Jump to content

Konsensgespräch


No****

Empfohlener Beitrag

Geschrieben
PS Bevor jemand jetzt voreilige Schlussfolgerungen zieht. Ich habe kein Skin in the Game, ich habe kein HIV. Meine Aussagen geben lediglich den heutigen Stand bezüglich der Fakten wieder und meine persönliche Wahrnehmung des Stigmas.
Geschrieben

Wenig bis gar nicht. Da ich keine Einzel sessions mag.  Es werden vorab Grenzen und Tabus geklärt, dann redet man eh immer wieder miteinander und weiter. Es entwickelt sich also und bedarf nicht eines joure-fixe oder jedesmal eine Einleitung.

Geschrieben
Im Prinzip ist das Konsens Gespräch hier bei mir beim gröberen Rahmen ein Teil beim Kennenlernen und deren dazugehörigen Gespräche. Größere Bereiche sind dann schonmal somit abgedeckt. Mit jedem neuen Partner, unabhängig der Erfahrung, möchte ich langsam anfangen und nicht direkt auf volle 100% aufdrehen. Ein Spruch eines Shibari Lehrers ist mir da im Kopf geblieben: "Es sollte immer so gefesselt (gespielt) werden, dass das Model (Bottom) weiß, dass da noch Luft nach oben ist."
Das erhält weiterhin die Spannung, gerade wenn wie bei mir der Schwerpunkt auf langfristigen Dingen liegt.

Es ist unmöglich alles vorab abzuklären, ergo gibt es noch weiterführende Konsens Gespräche auf einzelne Sachen wie Praktiken, Fantasien ("Hättest du Lust das mit mir zu machen?") und Co. Möglichst außerhalb einer Session, wo mit klaren Kopf Konsens gegeben werden kann. Sicherlich gibt es auch kleinere Sachen, wo innerhalb einer Session Konsens abgeholt werden kann, nur gerade bei größeren Sachen, wo man eigentlich länger drüber nachdenken sollte, bevorzuge ich ein ungetrübtes Gehirn. Mit Lust im Kopf sagt man zu vielen schneller ja, gerade in einem Machtgefälle.
Je mehr man sich kennt und vertraut, desto eher ist man auch mal als Bottom bereit neues auszuprobieren, was vorher aufgrund mangelndes Vertrauen eine Grenze war.

Gerade vor dem Fesseln gibt es dann von mir nochmals ein tagesaktuelle Update über mögliche körperliche Beschwerden, wie ich kopfmäßig so drauf bin etc. Ist im BDSM genauso, nur gibt's da einige Punkte, die beim Fesseln zum Problem führen, beim reinen SM dann weniger.

Wichtig ist mir da dann auch, Bewusstsein zu schaffen, dass das Safeword immer genutzt werden kann und auch Konsens immer entzogen werden kann.
Genauso möchte ich nicht jedes einzige Detail abklären müssen, größere Bereiche gebe ich oftmals daher allgemein frei bsp mit Schlagwerkzeug hauen oder Grundfesselungen von Shibari.

Das ist allerdings mein persönliches Vorgehen und nicht als Regelwerk für andere zu verstehen. Jeder hat ein anderes Risikoprofil.
Geschrieben

ich kläre alles ab, bevor mich überhaupt mit wem treff!  einmalige treffen oder sessions gibts für mich nich

zumal ich n metakonsens leb...SMler bin...das ohne reden vorab wär schlicht lebensmüd!

Bratty_Lo
Geschrieben (bearbeitet)

Vor jeder Session gibt es garantiert kein Vorgespräch!

Mein Herr hat am Anfang Tubus abgefragt. Natürlich können mit der Zeit auch Dinge keine Taubs mehr sein, aber das war im schon wichtig. Nicht jede Sub möchte ins Gesicht geschlagen werden und manches wird prinzipiell abgelehnt. 

Was ich nicht kannte, konnte kein Tabu sein. Einige Grundsätze zum Beispiel "anspucken" hatte ich dennoch. Rein mental. Denn wo eine Ohrfeige erniedrigend ist, spuckt man in meinen Augen jemanden an, wo man totale Verachtung empfindet. Ist aber nur so MEIN Empfinden. Also schloss ich gewisse Dinge aus.

Natürlich macht man Dinge, die Sub nicht kennt, zum ersten mal nicht extrem. Es können auch Tabus verändert werden. 

Jedes mal vor einer Session findet kein Vorgespräch statt... 

 

bearbeitet von Bratty_Lo
.
Geschrieben
vor 12 Minuten, schrieb Bratty_Lo:

Vor jeder Session gibt es garantiert kein Vorgespräch!

Mein Herr hat am Anfang Tubus abgefragt. Natürlich können mit der Zeit auch Dinge keine Taubs mehr sein, aber das war im schon wichtig. Nicht jede Sub möchte ins Gesicht geschlagen werden und manches wird prinzipiell abgelehnt. 

Was ich nicht kannte, konnte kein Tabu sein. Einige Grundsätze zum Beispiel "anspucken" hatte ich dennoch. Rein mental. Denn wo eine Ohrfeige erniedrigend ist, spuckt man in meinen Augen jemanden an, wo man totale Verachtung empfindet. Ist aber nur so MEIN Empfinden. Also schloss ich gewisse Dinge aus.

Natürlich macht man Dinge, die Sub nicht kennt, zum ersten mal nicht extrem. Es können auch Tabus verändert werden. 

Jedes mal vor einer Session findet kein Vorgespräch statt... 

 

Hmm, ist das "Standard", das nur der Dom nach tabus fragt oder ist es nur bei euch so?

Ich habe immer als Dom offen und klar auch meine Tabus genannt. Ebenso auf der anderen Seite frage ich auch gezielt nach den Tabus der Femdom. 

Geschrieben

Ich finde auch, das sind alles Themen, die besprochen werden sollten, bevor man los legt.

Ein einzelnes Gespräch scheint mir da allerdings nicht ausreichend. Ich würde das als "Kennenlernen" über einen gewissen Zeitraum hinweg ansetzen. Und erst wenn in Gesprächen (Plural!) alles abgeklärt wurde, kann es an die Umsetzung gehen. 

Für einzelne Sessions ist wohl kaum einer bereit, diesen Aufwand angemessen zu betreiben, deswegen sind einzelne Sessions höchstens oberflächlich befriedigend. Session-ONS geben mir entsprechend nichts und hab ich daher auch nie forsiert.

Und in längeren Beziehungen wird sich zeigen, dass das Kennenlernen und die Gespräche nicht enden, sondern immer wieder neu stattfinden. Das muss nicht jedes mal direkt vor einer Session sein, aber ohne diese Gespräche, entwickelt man sich auseinander oder es findet keine Entwicklung mehr statt. Beides ist tödlich für die Beziehung.

Geschrieben
vor 3 Minuten, schrieb Discipulus:

Hmm, ist das "Standard", das nur der Dom nach tabus fragt oder ist es nur bei euch so?

Es ist normal, dass auch Dom seine Tabus benennt, so man über Tabus spricht, statt darüber, was beidseitig möglich ist. (Darf-Liste statt Tabu-Liste).

Geschrieben
vor 3 Minuten, schrieb Teaspoon:

Es ist normal, dass auch Dom seine Tabus benennt, so man über Tabus spricht, statt darüber, was beidseitig möglich ist. (Darf-Liste statt Tabu-Liste).

tut man nich sowohl als auch?!

Bratty_Lo
Geschrieben

@Discipulus Nein, mein Herr hat keine Tabus genannt.

Warum auch???

Ich verlange ja nichts von ihm. Er hingegen schon von mir. 

Insofern macht er einfach, was er möchte und achtet meine Tabus. 

Für mich ist es nicht relevant, welche er hat. Er bedient sich an mir, wie er mag und daraus ziehe ich viel. 

Natürlich können mich auch mal Praktiken reizen, aber da hatte er nie ein Tabu. Und wenn würde er das schon sagen. Wichtiger ist mir das Machtgefälle als einzelne Praktiken.

Ich wollte ihm einfach so viele Freiräume wie möglich geben und was er als Tabu hat, macht er eben nicht und war insofern nicht von Interesse bei mir...

Geschrieben

Als ich mich damals zu meinen Bedürfnissen bekannte und den Weg in die BDSM Welt fand, Neu, unerfahren, neugierig war ich über jedes Gespräch dankbar, das mir zeigte worauf ich achten muss, was mich erearten könnte wenn ich mich traue den Schritt zu gehen und es real erleben zu wollen. Als ich meinen Herren kennen lernte, haben wir viele Wochen viele intensive Gespräche geführt um uns kennen zulernen, offen über das neue für mich gesprochen und ich war sehr dankbar dafür. Es zeigte sein Interesse, das ich nich ausversehen an jemand falschen gerate oder so. Als ich mich dann nach längerer Zeit dafür entschied mich mit ihm zu treffen, waren die tabus klar und er wusste das ich langsam einsteigen wollte und hat dies respektiert und mich an die Hand genommen und langsam an alles ran geführt, das war für mich genau das richtige. Schnell war klar das er meine Ungeduld zügeln musste weil ich zu schnell zu viel wollte und ich denke, die Gespräche im Vorfeld waren nötig um uns kennen zulernen, auch um uns ein Stück weit einschätzen zu können und heute braucht es nicht mehr viele Worte und dennoch haben wir eine intensive Kommunikation miteinander und reden über alles, vor allem danach und das finde ich als Sub super. Wir können uns lesen wie ein Buch, mag übertrieben klingen aber es ist so und dank ihm konnte ich einige Tabus von meiner Liste streichen und auch einiges drauf setzen von dem ich dachte es würde mir gefallen. Dieses geschaffene Vertrauen in kaufe der Jahre ist schön aber ersetzt nicht die Gespräche über erlebtes. Aber ich denke je länger etwas geht und nicht nur einmalig ist oder ständig wechselnd, verändern sich die Art der Gespräche aber sie sind und bleiben ein wichtiger und unabdingbarer Bestandteil dieses Erlebens, damit niemand verletzt wird, werder Dom noch Sub/Sklave. Das ist aber nur meine Meinung und jeder darf das anders sehen und handhaben 😉

Geschrieben
Ich gebe dem Thems keinen eigenen Namen. Ich gehe auch soweit mit dir mit, mit den angesprochenen Themen. Die sind wichtig und auch notwendig.

In der Regel findet es halt einfach im Kennenlernprozess statt. Nicht falsch verstehen wenn ich jetzt schreibe, es hat etwas von Personalgespräch an sich. Gefühlt, als ob eine Liste abgearbeitet wird. Das kann auch Stress erzeugen.

Ich flechten solche Themen gerne in verschiedene Gesprächssituationnen ein. Der Rahmen soll entspannt sein und nicht das subjektive Gefühl vermitteln, du Sub, du musst jetzt abliefern.

Die größte Gefahr stellt meiner Meinung die falsche Scham dar. Bin ich gut genug für diese Person? Vielleicht sage ich lieber einmal mehr ja als nein oder verschweige etwas? Es kann ja auch sein, dass gewisse Dinge den Dom triggern, er dann lieber davon ablässt und somit das erhoffte ein abruptes Ende erlebt.

Gerade wenn es um die Psyche geht, jemand labil ist, ein unverarbeitetes Trauma mit sich trägt, habe ich die Erfahrung gemacht, es wird auch gerne mal bagatellisiert. Deshalb habe ich mir angewöhnt, auch wenn das Theme eigentlich geklärt scheint, nochmal subtil nachzufragen, in einer anderen Gesprächssituation.

Jeder verantwortungsbewusste Mensch, damit meine ich beide Seiten, sollte sich sehr bewusst sein, dass der offene Umgang miteinander viel übles verhindern kann.

Ich sage nur Nadeln und Blutverdünner. Jemand hatte es mir verschwiegen, um bloss genadelt zu werden. Hat die Person nicht getötet, aber es war eine echte Sauerei und der totale Vertrauensbruch in meine Richtung.
Geschrieben
vor 5 Minuten, schrieb Bratty_Lo:

Nein, mein Herr hat keine Tabus genannt.

Warum auch???

weil normal iss?  wenn sub etwas hat, was er..sie brauchtm DOM dies aber als nogo hat (oder tabu..), kanns ja nich passen

Geschrieben
vor 1 Minute, schrieb Ademar:

In der Regel findet es halt einfach im Kennenlernprozess statt. Nicht falsch verstehen wenn ich jetzt schreibe, es hat etwas von Personalgespräch an sich. Gefühlt, als ob eine Liste abgearbeitet wird. Das kann auch Stress erzeugen.

Ich flechten solche Themen gerne in verschiedene Gesprächssituationnen ein. Der Rahmen soll entspannt sein und nicht das subjektive Gefühl vermitteln, du Sub, du musst jetzt abliefern.

der vergleich iss gar nich verkehrt!  aber es gilt ja nu für beide, ne...also, ich sub, fühl mich da nich gestresst ;)

Bratty_Lo
Geschrieben
vor 1 Minute, schrieb towel:

weil normal iss?  wenn sub etwas hat, was er..sie brauchtm DOM dies aber als nogo hat (oder tabu..), kanns ja nich passen

Das hat für mich normal im Kennenlernprozess stattgefunden. Und tendenziell war es mir manchmal fast schon zu viel...😅

Ich habe nicht gesagt: "Ich bin maso, wo sind da deine Tabus?"

Denn das wusste ich ja zu dem Zeitpunkt noch gar nicht...

Aber reiner Anfänger ist auch was anders und fragt vielleicht nicht Doms Tabus ab...

Wir haben schon die ein oder andere Fantasie ausgetauscht, bzw. Er geschrieben: "und wenn dann deine Tränen laufen..." wo ich wusste: gut, der mag auch das leidvolle bdsm, was ich im Kopf hatte...

Uns hat einfach das Gleiche interessiert und ich kannte so wenig. Und er hat so wenige Tabus... Das Ganze passte halt. 

Warum sollte er da sagen: "übrigens, lecken ist ein Tabu für mich..." (ja, bei mir auch!)

Also bestimmte Dinge haben sich in unserer Kommunikation schon ausgeschlossen! Weil ich sie gar nicht ansprach, wollte, im Kopf hatte... 

Weiß nicht, ob man das so versteht...

Geschrieben
Ganz vergessen zu erwähnen, ich habe hin und wieder auch spontane Sssions auf Veranstaltungen. Gut, in der Regel kennt man sich zwar, aber natürlich nicht so intensiv, wie es mit einem 'normslen' kennenlernen einhergehen würde. Ich hab da schon einige Dinge die ich Abfrage, welche aber nicht so in die Tiefe gehen können. Da verlasse ich mich auf meine Erfahrungen und den gesunden Menschenverstand auf beiden Seiten. Und in dem Fall, st dann auch weniger mehr.
Geschrieben
vor 18 Minuten, schrieb towel:

der vergleich iss gar nich verkehrt!  aber es gilt ja nu für beide, ne...also, ich sub, fühl mich da nich gestresst ;)

Ich Dom fühle mich auch nicht gestresst. Aber gerade so ein Neuling... wenn es denn dann heißt, heute 15.30 Uhr, Konsensgespräch, wer weiß?

Geschrieben

Ich habe das bisher eher intuitiv und spontan gemacht. Also man unterhält sich beim Kennenlernen über Vorlieben und Tabus und wenn man hier zusammenpaßte und sich sympathisch war ging es mehr oder weniger direkt los. Den Rest haben wir dann eigentlich während der Session geklärt, meist war meine Körpersprache völlig ausreichend und gelegentlich wurde halt nachgefragt, a la "noch fester?".

Mit Knebel, Augenbinde etc. wäre das natürlich nicht möglich, da muß man dann schon intensiver vorab abklären...

Geschrieben
vor 2 Stunden, schrieb KostowLivinislow:

Eine Person die mit BDSM anfängt möchte nicht unbedingt kleinere Schritte machen. Im Gegenteil, gerade für Menschen die neu im BDSM sind können kleine Tippelschritte abturnend wirken.

Bin ich vollkommen bei dir. Die aufgestauten Vorstellungen, Hoffnungen, jetzt ist es soweit. Und dann, wir fangen mal gaaanz langsam an.

Vielleicht etwas ernüchternd?

Leider ist die die Realität oftmals eine andere, das die Neuen öfters bei den richtigen fiesen landen und sich dann eher fragen, wie komme ich hier raus und ich glaube, das ist doch nichts für mich. Das war jetzt die freundliche Version meiner Gedanken. 

Geschrieben
vor 8 Minuten, schrieb Ademar:

Ich Dom fühle mich auch nicht gestresst. Aber gerade so ein Neuling... wenn es denn dann heißt, heute 15.30 Uhr, Konsensgespräch, wer weiß?

dann sollte neuling rennen! als weiblein umso mehr...

Geschrieben
Gerade eben, schrieb Ademar:

Bin ich vollkommen bei dir. Die aufgestauten Vorstellungen, Hoffnungen, jetzt ist es soweit. Und dann, wir fangen mal gaaanz langsam an.

Vielleicht etwas ernüchternd?

Leider ist die die Realität oftmals eine andere, das die Neuen öfters bei den richtigen fiesen landen und sich dann eher fragen, wie komme ich hier raus und ich glaube, das ist doch nichts für mich. Das war jetzt die freundliche Version meiner Gedanken. 

das isses problem, bingo! deswegen ja reden...oder rennen^^

×
×
  • Neu erstellen...