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Try & Error - immer noch ein Muss?


Se****

Empfohlener Beitrag

Geschrieben
Tu viel Text für eine einfache Frage.
Die Menscheigt ist dumm und Faul, sorry das ich das so sage, leider ist es so. Auch hier gibt es natürlich Ausnahmen...
Bevor jemand sich die Blöße gibt und Zeit aufbringt einen Workshop zu besuchen, ich habe schon den ein oder anderen besucht und finde es mega, ist es doch einfacher auf der Couch zuhause im Internet zu stöbern. Da steht ja eh alles drin.
Witziges Beispiel, ich war letztens in einem etwas anderem Club zu einem BDSM Event. Alles schön und gut, aber anstatt sich jemanden zu nehmen, der Ahnung hat, haben mehrere Gäste per Handy (vermute YouTube) versucht sich gegenseitig zu fesseln (Bondage). Ja es ist machbar und ja, so lernt man die Knoten. Aber niemand sagt ihnen, das es Punkte im Körper gibt, an denen man unheimlichen Schaden anrichten kann, wenn da ein Knoten drauf liegt.
Egal. Es ist eben über Internet einfacher und nicht so peinlich für diese Personen.
Wir sind eine offenere Gesellschafft, aber das ist nur in unseren Kreiesen angekommen, nicht bei den anderen.

Sorry für die ausschweifung.
Geschrieben
in den meisten Gebieten sind keine oder nciht die die man sucht .
Traveling
Geschrieben
Allein die Tatsache, dass jedes Jahr der Darwin Award vergeben wird zeigt, wie der Mensch gestrickt ist 🤣
BettyBlaze
Geschrieben
Es kommen ja immer wieder mal Leute in die Notaufnahmen mit Geschichten, die sind fantastischer als LOTR. Wenn man allerdings weiss wie Striemen von Peitschen, Gerten,... aussehen zieht man seine eigenen Schlüsse.
Wenn man dann nachfragt heisst es immer, ist ja noch nie was passiert. Ging jahrelang gut. Ja. Und das eine Mal eben nicht mehr.
Warum man so verantwortungslos (und dämlich) handelt ist mir ein Rätsel.
Bratty_Lo
Geschrieben

Aus dem Grund wäre ein unerfahrener Dom tendenziell nichts für mich @Seilfuchs...🙈

Sicher gibt es aber auch unerfahrene Doms, die sehr selbstsicher sind und loslegen! Natürlich muss man sich über bestimmte Praktiken informieren und Wissen auf verschiedenen Wegen aneignen. Damit meine ich mit aneignen nicht die Erfahrung: "Hoppla, ich habe die Sub zu sehr gewürgt..." 😉

Aber wenn der Dom nun extrem vorsichtig ist (und irgendwie ist es auch logischer Verstand, was potentiell gefährlich sein kann), wäre das auch nichts für mich. Überspitzt: wenn man auf den Hintern schlagen will, wo jetzt die beste Stelle des Hinterns ist... Ne leichte Backpfeife (früher Gang und Gebe in der Erziehung), sie in X-Form sicher im Bett zu fixieren (wo nicht viel passiert kann), normale Schlaginstrumente (außer lange Peitschen) usw.

Mein Herr hat schon früh einfach angefangen.  Er nutzte gerne Riemen, die sich nicht zuziehen können. Auch Ketten hat er sich aus dem Baumarkt besorgt und fing mit Fesselungen an, bei denen er sich sicher war, dass diese auch sicher sind. Eine Zwangsjacke hat er benutzt usw. Aufhängungen am Hals (also Sub kann nur auf Zehenspitzen stehen), da nutze er Panikhaken und hat sich vieles auch erklären lassen. Er hat nach und nach auch die ein oder andere Fesselung gelernt, ist aber kein "Seilmeister". Er weiß, wie er mit seinen Ketten, Karabinern usw. hantieren kann und muss...

Auch einen Peitschenworkshop haben wir besucht, denn ne Bullwhip schwingt man nicht mal eben so... An die ganz langen traut er sich aber auch nicht ran. Sein Wissen hat er also immer parallel weiter ergänzt. Dennoch hat er mit seiner ersten Sub schon ein bdsm gemacht, wo er gewisse Dinge getan hat, wo er sich sicher war und einfach  hantiert hat... Er sie auch ohne aufwendige Sachen in entsprechende Lagen gebracht hat! Nach und nach kam dann mehr Wissen hinzu und somit natürlich auch Praktiken. 🙂

Mein Herr informiert sich intensiv, nicht immer aber in Form von Workshops. Diese haben wir bei speziellen Dingen besucht, ebenso wie Stammtische. Mein Arm kribbelte immer im Armbinder schnell und wurde taub, nach hinten beim Strappado hochgezogen. Wenn was kribbelt, soll ich das eigentlich immer sagen, aber habe das zugegebenermaßen erst getan, als ich nichts mehr merkte, weil es schon so schnell kribbelte und ich es nicht nur so kurz ertragen wollte...🙈 Den Armbinder hatte ich besorgt. Wir haben dann auf einem Stammtisch ein paar Fragen dazu gestellt. Denn in anderen Situationen hatte ich das noch nicht. Ja, das war ausprobieren, aber auch ein schneller Stopp, wenn er sich nicht sicher ist...

Ich habe ein Halsband mit Stromfunktion und auch da hat mein Herr sich intensiv informiert. Es gibt alte Teletakt Geräte, die inzwischen verboten sind und wo schon einem Hund die Beine wegsackten (und der hat Fell und einen dickeren Hals, die leider immer noch im bdsm in Umlauf sind. Die erlaubten im Tierbedarf (würde ich an Tieren natürlich auch nicht verwenden) haben lediglich Strom IMPULSE. Sie sollen beim Hund Aufmerksamkeit schaffen und nicht wirklich Schmerz. Da kommt nicht viel bei rum. Natürlich an bestimmten Stellen und auch am Hals bei der Sub schon. Der Stom ist dabei nicht extrem. Es ist sehr unangenehm, ein "Stechen" und auch der Schreckmoment tut sein übriges dazu, das als schlimmer zu empfinden, als es im Prinzip von der Intensität her ist...😜 Manche meiden Strom grundsätzlich am Hals, auch schon nur leichten (was auch Gründe hat). Wir haben uns dazu entschieden, es dennoch zu tun. Ebenso, wie ich manchmal mit einem Stachelwürger um den Hals auf Zehenspitzen am Deckenhaken aufgehangen bin. Ich liege auch mal in der gefüllten Badewanne mit Händen und Füßen auf dem Rücken gefesselt und käme alleine nicht mehr raus. Den Kopf kann man im Hohlkreuz nicht ewig über Wasser halten...😜 Ich bekomme da aber keine Panik! Sondern kann reden und jammern. Wie wahrscheinlich wäre es, dass er auf einmal aus heiterem Himmel ohnmächtig wird und ich zudem als zusätzlicher Faktor nicht um Hilfe rufen könnte? In bestimmten Situationen verzichten wir natürlich auf Knebel, bzw. dann wäre kein Wasser in der Badewanne und auf dem kalten harten Wannenboden zu liegen ist auch nicht schön...

Es gäbe noch ein paar weitere Beispiele, wo wir bewusst für uns vertretbare Sicherheitsrisiken in Kauf nehmen, die für andere vielleicht zu viel wären.

Von aufwendigen Bondage bis auf ein paar wenige Fesselungen, die er beherrscht, lässt mein Herr die Finger. Es ist nicht Seins, allein schon die ganze Tüdelei nicht und eben, dass Knoten perfekt sitzen müssen. Das ist ihm schlicht zu müßig... Die wenigen, die er kann, da hat er sich informiert und beherrscht sie. Fesselungen sollen für ihn eher zweckmäßig sein und die Sub ausliefern und wehrlos machen. Da mag er wie gesagt seine Ketten mit Schlössern (was schnell geht), Riemen zur Fixierung usw. 😁

Bratty_Lo
Geschrieben
vor 14 Minuten, schrieb Ademar:

Auch damals gab es schon Workshops, erfahrene SMler, die ihr Wissen weitergegeben haben. Man musste nur wissen, wo. Das hat sich entweder durch Stammtische (SMart) ergeben oder der damals wichtigsten Community in Netz, der "SZ".

Ja @Ademar! 🙂 Stimmt, die Sklavenzentrale...😜😜😜

Geschrieben
Ohne jetzt alles gelesen zu haben, ist „try“ für mich immer noch ein muss! „Error“ hab ich bewusst weg gelassen, den darunter verstehe ich eine massive Überschreitung der Grenzen, ein nogo.

Warum ist try für mich ein muss?
Ich kann zig Workshops besuchen, mich in tausenden Foren schlau machen, aber letztendlich steht dann „meine Sub“ vor mir, mit der ich spiele. Und ihre Reaktionen, ihre Grenzen, kann mir kein Workshop, kein Forumsbeitrag vermitteln, die finde ich gemeinsam mit ihr heraus.
Klar soll man sich über die Basics, Gefahren, etc. informieren und darüber Bescheid wissen.
Gefährlich wird es meiner Meinung nach immer, wenn Selbstüberschätzung/Überheblichkeit ins spiel kommen. Und die kann entstehen, weil man dies Praktik schon zig mal gespielt hat oder man denkt alles zu wissen, weil man ja ein Seminar zu dem Thema besucht hat, ala „das kann ich, da bin ich Profi“.
Nur meine Meinung, ihr dürft das gerne anders sehen. 😊

Geschrieben
Hallo Zusammen
Ich bin jetzt auch seit ungefähr 30 Jahren im Bereich Bondage/BDSM unterwegs. Das Problem heutzutage ist zu einem Teil auch das Internet. Da wereihenweise Bilder und Videos veröffentlicht, die entweder gefaked sind oder aber gefährliche Praktiken zeigen, ohne das auf die Gefahren hinweisen.
Vor ca 25 Jahren hatte ich eine Spielpartnerin, der es nicht hart genug sein konnte. Es ging soweit, dass Sie bis zur Bewusstlosigkeit gewürgt werden wollte oder auch am Hals aufgehängt werden wollte. Beides habe ich nicht getan. Daraufhin endete die Spielbeziehung nach rund 3 Jahren. Sie hat diese Praktiken dann mit jemand anderem zusammen gemacht und es endete im Krankenhaus.
Viele Menschen gehen leider völlig unreflektiert mit der Materie um. Es ist in meinen Augen sehr wichtig, dass man sich Ratschläge holt oder auch von erfahrenen BDSMlern lernt.
Geschrieben

Ich sehe es so, dass viele Praktiken im BDSM erst mal handwerklich gelernt werden müssen, um sie sicher an seinem Gegenüber anwenden zu können. 

Und ich bin da ein großer Fan von Workshops, ob das nun als Seminar stattfindet oder auch mal ein live-Stream zu einem Thema angeboten wird. Man profitiert da auch am Stammtisch, wenn man mitbekommt, was andere Besucht haben und dabei gelernt haben.

 

Ich weiß nicht, ob es Geiz oder vielleicht doch auch Scham ist. Ich kann mir vorstellen, dass es für manche noch immer Themen sind, die sie nicht "handwerklich" denken können, sondern nur "erotisch". 

Geschrieben
vor 6 Stunden, schrieb Ademar:

Am Ende stehen nicht wir in der Verantwortung. Auch wenn jemand sich über einen Workshop sein Wissen besorgt, bedeutet es ja trotzdem nicht, daß er dadurch ein zertifizierter SMler ist. Fehler sollten vermieden werden, sind aber trotzdem immer möglich. Gerade im Shibari, da muss nur ein Seil verrutschen, und es muss auch gar nicht dramatisch am Hals sein, da genügt schon eines am Handgelenk, und es gibt einem abgeklemmten Nerv.

"Am Ende stehen nicht wir in der Verantwortung." - damit hast du absolut recht. Es ist nur manchmal wirklich sehr schwierig, sich nicht so zu fühlen, gerade wenn Anfänger direkt mit Fireplay, Shibari und Breath Play einsteigen wollen, anstatt sich einfacheren Basics zuzuwenden...

Und ja gerade im Shibari sind Unfälle schnell passiert, weshalb ich es als verpflichtend ansehe, es von Grund auf Richtig zu lernen inklusive aller Sicherheitsrelevanten Themen und Absicherungen. Um es so sicher wie möglich zu gestalten und vor allem um informiert das Risiko einzugehen... Ich weiß gar nicht mehr, wie vielen ich da vor den Kopf gestoßen habe - die das einfach so blind ausprobieren wollten... Klappt ja schon irgendwie. Da muss man nichts vorher wissen... sicher. 

Mir geht es auch nicht um Doktortitel, Zertifikate oder dergleichen, einfach nur informiertes Spielen und Konsens geben, sich Risiken, Gefahren etc. bewusst sein und ggf. dadurch auch schneller zu reagieren. Nur weil jemand einen Führerschein hat (okay, das geht eher in Richtung Doktortitel) heißt das nicht, dass er super toll fahren kann und eine hohe Fahrpraxis hat, mit der er alle anderen Menschen in den Schatten stellt. Die Person darf Auto fahren, mehr sagt das nicht aus. Beim Shibari wäre es dann bsp. "Die Person kann die Basics fesseln." (sollte aber vielleicht noch nicht hängen.) oder "Diese Person kann mit der Bullwhip ein Ziel treffen." - das sagt nichts über die entstehende Session aus, die dann privat geschieht. 

vor 5 Stunden, schrieb Ropamin:

Zu trockener Theorie lässt sich halt nicht masturbieren und deshalb interessiert es hier im Forum auch die wenigsten... 🤷🏻‍♂️

Achso, deswegen sterben so viele bei diesen autoerotischen Erhängungen... 

Eventuell stellen sich viele auch Workshops und dergleichen falsch vor? Ich kenne bisher es so, dass nur reine Online Videos rein theoretisch sind, genauso wie online Fragen stellen rein theoretisch sind... Workshops vor Ort teilen sich in der Regel in Theorie und Praxis bis auf wenige Ausnahmen. Und meine Beispiele hatten bisher immer einen praktischen Teil in der Beschreibung mit dabei stehen :)  

Vor allem... würde mich einer mit Breathplay bespielen und dabei mehr daran denken sein bestes Stück abzuwedeln... Der stünde ganz schnell alleine da. 

 

Den Dunning Kruger Effekt haben wir auch, ohne das zuvor Workshops / Unterricht besucht wurden, das geht schon mit Internetinfos, einer Person, die das erduldete und überlebte oder anderen Dingen los. Wie hier auch schon geschrieben wird, auch ohne Workshops / Unterricht verstehen sich so manche Tops als Allwissend und Fehlerfrei.

 

Ich bedanke mich schonmal für die schönen und tollen Ansichten! 

 

Bratty_Lo
Geschrieben
vor 8 Minuten, schrieb Seilfuchs:

Vor allem... würde mich einer mit Breathplay bespielen und dabei mehr daran denken sein bestes Stück abzuwedeln... Der stünde ganz schnell alleine da. 

Man sollte sich schon auf das konzentrieren, was man tut...🙈 Das Würgen ist ja als solches schon erregend (bei uns). Da braucht es kein Rumgedödel nebenher...😅

Geschrieben

Das kann ja wieder jeder handhaben, wie er will. Solange es informiert passiert. 

Geschrieben
vor 2 Minuten, schrieb Teaspoon:

Das kann ja wieder jeder handhaben, wie er will. Solange es informiert passiert. 

Aber genau darum geht es doch im Thema, dass hier die Blinden die Einäugigen fragen oder schlimmer noch andere Blinde  antworten... 

Wenn ich selbst keine Ahnung habe, kann ich nichtmal unterscheiden, was wirkliches Wissen ist und was irgendwie zusammengereimt wurde... 

 

 

Geschrieben
vor 2 Stunden, schrieb Ropamin:

Aber genau darum geht es doch im Thema, dass hier die Blinden die Einäugigen fragen oder schlimmer noch andere Blinde  antworten... 

Wenn ich selbst keine Ahnung habe, kann ich nichtmal unterscheiden, was wirkliches Wissen ist und was irgendwie zusammengereimt wurde... 

Wenn man im Forum öfter liest, dass Würgen nicht ohne ist und man sich informieren soll, dann ist das doch zumindest schon mal ein Hinweis. 

Und der Hinweis, dass es Workshops gibt, um sich bestimmte Sachen anzueignen, finde ich auch richtig gut. 

Ich finde auch die Idee gut, es öfter hervorzuheben, dass es eine gute Sache ist und man wirklich etwas lernen kann, wenn man sich darauf einlässt, solche Sachen zu besuchen. 

Manche Workshops gehen über ein ganzes Wochenende und kosten entsprechend der erbrachten Leistung auch Geld. Andere Sachen, wie z.b. angeleitete Fesseltreffen, sind günstiger. Da können auch Anfänger mal reinschnuppern und die ersten einfachen Knoten lernen. 

Und um überhaupt erst mal in die Materie reinzuhören, können durchaus auch Livestreams ganz interessant sein.

 

Ob wir persönlich das dann Zuhause aber mit Rumgedödel machen oder ohne, ist dann unabhängig davon, ob andere das auch wollen, oder nicht. 😉

AndersimNorden
Geschrieben

Trial & Error Fraktion hier. Aus verschiedenen Gründen.

- Basismentalität; Theorie ist gut, Praxis ist besser.

- Ab einem gewissen "Punkt", hat man 08/15 und damit den Schwarm verlassen, da schwimmen dann nur noch sehr wenige rum die überhaupt "helfen" könnten...

- Selbst wenn man fragt, kriegt man keine sachlichen und praktischen Ratschläge, sondern irgendwelche moralischen Sicherheitsdiskussionen aufgedrückt. Online wie Real btw.

- Mit einem gewissen Grund-wissen und -verständnis, bischen Restverstand und Verantwortungsbewustsein, kann man sich auch an Unbekanntes herantasten.

- Die praktische Umsetzung ist auch ein kreativer Prozess, da macht man Dinge die noch keiner gemacht hat vorher und die Wenigen die es doch oder ähnliches vorher getan haben, haben dies nicht umbedingt dokumentiert und festgehalten und es hat seinen Weg nicht in die goldene SM Bibel und Workshops geschafft.

 

Sicherlich ist es von Vorteil, wenn man keinen Plan hat diverse Bücher, Workshops und das Netz zur "Bildung" zu Nutzen bevor man was umsetzt. Man muss sich aber auch bewusst sein das dieser Kenntnisstand beschränkt ist und sich kaum bis gar nicht weiter entwickelt. Da muss man schon in andere Bereiche, Kreise und Szenen gucken um eventuell Vorabinfos zu beziehen. Die allgemeine Medizin oder die Bodymodifikationszene würden mir so spontan als Beispiele einfallen und die Übergänge mögen oftmals sowieso fliessend sein.

Bis zu einem gewissen Punkt kann man sich helfen, führen und begleiten lassen, aber wenn man den bekannten Bereich verlässt und ins Unbekannte stösst, ist man auf sich allein gestellt, dann gibt es nur noch Trial & Error oder zurück in den bekannten Bereich. Das kann & will nicht jeder, was okay ist...

Geschrieben (bearbeitet)

@AndersimNorden man kann sich ab einen gewissen Punkt zwar nicht mehr anleiten lassen aber es gibt durchaus Daten, die man zur eigenen Entscheidungsfindung heranziehen kann - Unfallstatistiken und Studien zu Traumata sind ja frei zugänglich. Und dank der Popularität von IBJJF, UFC und Co gibt es sogar Daten zu Spätfolgen und Langzeitschäden bei sich wiederholenden Ereignissen. 

Bei Telegram bin ich auch in einer Untergruppe, die nur dazu dient, dass Leute Unfallbeschreibungen posten. 

Es müssen ja nicht unbedingt die eigenen Fehler sein, aus denen man lernen kann - und wenn sie einem selbst passieren, kann man das ja auch als Erfahrung an Dritte weitergeben... 

Wie du selbst gesagt hast, muss man mal über den Tellerrand schauen und zu wissen, wie der Körper grundsätzlich funktioniert und was er bis zu welchem Punkt aushalten kann ist nicht das unnützeste Wissen, das man sich aneignen kann...

Tante Edit ergänzt - es geht ja in erster Linie darum, dass man sich darüber bewusst ist, dass etwas passieren kann und in welchem Rahmen die Folgen liegen könnten nicht um Vermeidung jeglicher Risiken...

Macht einen auch etwas gelassener, Risiken einzugehen, wenn man weiß, dass manche Folgen sich nur sehr kurzfristig bemerkbar machen.

bearbeitet von Ropamin
Bratty_Lo
Geschrieben
vor 3 Stunden, schrieb AndersimNorden:

Basismentalität; Theorie ist gut, Praxis ist besser.

- Ab einem gewissen "Punkt", hat man 08/15 und damit den Schwarm verlassen, da schwimmen dann nur noch sehr wenige rum die überhaupt "helfen" könnten...

- Selbst wenn man fragt, kriegt man keine sachlichen und praktischen Ratschläge, sondern irgendwelche moralischen Sicherheitsdiskussionen aufgedrückt. Online wie Real btw.

- Mit einem gewissen Grund-wissen und -verständnis, bischen Restverstand und Verantwortungsbewustsein, kann man sich auch an Unbekanntes herantasten.

- Die praktische Umsetzung ist auch ein kreativer Prozess, da macht man Dinge die noch keiner gemacht hat vorher und die Wenigen die es doch oder ähnliches vorher getan haben, haben dies nicht umbedingt dokumentiert und festgehalten und es hat seinen Weg nicht in die goldene SM Bibel und Workshops geschafft.

 

Sicherlich ist es von Vorteil, wenn man keinen Plan hat diverse Bücher, Workshops und das Netz zur "Bildung" zu Nutzen bevor man was umsetzt. Man muss sich aber auch bewusst sein das dieser Kenntnisstand beschränkt ist und sich kaum bis gar nicht weiter entwickelt. Da muss man schon in andere Bereiche, Kreise und Szenen gucken um eventuell Vorabinfos zu beziehen. Die allgemeine Medizin oder die Bodymodifikationszene würden mir so spontan als Beispiele einfallen und die Übergänge mögen oftmals sowieso fliessend sein.

Bis zu einem gewissen Punkt kann man sich helfen, führen und begleiten lassen, aber wenn man den bekannten Bereich verlässt und ins Unbekannte stösst, ist man auf sich allein gestellt, dann gibt es nur noch Trial & Error oder zurück in den bekannten Bereich. Das kann & will nicht jeder, was okay ist.

Das finde ich auch @AndersimNorden

vor 56 Minuten, schrieb Ropamin:

Unfallstatistiken und Studien zu Traumata sind ja frei zugänglich. Und dank der Popularität von IBJJF, UFC und Co gibt es sogar Daten zu Spätfolgen und Langzeitschäden bei sich wiederholenden Ereignissen. 

Wir informieren uns auch gerne über mögliche Folgen @Ropamin.

Nicht jeder muss und möchte dafür intensiv Studien und Unfallberichte lesen und Statistiken analysieren... 

Und jede eventuelle Situation wird ohnehin nicht beschrieben sein. Was bei welchen Praktiken passieren "kann", reicht uns da... 

AndersimNorden
Geschrieben

@Ropamin Da ist sie wieder... die moralische Sicherheitskeule. Intelligenz ist leider keine Vorraussetzung für Leben, das wirst auch du irgendwann akzeptieren müssen. Und keine Ahnung was mir das Studieren von Statistiken und Spätfolgen bringen soll, vielleicht zur Wahrscheinlichkeitsberechnung des Risikos ? Oder soll sich doch nur eine Angst entwickeln ?

Sry, ich bin einfach kein Fan vom ständigen Teufel an die Wand malen.

Leben & Leben lassen. Das beinhaltet auch, Menschen nicht an ihrem eigenen möglichen Unglück & Verderben zu hindern. Die Konsequenzen des eigenen Handelns sollte man schon tragen können genauso wie sich den Risiken bewusst sein. Ob man diese eingeht oder nicht, diese Entscheidung muss jeder selbst entscheiden. Aber diese ständigen Versuche zu beeinflussen... das ist kein sachlicher Umgang, das ist die eigene Angst auf andere projizieren wollen.

Und speziell im SM vertrete ich die Meinung, selber oder zumindestens ähnliches durchlebt und gefühlt haben bevor man es anderen antut. Mit der Meinung stehe ich gegenüber anderen Aktiven & Doms, genauso ziemlich alleine gegenüber...

Wir werden bei diesem Thema nicht auf einen Nenner kommen. Und das jede riskante Anfrage immer mit der Predigt endet bringt niemanden hier weiter. Probiert das dochmal bei Skifahrern...

Geschrieben
vor 1 Stunde, schrieb AndersimNorden:

 

@Ropamin

 

Und speziell im SM vertrete ich die Meinung, selber oder zumindestens ähnliches durchlebt und gefühlt haben bevor man es anderen antut. Mit der Meinung stehe ich gegenüber anderen Aktiven & Doms, genauso ziemlich alleine gegenüber...

 

Damit bist du nicht allein, es macht deshalb nicht einen besseren Dom, aber man kann das Gefühl eher nach empfinden, also die Basis für das Gefühl oder das Verständnis ist auf festeren Füßen. 

Geschrieben

@AndersimNordenich sag ja nur, dass Informationen Verfügbar sind - vieles hat man so ja nicht auf dem Schirm.

Sagen wir mal so, dass diejenigen, denen es am gesunden Menschenverstand fehlt mal nachschauen können, was andere passiert ist, die ebenso sorglos waren. Was jeder mit diesen Informationen macht ist jedem selbst überlassen. 

Ich glaube, da haben wir eine Formulierung, mit der wir beide konform gehen können... 

AndersimNorden
Geschrieben

@Ropamin Eigenverantwortung ? Ja darauf können wir uns einigen...

 

Nur soviel noch, wenn jemandem der Restverstand abhanden gekommen ist, kann man noch soviel predigen, es wird die Person von dem Handeln nicht abhalten. Davon abgesehen jenes Geteilte im Netz sowieso oftmals nur Kopfkino ist...

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