Dies ist ein beliebter Beitrag. Je**** Geschrieben Januar 11 Dies ist ein beliebter Beitrag. Geschrieben Januar 11 Ist das eine Geschichte? Ich weiß nicht. Was ich weiß, ist, dass Ihr es lesen solltet. Risiko Viele werden noch den Film Sleepers mit Brad Pit und Robert de Niro kennen, wo letzterer zu ersterem sagt: „Leben ist Risiko.“ Ihm stehen sich die zwei Systeme gegenüber, nämlich SSC, „Safe, sane, consensual“ beziehungsweise „sicher, vernünftig, einvernehmlich“ und RACK „Risk-aware consensual kink“, „Risikobewusstes einvernehmliches Kink.“ Kink steht hier für die Spielart des Sex, den wir so lieben und es ist nicht nur Sex. Im Sommer fanden Messen zum Thema BDSM statt und die Gemeinde pilgerte dort hin. Was gab es nicht alles zu bestaunen, wen nicht alles zu treffen und wieder zu sehen? Wie viele hatten auf einer solchen Messe möglicherweise auch ihren ersten Kontakt zum Thema, wo sie sich trauten und sagten: „Ach geh ich doch einfach mal hin.“ Aber was ist, wenn mich jemand sieht? „Man sagt, Du hättest einen Schwanz wie ein Stier!“ „Dein Weib ist ein Tratschmaul!“ Das Thema SM ist ja immer noch irgendwie die Schmuddelecke der Erotik und deren Messebesuch sagt ja dann auch etwas mehr über die Person. Wie, Sex ist ok, aber SM? Schlag mich, beiß mich, gib mir Tiernamen! Wenn es das denn wäre. Die BDSM-Familie ist genauso vielfältig wie alles andere auch und es gibt Personen, die zeigen, wie sie BDSM leben, ohne dass dieses auf alle anderen übertragbar wäre, denn das ist das Schöne an BDSM. Auf einer dieser Messen im letzten Jahr war ein Stand, an dem eine Gruppe BDSMler zeigte, wie sie ihre Leidenschaft frönten. Es war ein Herr und seine Sklavin, die vertraut miteinander waren und auf der Messe ihre Art zu leben zeigten. Der Fokus des Herrn lag auf ihr uns er vergas das Publikum um ihn herum, um sie in seine Welt zu führen. Er schlang ihr das Seil um das Körperglied und fesselte sie. Er legte das Seil zweimal um dieses, schob das Seil unter durch und machte dann zwei halbe Schläge, wie man dieses auch vom Segeln her kennt. Dann ging es an den nächsten Knoten und das nächste Körperglied. Erinnert sich jemand an den Physikunterricht? Da war ein Schlauberger, der mit einem Flaschenzug angab, er könne mit diesem einen Alten in die Luft ziehen und dieser wandte die Rollen anders an, denn die Physik erklärt genau, wo wann welche Kräfte halbiert werden. Er zog den Jungspund in die Höhe. So war es unserem Freund möglich, seine Sub mit ganz wenig Kraft in die Position zu bringen, in die er sie haben mochte und in die sie sich … nein, ich schreibe das Wort nicht, in der sie sich wohl fühlen konnte im Vertrauen darauf, dass alles gut war. Das war es nicht, denn diejenigen, die vor ihnen hier gespielt hatten, hatten in ihrem Bondage viele Drehungen gemacht und das ganze hatte sehr geschwankt. Dabei hatte sich ein Haken etwas angeknackst. Ob es der Herr bemerkt hätte, wenn er es vor dem Spiel noch einmal kontrolliert hätte, wer weiß. Bei seinem Spiel brach das verletzte Glied und seine Liebste knallte aus einiger Höhe mit dem Gesicht auf den Boden. Aus Diskretion gehe ich nicht auf die Verletzungen ein. Sie waren erheblich und es hätte noch schlimmer sein können, man denke nur an Samuel Koch, der allen ein Begriff sein sollte. Die Sub wurde ins Krankenhaus gebracht und auch ihr Herr stand unter Schock. Hatte er etwas falsch gemacht? Was hätte er kontrollieren müssen und was hatte er hier getan? Gleichzeitig und hauptsächlich galt seine Sorge natürlich seiner Partnerin. Auch die Personen am Stand und im direkten Umfeld des Standes standen natürlich unter Schock und ihre Sorge galt beiden, denn natürlich musste nicht nur die Sklavin damit leben, sondern auch ihr Herr, der etwas verursacht hatte, was niemand wollte. Auch für ihn war diese Grenze eingerissen, die jeder haben sollte, aktiv wie passiv, der sich mit SM beschäftigt. Von einer oder einem Dom, der oder die sagt, sie hätte keine Grenze, sollte Mann oder Frau die Finger lassen. Und von einem einer Sub erst recht. So viel Verantwortung zu übertragen ist unverantwortlich. Jeder hat Grenzen, jeder! Wer sie ignoriert oder leugnet, begeht Vorsatz und dann ist ein solches Geschehen eben kein Unfall wie hier sondern provozierte Körperverletzung mit ganz schlimmen Folgen für Leib, Seele und möglicherweise Leben. Im Januar 2022 wurde die internationale statistische Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheitsprobleme (ICD für englisch: International Statistical Classification of Diseases and Related Health Problems), von der Version ICD9 auf ICD10 angepasst. Bis dahin galten Spielarten des BDSM als Krankheiten und wurden dementsprechend der Krankenkasse gemeldet und vermerkt, in Schlüsseln erfasst. Heutzutage nach der Anpassung gelten sie nur noch als Krankheit, wenn die Person oder andere darunter leiden. Früher hat dieses Betroffene daran gehindert, bei Verletzungen zum Arzt zu gehen, weil sie die Meldung scheuten. Dieses verursachte und verschleppte in der Vergangenheit des Öfteren Probleme, denn wer wollte seinem Arzt erklären, dass er es liebte, jemandem weh zu tun, oder sich weh tun zu lassen. Nach ICD und anderen Verfahren war das ja eine Krankheit, die behandelt werden musste. Heute ist das zum Glück anders. Eine Krankheit ist es nur, wenn jemand darunter leidet. Ich traf die beiden am Rande einer Veranstaltung ein paar Wochen nach dem Unfall und ich habe mich ausführlich mit ihnen unterhalten und habe sie gefragt, ob ich darüber schreiben darf. Ich habe mich gefreut und bin dankbar, dass sie sich nach diesem Trauma mir geöffnet haben, damit ich Euch davon erzählen kann und ich danke allen, die daran beteiligt waren, dass dieses Gespräch zustande kam, und wir erfahren, was passiert ist. Fazit des ganzen ist: Egal ob SSC oder RACK, es bleibt immer ein Risiko, dessen müssen sich alle Spieler bewusst sein, weil es passiert so schnell. Bitte achtet auf Euch und kontrolliert vor jedem Spiel, welches Risiko besteht. Nur dann könnt Ihr Eure Sicherheit überhaupt einschätzen. Ihr habt die Verantwortung für einander in beiden Rollen, denn ein „Mach mit mir, was Du willst.“, kann böse enden. Danke an das Paar für das Vertrauensvolle Gespräch und die Rückmeldung auf diesen Beitrag, den ich veröffentlichen darf. Ich wünsche Euch, dass die Wunden verheilen. Eure Jessi
Je**** Geschrieben Januar 11 Autor Geschrieben Januar 11 Ich wurde darauf hingewiesen, dass ICD 11 die ICD 10 ablöste. Sorry für den Fehler
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