Eiskalt diskriminiert

Dezember 31, 2023

Lui durfte heute aus dem Haus. Jasmin hatte ihn zwar begleitet, war aber in einiger Entfernung geblieben, so dass nicht erkennbar war, dass sie zu ihm gehörte. Das Base hatte geladen zur Rauhnacht. Für alle Ahnungslosen wie Lui sei erklärt: Die Rauhnächte sind jene Nächte, die das Mondjahr vom Sonnenjahr trennen. Irgend so ein Papst hatte ja den Gregorianischen Kalender eingeführt, der besagte, dass das Jahr 365 Tage hat und alle 4 Jahre 366, alle 100 Jahre aber nicht, wohl aber alle 400 Jahre. Deswegen war das Jahr 2000 ein Schaltjahr, das Jahr 1900 aber nicht.

Die Tage zwischen den Tagen werden die Rauhnächte genannt und da, so sagt man, geschehen merkwürdige Dinge. Es ist Tradition, dass diese Nächte im Base gefeiert werden.

Aber da sind wir noch nicht. Tagesbefehl lautete nämlich: „Zieht das älteste an, dass Ihr im Schrank habt.“ So steckte ich Lui in eine zerrissene Jeans und tüdelte ihn mit Ketten und Bondageseilen ein, um ihn für die Nacht loszuschicken. Jasmin zog ihr Outfit erst vor Ort an.

Lui und Jasmin fuhren zur S-Bahn und schon im Fahrstuhl wurde Lui mit einem „Geht‘s Ihnen gut?“, empfangen. Jasmin hatte ihn aus der Entfernung beobachtet. Unten auf dem Bahnsteig kamen ihm drei Mädels entgegen, die an ihm vorbei gingen uns sich hinter ihm gackernd wanden. Jasmin beobachtete sie, aber von ihnen ging keine Gefahr aus. Sie hielten Lui nur für verrückt, besoffen oder sonst was. Die Bahn war recht voll und trotzdem blieb der Vierersitz bei ihm bis zum Hauptbahnhof leer, da sich auch Jasmin nicht zu ihm setzte, sondern erstmal nur beobachten wollte. Erst dort setzte sich ein Mann zu ihm.

Reeperbahn raus und ab ins Base. Da waren wir ja lange nicht und Lui wurde gefragt, ob er schonmal da war, was völlig normal war, und der Fürsorge gilt. Keinerlei Kritik, im Gegenteil. Freunde und Neue Bekannte trafen sich. Es war ein sehr schöner Abend.

Luis neue Bekannte landete des öfteren im Käfig und der ein oder andere bekam etwas auf den Hintern.

Ich habe mir sagen lassen, dass Lui und Jasmin dann im Keller verschwanden, um nach etwa dreißig Minuten wieder am Gespräch teilzunehmen. Das ganze interessierte mich natürlich, aber mein Narr schwieg sich später zu hause über diese Sache aus. Auch Jasmin war nicht bereit, über diese Sache Auskunft zu erteilen.

Es wurde spät und irgendwann machte der Laden zu. Die Freunde fuhren mit der Bahn nach Hause. Doch Lui zog es noch nicht dorthin. Er lief den Kiez nach Osten, wurde von einer Gruppe von Halbstarken schief angesehen, wobei einer einen Spruch machte. Lui ignorierte ihn und ging zum Hans-Albersplatz, um dort in die Livemusik zu schauen.

Die Eingänge der Bars waren zu, er wurde an den Haupteingang verwiesen, wo er ebenfalls abgewiesen wurde. „Du kommst hier nicht rein!“ Hier wollte Jasmin protestieren, aber Lui winkte ab:
Er zitierte Prinz Arco, den Kumpel von Prinz Roland, den Schwarzen Ritter: „Es hat keinen Sinn, gegen solche Galgenvögel wie Euch sein Schwert zu erheben.“ Er fasste sich in den Schritt.

Er zog Jasmin weiter und sie ahnten den Dänischen Hotdog-Laden auf der anderen Seite, wo Lui schon einige Gespräche mit dem Inhaber geführt hatte, aber nochmal die Reeperbahn überqueren wollten sie dann doch nicht. Stattdessen sahen sie kurz vor der Davidwache ein Schild eines Burgerladens. Das sah nett aus. „Hunger?“, fragte Lui und Jasmin nickte. Es gab einen leckeren Sucuk-Bürger.

„Warst Du schon mal in der Herbertstraße?“, fragte Lui. Jasmin schüttelte den Kopf. „Da dürfen doch nur .“, sie suchte nach dem Wort, „rein und Männer.“ „Naund!“

Was soll ich sagen außer unbeschadet, was nicht selbstverständlich ist.

Mit dem Taxi ging er nach Hause.

Was lehrt uns das? Das Sexgewerbe ist deutlich diskriminierungsfreier als der ganze Rest auf dem Kiez. Er kann nichts für die Behinderung.

Lui hatte keine frischen Stellen in jener Nacht, aber Jasmin hatte gezuckt, als ich sie zufällig an einer bestimmten Stelle berührt hatte.

Gute Nacht.

Dezember 31, 2023

traut sich keiner zu kommentieren?

Dezember 31, 2023

vor 40 Minuten, schrieb Jessi_lui:

traut sich keiner zu kommentieren?

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Silvester ist^^

Dezember 31, 2023

Lach: Irgend so ein Papst hatte ja den Gregorianischen Kalender eingeführt, der besagte, dass das Jahr 365 Tage hat und alle 4 Jahre 366, alle 100 Jahre aber nicht, wohl aber alle 400 Jahre. Deswegen war das Jahr 2000 ein Schaltjahr, das Jahr 1900 aber nicht.

und der hieß Silvester.

Nein, das war gregor, Silvester war jemand anders, aber auch ein Papst.

bearbeitet Dezember 31, 2023 von Jessi_lui