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Moralische Grenzen. schreitest du ein?


Empfohlener Beitrag

Geschrieben

Dieser Thread ist die logische Vertiefung eines anderen.

Gibt es für dich moralische Grenzen im BDSM,  bei denen du als Externer einschreitest? Oder jeder nach seinem Gusto?

*auch wenn das zuletzt geschriebene, den meisten am längsten im Kopf hängt, mit moralische Grenzen sind keine niedergeschriebenen Gesetze für alle Menschen gemeint.

Geschrieben
Ich kann @Krypticon nur zustimmen. Man sollte genau überlegen und abwägen, ob man einschreiten soll. Es liegt auch daran, @Discipulus , dass die moralischen Leitplanken, Kompasse oder Werte von Mensch zu Mensch voneinander abweichen. Zeitweise sind sie sogar sehr unterschiedlich. Da kann man nur versuchen, sich an allgemeingültige moralische Vorgaben der Gesellschaft richten, in der man lebt und agiert. Natürlich gibt es Situationen, Notlagen, in denen man quasi blind, automatisch agiert, doch bin ich mir nicht sicher ob die gestellte Frage darauf gezielt ist.
Geschrieben
vor 8 Minuten, schrieb BlackFlogger:

Ich kann @Krypticon nur zustimmen. Man sollte genau überlegen und abwägen, ob man einschreiten soll. Es liegt auch daran, @Discipulus , dass die moralischen Leitplanken, Kompasse oder Werte von Mensch zu Mensch voneinander abweichen. Zeitweise sind sie sogar sehr unterschiedlich. Da kann man nur versuchen, sich an allgemeingültige moralische Vorgaben der Gesellschaft richten, in der man lebt und agiert. Natürlich gibt es Situationen, Notlagen, in denen man quasi blind, automatisch agiert, doch bin ich mir nicht sicher ob die gestellte Frage darauf gezielt ist.

Tatsächlich geht es nicht um den Aspekt der Nothilfe, da dass ja schon wieder gesetzlich definiert ist. 

Ein Teilaspekt sind die Folgen, die auf das Handeln folgen. Macht man es mehr von den Folgen abhängig, setzt man die Loyalität höher als die persönliche Integrität (Werte für die man einsteht). 

 

Aber für welche Werte steht man dann doch noch ein, wo es dir egal ist, ob du mit dem Strom der  Community schwimmst oder dagegen?

Geschrieben
vor 2 Stunden, schrieb Discipulus:

Dieser Thread ist die logische Vertiefung eines anderen.

Gibt es für dich moralische Grenzen im BDSM,  bei denen du als Externer einschreitest? Oder jeder nach seinem Gusto?

*auch wenn das zuletzt geschriebene, den meisten am längsten im Kopf hängt, mit moralische Grenzen sind keine niedergeschriebenen Gesetze für alle Menschen gemeint.

Ja es gibt auch bei mir Grenzen.  Das mit dem Einschreiten ist dann noch eine andere Geschichte.   Meistens fehlen mir aber die passenden Möglichkeiten mit dem Einschreiten. 

Denn oftmals bleibt eben nur meine Meinung kund zu tun. 

Geschrieben
Vor 2 Stunden, schrieb Discipulus:

Tatsächlich geht es nicht um den Aspekt der Nothilfe, da dass ja schon wieder gesetzlich definiert ist. 

Ein Teilaspekt sind die Folgen, die auf das Handeln folgen. Macht man es mehr von den Folgen abhängig, setzt man die Loyalität höher als die persönliche Integrität (Werte für die man einsteht). 

 

Aber für welche Werte steht man dann doch noch ein, wo es dir egal ist, ob du mit dem Strom der  Community schwimmst oder dagegen?

Die "Community" zeichnet das Bild einer offenen, toleranten Interessengemeinschaft, die jedem die Freiheit der Wahl des "eigenen BDSM" erlaubt, nein, sogar erwünscht. Das ist eines der wichtigsten positiven Merkmale, auf die die "Community" mit Recht stolz sein kann. Das führt meiner Ansicht nach aber zu einer Situation, die es erschwert zu erkennen ob, wann und von wem moralische Grenzen in BDSM verletzt wurden. Wie oben erwähnt, richtet sich jeder einzelne eine eigene kleine gemütliche Ecke in BDSM ein, die für den externen Betrachter durchaus befremdlich wirken kann. Wer gibt mir da das Recht zu urteilen, was gut oder was schlecht ist? Wie erkenne ich, dass eine moralische Grenze überschritten wurde, wenn ich einen allgemeingültigen Moralkompass (so verstehe ich deine Frage) nicht anwenden kann? @Vapesklave hat es schon erwähnt. Manchmal bleibt nichts anderes übrig, als die eigene Meinung zu äußern und/oder sich bei den betroffenen Personen zu erkundigen ob Hilfeleistung angebracht ist. Das allein kann dazu beitragen, dass Betroffene die eigene Lage besser einschätzen können und selbst gegen den angesprochenen Übergriff vorgehen.

Geschrieben
Das mit dem tatsächlichen Einschreiten (also im Sinne von "dazwischengehen" oder so) ist ja normalerweise schwierig bis unmöglich. Ich bin ja bei dem, was andere Leute machen, in den allermeisten Fällen nicht dabei. Aber hier im Forum aufmerksam mitlesen und wenn jemand was extrem grenzwertiges äußert verbal reingrätschen, das geht zumindest. Hab ich auch schon mal gemacht. Bei mir hat das aber eher selten was mit Moral zu tun, eher mit so Sachen wie - physischer oder psychischer - Gesundheitsgefährdung.
FISHERMANS_FRIEND
Geschrieben
Moralische Grenzen definiert jeder Mensch etwas anders. Ohne diese Definition der " Andrren "zu kennen, halte ich ein Einschreiten für anmaßend.....
Geschrieben
vor 4 Minuten, schrieb FISHERMANS_FRIEND:

Moralische Grenzen definiert jeder Mensch etwas anders. Ohne diese Definition der " Andrren "zu kennen, halte ich ein Einschreiten für anmaßend.....

Dazu bitte noch mal den letzten Beitrag von @teaspoon im thread zum Thema "psychischer Sdismus" nachlesen.

Geschrieben
Ich bin zwar nicht als "Aussenstehender" eingeschritten aber einen Fall gab es wo eine moralische Grenze ein Thema war. Meine Frau und ich hatten einen Partnertausch. Alles lief gut bis plötzlich ein Problem bei meiner Frau und ihren Tauschpartner auftrat. Als ich das mitbekam habe ich meine Aktivitäten sofort gestoppt. Warum? Wenn dann sollen alle ihren Spaß haben. Leider denken nur wenige Leute so und sind eher auf ihren Spaß fixiert. Das führte auch dazu das meine Frau keine Lust mehr hat auf fremde Haut, mir jedoch zugesteht allein hier zu sein.
Geschrieben

Habe

vor 44 Minuten, schrieb StefanArtist:

Dazu bitte noch mal den letzten Beitrag von @teaspoon im thread zum Thema "psychischer Sdismus" nachlesen.

du kannst auch den Beitrag hier direkt verlinken

____

 

Mal Thesen, warum man nicht handelt (Ansprechen sehe ich schon als Einschreiten)

Man ist ist sich seiner eigenen moralischen Werte nicht bewusst?

Man unterstellt nen Konsens?

People pleasing? 

Es werden sich schon andere drum kümmern?

Die Community könnte mich abstrafen?

 

Geschrieben
vor 54 Minuten, schrieb FISHERMANS_FRIEND:

Moralische Grenzen definiert jeder Mensch etwas anders. Ohne diese Definition der " Andrren "zu kennen, halte ich ein Einschreiten für anmaßend.....

Sind deine eigenen Werte also nachrangig zu betrachten? Erst die Werte der Anderen, deine eigenen könnten "anmaßend" sein? 

Fetishdragon88
Geschrieben
Willst du wirklich in einer "BDSM Welt" leben in der jeder dich moralisch kritisiert, wenn seine moralischen Grenzen anders sind als deine? Die eigene Meinung zu äußern ist eine Sache, aber das ohne Werturteile und Seitenhiebe zu tun, wenn man ein Verhalten ganz klar moralisch verurteilt ist etwas, das viele Menschen weder können noch wollen. Und ich hab da einfach kein Bock drauf, dass mir das jeder xte mit dem ich drüber rede oder der das weiß so eine Moralpredigt hält.
Ich sag nur... "Was macht dich so hilflos und unfähig, dass du dich psychischem Missbrauch bedienen musst?" (Nein auf solche Sätze hab ich einfach keinen Bock selbst als Außenstehender lol)

Und auch bei Gesetzen müsste man streng genommen viele BDSMler anzeigen.

Ich "unterstelle" auch keinen Konsens, sondern gehe davon aus bis ich das Gegenteil weiß. Und dann kann man gern einschreiten, denn dann ist es kein BDSM mehr. Wenn es ne Grenze gibt für mich, dann diese.
Geschrieben

Wenn man mit sich und dem was man tut (moralisch) im reinen ist, was kümmert es dann, dass andere es anders sehen? 

Oder ist vielleicht manchmal auch, dass man sich angegriffen fühlt, wenn andere das in Frage stellen, was man gerade tut, weil ein Fünkchen Wahrheit drin steckt? (..., dass die getroffenen Hunde bellen?) Trifft Nachfrage deswegen auf einen Nerv, weil man tief drin weiß, dass es eigentlich doch grenzwertig ist, was man da tut? Denn ohne diesen Zweifel würde Kritik doch einfach abperlen, oder?

 

Wenn bei uns jemand eingreift und nachfragt (und das ist schon passiert), dann bin ich dankbar für die Nachfrage und dass nicht einfach weggesehen wurde. Ich bedanke mich. Ich denke sogar darüber nach, doch mein Gewissen ist rein. 

FISHERMANS_FRIEND
Geschrieben
vor 5 Stunden, schrieb StefanArtist:

Dazu bitte noch mal den letzten Beitrag von @teaspoon im thread zum Thema "psychischer Sdismus" nachlesen.

Selbst der psychische Sadismus ist von wenigen sogar gewollt....mir persönlich ist das schon begegnet und ich lehne es ab. Aber wie immer gibt es zu jedem Töpfchen auch ein Deckelchen.

FISHERMANS_FRIEND
Geschrieben
vor 4 Stunden, schrieb Discipulus:

Sind deine eigenen Werte also nachrangig zu betrachten? Erst die Werte der Anderen, deine eigenen könnten "anmaßend" sein? 

Meine Werte stelle ich nie über die Anderer, aber ich diskutiere sie gern. Hier darüber zu debattieren halte ich aber für falsch...jedenfalls für mich.  

FISHERMANS_FRIEND
Geschrieben
vor 22 Minuten, schrieb Katadria:

Sali zäme

 

Ich bin der Meinung dass dort wo die Illegalität anfängt, auch die Grenze ist. Ist dies selbstverständlich in dieser Diskussion.... ich weiss es nicht, halte es aber für erwähnenswert. Wenn Doms ihre Subs so zusammenpeitschen das alles rot ist, alles verstriemt, alles vernarbt, halte ich dies für zuviel des Guten und Therapiewürdig. Therapiewürdig für beide. Sadist, wieso übertreibst du so. Masochist, wieso übertreibst du so. Da muss ich böse auf die Finger/den Mund hocken (kann man das so sagen ^^ ), denn ich weiss das es so gesehen okey ist, aber für mich nicht. Das ist stets eine zusammenreissübung. Es gibt welche die ihre Partner wirklich derb verletzen, psychisch wie physisch, sodass ich richtiges Mitleid entwickle. Die "geschändete" Person ist stolz auf ihre Blessuren und voller Freude......

 

Es ist für mich ein schwieriges Thema, denn ich muss akzeptieren, dass es Leute gibt die meiner Meinung nach massiv über "das Ziel" (wessen Ziel?) hinausschiessen. 

 

Viele Grüsse

Katadria

 

 

Bei der Illegalität bin ich ganz bei Dir liebe Katadria, aber beim Thema " therapiewürdig " muss ich sagen überschreiten wir dann wieder unsere Kompetenzen, denn niemand von uns kann wirklich sagen wer in diesem Bereich wirklich krankhafte Züge zeigt. Dafür gibt es Spezialisten die aber ganz sicher auch ihre eigene Sichtweise einfließen lassen. Für mich gilt stets.....wenn beide es wollen, ist es ok....wir sind erwachsen. Natürlich gibt es ganz sicher Ausnahmen, um einigen gleich mal den Wind aus den Segeln zu nehmen.  Wenn wir alle ein wenig mehr hinterfragen, genauer hinschauen, und vor allem den Menschen richtig kennenlernen, sollten diese grenzüberschreitenden Dinge erst garnicht zum Tragen kommen. 

Geschrieben

Gerade nicht so Zeit, bzw. wir sind im Hotel und hab noch n' Wein geholt, der gerade im Kühlschrank ist... Und eben: "Wie willst du den denn gleich trinken?" Also bestimmt nen Knebel oder so dabei...😂 

Meine Schwester macht auch bdsm. Zumindest haben die Dinge in die Richtung. Aber bei denen ist es kein Machtgefälle und völlig anders! 

Wollte gerade noch auf den geschlossenen Beitrag antworten. Wobei hier kurz: hinsehen und fragen ist gut, urteilen nicht. So grob...

AndersimNorden
Geschrieben

Im BDSM jeder nach seinem Gusto. Ich kann darüber urteilen, eine Meinung haben, diese Meinung vielleicht teilen, aber am Ende wirklich einschreiten ? Solange keine deutlicher "Hilferuf" kommt wie Mayday, Signal for Help... nah.

Alltag kommt auf die Situation drauf an...

 

Fetishdragon88
Geschrieben
vor 4 Stunden, schrieb Teaspoon:

Wenn man mit sich und dem was man tut (moralisch) im reinen ist, was kümmert es dann, dass andere es anders sehen? 

Ich finde mit der Argumentation dürfte auch eine straight forward Beleidigung dich überhaupt nicht treffen, da man doch mit sich selbst im Reinen ist. (Quasi: nur wenn du das nicht bist trifft es dich...). Trotzdem wirst du das wohl kaum verneinen, dass das angenehmer wäre, wenn sowas (Beleidigungen) nicht (dauernd) passiert. 

 

vor 6 Stunden, schrieb Teaspoon:

Oder ist vielleicht manchmal auch, dass man sich angegriffen fühlt, wenn andere das in Frage stellen, was man gerade tut, weil ein Fünkchen Wahrheit drin steckt? (..., dass die getroffenen Hunde bellen?) Trifft Nachfrage deswegen auf einen Nerv, weil man tief drin weiß, dass es eigentlich doch grenzwertig ist, was man da tut? Denn ohne diesen Zweifel würde Kritik doch einfach abperlen, oder?

Ähnlich mit der Kritik und "in Frage stellen", das man in Dauerschleife hören würde, wenn es jeder Mensch so handhaben würde und nach seiner Moral oder noch schlimmer seinen eigenen Vorlieben das BDSM anderer bewertet. Und "in Frage stellen" und "Kritik" ist für mich jetzt auch ein Unterschied zu "Nachfragen". Und selbst Nachfragen wird ab nem gewissen Punkt nervig...oder wenn es in der Art und Weise gewisser Personen formuliert ist sogar beleidigend (du weißt sicher was ich meine)... - Das hat also wirklich nur manchmal mit "getroffenen Hunden" zu tun, sondern imo deutlich mehr mit der Häufigkeit und Art und Weise wie man "Kritik" abbekommt. 

AndersimNorden
Geschrieben

Na ja, Beleidigungen sind auch oftmals nur Unterstellungen ;-)

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