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Dominanz / Devotion und woher stammt diese Neigung?


si****

Empfohlener Beitrag

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Alles in ein Raster zu stecken und Einbedeuten zu wollen, ist alles in eine Schublade stecken wollen, ist Schubladendenken. Auch zu versuchen eine moralische Bewertung beim BDSM ist Schubladendenken.

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Versteh mich nicht falsch, es ging mir lediglich um die Umschreibung und nicht um eine feste Definition...

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Framing, bedeutet Rahmung, etwas zu rahmen,  und dies ist genau das gleiche wie etwas in eine Schublade zu stecken. Nur halt ein anderer Name. Auch wenn du dabei vielleicht differenzierter vorgehst als andere, ist es jedoch das gleiche. Es ist egal wie ich die Menschen einordner, für mich gibt es drei Arten von Menschen: Schafe (können sich nicht gegen angriffe verteidigen), Wölfe (sie reißen die Schafe),  Hunde (sie schützen die Schafe vor den Wölfen, obwohl sie dabei auch mal eines reißen) (klingt jetzt recht platt, nur ich meine damit Menschen, die sich nicht verteidigen/selbst helfen können, dann diese es ausnutzen und wegsehen und dann diese die nicht wegsehen sondern helfen). Und es ist völlig menschlich, alles versuchen erklären, alles einordnern zu wollen, andere in ein Raster/Schublade stecken zu wollen, es ist unsere Natur. Um ein besseres Raubtier zu sein, erkennen wir Muster und suchen diese überall.

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Diese Umschreibungen sind ein schwieriges Pflaster... Schubladendenken ist für mich persönlich negativ behaftet und starr...

Blondchen sind navi und schusselig (gutmütig gemeint), Ostfriesen dämlich, Ossis faul... es gibt tausende Schubladen und was drin ist, bleibt meist drin!

Ich packe etwas in einen Rahmen wenn ich es hervorheben möchte, ins rechte Licht rücken, eine besondere Bedeutung geben...

ein besonders schönes oder für mich bedeutsames Bild bekommt einen schönen Rahmen...

 

Die Bezeichnung Schaf, Wolf und Hund... war die nicht aus dem Buch/Film American Sniper?

Passt soweit ganz gut, aber neben diesen dreien gibt es noch die die nichts sind und in der Masse als unbeteiligte oder ohne eigene Meinung untergehen!

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Dann habe ich keine Schublade und auch nur rahmen

Habe ich nie gesehen oder gelesen.

Es gibt auch noch Schafe, die meinen sie seien Wölfe, Wölfe, die glauben sie seien Schafe.

Mal ein Beispiel: Unfallopfer = Schaf, Gaffer und Wegseher = Wölfe, Helfer = Hund, die Wegseher meinen sie tun ja nichts und seien deshalb Schafe, Einige Opfer stehen unter Schock und gaffen, sie meinen deshalb sie seien Wölfe.

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Geschrieben
vor 2 Minuten, schrieb 0din1980:

Mal ein Beispiel: Unfallopfer = Schaf, Gaffer und Wegseher = Wölfe, Helfer = Hund, die Wegseher meinen sie tun ja nichts und seien deshalb Schafe, Einige Opfer stehen unter Schock und gaffen, sie meinen deshalb sie seien Wölfe.

:thumbsup: top... genau damit bin ich oft konfrontiert...

Geschrieben

Das was das Framing noch von den Schubladen unterscheidet ist ihre Flexibilität sich den Entwicklungen anzupassen und wichtige Relationen miteinzubeziehen.

Z. b.: Das "Unfallopfer" hatte durch den Unfall ein traumatisches Erlebnis. Dieses Erlebnis geht nicht nur am Körper spurlos vorbei, sondern hinterlässt auch seelische Verletzungen. Die Schublade in dem Wort Unfallopfer ist nicht "Unfall", sondern "Opfer". Konnotiert mit: "Ooooh, die/der Arme!" Als ob das Trauma nicht schon schlimm genug wäre, ist man das zu bemitleidende Opfer. Die Leute werden meiner Meinung nach von den "mitleidenden Schafen und Hunden" noch mehr zum Opfer gemacht. Und durch die sich endlich in ihrem "Wolfsein" bestätigten Leute eben auch. Aber hey, der Weg in die Hölle ist mit guten Absichten gepflastert - das ist normal.

Das Wort "Unfall" bildet den Rahmen, weil es den Kontext setzt. Die Konnotation hier wäre: "Kann nichts dafür, Unfälle passieren nun mal. Das ist der Grund warum die Person Opfer ist". Auch wenn es sich komisch anhört, ich würde das Wort Opfer gleich weglassen und "verunfallte Person" sagen. Auch wenn das eine sperrige Krücke ist, unterstützt es mich dabei in meiner Haltung die notwendige Distanz zu wahren. Es ist, unter Umständen, ein unterschied zwischen Leben und Tod, wenn man anfängt "mitzuleiden", bzw. (so hart es sich anhören mag) "den Wolf" zu markieren. Oder klar im Kopf bleibt durch die richtige Distanz und dadurch lösungsorientert und UMSICHTIG handelt. Nicht falsch verstehen: Spurlos geht auch das am Gefühlsleben nicht vorbei. Aber es ist ein gravierender unterschied ob man mitleidet (Du armes Opfer/Ich Held) oder ob man mitfühlt (Wow, Scheiße Alter - an deiner Stelle würd´s mir jetzt auch dreckig gehen!) - das Zauberwort heißt Augenhöhe. Diese erfordert viel Selbsterkenntnis druch Reflexion. Kein Mensch braucht in so einer Stiuation, selbst bildlich gesprochen, Bewohner eines Tierparks. Sondern einfach Menschen die klug und effizient handeln und sich nicht unbewusst noch mit Schubladen mit Tierettiketten beschäftigen.

Versteht mich nicht falsch, jeder, auch ich haben Schubladen. Wenn ich das Wort "Wolf" höre, öffnet sich bei mir die Schublade "Würstchen". Typen, die auf "schau mal wie männlich ich bin, ich bin voll der "Rudelführer" machen, kann ich einfach nicht ernst nehmen. Im Gegenteil, es zeigt mir wie wenig Entwicklung stattgefunden hat. Es fühlt sich so Sandkastenmäßig und unfrei an, dass ich mir selbst das Midleid nicht verkneiffen kann. Ich will damit niemanden zu nahe treten, aber solche Reflexe habe ich eben auch. Eben Schubladen. Aber ich bin mir dessen bewusst und arbeite kontinuierlich an deren demontage. Bisher aber mit mäßigen Erfolg...

Auch wenns mir widerstrebt, bleibe ich bei dem Begriff "Unfallopfer" um im sprachlichen Frame zu bleiben. Das "Unfallopfer" geht in psychologische Behandlung. Was dort geschieht ist nicht den Unfall und das Trauma kleinzureden, sonder in allen Dimensionen klar zu beschreiben - man redet darüber ohne es klein zu machen. Was dann weiterhin passiert ist, dass gezielt geframet wird. Wie hat sich die Lage seither verändert? Toll, sie brauchen ja schon keine Krücken mehr! Was haben sie denn in letzter Zeit so erlebt? Aha, und das hat ihnen gefallen, warum? usw.. Der Unfall wird dort gelassen wo er ist. Aber mit der Zeit bildet er nicht mehr den Rahmen, sondern das Leben selbst. Im Verhältnis fällt es einem leichter damit umzugehen.

So, Jungs. Ich hoffe, ihr könnt das richtig einordnen. Ich will niemanden zu nahe treten. Jeder der sich so mag wie er ist, soll gerne glücklich damit sein.

Liebe Grüße,

Neo!

Geschrieben
Am 20.2.2019 at 15:55, schrieb 0din1980:

Dominanz ist eine keine Neigung, es ist eher eine Sache der Kindheit, eine Sache der Erziehung, musste man sich früh schon durchsetzen, und hat dies auch meist erfolgreich getan, so wird man glaube ich dominant oder man ist dies schon von Geburt an, Ich weiß ehrlich gesagt nicht. Mein Vater war sehr dominant und ich bin es auch. Somit weiß ich nicht ob es vererbliche Veranlagung ist oder ein Verhalten, das erlernt wurde. Ich habe mich einmal fesseln lassen, und ich bekam Panik, da ich keine Kontrolle mehr über das Geschehen hatte. Dominanz ist die Angst Kontrolle abgeben zu müssen. Devot ist die Angst Macht zu haben.

Das hatte meine "Würstchenschublade" sehr gut in Frage gestellt (vielen Dank!) - und gleichzeitig ein bisschen bestätigt. Auf der einen Seite war das verdammt mutig, weil verdammt reflektiert und ehrlich. Wirklich, nur wenige haben den Mut, das so klar zum Ausdruck zu bringen. Es ist auch schon deshalb mutig, weil die Angst vor Kontrollverlust nicht ins (Selbst-) Bild eines Doms, "Wolfs" oder "echten Mannes" passt. Solche Aussagen machen verwundbar. Man muss schon Angst haben um überhaupt Mut aufbringen zu können. Diese beiden bedingen nun mal einander - touché Odin!

Auf der anderen Seite spielt Kompensation, bzw. Bedürfnisbefriedigung eine sehr wichtige Rolle. Wir alle sind sozusagen von Geburt bis zum Tod "Bedürfnisbefriedigungsmaschienen". Aber das ist normal für alles Leben. Unsere Bedürfnisse sind natürlich andere wie die einer Ameise. Die Ameise erfüllt ein Leben lang ihre Grundbedürfnisse. Wir Menschen haben viel mehr und müssen diese zum Großteil decken. Klar, auch bei uns kommt: "Erst das Fressen und dann die Moral". Aber wir haben zig andere Bedürnisse die jetzt nicht in kurzer Zeit lebensbedrohlich Folgen haben, wenn sie nicht befriedigt werden (Spaß, Sex, Chips usw.). Fehlen einem auf Dauer aber zu viele von den "nicht-Grundbedürfnissen", dann kann die Seele krank werden - mit zum Teil tödlichen Folgen.

Tja, also wieviele Ängste müssen Doms haben um diese zu kompensieren?  Klar, ganz oben steht die Angst vor Kontrollverlust: Angst aus der Rolle zu fallen. Angst vor einer zu schwachen Errektion - weil man es anders nicht (so gut) kann. Angst die Kontrolle über das Selbstbild zu verlieren. Und über allem die Angst, dass die anderen merken wieviel Angst man wirklich hat - Angst vor dem Gesichtsverlust. Angst davor, dass die anderen merken, dass unter dem Wolfspelz doch irgendwo auch ein Schaf versteckt ist. Und um das Schaf nicht zu finden fürchten sie oft schon das Erforschen des inneren und halten sich an Rollenbildern und Klischees fest. Wieviele fürchten sich davor, sich selbst zu finden? Kompensiert wird das dann durch vermeindliche "Kontrolle" über andere, um sich mächtig zu fühlen, nur um diese bewussten und unbewussten Ängste nicht mehr fühlen zu müssen. Deshalb springt diese vermaledeite, blöde, Vorurteils-Würstchenschublade bei mir auch immer wieder auf. Aber hey, jetzt schon etwas weniger!

sign, Odin, ihr beide seit sehr reflektiert. Das Gegenteil dessen, was ich hier schon seit Jahren erlebe - eben unreflektiertere Menschen. Danke hierfür. Es ist gut die eigenen Perspektiven immer wieder mal in Frage zu stellen und auch stellen zu lassen. Das ist, meiner Meinung nach, die einzige Möglichkeit sich weiter zu entwickeln. Versteht mich nicht falsch, ich bin einer der glücklichsten Menschen auf dem Planeten. Würde meine Entwicklung stehen bleiben, wäre ich trotzdem noch genau so glücklich. Aber ohne die Auseindandersetzung, würde mir doch was fehlen...

Liebe Grüße,

Neo!

Geschrieben (bearbeitet)

Mutig war meine Aussage nicht, da ich keine Angst vor dieser Wahrheit habe, und es mir stets auffällt, dass ich nicht nur sexuell sondern auch im Alltag recht dominant bin. Deine anderen Ängste teile ich nicht. Und ich nehme auch immer die Verantwortung eine Gruppe führen zu können und die  Verantwortung für Fehler, die in einer von mir geführten Gruppe passieren. Das hat jedoch nichts mit Mut zu tun, da ich davor keine Angst habe. Mut bedeutet nicht furchtlos zu sein, sondern eine Angst zu überwinden. Angst vor dem Gesichtsverlust habe ich nicht, da es mir völlig egal ist was andere über mich denken, Angst aus der Rolle zu fallen habe ich auch nicht, da ich der Norm überhaupt nicht entspreche, Mächtig fühle ich mich nicht, wenn ich die Kontrolle habe, da ich sie meistens in einer Gruppe bekomme. Angst das Selbstbild zu verlieren habe ich ebenfalls nicht, da ich mich denke gut reflektieren kann, Angst vor einer Schwachen Erektion kenne ich nicht. An Klischees halte ich nicht fest, ich bin sehr offen, jedoch schwimme ich oft gegen den Strom. Dieses sich in die eigene Tasche lügen, sich versuchen besser dastehen zu lassen als man wirklich hasse ich,  da es meist auf Kosten der anderen geht, aus diesem Grund will ich auch über meine Wenigkeit ehrlich sein. 

Das mit den Schafen, den Hunden und den Wölfen war ein Beispiel, wie ich die Menschen einstufe, und dies tut jeder irgendwie der eine mehr der andere weniger.

bearbeitet von FETMOD-MM
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Geschrieben

Danke für die ehrliche Antwort, Odin.

Ok, verstehe. Dann lass es mich noch ein bisschen präzisieren. Über Ängste zu sprechen, dazu zu stehen und diese einem breiterem Publikum zugänglich zu machen ist alles andere als alltäglich. Hier habe ich das bisher noch nicht so oft erlebt. Das ich da eben Mut und Ängste hergeleitet habe war keine Unterstellung an dich. Da fehlt glatt ein Wort: ("...Bild eines Doms") allgemein. Danke für den Hinweis. Ich ändere das gleich mal, dass habe ich glatt übersehen. Klar, wenn es dir egal ist was die anderen denken, dann hat das auch sicher keine Überwindung gekostet.

So ähnlich geht´s mir auch. Deshalb gehe ich zum Beipiel auch so transparent mit meinen eigenen Vorurteilen um. Das schlimmste was da passieren kann ist: nichts! Das beste was passieren kann ist: Die eine oder den anderen zum nachdenken zu inspirieren.

Was meinst Du/Ihr? Sind in dem Zusammenhang vielleicht die Begriffe Stärken und Schwächen passender als Angst und Mut? Ich halte es durchaus für eine Stärke zu seinen Schwächen zu stehen und als eine Schwäche diese zu verbergen (klar, es wäre dumm sie in jeder Situation jedem auf die Nase zu binden - das meine ich auch gar nicht). Für mich liegt Dom und Stärke auf jeden Fall näher als Dom und Mut/Angst. Aber wie gesagt, ich rede hier von weniger reflektierten Doms, ok?

Wenn also Reflexion und das Aufwachsen so eine große Rolle spielen. Dann halte ich es für wahrscheinlicher, dass die Neigungen größtenteils eben auch darauf beruhen. Das ist eigentlich ein Klassiker. Der "Streit" von Anlage- und Umwelttheorie. Mittlerweile geht die große Mehrheit eben davon aus, dass die Umwelt auch den allergrößten Einfluss auf uns hat. Kleines Beispiel: Ein Elternhaus kann noch so gut und liebevoll sein. Es gibt keine Garantie auf eine gute Entwicklung eines Kindes.

Liebe Grüße,

Neo!

Geschrieben
vor 3 Stunden, schrieb NeoMind:

Was meinst Du/Ihr? Sind in dem Zusammenhang vielleicht die Begriffe Stärken und Schwächen passender als Angst und Mut? Ich halte es durchaus für eine Stärke zu seinen Schwächen zu stehen und als eine Schwäche diese zu verbergen (klar, es wäre dumm sie in jeder Situation jedem auf die Nase zu binden - das meine ich auch gar nicht). Für mich liegt Dom und Stärke auf jeden Fall näher als Dom und Mut/Angst. Aber wie gesagt, ich rede hier von weniger reflektierten Doms, ok?

Wenn also Reflexion und das Aufwachsen so eine große Rolle spielen. Dann halte ich es für wahrscheinlicher, dass die Neigungen größtenteils eben auch darauf beruhen. Das ist eigentlich ein Klassiker. Der "Streit" von Anlage- und Umwelttheorie. Mittlerweile geht die große Mehrheit eben davon aus, dass die Umwelt auch den allergrößten Einfluss auf uns hat. Kleines Beispiel: Ein Elternhaus kann noch so gut und liebevoll sein. Es gibt keine Garantie auf eine gute Entwicklung eines Kindes.

Diese Angst als Schwäche zu bezeichnen  ist auch falsch, da ich es als einer größten Stärken empfinde. Da ich ohne diese Angst, vielleicht nicht führen könnte, ohne diese Angst vielleicht Angst vor Verantwortung habe. Es ist so man kann Schwächen und Stärken eines Menschen nicht unbedingt beurteilen, Des einen Schwächen sind auch gleichzeitig seine Stärken, es liegt dabei nur immer im Auge des Betrachters. Meine Legasthenie beurteile ich zum Beispiel als eine meiner Größten Schwächen, doch wenn diese nicht hätte wäre ich der, der ich heute bin.

Ein gutes Elternhaus ist nicht unbedingt eine Garantie, jedoch in den meisten Fällen wo ein gutes Elternhaus versagte, ist auch die Erziehung schuld, da das Kind dort meist überbehütet wurde, es meist nie lernte etwas nicht zu bekommen,  und dann plötzlich muss das Kind mit einem Nein umgehen und das im Erwachsenalter, das ist dann nicht mehr möglich. Oder Die Eltern respektieren ihre Kinder nicht, also ihre Meinung nicht, ihren Lebensstil nicht, deren Freunde nicht oder oder oder. Es liegt dort auch wieder an dem Betrachter. Der Mensch ist sehr subjektiv, und blickt meist nur durch ein kleinen Tunnel, er blickt nicht nach rechts und links.

Geschrieben

Da gebe ich ein gaaaanz klares: Jaein! :grin:

Zum einen gebe ich dir Recht, dass man Ängste oder generell irgendwelche Gefühle nicht als "Schwäche" bezeichnen sollte. Wir alle haben sie und keiner kann was dafür oder dagegen. Sie sind nun mal zum Glück da. Das ist nichts anderes als normal. Und ohne sie, ach, da möchte ich nicht mal dran denken...

Da wir aber nicht die einzigen sind, die das hier lesen, habe ich mich entschieden es so zu bezeichnen. Die allermeisten Menschen empfinden ihre Ängste als "Schwäche" und es ist daher vielleicht leichter nachzuvollziehen.

Und ich sehe es auch so, dass Mut und Angst, Erwartung und Enttäuschung, Freud und Leid usw. jeweil zwei Seiten der selben Medallien sind. Sie bedingen sich. Ohne das Eine kann es das Andere nicht geben. Z. B.: Wenn Du glücklich bist, und zwar immer. Dann wirst Du nicht mal wissen, dass Du es bist, weil das für dich der Normalzustand ist. Man braucht einfach eine Referenz.

Zum Anderen sehe ich das mit Angst und "Schwäche" schon eher so, dass die Menge das Gift macht. Ängste können so stark sein (und das bedeutet nicht mal das man selber "schwach" wäre), dass sie einen einschränken oder gar teilweise blockieren können. Und es reicht schon, dass sie das Denken (ab einer individuellen Stärke) beeinflussen. Nicht umsonst machen die Menschen aus Angst, wider besseres Wissen, die dümmsten Sachen - welche sie ohne sie nicht gemacht hätten. Nicht umsonst heißt es, dass Angst ein schlechter Ratgeber sei. Von dem her denke ich, dass der individuelle Umgang mit der Angst mitentscheidet ob sie eine "Schwäche" ist - und man das selbst so empfindet. Oder ob man es sogar dreht und zu einer Stärke macht. Und selbst da hat jeder seine menschlichen Grenzen.

Das Dilemma, was ich sehe ist: Angst kann, und das tut es auch meistens, einen verunsichern. Verunsicherung schwingt daher immer ein bisschen mit, finde ich. Zumindest nehme ich es so wahr. Also, Dom und verunsichert bekomme ich irgendwie nicht ganz zusammen. Okay, okay, die sind auch nur Menschen, schon klar. Und es ist auch volle Kanne i. O.. Mir ging es in meinem Beitrag eher um die, die eben nicht so reflektiert sind. Und daher auch irgendwie blockiert sind - und zwar aus Verunsicherung. Da kann man es meins Erachtens auch als "Schwäche" sehen, Comprende?

Wie gesagt, was man daraus macht, wie man es nutzt oder ob es einen selbst benutzt oder ob man sich dadurch benutzen/instruentalisieren lässt, dass macht einen großen Unterschied.

Ich ticke da ganz ählich. Als ich Höhenangst hatte (wahrscheinlich habe ich sie immer noch - ist zu lange her), jobbte ich erst mal ein Jahr als Gerüst- und Dachdeckerhelfer. Einfach irre! Pflege, Menschen den Po abwischen, dass konnte ich mir nicht vorstellen. Speichelnde, seltsame Menschen mit Behinderung fand ich fürher gruselig und ich hatte sogar ein bisschen Angst vor ihnen. Was mache ich? Ne Ausbildung zum Heilerziehungspfleger - in einer geschlossenen Einrichtung (Mischform aus Psychiatrie u. Einrichtung für Menschen mit Behinderung). In den 2000-Jahren mit fünf Millionen Arbeitslosen, was mache ich? Ich gründe meine eigene Firma (nix da Ich-AG) und freelace mich mit zwei Angestellten durchs Leben. Ich habe eine Lese- Rechtschreibschwäche (gehabt?). Meine Arbeit zwang mich zu so viel Schreib- und Lesearbeit, dass ich davon heute nichts mehr merke. In Mathe war ich auch nie der Bringer - da hatte ich mega Versagensängste. Schule war daher mein absolutes "Angstgebiet". Still sitzen? No way! Was mache ich seit bald acht Jahren? Ich bin Schulbegleiter für Kinder- und Jugendliche mit Autismus. Ich sitze heute also still in der Schule neben den Kids - stundenlang. Leite zwei Jugendgruppen an und mache Familien- und Elternarbeit. Von dem her, glaub mir bitte einfach. Du kannst die Kinder noch so gut erziehen. Der Einfluss der Eltern ist trotzdem begrenzt. Und je älter sie werden, desto mehr Faktoren spielen da auch hinein. Mensch sein heißt für mich, Grenzen zu aktzeptieren.

Ich versuche mich ja kürzer zu fassen... Aber es gelingt mir einfach nicht. Mit dieser "Schwäche" muss ich einfach leben... ;)

Liebe Grüße,

Neo!

Geschrieben

Ach ja, Wasser war nie mein Element. Was mache ich? Ich treiniere für den silbernen Rettungsschwimmer bei einer Kollegin vom DLRG...

Nicht flasch verstehen, dass war keine Angeberrei. Es ist nur so paradox, dass ich dadurch, dass ich das Gegenteil gemacht habe, heute so glücklich bin. Angst war im ersten Moment auch immer da aber das Gefühl, so abgedroschen es sich anhören mag, der Herausforderung drängte sich immer schnell in den Vordergrund. Diese zu Meistern empfinde ich sehr befriedigend. Kann es sein, dass es bei dir ähnlich ist?

Geschrieben
vor 1 Stunde, schrieb NeoMind:

Das Dilemma, was ich sehe ist: Angst kann, und das tut es auch meistens, einen verunsichern. Verunsicherung schwingt daher immer ein bisschen mit, finde ich. Zumindest nehme ich es so wahr. Also, Dom und verunsichert bekomme ich irgendwie nicht ganz zusammen. Okay, okay, die sind auch nur Menschen, schon klar. Und es ist auch volle Kanne i. O.. Mir ging es in meinem Beitrag eher um die, die eben nicht so reflektiert sind. Und daher auch irgendwie blockiert sind - und zwar aus Verunsicherung. Da kann man es meins Erachtens auch als "Schwäche" sehen, Comprende?

Ich weiß was du meinst, jedoch sehe ich Probleme so wie sie sind, und es gibt für jedes Problem eine Lösung, auch wenn diese Lösung dann neue Probleme aufwirft. Mich verunsichern Probleme nicht, mich fordern sie heraus. Wenn  manobjektiv eine Angst betrachtet, gibt es meist keinen Grund diese zu haben. In meiner Kindheit erfuhr ich einmal die wahre Bedeutung von Angst, ich war star und machte in die Hose. Es war eine Erfahrung, die ich nicht missen möchte, und ich schäme mich ihrer auch nicht, mein Leben war in dieser Situation bedroht. Seit dem bin ich recht furchtlos, da ich weiß was Angst ist. Ich war in dieser Situation weder verunsichert noch sonstiges, ich hatte nur Angst zu sterben. Ein Damhirsch rannte mit gesenktem Kopf auf mich zu, ca 1-1,5 m vor mir entschied er sich ab zu drehen. In meinem weiterem Leben lernte ich den Beruf des Landmaschinemechaniker, in diesem Beruf kann man nicht sagen ein Ersatzteil würde nicht vorrätig sein, man muss sich dann Gedanken machen: "Wie bekomme ich das ohne das Teil hin?" Diese Lösung ist dann vielleicht nicht so optimal wie das Ersatzteil, jedoch fällt die Maschine nicht komplett aus und kann ihre Arbeit eingeschränkt fortsetzen. Diese Dinge stärken mich darin mit Verunsicherungen umzugehen, auch wenn ich verunsichert bin muss ich eine Entscheidung treffen, wenn es die falsche war stehe ich genau so wie zur richtigen. Durch meine Lehre lernte ich, dass es für Probleme Lösungen gibt, und seien noch so kontrovers. Teilweise wurden Maschinen mit Tape und Draht repariert, nur damit diese läuft, und bis das Ersatzteil eingetroffen war. Seit dem Vorfall mit dem Damhirsch beschloss ich, dass ich nie wieder entscheidungslos sein will, und nie wieder von der Angst beherrscht werden will. Jedoch weiß ich, dass die meisten Menschen nicht so ein Schlüsselerlebnis nicht hatten. 

 

vor 2 Stunden, schrieb NeoMind:

Ich ticke da ganz ählich. Als ich Höhenangst hatte (wahrscheinlich habe ich sie immer noch - ist zu lange her), jobbte ich erst mal ein Jahr als Gerüst- und Dachdeckerhelfer. Einfach irre! Pflege, Menschen den Po abwischen, dass konnte ich mir nicht vorstellen. Speichelnde, seltsame Menschen mit Behinderung fand ich fürher gruselig und ich hatte sogar ein bisschen Angst vor ihnen. Was mache ich? Ne Ausbildung zum Heilerziehungspfleger - in einer geschlossenen Einrichtung (Mischform aus Psychiatrie u. Einrichtung für Menschen mit Behinderung). In den 2000-Jahren mit fünf Millionen Arbeitslosen, was mache ich? Ich gründe meine eigene Firma (nix da Ich-AG) und freelace mich mit zwei Angestellten durchs Leben. Ich habe eine Lese- Rechtschreibschwäche (gehabt?). Meine Arbeit zwang mich zu so viel Schreib- und Lesearbeit, dass ich davon heute nichts mehr merke. In Mathe war ich auch nie der Bringer - da hatte ich mega Versagensängste. Schule war daher mein absolutes "Angstgebiet". Still sitzen? No way! Was mache ich seit bald acht Jahren? Ich bin Schulbegleiter für Kinder- und Jugendliche mit Autismus. Ich sitze heute also still in der Schule neben den Kids - stundenlang. Leite zwei Jugendgruppen an und mache Familien- und Elternarbeit. Von dem her, glaub mir bitte einfach. Du kannst die Kinder noch so gut erziehen. Der Einfluss der Eltern ist trotzdem begrenzt. Und je älter sie werden, desto mehr Faktoren spielen da auch hinein. Mensch sein heißt für mich, Grenzen zu aktzeptieren.

Und trotzdem werden die Kinder beeinflusst, egal ob von den Eltern, Politikern, Religiösen Führern oder oder oder, es gibt irgendwie immer einen Einfluss, der unser Handeln lenkt, und auch die innere Einstellung.

Für mich heißt Mensch sein, Grenzen nicht zu akzeptieren, sonder versuchen diese stets zu erweitern, diese stets zu verschieben, denn Grenzen schränken ein, und unser Verstand ist grenzenlos. Ohne Wünsche, ohne Ängste wären wir keine Menschen, jedoch fangen wir an unsere Grenzen zu akzeptieren bleiben wir stehen.

Werner von Braun akzeptierte zum Beispiel nicht, dass der Mensch nur auf einen Planeten begrenzt ist. Beim ersten erfolgreichen Flug der V2 soll er gesagt haben: "Perfekter Start, Perfekter Flug, Perfekte Landung, nur leider auf dem falschen Himmelskörper." Wenn wir also eine Grenze akzeptieren, steht unser Fortschritt still. Ich rede nicht davon die Grenzen im gesetzlichen Rahmen zu brechen, sondern die Grenzen die uns darin beschränken über den Tellerrand zu blicken, die Grenzen die uns lähmen.

Geschrieben

Odin, ich glaube wir haben den Rahmen dermaßen gesprengt, dass ich dir anbiete es über PN abzuschließen. Vom Thread sind wir schon ziemlich weit weg, oder? Und sorry an alle Anderen falls es genervt hat.

Liebe Grüße,

Neo!

Geschrieben (bearbeitet)

Können wir gerne machen, jedoch musst du mich anschreiben

ich entschuldige mich auch dafür, dass es vom Thread dermaßen abwich

bearbeitet von FETMOD-MM
Unnötiges zitat entfernt/ Beeinträchtigt den Lesefluss
Geschrieben
vor 20 Stunden, schrieb NeoMind:

Odin, ich glaube wir haben den Rahmen dermaßen gesprengt, dass ich dir anbiete es über PN abzuschließen. Vom Thread sind wir schon ziemlich weit weg, oder? Und sorry an alle Anderen falls es genervt hat.

Liebe Grüße,

Neo!

 

vor 20 Stunden, schrieb 0din1980:

Können wir gerne machen, jedoch musst du mich anschreiben

ich entschuldige mich auch dafür, dass es vom Thread dermaßen abwich

 

Männers, macht euch keine Gedanken... Ja es ist thematisch etwas abgewichen, aber in wundervoller Art und Weise.

Habt vielen Dank für eure Beiträge und seit sicher, dass ich mich auf einen spannenden Austausch für künftige Themen freue  :thumbsup:

Geschrieben
Hi, ich bin 100% deiner Meinung im Bezug auf Dom/Sub verhalten. Es liegt in den Genen und der Kindheit, die Amis nennen es Figter GEN und in Europa unterscheidet man in Alpha, Beta und Omega Verhalten beim Sozialverhalten der Säugetiere, zu denen wir auch gehören. Natürlich spielen die Erlebnisse in den Kindheitsprägejähren mit in unser Verhalten. Mann hat es oder eben nicht. VIELE SCHAFE IM WOLFSPELZ
  • 1 Monat später...
Geschrieben (bearbeitet)

Rechtlich gesehen laut Verfassung in DE gibt es sowas nicht. Also kann Dich jede/r erfolgreich verklagen wenn etwas schief geht ... ganz egal wer und wie Begriffe Devotion und Submission für sich definiert.

Deswegen mach Dir keinen großen Kopf davon bzw. erkundige Dich bei Deinem Rechtsanwalt.

Hauptsache ... Du musst verstehen ... dass eine Spielerei soll halt eine Spielerei bleiben ...

bearbeitet von Gelöschter Benutzer
Unnötiges Themen zitat
Geschrieben (bearbeitet)

Stimmt soweit und ist bekannt, dass hier ein gewisses Spannungspotential vorhanden ist. Grundsätzlich war jedoch das Tema der Neigung vordergründig und nicht der rechtliche Aspekt.

Eine Möglichkeit zu zeigen das alles in beiderseitigem Einverständnis geschehen ist wäre ein "Sklavenvertrag" (oder ähnliches), auch wenn dieser nicht vor Gericht durchsetzbar ist. Einen wirklichen Schutz bietet das jedoch nicht ;)

bearbeitet von FETMOD-MM
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Geschrieben (bearbeitet)

Eben ;)

Im zweiten Absatz von diesem Kommentar sagst Du selbst ... dass der rechtliche Aspekt IMMER vordergründig ist ... ganz egal welche Neigungen man hat  bzw. was ganz allgemein passiert. Und ich meinte nur ... dass das NIE vergessen sollte ... im Hinterkopf fest zu speichern. Als eine kleine, aber entscheidende Tatsache ;)

bearbeitet von Gelöschter Benutzer
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Geschrieben
vor 4 Stunden, schrieb sign:

Stimmt soweit und ist bekannt, dass hier ein gewisses Spannungspotential vorhanden ist. Grundsätzlich war jedoch das Tema der Neigung vordergründig und nicht der rechtliche Aspekt.

Eine Möglichkeit zu zeigen das alles in beiderseitigem Einverständnis geschehen ist wäre ein "Sklavenvertrag" (oder ähnliches), auch wenn dieser nicht vor Gericht durchsetzbar ist. Einen wirklichen Schutz bietet das jedoch nicht ;)

Besser formuliert ... man soll NIE vergessen ... dass die wahre Macht die Subs haben ... und nicht etwa die Doms ;)

So wird das Spiel zwischen Subs und Doms ausgeglichen.

Geschrieben (bearbeitet)

Sind es nicht oft die vermeintlich "Schwachen" welche wahre Stärke beweisen...?

bearbeitet von FETMOD-MM
Unnötiges zitat entfernt/ Beeinträchtigt den Lesefluss
Geschrieben (bearbeitet)

Naja ... die Schwachen sind halt vom Staat geschützt ... und daher auch die Macht.

Stärke ist staatliches Monopol ... aus gute,m Grund.

bearbeitet von Gelöschter Benutzer
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