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Atemkontrolle


Empfohlener Beitrag

Geschrieben (bearbeitet)

Guten Abend meine lieben, 

Aus persönlichen Anlass möchte ich das Thema atemkontrolle gerne mal zur Diskussion bringen. Was bedeutet für euch Atemkontrolle?  was gibt sie euch?  Was ist euch wichtig bei eurem partner, mit dem ihr diese Art der kontrollabgabe praktiziert? Habt ihr vielleicht sogar Bedenken, oder bereits Erfahrungen dazu sammeln können. Für mich ist Atemkontrolle ein wichtiger Bestandteil, für die Art des BDSM die ich lebe. Fasziniert und enorm gereizt, hat mich diese Thematik schon immer sehr. Mittlerweile habe ich bereits meine Erfahrungen sammeln können, zu dieser Thematik und hoffe sehr diese weiter ausbauen zu können. Vielleicht mögt ihr einfach mal von euren Erfahrungen berichten und den Praktiken die ihr bisher so ausleben durftet. Über eine muntere, anregende und sachliche Diskussion würde ich mich sehr freuen. Mir ist natürlich bewusst, dass es bei falscher Vorgehens Weise sehr gefährlich werden kann. Und aus diesem Grund sehr zwiegespalten gesehen wird. 

Liebe Grüße und einen schönen Abend Tascha.

bearbeitet von Gelöschter Benutzer
Geschrieben
Hallo, meiner Frau gefällt das. Wir beide sind Switcher. Wenn ich der dominanten Position bin, dann steht sie darau, gewürgt zu werden. Da ich bereits eine Partnerin hatte, die darauf stand, hatte ich zum Glück etwas Vorerfahrung. Bedenken hatte ich, auch wenn sie mit der Zeit immer kleiner wurden, bis heute - das nutze ich aber um auf Nummer sicher zu gehen. Wenn sie ans Bett gefesselt ist, die Augen verbunden und ich laaaaange mit ihr Spiele, dann fängt sie schon mal an zu betteln. Natürlich spiele ich noch eine Weile weiter und verschieße nicht schon vorher meine "Munition" (es verlangt halt auch Selbstkontrolle - für mich das A und O). Sie will nur noch gefickt und gewürgt werden und ich stimuliere sie nur mit der Eichel. Damit streichel ich ihre Vulva führe ihn ein (aber wie gesagt nur mit der Eichel). Dann wird "intern" damit weiter gespielt (rein, raus, mal schneller mal langsamer - intervalle rocken!). Anschließend lasse ich ihn im "feuchten Spalt" rauf und runter gleiten. Dabei wird sie schier verrückt und will ihn ganz spühren. Aber ich kann warten und Pause machen. Wenn ich dann das Gefühl habe, dass sie schon nicht mehr damit rechnet und sie am "aufgeben" ist, führe ich ihn laaaangsam ein (nicht immer, manchmal "ramme" ich ihn auch rein - niemals berechenbar sein!). Allein das Stöhnen war die ganze "Arbeit" schon wert, dass ist Musik in meinen Ohren. Es ist wie das spielen eines bezaubernden Instruments. Ich habe ihn dann schon bis zum Anschlag drin und bewege ihn nicht, dann nur ihn. Ich gehe es langsam an und steigere die Intensität und den Intervall. Ja, und dann ficke ich sie richtig. Eine Hand mache ich ihr sogar frei, weil sie einen zusätlichen Stimulus an ihrer Klitoris braucht. Und dann "erlöse" ich sie. Ich lege meine Hände um ihren Hals und fordere sie auf noch mal zu schlucken (wenn sich Speichel im Hals sammelt und es wird eingeatmet, dann kann man sich verschlucken und hustet wie blöde - schlecht für den Flow). Ich achte dabei auf den Kehlkopf, meine Daumen befinden sich darunter. Ich gebe auch acht, dass ich ihr eine Halsschlagader abdrücke (Bewusstlosigkeit ist auch schlecht für den Flow). Ab jetzt bestimmt sie mehr oder weniger wie es weiter geht. Denn zwischendurch muss sie ja wieder Luft bekommen. Auch das "surft" sozusagen auf ihren "Erregungswellen" und geschieht in Intervallen. Und nebenher wird sie ja noch weiterhin gefickt. Das ist alles andere als einfach. Um ihr nicht zu sehr die Luft zu nehmen, achte ich auch auf die Farben ihrer Lippen - sie sollten nicht blau werden (ein bisschen ist ab und zu mal dirn - aber nur kurz!). Wenn ich sie Luft holen lasse, fordere ich sie immer wieder zum schlucken auf. Irgendwann kommt sie dann und ich lasse erst wieder los wenn der Höhepunkt vorbei ist. Es sei denn es ist ein gaaaanz langer oder mehrere hintereinander. Bei letzerem mache ich es nach Gefühl - Luft geht vor! Bei multiplen Orgasmen würge ich dann schon noch mal, dass wars dann aber auch! Das ist dann für mich definitiv die Grenze! Wirklich, dass machen wir nicht oft. Es sollte immer was besonderes bleiben - ist besser fürs Brain. Außerdem steckt da auch sehr viel Konzentration und "Arbeit" dahinter. Es ist also ohnehin keine "Nummer für zwischendurch". Und unabhängig davon, kann ich nur jenem oder jeder empfehlen sich den "Zauber des Besonderen" zu bewahren. Es macht nicht nur langfristig glücklicher, sondern bewahrt auch die Vielfalt. Liebe Grüße, Neo!
Geschrieben

Atemkontrolle, ja was das genau für mich ist, finde ich gar nicht so einfach zu beschreiben.
Es ist für mich zum einen, völlige Kontrollabgabe, zum anderen wohl grenzenloses Vertrauen.
Ich hätte niemals erwartet einen Gegenpart zu finden, dem ich dieses wahnsinnige Vertrauen entgegen bringen kann.
Für mich bedeutet sie sehr viel, es ist mein Einstieg in eine Begegnung. Ohne dieses Ritual wäre ich wohl niemals so frei, so gelöst, so beruhigt...,
in dem Moment wo er an mich herantritt und ich genau weiß, dass er mir jeden Moment den Atem nehmen wird, werde ich schon ruhiger. Ich weiß es klingt absolut verrückt.
Wenn er mir dann das Seil um den Hals legt und mir den Atem nimmt, kriege ich keine Panik, im Gegenteil, ich fange an absolut ruhig zu werden, alles hinter mir zu lassen und bin nur noch beim Fühlen, bin nur noch in dem Augenblick.
Ich will in dem Momenten der Begegnung, nichts mehr entscheiden müssen. Die Atemkontrolle ist mein Einstieg dazu, er entscheidet für mich alles, er ist der starke Part in dem Moment und ich kann dann endlich loslassen und mich fallen lassen.

Es entsteht natürlich auch eine chemische Reaktion im Körper, die ein Glücksgefühl auslöst, das spielt bei dem ganzen natürlich auch eine wichtige Rolle.
Wenn sich das Seil dann wieder löst, würde ich mich am liebsten sofort in seine Arme fallen lassen, um seine Nähe, seine vollständige Aura und seinen Schutz zu spüren...
Es ist zudem die höchste Form der Hingabe für mich. Und meinerseits der größte Beweis von mir an meinen Herrn, wie sehr ich ihm vertraue.


Natürlich gibt es, wie wohl bei jedem Fetisch viele Formen und Abstufungen der Atemkontrolle. Als Person für die, dieser Aspekt so enorm wichtig ist, macht man sich natürlich Gedanken darüber, welche Formen es noch gibt. Welche für einen selbst eventuell in Frage kommen, bzw. man sehr gerne mal erleben möchte. Auf jedenfall möchte ich gerne mal die überwältigende Form der Atemkontrolle erleben, nachdem mir die Langsame bereits so zugesagt hat. Ich liebe es, wenn er mir mit direktem Körperkontakt den Atem nimmt. Sprich Hand oder Arm um meinen Hals, Hand über Nase und Mund etc. Dadurch spürt man die extreme Aura, die er in diesen Momenten der Kontrolle ausstrahlt, noch viel intensiver. Wenn er den Arm um deinen Hals legt und dich auf einmal nach hinten zieht an seinen Körper ran. Mehr Dominanz geht in dieser Sekunde wohl kaum. Aus diesem Grund kann ich mir vorstellen, dass es für mich und vielleicht ja auch für ihn ein Reiz wäre, wenn er mich fixiert und mir mit seinem Eigengewicht den Atem nimmt, indem er sich auf mich legt und mir das Atmen dadurch erschwert. Es ist Atem nehmen, Dominanz, Kontrolle und zu gleich so viel Nähe und Schutz.

Atemreduktion stelle ich mir auch wahnsinnig spannend vor, z.B. nur noch durch einen Strohhalm atmen zu können, das Gefühl des Atem genommen bekommen, aber eben nur am Rand spazieren gehen, ein bisschen Luft ist ja schließlich noch da.
Die Luft mit Kissen oder Decke genommen zu bekommen, stelle ich mir bei entsprechendem Vertrauen auch wahnsinnig schön vor.


Es gibt auch Sachen, die ich sehr gerne mal ausprobieren möchte, aber noch nicht zum jetzigen Zeitpunkt, dazu sind noch mehr Treffen erforderlich, denke ich. Es sind für mich persönlich Varianten, die mich zwar schon lange enorm reizen, aber der Zeitpunkt dafür noch nicht gekommen ist. Da fehlt die Übung, mit den für mich harmlosen Varianten der Atemkontrolle . Dazu gehören für mich unter anderem, den Kopf unter Wasser tauchen zu lassen. Oder eine durchsichtige Tüte über dem Kopf zu haben. Mir ist natürlich bewusst, dass diese formen der Atemkontrolle schon ins extreme gehen und vorallem auch ihre gefahren haben. Damit ist auf keinen Fall zu spaßen! Da sollte auf jedenfall eine Menge Übung vorhanden sein! Nicht nur beim Dom, sondern auch bei der Sub. Ebenso ein vertrauensband,  dass schon lange Beständigkeit hat.

Wie man sich nach meinen Schilderungen nun bereits sicherlich denken kann, sind es viel mehr Aspekte, als die reine Kontrollabgabe, die den Reiz bei der Atemkontrolle ausmachen. Auf diese Aspekte möchte ich nun eingehen.

Es ist für mich ein wahnsinniges Gefühl, Jemanden gefunden zu haben, der es geschafft hat, dass ich ihm so viel Vertrauen entgegen bringe. Ihm die Verantwortung für eine lebensnotwendige Handlung überlasse. Und dennoch keine Sekunde zu zweifeln , an ihm, seinen Fähigkeiten, seinem Wissen und seiner Empathie.
Zu wissen dort ist jemand, dem ich mein Leben in die Hand geben kann, die Verantwortung dafür und er würde niemals zu weit gehen, oder dieses Vertrauen missbrauchen.
Zu wissen wie sehr er auf mich achtet ist eines dieser Aspekte , die das Glücksgefühl beim Atem nehmen noch steigern.

Ein weiterer Aspekt für mich, ist definitiv die Kontrollabgabe. Endlich mal nicht entscheiden zu müssen, frei sein zu können, nicht denken zu müssen. Völlig bei mir, meinen Gefühlen, meinem Glück und meinem Herrn zu sein. Das rundet das Ganze für mich noch einmal ab und macht es perfekt.

Geschrieben
Ich weiß, dass Du noch vieles ausprobieren möchtest. Aber mit jeder neuen Variante die Du probierst, wirst Du auch ein Stück Vorfreude und den "Zauber des neuen" verlieren - alles hat seinen Preis. Geh also sparsam um und versuche, wenn überhaupt noch möglich, dir den Reiz der "Klassiker" nicht nehmen zu lassen. Denn Vielfalt wird durch Kontrast erst erkennbar - und damit erst möglich. Ich sag mal so: Das Klavier der Lust hat soooo viele Tasten, dass es schade wäre zu vergessen, wie man die anderen spielt, bis man nur noch auf eine drücken kann... Liebe Grüße, Neo!
Geschrieben (bearbeitet)

Danke für deinen ratschlag. Mein Herr und ich stehen noch am Anfang unserer Reise, miteinander. Und ich denke das mein Herr es sehr wohl versteht, diese Klavier zu spielen. Ebenso dass niemals der Reiz verloren geht... da wir noch weit am Anfang stehen, hat das meiste meiner wünsche auch noch einiges an Zeit, bis wir sie zur Realität werden lassen können/möchten... 

bearbeitet von Gelöschter Benutzer
Unnötiges Zitat entfernt.
Geschrieben

Ihr habt beide sowohl die aktive, als auch die passive Seite sehr treffend beschrieben!

Ich mag Atemkontrolle auch gern als Bestandteil einer Session. Das ist für mich der ultimative Punkt, Widerstand aufzugeben und mich ganz fallen zu lassen. Ab da an gehöre ich nur ihm. Das ist einerseits extrem befreiend, andererseits (wenn man es so nüchtern schreibt und liest) natürlich nicht ganz ungefährlich.

Für mich gehört dazu sehr viel Vertrauen - auch in die Fähigkeit des Doms. Denn es ist keine Praktik, die man eben schnell mal leichtfertig ausprobieren sollte...

Geschrieben
vor 43 Minuten, schrieb Libertina13:

"Das ist für mich der ultimative Punkt, Widerstand aufzugeben und mich ganz fallen zu lassen. Ab da an gehöre ich nur ihm"

Ohja zutreffend beschrieben, ab dem Zeitpunkt gibt es keinen Wiederstand mehr....

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