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Sind uns Dinge wichtiger als Menschen?


daisy-gaga

Empfohlener Beitrag

Geschrieben
vor 8 Stunden, schrieb daisy-gaga:

Hallo zusammen.

Ich habe im laufe meines Lebens immer mehr den Eindruck gewonnen, das uns Dinge wichtiger sind als Menschen. Mit Dingen meine ich nicht nur Konsumgüter wie Autos, Kleidung, Schmuck u.s.w., sondern auch Geld oder den Job. 

Ein Bekannter von mir musste sich vor über 20 Jahren entscheiden. Das Auto, oder seine Freundin. Er hatte sich für sein Auto entschieden. Dieses Auto (Opel GT) hat er heute noch. Er sagt das er die Entscheidung nicht bereut. 

Eine ehemalige Klassenkameradin hat zu Gunsten ihrer Karriere auf eine Beziehung verzichtet. Sie wird in diesem Jahr 50. Sie sagt sie würde wieder so entscheiden. 

Ich selber habe zwei technische Hobbys (Radsport und Modellrennsport). Für Beide Hobbys braucht man Zeit und Geld. Ich bin Single, würde aber auf keines der beiden Hobbys für eine Liebesbeziehung verzichten wollen. 

Daher meine Frage. 

Sind uns Dinge wichtiger als Menschen? 

 

War vielleicht früher mal so, Karriere, Geld, Macht, teure Reisen. Und dann stirbt dein Partner und du fragst dich, war das schuften im Job es wert?Hat das Leben mehr Glück, wenn man Dinge braucht, die dem Vergleich dienen mit Menschen, die dir nichts bedeuten?

Die Partnerin ist wichtiger. Die Zeit mit ihr, die Zeit mit guten Freunden ist wichtiger. 

 

Geschrieben
Vor 5 Stunden, schrieb lederfan41:
der mensch ist im laufe der evolution zum egomanen gereift. wäre dies nicht so, wäre die welt noch in ordnung, es gäbe keinen kapitalismus und viele erfindungen nicht!!! dadurch gäbe es weniger menschen, der einzige parasit auf dieser erde!

Das ist eine sehr interessante Meinung, die ich im Grunde teile!
Im Rahmen einer einzigen Generation finde ich es trotzdem sinnvoller, sich selbst NICHT aufzugeben, sondern offen nach Kompromissen zu suchen.
Unterm Strich würde ich sagen; manch Menschen passen zusammen, manche nicht - das ist keine Frage von "Dingen wichtiger als Menschen".

reisegast
Geschrieben

Hallo zusammen,

 

ich hätte nie gedacht das ich das mal mache, aber ich mache es, ich zitiere die Bibel sinngemäß:

 

Ich bin absolut nicht bibelfest aber irgendwo in dem Buch steht drin Liebe deinen Nächsten wie dich selbst.

 

das heißt doch wir sollen uns selbst lieben, also uns selbst mit unseren Bedürfnissen, Wünschen, Zielen wertschätzen und uns selbst einen Raum geben. Da gehören auch all die Dinge rein, die uns wichtig sind, aber eben auch die Menschen, die uns wichtig sind.

 

Ich finde da Kompromisse durchaus gut, von beiden Seiten aus. Einseitig Verzicht finde ich verkehrt. Ich selber würde mich als manchmal egoistischen Menschen bezeichnen, geprägt durch meine Biographie. Ich war bereits als EinzelkInd einer alleinerziehenden und berufstätigen Mutter viel alleine, und bin es nun als Erwachsener immer noch. Soll heißen ich musste in Punkto eigene Bedürfnisse nie wirklich Verzicht leisten, da ich vieles in meinem Leben für mich und mit mir selbst ausgemacht habe.

 

Umgekehrt habe ich aber auch durch Freunde, meine mittlerweile gute Beziehung ( dies war nicht immer so) zu meiner Mutter auch erfahren, dass Menschen wichtig sein können. Und das Kompromisse durchaus auch ihren Stellenwert haben.

 

Aber in Beziehungen sollte es eben von beiden Seiten ein Geben und Nehmen sein. Es gibt Dinge in meinem Leben, die SIND mir wichtig, ohne die und ohne die Freiheit das zu tun fehlt mir etwas. Beispiel was hier passt, mein Fetisch, andere Hobbys, ich mag meinen Beruf den ich erlernt habe und ausübe, ich meine, das bin ja schließlich alles ich. Warum sollte ich also das alles aufgeben, wenn ich dafür nichts entgegen bekomme. Wo eine Lücke ist, muss auch wieder etwas ausgefüllt werden, ist das nicht, dann ist das für mich ein Zeichen für die falsche Beziehung. Auch wenn mir ein Mensch wichtig ist, der neu in mein Leben kommt, mir selber bin ich ja weiterhin wichtig. Sollte ich sein. Eben liebe deinen nächsten UND dich.

 

Kompromisse ja - aber: von beiden Seiten und mit Selbstliebe.

 

Gruß

Geschrieben
Jeder setzt seine Prioritäten anders.. Wenn ein Partner mich vor die Wahl stellt, hat er sich automatisch selbst disqualifiziert. (Ausgenommen Suchtthematiken)

Warum sollte ich meinen Partner, sein Hobby verbieten oder gar so weit gehen, und ihm das zu verbieten? Ist doch super, wenn jeder auch für sich in der Partnerschaft Zeit verbringen kann. Vergessen leider viele, dass eine Partnerschaft keine Symbiose ist, sondern immer noch aus 2 Individuen besteht ..
AndersimNorden
Geschrieben

Ich werf mal einen anderen Gedankengang in den Raum:

Wenn meiner Partnerin etwas wichtig ist, dann ist es auch mir wichtig. Soll heissen, das was auch immer sie sie glücklich macht, auch wenn es mich eigentlich nicht interessiert, ich trotzdem den Freiraum dafür gebe und sogar Beihilfe leistet... und die selbe Sichtweise erwarte ich auch andersherum.

Beispiel: Für den Opel GT hätte Sie ja auch zu einem Geburtstag einen neuen Fuchsschwanz oder Wackeldackel schenken können... oder eine Autowäsche im Bikini... oder sowas. Selbst wenn Sie nie mitfahren wollen würde...

daisy-gaga
Geschrieben

Viele Generationen haben dafür gekämpft das wir heute Selbstbestimmt leben können. Es gibt keinen Druck vom Staat, oder der Gesellschaft, der uns dazu zwingt in einer Beziehung zu leben und eine Familie zu gründen. Heute darf sich jeder selbst verwirklichen. Für den einen ist das die klassische Beziehung, mit Kindern, Haus und Hund. Wieder andere leben zwar in einer Partnerschaft, gründen aber keine Familie. Sie leben sich anders aus. Wieder andere wollen nicht einmal eine Partnerschaft. Für sie ist die Welt ein einziger Abenteuerspielplatz, denn es zu erforschen gilt. 

Jedes Lebensmodell hat seine Daseinsberechtigung. Sicher gibt es noch deutlich mehr, als die von mir aufgeführten. Konsumieren tun sie jedoch alle. Die einen nur eben mehr zur individuellen Selbstverwirklichung. 

Vielen Dank für eure Antworten. Sie waren zum Teil sehr interessant und aufschlussreich. 

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