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Sub sein ohne Dom - Bezeichnungen und das Machtgefälle darin?


Bratty_Lo

Empfohlener Beitrag

Geschrieben
vor 14 Stunden, schrieb Cocon:

Inwiefern haben Konsequenzen und Befehle Einfluss darauf, ob jemand eine unterwürfige Person ist? Ist submissiv nicht eher eine Eigenschaft der Persönlichkeit, als dass sie erst durch einen übergeordneten Part existent wird und wieder verschwindet, wenn kein Partner mehr da ist um sie zu erhalten?

Stimmt @Cocon unterwürfig ist ja zunächst eine Eigenschaft. 

Ich glaube bei manchen wird sie eben leichter von sich aus präsent. Zumal sie das ja auch kommunizieren kann, dass er weiter gehen darf und er das schon mag... Er ist ja dominant. 

Ich könnte genau das eben schlecht. Auch bei meinen früheren Stino-Beziehungen nicht. Also man müsste mich dahin bringen, zu bestimmten Dingen. Könnte das ein normaler dominanter Mann, wäre es weniger das Problem... 

Nur gehe ich nicht "voraus" in dem was ich möchte... Ich bin schon selbstbewusst, aber sexuell eher "schamhaft" und wenn jemand zunächst was vermeintlich "nicht möchte", könnte es schwer werden...

Dennoch mag ich wirklich viel, "krasse" Sachen usw.

Kitzelt das jemand hervor, ob nun Dom oder nicht, wäre es weniger ein Problem. Nur würde ich eben nicht "anbieten"...😉 

Ich mag Befehle, aber es bräuchte sie nicht zwangsläufig, würde er einfach Dinge "einfordern". 

Dass man das so möchte, muss man eben kommunizieren können. Das kann sie ja. Und ich denke auch der normale dominante Mann macht "Ansagen" oder fordert Dinge einfach körperlich ein. 

Bei SM sind sie ja inzwischen und waren auch auf einer bdsm-Veranstaltung. Wer dominant ist, entwickelt sich vielleicht sogar Richtung "Dom". Ob er das nun so nennt oder nicht... Die Sub muss nur  ihm diese konkrete Richtung durch Kommunikation, Zeigen dessen was möglich ist usw. näher bringen können... 

Meist findet ja zusammen, was irgendwie zusammen passt. Ihr Händchen war da nicht so verkehrt... Obwohl er auf dieser bdsm-Veranstaltung erstmal schockiert war...😅 Nicht von den Handlungen, sondern den Äußerlichkeiten. 

vor 15 Stunden, schrieb Cocon:

"Top" soll der Überbegriff sein von: Dom*/Herr*, Sadist*, Daddy*Mommy, Hunter, etc. denn jeder dieser Begriffe ist dem untergeordneten Part übergeordnet.  Ist für mich irgendwie einleuchtend, soll aber nicht als allgemeingültig gelten.

Achso Dankeschön @Cocon. Macht Sinn deine Erklärung! 🙂

Geschrieben
vor 7 Stunden, schrieb Bratty_Lo:

Stimmt @Cocon Ich könnte genau das eben schlecht. Auch bei meinen früheren Stino-Beziehungen nicht. Also man müsste mich dahin bringen, zu bestimmten Dingen. Könnte das ein normaler dominanter Mann, wäre es weniger das Problem... 

Könnte es vielleicht daran liegen, dass du dir deiner Vorlieben, wie du sie heute kennst, damals nicht wirklich bewusst warst? Dir in irgend einer Weise die Bestätigung fehlte, dass diese völlig okay sind, sein dürfen?

Also bei mir war es so. Ich erlangte erst durch Wiedererkennung während einer (für mich und meine neugierige Natur) sehr interessanten Unterhaltung mit einer BDSM-praktizierenden Person, eine kleine Ahnung davon, was mir immer zu fehlen schien. Aber für mich annehmen konnte ich es dadurch dennoch nicht... das dauerte noch eine ganze Weile. Aber auch wenn der Weg bis in's Hier und Jetzt eine Berg- und Talfahrt der Gefühle war, wäre ich ohne diese eine BDSM-Person wohl heute noch nicht angekommen.

vor 7 Stunden, schrieb Bratty_Lo:

Nur gehe ich nicht "voraus" in dem was ich möchte... Ich bin schon selbstbewusst, aber sexuell eher "schamhaft" 

Kenne ich nur zu gut. 🙈

vor 7 Stunden, schrieb Bratty_Lo:

Dennoch mag ich wirklich viel, "krasse" Sachen usw.

Das ist mir nicht entgangen...

😬

vor 7 Stunden, schrieb Bratty_Lo:

Kitzelt das jemand hervor, ob nun Dom oder nicht, wäre es weniger ein Problem. Nur würde ich eben nicht "anbieten"...😉 

Praktiken die mir wichtig geworden sind, würde ich heute wohl je nach Extreme einfach mal anwenden ...

vor 7 Stunden, schrieb Bratty_Lo:

Dass man das so möchte, muss man eben kommunizieren können. Das kann sie ja.

... oder eben kommunizieren.

vor 7 Stunden, schrieb Bratty_Lo:

Bei SM sind sie ja inzwischen und waren auch auf einer bdsm-Veranstaltung. Wer dominant ist, entwickelt sich vielleicht sogar Richtung "Dom". Ob er das nun so nennt oder nicht... Die Sub muss nur  ihm diese konkrete Richtung durch Kommunikation, Zeigen dessen was möglich ist usw. näher bringen können... 

Das hört sich doch nach Potential an...

Vielleicht erkennt er ja durch sie gerade eine bisher verborgene/unterdrückte Persönlichkeit in sich und welche Erfüllung diese ihm geben kann, wenn er sie denn annimmt.

vor 7 Stunden, schrieb Bratty_Lo:

Obwohl er auf dieser bdsm-Veranstaltung erstmal schockiert war...😅 Nicht von den Handlungen, sondern den Äußerlichkeiten. 

Was darf man unter Äusserlichkeiten verstehen?

vor 7 Stunden, schrieb Bratty_Lo:

Achso Dankeschön @Cocon. Macht Sinn deine Erklärung! 🙂

Wie gesagt, diese Erklärung stammt nicht von mir... Mir erscheint sie einfach plausibel, so dass sie für mich stimmig ist.

 

@Bratty_Lo darf ich dich gegebenenfalls per PN kontaktieren?

Möchte Themeninteressierte nicht weiter langweilen.

Geschrieben
@Bratty_Lo
Danke für das Thema! Beiträge sind teils echt Klasse. Nun ich war so ein Sub, der Führung wollte und die nicht bekam. Weil ich anfangs zu beidem nicht stehen konnte. Ja, die Anerkennung hat dann immer gefehlt, hat mich ausgelaugt und verunsichert.
Ein Partner hat sogar gesagt, dass ihm meine devote Art die Erektion killen würde und Schluss gemacht. Ich war das im Privaten schon immer, devot, und führungshungrig. An der Arbeit habe ich bisweilen über 100 Mitarbeiter geführt - ?partizipativ? - was mir dann immer als zu wenig Biss ausgelegt wurde. Ich kann Auftreten , Autorität ausstrahlen. Das ist beim Partner sofort weg; ich werd fast unsichtbar .
Top oder Bottom sehe ich hauptsächlich im schwulen Kontext. Ist nicht ein Machtgefälle , einfach aktiv/passiv. Natürlich lässt sich daraus ein Gefälle ableiten, aber nicht in der Klarheit von Dom/Sub. Mein jetziger Partner besteht nicht auf die Begriffe; er setzt um und fordert heraus. Dieses Unerwartete, dass Du @Bratty_Lo beschrieben hast, die kleine Angst, das sind meine Motoren zu Lust und Unterwerfung. Mittlerweile scheint mein Gegenüber auch die Hingabe und Achtsamkeit im Alltag zu schätzen; hat gemerkt, wie sehr das zu meiner Person gehört. Fühle mich erkannt.
Geschrieben
vor 52 Minuten, schrieb Cocon:

Bratty_Lo darf ich dich gegebenenfalls per PN kontaktieren?

Möchte Themeninteressierte nicht weiter langweilen.

@Cocon ich glaube nicht, dass du jemanden langweilst...😉 Haben gerade unser Chili con Carne aufgegessen und ziehe mich zurück... Klar, gerne ne PN, falls du dich irgendwo wiedererkennst oder Fragen hast... Hier nervst du aber sicher auch nicht...🤗

@addict999 das freut mich für dich. 

vor 6 Minuten, schrieb addict999:

Fühle mich erkannt.

Ich glaube das ist es! Ob sich jemand nun Dom nennt oder nicht! Und es braucht auch nicht permanent ein Lob (für mich), aber natürlich will man erkannt werden! 🙂

Geschrieben

Dann mal meine Sichtweise zu Thema Top - ich identifiziere mich nicht als Dom und kommuniziert das auch so. mir geht es in erster Linie. nicht darum,  ein Machtgefälle zu leben sondern um Kontaktkomunikationdurch Berührungsqualitäten im Kontext SM und darüber Nähe zueinander auszudrücken. Die Form der Beziehung ist da eher zweitrangig. Ich mag das sinnliche und freudvolle und das Spiel mit der Macht hat für mich so etwas von kaltem Verwaltungsakt - die Behörde stellt Regeln auf und überwacht deren Einhaltung. Ich mag lieber Rituale, die sich aus der Beziehung ergeben und ein paar Dinge, die mein innerer Monk einfach braucht. 😄

Ich hab auch schon öfter darüber nachgedacht, ob eine Sub in einer Beziehung mit mir denn eine Sub wäre und glaube, dass es auf ihr Bedürfnis dahinter ankommt - jemand, der eine feste Struktur braucht und Vorgaben um nicht zu viele Entscheidungen treffen zu müssen, wäre nicht der richtige Mensch an meiner Seite. 

Geht es darum, gefallen zu wollen und aus innerem Antrieb Freude bereiten zu wollen, kann ich das sehr gut annehmen und wertschätzen - der Punkt ist da eher die Hingabe an das, was mir durch den Kopf geht als das über sich ergehen lassen, was verlangt wird. Macht mich das dann doch zu einem Dom, wenn ich einer solchen Sub ihr Bedürfnis zu dienen und nützlich sein zu wollen, wenn ich ihr zeige, dass sie mich zu einem zufriedeneren Menschen macht? 

Eigentlich hab ich gerade hier im Forum das Bedürfnis, mich von der Bezeichnung Dom zu distanzieren, wenn ich so mitbekomme, wer sich zum Teil hier selbst so bezeichnet - aber das ist eine ganz andere Geschichte. 

Und zur eigentlichen Frage zurück - ja, ich denke, dass eine Sub, die in meine zweite Kategorie fällt auch in einer aufmerksamen und wertschätzenden Vanillabeziehung glücklich werden kann, wenn die SM Anteile nicht zur Befriedigung der eigenen Bedürfnisse gebraucht werden und Schwäche oder Hilflosigkeit eben kein Gefühl ist, das ihr die eigene Rolle spiegeln muss. 

Rollenverteilung aus meiner persönlichen Sichtweise - Pronomen bitte individuell austauschen... 

Geschrieben

Das Spiel mit der Macht hat aber nur für dich so etwas von einem Verwaltungsakt @Ropamin...😉 Bekanntlich kann Angst erregend sein. Die ist bei mir auch! permanent ein wenig vorhanden durch die Angst vor Konsequenzen bei Ungehorsam. 

Natürlich lässt sich dieses Gefühl auch gänzlich anders und intensiv erzeugen. Wenn es einfach wie du mal so schön sagtest ne Achterbahnfahrt wird... Und so im Fluss zu sein macht dann einfach Spaß! Auch das gibt es bei uns. Aber wenn die Achterbahnfahrt zuende wäre, wär da eben nichts mehr...

Wohingegen ein zumindest leichtes Machtgefälle mich doch permanent erregt... Es ist vielleicht auch die Frage, was das Gegenüber ausstrahlt und sendet. Ist es oft ein "Ich könnte jetzt...", gewisse Blicke die sich treffen usw., kann ein Gefühl auch ohne konkrete "Befehle" entstehen... Ich persönlich mag es auch nicht alles sofort zu "dürfen". Aber logisch, sofern Sub das mag, kann man sie auch so hinhalten und "zappeln" lassen...😜 

24/7 ist für mich kein Lebenskonzept. Aus bestimmten Gründen mag ich es. Aber es ist lediglich das "Sahnehäubchen". Regeln und Rituale geben nicht nur einen Rahmen, ich fühle mich auch immer wieder begehrt, dass er über mich verfügen möchte und die Rituale schaffen auch eine "Verbindung". Ebenso das Wechselspiel aus Nähe und Distanz. 

Gerade nach einigen Jahren so wie bei uns, erhält das doch viel aufrecht. Wäre alles nur spontan und wenn beide Lust haben, das wird eben mit der Zeit weniger... Bei uns sind es ja nun auch 6 Jahre! Oftmals ist es nicht viel, aber es sind jeden Tag gewisse Dinge... Und die schaffen dann auch bewusst ein bestimmtes Gefühl und man schaut sich entsprechend in die Augen... Das geht wohl auch so, aber bestimmte "Punkte" zu haben, finde ich nicht verkehrt... Aber auch normale Paare haben ja so ihre "Rituale". 

Wie gesagt kann alles so spannend sein. Das Ganze mit Befehlen, Regeln usw. ist für mich das "Mehr" im Gegensatz dazu, wenn man zum Beispiel nur rein SM machen würde und Elemente von bdsm, Bondage usw. als aufregende Sexualität einbauen würde... 

Angst und Zwang erregen mich schon. Aber das Gefühl ziemlich "ausgeliefert" zu sein, kann auch so kommen, wenn jemand entsprechend "fordernd" ist. Zusätzlich steigert Sadismus das bei mir natürlich. Jemand der einem anderen Schmerzen zufügen will, welche diese Person nicht haben möchte... Gezielt zu leiden, weil diese Person es so will! 

Ich mag den Schmerz schon als solches, rein SM. Er befriedigt mich. Und Angst, was als nächstes passieren wird, kann man sicher auch so auslösen. Noch mehr ist es bei mir eben der Fall, wenn ich weiß mein Gegenüber mag wirkliches "Leid", will sein Opfer "quälen". 

Ich persönlich kann beiden Dingen etwas abgewinnen. SM so, wie es für mich richtig ist. Das aber macht mein Herr "mir zuliebe". Dann darf ich mich rein auf den Schmerz konzentrieren. Aber selbst dann lässt er sich den ein oder anderen "Ausreißer" als schmerzhaften Hieb spontan nicht nehmen...😜 Es ist insofern immer eine "reale" Gefahr, da er nur erregt wird, wenn eine Frau durch den Schmerz leidet und er das eben nicht für sie gerne tut, so wie sie es haben mag...

Natürlich ist es keine reale Gefahr, da es Grenzen gibt. 

Ich denke man kann viele Empfindungen erzeugen. Vieles bei mir ist einfach das "Mehr". Ein Mehr an verschiedenen Reizen. 

vor einer Stunde, schrieb Ropamin:

jemand, der eine feste Struktur braucht und Vorgaben um nicht zu viele Entscheidungen treffen zu müssen, wäre nicht der richtige Mensch an meiner Seite. 

Das bräuchte ich am wenigsten! Aber Menschen sind verschieden. Das wäre wohl eher 24/7 als Lebenskonzept und nicht wie bei uns das "Sahnehäubchen", denn ich entscheide schon meine Dinge selbst! 😉

vor einer Stunde, schrieb Ropamin:

Schwäche oder Hilflosigkeit eben kein Gefühl ist, das ihr die eigene Rolle spiegeln muss. 

Nein, das auch nicht. 

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