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SM-Praktiken bei/an Nicht-Masochisten im DS


Empfohlener Beitrag

Geschrieben
Ich denke zwei große Effekte spielen hier eine tragende Rolle: Zum einen wird Masochismus, wie du gesagt hast, häufig dadurch definiert, dass man sexuelle Lust durch Schmerzreize verspürt. Das impliziert aber nicht das Ausmaß, in dem Schmerzreize vermittelt werden. Da Schmerz und Lust generell zusammenhängen können, gibt es eine hohe Überschneidung zwischen Menschen, die sich im Kinkybereich aufhalten und Menschen, die eine lustvolle Erfahrung mit Schmerzen gemacht haben, unabhängig davon wie groß dieser Schmerzreiz war. Das Label, das man sich für das eigene Kohärenzgefühl gibt, kann also völlig individuell sein und ist, wenn man von einer normalen Verteilung (Normalverteilung) von Eigenschaften ausgeht, wahrscheinlich in den meisten Fällen eher bezogen auf mittlere Schmerzreize. Wahrhaftige Sadist:innen sind davon natürlich möglicherweise enttäuscht. Nun kommt der andere Effekt hinzu: Dein Wille ermöglicht es dir Reserven der Selbstregulation zu aktivieren. Dieser Wille braucht Motivation. Im hierarchischen Verhältnis und mit entsprechendem „Reaktionsfetisch“, wie du es genannt hast, haben wir eine wahnsinnig hohe Motivation dem dominanten Part zu gefallen und ergo, steigt die Fähigkeit sich emotional zu regulieren und Schmerzen auszuhalten. Du hattest ja schon gut unterschieden, welche Anteile im Vordergrund stehen können. Bei DS-Anteilen, die stärker präsent sind, ist es eher der kognitive Teil, der eine tragende Rolle spielt und eben umso mehr zu Motivation führen kann. Bei vordergründigen SM-Anteilen ist es eher der Schmerz und eben auch der zuerst genannte Effekt.
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