Männer dahingehen. Die Mehrheit der Männer macht es lieber mit sich selbst aus.

 

Das Problem war einfach für ihn war es ein Kind, für sie war es ein Fötus im Anfangsstadium. Sie war auf einer Seite erleichtert nach dem Eingriff und wollte es sicher nicht mit nach Hause nehmen. Ich kann das sogar verstehen, als mein Chirurg fragte ob ich mein Fibroadenom mit nach Hause nehmen wollte, dachte ich mir auch der spinnt wohl. Für meinen Sohn war es aber etwas von dem er sich verabschieden wollte. Egal wie zermatscht und furchtbar das Etwas in dem Behälter aussah. Es war sein Kind. Es prallten also zwei komplett verschiedene Vorstellungen von dem was da gerade passiert aufeinander. Und er musste was durchstehen, weil sie es keiner Freundin oder Elternteil erzählt hatte, wo eigentlich ein Rückzug für ihn besser gewesen wäre.

 

Gesetze haben in den meisten Fällen ihren Grund und ihre Daseinsberechtigung. Selbstverständlich muss die Frau über ihren Körper frei entscheiden dürfen und natürlich muss es auch ihr Recht sein zu entscheiden was mit der Entfernung passiert. Man stelle sich nur vor irgend ein ONS dürfte entscheiden, er stellt sich den Behälter mit Inhalt in die Vitrine 🙈.

 

Ist einfach allgemein ein schwieriges Thema und ich glaube auch hier gibt es keine Lösung die für 100% der Bevölkerung passen würde. Eine Gesellschaft kann keine Rücksicht auf jeden Einzelfall nehmen, der von der Mehrheit abweicht. Aber ich denke dann muss man auch verstehen das es eben nicht heißen darf. "Mit gehangen mit gefangen."

Geschrieben
vor 2 Stunden, schrieb Brighid:

Gesetze haben in den meisten Fällen ihren Grund und ihre Daseinsberechtigung. Selbstverständlich muss die Frau über ihren Körper frei entscheiden dürfen und natürlich muss es auch ihr Recht sein zu entscheiden was mit der Entfernung passiert. Man stelle sich nur vor irgend ein ONS dürfte entscheiden, er stellt sich den Behälter mit Inhalt in die Vitrine 🙈.

Das ist jetzt ein wohl übertriebenes Beispiel, aber selbst hier wäre die Vitrine noch menschlicher als die Entsorgungsklappe. Es ist klar, daß es letztlich alleine Entscheidung der Frau ist das Kind auszutragen oder nicht aber, daß der Vater hier gar nichts dazu sagen darf und an keiner Stelle gefragt, eingebunden oder betreut wird find ich überhaupt nicht in Ordnung. Und wenn sie den Fötus nicht will, warum sollte dann er kein Recht darauf haben, ist schließlich zur Hälfte von ihm? Irgendwie unmenschlich ihm hier sogar die letzte Möglichkeit eines Abschieds zu rauben.

Geschrieben (bearbeitet)

Es gibt keine Beerdigung für "menschliches Gewebe" unter 500 g gibt. Auch Totgeborene bekommen erst ab 500 g eine offizielle Beerdigung. (Zumindest würde mir das damals gesagt.) Natürlich machen viele Kliniken es, dass sie eine "Art Beerdigung" machen. Es wundert mich, wenn überhaupt die Möglichkeit besteht solches "Gewebe" mit nach Hause zu nehmen. 

bearbeitet von Teaspoon
Geschrieben (bearbeitet)
vor 2 Stunden, schrieb Paco2022:

Das ist jetzt ein wohl übertriebenes Beispiel, aber selbst hier wäre die Vitrine noch menschlicher als die Entsorgungsklappe. Es ist klar, daß es letztlich alleine Entscheidung der Frau ist das Kind auszutragen oder nicht aber, daß der Vater hier gar nichts dazu sagen darf und an keiner Stelle gefragt, eingebunden oder betreut wird find ich überhaupt nicht in Ordnung. Und wenn sie den Fötus nicht will, warum sollte dann er kein Recht darauf haben, ist schließlich zur Hälfte von ihm? Irgendwie unmenschlich ihm hier sogar die letzte Möglichkeit eines Abschieds zu rauben.

Ich denke du bewertest das etwas hoch. Da sieht man nichts vom Kind. Das ist nur eine Geleeartige Masse. Ein Teil wird eh eingeschickt, weil es untersucht werden muss. Und der andere Teil naja es ist wie eben mein Fibroadenom, ein undifinierbares Etwas. Der emotionale Wert dahinter ist lediglich höher. Klar ist es schade das man seine Bedürfnisse komplett ignorierte, ich denke aber nicht das ein Behälter zu begraben seinen Schmerz gelindert hätte. Was ich eher schade finde das man Begleitpersonen egal ob Partner, Eltern, Geschwister usw. vor dem Zimmer sitzen lässt, statt einen Mechanismus einzuführen das dann automatisch jemand fragt, "Solange, die da drinnen reden, wollen Sie ein Wasser trinken?" und die Begleitperson in ein Gespräch eingebunden wird. Statt in der Klinik die Begleitperson außen sitzen zu lassen, anzuhalten und zu sagen, "wir haben da hinten einen Briefkasten falls Sie was schreiben und in den Himmel schicken möchten" es gibt ja nicht nur Abtreibungen, sondern auch Ausschabungen usw. Er bekam von mir danach eine Kerze die er jeden Abend anzünden konnte. Das war auch ok, denke ich.

 

Es war generell gut das sie abgetrieben hat. Zu der Ausbildung war sie auch diagnostizierte Borderlinerin in Therapie. Deswegen auch nicht beziehungsfähig. Aus diesem Grund hatte sie auch die Unterstützung des Fachpersonals. Wie hätte da die Zukunft ausgesehen, mal abgesehen von dem genetischen Risiko einer Vererbung? Ihr wäre das Kind früher oder später eh weggenommen worden. Sohnemann wäre dann alleinerziehender Vater gewesen da er niemals zugelassen hätte dass das Kind in eine Pflegefamilie kommt.  Aber auch ihm wäre das irgendwann zu viel geworden und dann ständig dem Kind erklären,  dass seine Mama das Kind zwar liebt aber es nochmal ist das sie Besuchstermine usw. nicht einhält. Das wäre nicht gut gegangen. Es gibt schon genügend emotional traumatisierte Kinder, da muss nicht noch ein weiteres auf die Welt gebracht werden.

 

Er wird irgendwann ein toller Papa sein, davon bin ich überzeugt, aber in der Situation war es einfach das beste für sie, ihn und das angehende Leben.

bearbeitet von Brighid
Geschrieben
vor 1 Stunde, schrieb Teaspoon:

Es gibt keine Beerdigung für "menschliches Gewebe" unter 500 g gibt. Auch Totgeborene bekommen erst ab 500 g eine offizielle Beerdigung. (Zumindest würde mir das damals gesagt.) Natürlich machen viele Kliniken es, dass sie eine "Art Beerdigung" machen. Es wundert mich, wenn überhaupt die Möglichkeit besteht solches "Gewebe" mit nach Hause zu nehmen. 

Man darf sein Gewebe mit Heim nehmen. Gerade für Frauen die eine Eileiterschwangerschaft haben, oder eine Ausschabung schafft das etwas schönes. Es ist einfach eine Möglichkeit sich zu verabschieden. Natürlich landet sowas auf keinem Friedhof. Beerdigung war da vielleicht falsch ausgedrückt. 

Geschrieben
vor 56 Minuten, schrieb Brighid:

Ich denke du bewertest das etwas hoch. Da sieht man nichts vom Kind.

Ob und was man da sieht ist doch völlig egal. Es gibt auch Unfälle, nach denen man von dem Verstorbenen nichts mehr außer einer undefinierbaren Masse sieht. Trotzdem kommt dann nicht einfach ein Entsorgungsunternehmen vorbei.

Der Umgang mit den Teilen dient ja nur der Verabschiedung für die Betroffenen, einmal eingegraben zerfällt dann sowieso Alles.

Geschrieben

Es ist aber nicht seines, sondern ihres per Gesetz. Das ist nicht schön, aber so hinzunehmen. Dinge zu akzeptieren die man selbst als ungerecht oder unfair empfindet gehört genauso zum Prozess des erwachsen werdens dazu, wie Verantwortung für sein handeln zu übernehmen. 

Geschrieben

Meine Ex-Kollegin hat sich noch gefühlte tausend Mal bedankt. Sie sprach mit ihrer Freundin gab die Links weiter und fragte mich ob sie meine Nummer auch weiter geben kann. Gestern Nacht habe ich mit der besagten Freundin telefoniert. Sie versprach in Zukunft sich mehr zurück zu nehmen und Details für sich zu behalten. Sonst gibts haue von mir. Anfang nächster Woche hat sie einen Beratungs- und Testtermin bei der HIV Beratung. Wir sprachen offen darüber welchen Unterschied sie mit oder ohne Kondom empfindet. Sie selbst spürt keinen Unterschied. Daher gab ich ihr mit auf den Weg sich zu überlegen ob sie sich dem Risiko für irgendwelche Fickbekanntschaften aussetzen möchte. Denn auch ein Medikament das vorsorglich HIV vorbeugt ist nicht ohne Nebenwirkungen und Sicherheitsrisiko. Auf die Swingerstammtische möchte sie auch gehen (nur zum reden) und hat sich da auch bereits angemeldet. Ich glaube ihr wird langsam bewusst das sie mit dem Sex auch versucht familiäre Probleme zu kompensieren und sie sich einfach einsam fühlt. Der Sex hilft ihr dabei, nicht darüber nachzudenken. Aber eben nie lange. Ich habe ihr zusätzlich eine Tantragruppe empfohlen bei der sie sich auch bereits angemeldet hat. Ich denke es tut ihr gut sich mehr mit sich und ihrem Körper und ihrer eigenen Sexualität zu beschäftigen. Sie entdeckt einfach ihre Sexualität komplett neu. Sie wird ihren Weg schon machen und bei Fragen kann sie sich ja melden.

 

Würden nur alle Menschen so brav folgen hätte ich viel weniger Stress im Alltag. 🙈

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