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Wie steht ihr zu offenen oder polyamoren Beziehungen?


daisy-gaga

Empfohlener Beitrag

Geschrieben
Vor 19 Minuten , schrieb MissCurious:

Beides hat seine Tücken.  Bei der Monogamie ist das ganz große Problem dass man auf die ständige emotionale Verfügbarkeit der anderen Person angewiesen ist! Und auch Sexualität ja nur so ausleben kann, wie es mit dem anderen gerade funktioniert. Manchmal sitzt man dann vielleicht voller Sehnsucht da weil die einzige Person an die man sich wenden "darf" aus welchen Gründen auch immer nicht dafür zur Verfügung steht. Muss sie ja auch nicht. Man muss bedenken dass die Entscheidung zu einer monogamen Beziehung auch die Entscheidung für sexuelle Enthaltsamkeit sein kann 🤷🏼‍♀️ Will ja nun auch nicht jeder.

Ich bin allerdings auch besitzergreifend und würde in einer polygamen Beziehung wahrscheinlich genauso schlecht zurecht kommen wie in einer monogamen Beziehung.

Ich verstehe was du sagen möchtest - doch auch in polyamoren Gefügen können wir nicht voraussetzen, dass wir damit jederzeit auf eine sexuelle Verfügbarkeit zugreifen können. Die Öffnung einer Beziehung bringt ja zudem auch keine automatische „Materialverfügbarkeit“ mit sich. Aber ich verstehe deinen Punkt, auf den Du hinaus möchtest.
Kommt dir bei der Thematik bezüglich des besitzergreifend sein, nur der Fokus auf das „teilen“ oder macht der Gedanke, mehr „besitzen zu können“ etwas mit dir?

Geschrieben
Vor 13 Minuten , schrieb Teaspoon:

Ich bin monogam, weil ich meine Sexualität nur mit einer Person ausleben WILL, als ich DARF nur mit dieser Person, habe ich es nie empfunden. 

 

Mein Partner darf übrigens auch in unserer monogamen Beziehung Sex haben, mit wem er will. Ich verbiete ihm da nichts. Er ist erwachsen und darf tun, was ihm beliebt. Aber ich darf mir auch überlegen, ob ich diese Beziehung dann weiter führen will. Auch ich bin erwachsen und darf gehen, wenn mir eine Beziehung nicht mehr gut tut. Und ich war von Beginn an ehrlich, dass mir das nicht gut tun würde.

Ich finde das einen ultra wichtigen und spannenden Aspekt den du einbringst - es geht nicht darum, was wir dürfen oder nicht. Es geht meist darum, dass wir oft nicht die Konsequenzen ertragen wollen (die ein ehrlicher Umgang mit dem was wir tun mit sich bringen würde)

Geschrieben
Vor 7 Minuten , schrieb MissCurious:

Nein, wir können das nicht vorraussetzen nirgends. Wovon ich spreche ist von einer Einsamkeit die ich nur in Beziehungen erlebt habe, mit einer anderen Person zusammen aber einsam zu sein. Diese schreckliche Form von Einsamkeit habe ich als Single nicht, obwohl ich tatsächlich viel mehr alleine bin. 

 

Ich teile nicht gerne, mir gefällt Hingabe, dass jemand nur für mich da ist. Bei Sub mache ich es so. Subs müssen ungebunden und exklusiv sein. Würde mir nicht gefallen, wenn noch jemand noch an ihnen rumspielt oder ich da auf noch jemand Rücksicht nehmen muss. Ich will selbst aber nicht besessen werden. Ja, ich weiß, das ist vielleicht unfair. Aber ich führe ja auch keine Beziehung. Mir gefällt kein Konzept so richtig gut.

Danke für deine Zeilen. Die Frage beantwortet sie nicht ganz - die Frage war, ob der Gedanke für dich ist, diese Beziehung selbst mit mehr als einer Person zu haben. Also nicht nur, ich möchte meine Beziehungsperson/Sub nicht teilen. Die Öffnung ist ja keine Einbahnstraße, außer man legt dies gemeinsam für sich fest. Nicht dass es was für dich sein muss, lediglich Interesse was du über beide Aspekte denkst.
Bezüglich der Einsamkeit fühl ich dich sehr. Auch wenn alle Gefühle Ihre Dasein sberechtigung haben sollen, empfinde ich sich einsam fühlen in Gesellschaft auch als besonders unangenehm (während allein sein für mich voll klar geht)

Geschrieben
vor 2 Minuten, schrieb Candala:

Danke für deine Zeilen. Die Frage beantwortet sie nicht ganz - die Frage war, ob der Gedanke für dich ist, diese Beziehung selbst mit mehr als einer Person zu haben. Also nicht nur, ich möchte meine Beziehungsperson/Sub nicht teilen. Die Öffnung ist ja keine Einbahnstraße, außer man legt dies gemeinsam für sich fest. Nicht dass es was für dich sein muss, lediglich Interesse was du über beide Aspekte denkst.
Bezüglich der Einsamkeit fühl ich dich sehr. Auch wenn alle Gefühle Ihre Dasein sberechtigung haben sollen, empfinde ich sich einsam fühlen in Gesellschaft auch als besonders unangenehm (während allein sein für mich voll klar geht)

Das kann ich dir auch gar nicht beantworten. Als ich zuletzt in Beziehungen war, war ich nicht aus Liebe treu, sondern aus Prinzip. Ich habe nie auch nur darüber nachgedacht, das etwas anderes in Frage kommt, habe also auch nicht über zusätzliche Partner nachgedacht. 

 

 

Geschrieben

Na ganz einfach: man verliebt sich in jemanden, der schon ein oder mehrere andere Frauen hat 

Geschrieben
Vor 9 Stunden, schrieb Seilfuchs:
Ich bin in den letzten Jahren den Weg zu einem polyamoren Lebensstil gegangen, erst über eine rein offene Beziehung (BDSM, Seil und Sex mit anderen Personen ja, Gefühle nein) was einfach nicht meins war bzw nicht in mein Verständnis passte. Ich verbinde auch mit rein platonischen Freundschaften Gefühle und gerade beim Fesseln entstehen auch Emotionen, die über die Zeit hinweg sind definitiv keine Moment Aufnahmen sind und danach kalt sind...
Meine polyamoren Verbindungen empfinde ich trotz der Probleme, denen wir uns stellen müssten, als stabiler als meine vorherigen monogamen Beziehungen mit 'Vanilla' Sex. In den monogamen Beziehungen fehlten Kontexte wie Konsens, Kommunikation und die Existenz von Beziehungen die fernab der Normen der Gesellschaft funktionieren dürfen.
Ich bin ein ziemlich bunter Fuchs in der Welt des Seils, des BDSMs und der Sexualität. Ich bewege mich noch in weiteren Aspekten abseits der gesellschaftlichen "Monogamen Mutter Vater Kind" Norm, die gefühlt immer noch zu sehr ein ungeschriebenes Gesetz ist... Mein Erleben wäre somit mit einer rein monogamen Beziehung stark beschnitten, ich wäre kein Ganzes mehr.
Mein Polykül ist ein Konstrukt aus Herzensmenschen, die auch nicht alle miteinander verbunden sind auf romantischer Ebene. Dennoch sind sich alle (teilweise auch die Partnerpartner) miteinander bekannt. Es existieren mehrere Haushalte. Und ich kenne viele Familien, wo sich die Eltern polyamor ausleben - teilweise ist dies auch dann damit verbunden, dass Polypartner mal Baby Sitten, damit die Eltern Zeit für sich haben.

Polyamor leben bedeutet allerdings auch viel Arbeit, viel Planung, sich Ängsten zu stellen, bestimmte Dinge aufzulösen (monogamen Gedanken zum Beispiel verlernen), sich mit Thematiken wie Bedürfnisse, Eifersucht und Co auseinander zu setzen. Und sich den eigenen Baustellen zu stellen, anstatt diese zu ignorieren. Kommunikation gilt hier nicht nur für die Polypartner, sondern auch mit sich selbst. Ggf. indirekt mit entsprechenden Informationsquellen zur Thematik, Coaching, Therapie. Jeder so wie es zu einem passt und man sich damit wohlfühlt.
Ich kämpfe bsp jetzt teilweise immer noch mit dem stark mir eingebläuten Monogamen Denken, dass einfach nicht meins ist und mich nicht glücklich macht.

Genauso brauchen allerdings andere Menschen eben nur einen anderen Menschen um sich glücklich zu fühlen :) Und da durfte ich mittlerweile auch wunderbare Konstellationen kennen lernen, mit toller Kommunikation untereinander etc. !

Danke fürs teilhaben lassen. Du erwähnst den Kampf mit dem monogamen Denken. Ich gehe davon dass ich dir weitestgehend folgen kann - hast du evtl dennoch ein greifbares Beispiel/Situation?

daisy-gaga
Geschrieben

Vielen Dank für eure Beiträge.

Da ist einiges zusammen gekommen. 

Es sind ein paar Denkanstöße für mich dabei. 

Zu einem Fazit für mich komme ich allerdings nicht.

Ein Beteiligter an einer offene Beziehung zu sein kann ich mir Grundsätzlich vorstellen. Also die dritte Person. In einer offenen Beziehung zu leben stelle ich mir da eher schwierig vor. Vllt. geht das nach ein paar Jahren, wenn die Beziehung zwar stabil, aber eben etwas festgefahren ist.

Eine polyamore Beziehung kann ich mir nicht vorstellen. Ich halte es für sehr unwahrscheinlich mich überhaupt nochmal zu verlieben. Dann für eine weitere Person die gleichen, oder wenigstens ähnlichen Gefühle zu haben, halte ich für ausgeschlossen. Zudem stelle ich es mir auch extrem anstrengend vor wenn gleich zwei Menschen an mir herumzerren, über meine Freizeit verfügen wollen, befriedigt werden wollen (in welcher Form auch immer). Das mit dem Reden ist auch so eine Sache. Sicher ist es wichtig, noch wichtiger ist es aber zu handeln. Da klemmt es aber zumeist schon in monogamen Beziehungen.      

Geschrieben
Vor 1 Stunde, schrieb Candala:

Danke fürs teilhaben lassen. Du erwähnst den Kampf mit dem monogamen Denken. Ich gehe davon dass ich dir weitestgehend folgen kann - hast du evtl dennoch ein greifbares Beispiel/Situation?

Für mich war / ist es hauptsächlich, dass man alles für eine Person sein muss, alle Bedürfnisse abdecken muss, ja keine Probleme ansprechen, darüber muss man hinweg sehen, dass gehört sich einfach so etc. Anfangs auch, dass ich mit anderen Menschen intimere Emotionen und Momente teilen kann und mein Partner damit fein ist und das nicht verboten ist wie in der Art von Monogamie, die mir vermittet wurde. Auch dem klassischen Bild von Mann, Haus und Kind entspreche ich einfach nicht - das war allerdings ein Denken, dass hauptsächlich von außen kam.

Geschrieben
Am 16.6.2024 at 08:20, schrieb daisy-gaga:

Hallo zusammen,
wie steht ihr zu offenen oder polyamoren Beziehungen?
Führt ihr vllt. sogar so eine Beziehung?
Falls ja, warum und wie geht es euch damit?
Ich selber bin eher für die serielle Monogamie. Aber ich lerne gern dazu.

ich selbst leb, wenn dann, reine exklusivität- darüber diskutier ich auch nich!

 

aber ich kenn durchaus polygame, wie auch polyamore, bei denen das super funktioniert..wie man eben gepolt iss

Geschrieben
vor 12 Stunden, schrieb Seilfuchs:

Anfangs auch, dass ich mit anderen Menschen intimere Emotionen und Momente teilen kann und mein Partner damit fein ist und das nicht verboten ist wie in der Art von Monogamie, die mir vermittet wurde. Auch dem klassischen Bild von Mann, Haus und Kind entspreche ich einfach nicht - das war allerdings ein Denken, dass hauptsächlich von außen kam.

Ich finde auch, dass ist so mit die besondere Herausforderung. Man wurde in der Regel monogam sozialisiert/ erzogen. Demzufolge geht es bei ersten polyamoren Erfahrungen nicht allein darum, zu schauen wie man diese empfindet/ gestaltet oder meistert. Man steht vor der Aufgabe regelmäßig abzuwägen, ob man Herausforderungen als solche ansieht, weil man dieses „monogame Denken“ als Maßgabe nimmt oder ob es wirklich ein Thema ist, das man ausdiskutieren/ bewältigen muss. 
 

Das ging mir auf der anderen Seite, wie von dir beschrieben, häufig so. Also wenn z. B. meine Partner Intimität oder Erlebnisse teilten, dann nicht in Verlustängste oder Panik zu verfallen, weil meine Liebste gerade tolle Augenblicke mit einem anderen Mann hat. 
 

So eine alternative Beziehungsform birgt einfach ganz andere Chancen wie Risiken. Ich würde weder das monogame noch das polyamore Leben als die Lösung schlechthin bezeichnen. Es ist einzig abhängig von den individuellen Bedürfnissen jede/s Einzelnen.
 

Es gibt da großartige Internetseiten/ Literatur, um sich mit Polyamorie auseinanderzusetzen und ich finde es unverändert sehr spannend und lohnenswert.  

Geschrieben
Ich führe mit meinem Partner eine "einseitig" offene Beziehung. Ich hatte schone bevor ich ihn kennengelernt habe eine Freundschaft Plus mit einem verheirateten Mann in offener Ehe und das auch direkt sehr offen kommuniziert. Er möchte sich gerade ohne mich in einer Dreier/Gruppen Konstellation nicht "ausleben" und das ist für ihn okay. Er kommuniziert leider wenig seine Bedürfnisse ungefragt, weshalb wir sehr sehr viele "emotional check ins" machen, um zu schauen, was für ihn TATSÄCHLICH gut ist, oder was er nur "erträgt". Bis jetzt sind wir aber damit auf so einer perfekten Wellenlänge, dass es für beide gut ist.
Geschrieben
Montag um 19:45, schrieb Toy4her:

Ich finde auch, dass ist so mit die besondere Herausforderung. Man wurde in der Regel monogam sozialisiert/ erzogen. Demzufolge geht es bei ersten polyamoren Erfahrungen nicht allein darum, zu schauen wie man diese empfindet/ gestaltet oder meistert. Man steht vor der Aufgabe regelmäßig abzuwägen, ob man Herausforderungen als solche ansieht, weil man dieses „monogame Denken“ als Maßgabe nimmt oder ob es wirklich ein Thema ist, das man ausdiskutieren/ bewältigen muss. 
 

Das ging mir auf der anderen Seite, wie von dir beschrieben, häufig so. Also wenn z. B. meine Partner Intimität oder Erlebnisse teilten, dann nicht in Verlustängste oder Panik zu verfallen, weil meine Liebste gerade tolle Augenblicke mit einem anderen Mann hat. 
 

So eine alternative Beziehungsform birgt einfach ganz andere Chancen wie Risiken. Ich würde weder das monogame noch das polyamore Leben als die Lösung schlechthin bezeichnen. Es ist einzig abhängig von den individuellen Bedürfnissen jede/s Einzelnen.
 

Es gibt da großartige Internetseiten/ Literatur, um sich mit Polyamorie auseinanderzusetzen und ich finde es unverändert sehr spannend und lohnenswert.  

Dazu hab ich noch einen Gedanken. Die Verlustangst die du beschreibst, ist vermutlich nichts, was wir nur/erst mit einer offenen/polyamoren Beziehung erfahren. Dort werden wir am ehesten damit konfrontiert. In einer monogamen Beziehungen werden mitunter diese Situationen vermieden, um auch die Konfrontation mit den Ängsten zu vermeiden und im Grunde nehmen wir uns damit durchaus auch die Möglichkeit, uns damit auseinander zu setzen und „gute“ Erfahrungen zu machen. Sich einander das Gefühl zu geben, dass auch dann alles gut ist und eben keinen (negativen) Einfluss nimmt.

Geschrieben
vor 5 Minuten, schrieb Candala:

Dazu hab ich noch einen Gedanken. Die Verlustangst die du beschreibst, ist vermutlich nichts, was wir nur/erst mit einer offenen/polyamoren Beziehung erfahren. Dort werden wir am ehesten damit konfrontiert. In einer monogamen Beziehungen werden mitunter diese Situationen vermieden, um auch die Konfrontation mit den Ängsten zu vermeiden und im Grunde nehmen wir uns damit durchaus auch die Möglichkeit, uns damit auseinander zu setzen und „gute“ Erfahrungen zu machen. Sich einander das Gefühl zu geben, dass auch dann alles gut ist und eben keinen (negativen) Einfluss nimmt.

Ja, den Gedanken kann ich so nachfühlen. Polyamore Erfahrungen habe ich als eine Art Brennglas für die eigenen (versteckten oder unterdrückten) Themen wahrgenommen. Man kommt in Situationen, in denen sich die Auseinandersetzung damit vehement aufdrängt. Das fordert, ermöglicht aber auch im Besonderen eigene Weiterentwicklung. Man lernt sich anders wahrzunehmen, das Verhältnis zur Liebsten anders zu betrachten und das bietet die Chance zu neuen Erkenntnissen und eben auch einem erweiterten Horizont hinsichtlich des Liebeslebens.  

  • 3 Wochen später...
Geschrieben
Am 16.6.2024 at 08:20, schrieb daisy-gaga:

Hallo zusammen,
wie steht ihr zu offenen oder polyamoren Beziehungen?
Führt ihr vllt. sogar so eine Beziehung?
Falls ja, warum und wie geht es euch damit?
Ich selber bin eher für die serielle Monogamie. Aber ich lerne gern dazu.

Persönlich kann ich mir das nicht wirklich vorstellen und hätte auch nicht das Bedürfnis, den Wunsch nach einer offenen oder polyamoren Beziehung! Genau begründen kann ich das nicht und ausprobieren mag ich das auch nicht.

 

Wenn andere dieses Beziehungsmodell wählen, respektiere ich das, außer bei der eigenen Partnerin 

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