Der "Guten-Morgen-Gruß"

[Bi****]

Der Wecker klingelt. Noch nie zuvor hatte sie sich so auf das Klingeln des Weckers gefreut. Jetzt könnte sie - endlich. Die ganze Nacht hatte sie nicht richtig geschlafen. Sich überlegt, wie sie ihren ersten Morgengruß gestalten könne. Seid sie Tobias kennengelernt hat, ist ihr Leben etwas anders als zuvor. Tobias ist jemand der Struktur sehr zu schätzen weiß. Nachdem sie erst lose mit ihm geschrieben hatte, entwickelte sich nach und nach und Tag für Tag eine engere Bindung zwischen ihr und ihm. Ihr fiel es zunächst nicht auf. Als sie dann aber für sich wahrnahm, dass sie bereits auf die nächste Nachricht von ihm wartete, ja, dass sie sich regelrecht darauf freute, da war sie schon etwas erschrocken. `Der kann mir nichts anhaben oder gefährlich werden`, war immer ihr Grundgedanke. Und nun? Nun war es ein Spiel. Eines ohne Feuer, bei dem es dennoch sehr heiß werden könnte.

Irgendwann in den letzten drei Wochen hatte er geäußert, dass er es schön fände, wenn sie ihm gleich am Morgen eine Nachricht schicke. Sein Tag würde dann gleich positiv beginnen und könnte sich nach seiner Logik deshalb gar nicht mehr negativ entwickeln.

Sie hatte es zunächst nicht verstanden. Es als Esoterik abgetan, dann aber merkte sie selbst, was er damit gemeint hatte. Auch sie freute sich jeden Morgen auf seine erste Nachricht. Darauf etwas von ihr zu lesen und dann war da diese positive Energie in ihr. Diese Freude, dieses innere Lächeln. Etwas, an dem alles Negative irgendwie abprallte.

Wie ein Schutzschirm vor bösen Einflüssen. Sie merkte es zum ersten Mal bewusst, als sie an einem Morgen versehentlich ihre Kaffeetasse umwarf und das Getränk über der Küchenzeile, den Schränken und Fußboden verteilte. Normalerweise war das für sie ein Grund, zumindest einen kleinen Fluch auszustoßen, doch an diesem Tag, da war es anders. Kurz zuvor hatte sie das Handy an ihre Brust, ihr Herz gelegt. Gelächelt. Da verstand sie.

Seitdem ist sie gewillt, ihm jeden Tag einen positiven Tag zu bescheren. Seine Ehrlichkeit hilft ihr dabei, wenn sie auch manchmal versteckt ist und sie manchen Text zwei Mal lesen muss, um zu verstehen, was ihn begeistert. Da war erst vor zwei Tagen diese Nachricht, in der er anmerkte, dass er es als ein Geschenk empfindet, wenn eine Frau sich ihm nackt zeigt, wenn er sehen kann, was sonst durch Hose und Slip verdeckt ist. Sie verstand es zunächst als Geste eines Gentlemans, als eine Höflichkeit, als einen positiven Charakterzug. Bis dahin hatte er noch nichts von ihr gesehen bis auf ihr Gesicht. Sie kannten sich ja nur über das Telefon, von der Stimme beim Telefonieren. Und auch sie kannte nicht viel mehr von ihm als sein Gesicht und Teile seines Oberkörpers. In der vorletzten Nacht dann kam ihr genau diese Nachricht wieder in den Sinn. Ganz zufällig beim Träumen und dann wurde sie wach. Wie erleuchtet vom Blitz getroffen, richtete sie sich auf. War hellwach. Grinste.

`Dieser Schelm` dachte sie sich. Und war kurz davor, ihre Bettdecke anzuheben und ihr Handy darunter zu halten, um ein Foto zu machen. Fast wie ein bockiges Kind, das zeigen wollte, dass sie konnte, was ihr die anderen nicht zutrauten.

Nein, nicht, weil er es wollte. Nein, weil sie ihn mitten in der Nacht ärgern wollte. Weil sie ihm zeigen wollte, dass sie verstanden hatte. Sie entschied sich anders. Hatte zu viel Angst vor diesem Schritt. Davor vielleicht verletzt zu werden und sich dann über ihre unüberlegte Tat zu ärgern. Sie legte sich wieder hin. Lächelte noch immer. Schüttelte innerlich den Kopf und drückte ihn in ihr Kissen, um wild mit den Füßen zu strampeln, um die ganze Energie, die in ihr steckte wieder loszuwerden. Es war eine Energie, die ein hin- und her von Positivem und Negativem beinhaltete. Ein stetiges Kribbeln. Erzeugt von der Abenteuerlust „Ich mache es“ und der Vernunft „Nein, wer weiß, was mit dem Bild passiert.“

Sie schlief auch nicht mehr wirklich ein. Irgendwie reizte es sie, ihm zu zeigen, dass sie ihn verstanden hatte. Es brauchte noch einen Tag und diese eine letzte Nacht, bis sie den festen Entschluss gefasst hatte, ihm einen ganz besonderen „Guten-Morgen-Gruß“ zu schicken. Einen, der ihn nicht nur positiv, sondern erregt in den Tag starten lassen sollte. Sie wollte ihn ärgern. Ja, das wollte sie. Unbedingt.

Wenn er schon nicht offen sagte, was seine Fantasien sind, dann sollte er dafür auf eine schöne Art leiden.

Also stand sie auf. 30 Minuten früher als sonst. So hatte sie es am Vorabend geplant. 30 Minuten würden ihr reichen, um noch einmal die Beine und die Scham, alles an sich zu rasieren. Fein und glatt. Und möglichst sanft. Sie wollte keine roten Stellen, keine Kratzer. Alles sollte perfekt sein. Wenn sie ihm schon ein solches Foto schickte, dann eines, bei dem er seinen Verstand verlieren würde.

Das Spiel, dass er zu spielen begann, sie kannte die Regeln besser und sie beherrschte es, auch, wenn sie es noch nie gespielt hatte.

Also ging sie ins Bad, zog sich aus. Betrachtete sich im Spiegel. Fühlte sich in ihrer Figur in ihrem ganzen Sein wohl. Mit einem Griff öffnete sie die Frisur, die ihr langes Haar zusammenhielt. Sie schüttelte den Kopf, ließ ihr Haar wild fallen und schaute dann lasziv in den Spiegel. Sie benetzte ihren rechten Zeigefinger mit Spucke und führte ihn in Richtung Spiegel und machte „Tzzzz“, so, als würde das, was sie sah, heiß sein wie Lava. Ja, sie fand sich sexy. Und wäre er jetzt bei ihr gewesen, sie hätte für nichts garantieren können. Mit dieser Lust für sich selbst stieg sie in die Dusche. Streichelte sich über ihre Unterschenkel, fühlte keine Stoppeln, kein Härchen. Dennoch führte sie den Rasierer mit Genuss an ihren Schienbeinen und ihren Waden entlang, während sie das jeweilige Bein auf dem Absatz abstützte, auf dem alle ihre Pflegeprodukte standen. Die gleiche Prozedur wiederholte sie an ihren Oberschenkeln, an ihrer Scham.

Nur zwischen ihren Beinen an den Lippen, da wich sie von ihrem Plan etwas ab. Statt nur zu fühlen, fühlte sie intensiv. Erwischte sich sogar dabei, wie sie sich dabei im Spiegel betrachtete. Wie sie sich dabei zusah, wie sie ihre Finger in sich verschwinden ließ. Mal langsam und genüsslich, dann schnell und hart. Betrachtete ihren Gesichtsausdruck, der so voller Lust und Erregung war und steigerte ihre Lüsternheit allein dadurch, sich selbst zuzusehen. Sie brauchte nicht lang, bis ihr Kopf glühte und ihr Körper zuckte. Sie musste sich gar für einen Moment in die Dusche setzen, um nicht von ihren zitternden Beinen gerissen zu werden. Halb auf dem Po, halb auf ihren Unterschenkeln sitzend, das Wasser auf ihren Kopf in Tausenden Tropfen fallend und sich warm wie ein Mantel über ihren Körper legend, vergaß sie für einen Moment all das, was sie geplant hatte. Noch im sitzend schaute sie sich, ihre vom Blut prallen Lippen an und die kleine Knospe, die sich verstohlen dazwischen hervorgewagt hatte.

Dass, so war sie sich sicher, würde ihr „Guten-Morgen-Gruß“ an ihn werden. So wie sie dasaß.

Ohne sich abzutrocknen, stieg sie aus der Dusche, nahm ihr Telefon und legte es vorsichtig oben auf die Duschwand, die gerade breit genug war, um das Telefon mit seiner Auflagefläche im Gleichgewicht zu halten. `Fantastisch` Den Selbstauslöser stellte sie auf 10 Sekunden, das Telefon auf Serienbild und dann ließ sie sich fallen. Setzte sich auf den Boden, blickte nach unten, öffnete sogar ein wenig weiter ihre Beine, um ihren Schlitz, die vollen Lippen mit ihrer Knospe noch besser präsentieren zu können. In Gedanken zählte sie mit. „10, 9, 8, 7, 6, 5, 4, 3, 2, 1“ und dann noch einmal von eins bis zehn. `Fertig` Sie stand auf, schaute sich die Bilder an und war vom Ergebnis selbst mehr als positiv überrascht. Es war ein Blick vom Himmel auf sie. Als würde er über ihr schweben und sie heimlich beobachten. Ihr Gesicht war nicht zu erkenne dafür ihr Busen, der in Teilen von ihrem langen Haar verdeckt war. Entlang ihrer Schenkel verlief eine Linie bis zu ihrer Körpermittel genau dorthin, wo ihre Lust noch immer vorhanden war. Ihr Schlitz, die Lippen, alles war gut erkennbar. Genug, um ihn mit aller Sicherheit zum Sabbern zu bringen. Nein. Er sollte nicht nur sabbern. Er sollte seine allgemeine Hirnfunktion, sein Denken einstellen und nur noch dieses Bild im Kopf vor sich hertragen. Genau das wollte sie. Und dann müsste er antworten. Nicht sofort. Nicht gleich und nicht auf gleiche Weise. Aber schon auf eine Art, die auch für sie Genugtuung war.

Nass wie sie war, die Beine noch immer weich, schickte sie das Bild mit der Unterzeile „Ich wünsche Dir einen schönen Start in den Tag“ ab, ohne auf die Reaktion zu warten.

[Lu****]

Schöner Start in den Tag

[TS****]

Sehr, sehr schön geschrieben. Gern mehr davon.

[Gelöschter Benutzer]

Hoffe wir können seine Reaktion darauf auch noch lesen 😉

[Gelöschter Benutzer]

Ich könnte mir gut vorstellen, dass er in ähnlicher Weise "geantwortet" hat, oder? 😊

[Bi****]

  vor 51 Minuten, schrieb Blue_Cherry:

Ich könnte mir gut vorstellen, dass er in ähnlicher Weise "geantwortet" hat, oder? 😊

Ausklappen  

Mal sehen ob ich Morgen die Zeit und Muse finde, seine Perspektive niederzuschreiben und hier einzustellen. ;)

[Gelöschter Benutzer]

  vor 4 Minuten, schrieb Bibliophiler:

Mal sehen ob ich Morgen die Zeit und Muse finde, seine Perspektive niederzuschreiben und hier einzustellen.

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Seine Sicht ist, aus der Warte der Frau, doch immer interessant(er) 😉

[Sp****]

  vor 23 Stunden, schrieb Bibliophiler:

Mal sehen ob ich Morgen die Zeit und Muse finde ...

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... ich wünsche Dir viel Zeit und eine Muse, die Dich küsst ...

[Timm69]

Wow wunderschön, du scheinst ein sehr feinfühliger Dom zu sein. Eigentlich schade, dass das ganze nur online statt findet...

Und das mit den Nachrichten am Morgen, oder wann auch immer, das kenn ich nur zu gut!

[Bi****]

  vor 34 Minuten, schrieb Timm69:

...du scheinst ein sehr feinfühliger Dom zu sein.

Eigentlich schade, dass das ganze nur online statt findet..

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Das kann ich selbst nicht beantworten, da ich nicht weiß, wie anderen dominante Männer mit den Partner umgehen, die sich ihnen anvertrauen und in deren Obhut begeben.

Das müssten bei mir dann die Frauen beantworten, die mit bisher kennenlernen durften und mit denen ich in der Form des Dominicus agieren dufte.

 

Wieso eigentlich?

Jeder Beschütze, Lehrer oder dominante Begleiter eines anderen hat doch seine Methoden, das in ihn gegebene Vertrauen für ein Formung und Förderung des Gegenübers einzusetzen. Da kommt es doch immer auf das gewollte und vereinbarte Endergebnis und die vorhandene charakterliche Grundlage an.

[em****]

  Am 19.4.2023 at 14:57, schrieb Bibliophiler:

Mal sehen ob ich Morgen die Zeit und Muse finde, seine Perspektive niederzuschreiben und hier einzustellen.

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Morgen ist nun vergangen.. Darf ich?

[Bi****]

Was willst Du dürfen?

[em****]

Seine Perspektive aus meiner Sicht schreiben.. ;-)

[Bi****]

Die Geschichte eines anderen weiterschreiben ohne ihne zu kennen, mit der Ungewissheit nicht wirklich zu wissen, wohin sich die Geschichte nach seinem Charakter und Vorstelllung entwickeln soll? - mutig! 

Aber Mut muss belohnt werden. Also mach mal. 😊

bearbeitet April 23, 2023 von Bibliophiler

[em****]

Vielen Dank für die Erlaubnis. Ob es Segen oder Fluch ist, weiß ich gerade nicht.. 
 

;-) Eigentlich ist es deine Figur, der ich aber eine Identität und Charakter verpasse.. Da ich keine Kristallkugel besitze, geht die Geschichte höchstwahrscheinlich in komplett andere Richtung. (Mir ist bewusst, dass die Wendung entweder Spannung aufbaut, oder totaler Reinfall ist.) Gerade stehe ich an dem Punkt, wo ich mich definitiv entscheiden sollte, ob er der Gute oder selbstverliebter Depp ist.. ;-) 

Fortsetzung folgt…

[Bi****]

Bei mir wäre er der Gute.  

[Sp****]

  vor 35 Minuten, schrieb Bibliophiler:

Bei mir wäre er der Gute.  

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... den finde ich auch besser ...

(Obwohl: der andere wäre -zumindest zum lesen- auch interessant)

  vor 2 Stunden, schrieb emoji:

Fortsetzung folgt…

Ausklappen  

So ... und da freue ich mich jetzt darauf!