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Können wir noch zuhören?


daisy-gaga

Empfohlener Beitrag

Geschrieben
Natürlich . Es können aber nicht alle richtig zuhören
Geschrieben
Jemanden etwas mitzuteilen bedeutet ja auch teilweise gleichzeitig, sich selber dem oder den Anderen möglichst positiv zu präsentieren. Richtiges Zuhören ist tatsächlich eine Kunst. Ich finde, wer diese Kunst beherrscht, hat irgendwie mehr vom Leben und von der Teilhabe mit anderen Menschen. Herzliche Grüße, Reiner.
FremdeHautSuchender
Geschrieben
So ist das leider heutzutage,aber es gibt auch immer Ausnahmen.
Geschrieben
vor 2 Minuten, schrieb ShyStallion:

jemand stellt einem eine Frage und als dieser die Frage beantworten möchte, unterhält sich der Fragesteller schon mit der nächsten Person.

Das kenne ich leider nur all zu gut. Jeder scheint sich nur mitteilen zu wollen. Aber zuhören eben nicht. Nicht mal die Antwort auf eine selbst gestellte Frage interessiert. Wichtig scheint nur das stellen der Frage. Die Antwort ist schon nicht mehr von Interesse. Das bringt beide Seiten nicht weiter.  

Geschrieben
vor 18 Minuten, schrieb MissCurious:

Ich entscheide mich inzwischen, was ich mir anhöre, denn, man muss sich nicht alles anhören. Und wenn mir jemand nicht zuhören will, ziehe ich eben auch für mich meine Konsequenzen.

In meinem Berufsleben handhabe ich das auch so. Die wenigsten haben Ahnung von Autos, aber viele eine Meinung dazu. Ein Auto ist eine technische Sache. Da zählen für mich nur Zahlen, Daten, Fakten. 

Im zwischenmenschlichen ist das schon schwieriger. Ich habe Freunde und Bekannte mit deren politischer Einstellung ich nicht konform gehen kann. Auch hier zählen meiner Ansicht nach Zahlen, Daten, Fakten. Bei vielen sind aber überwiegend Emotionen im Spiel. 

Die Hintergründe hierzu lassen sich bestimmt auch auf nicht politische Themen übertragen.  

Geschrieben

Ich glaube viele haben einfach das Gefühl nicht gehört zu werden, oder mit der eigenen Meinung allein dazustehen. Das wühlt den einen vermutlich mehr auf als den anderen. Somit ist Lautstärke, oder das ständige wiederholen, wohl eher das Mittel der Wahl, als einfach mal zu zuhören. 

Geschrieben

"Ach bitte hör mir doch zu...ich habe Probleme und brauch grade ganz
dringend jemand zum reden..
Aber bitte lass mich doch mit deinem Scheiß in Ruhe.."

"hmmm...hmm" 
Aufs Handy starre...

"Du ich habe grade so viel zu tun.
Nein, du bist mir schon wichtig und ich melde mich die Tage ja?"
(und man hörte nie wieder was voneinander..)

"Können wir mal telen?
Nein lass uns doch besser chatten.
Aber du schreibst ja fast nie was?
Hetz mich nicht, lass uns doch in Ruhe kennenlernen."

"Ja...?"
Kurz den Kopf hebe und dann wieder aufs Handy schaue.

"Ich suche was festes."
"Sollen wir uns einfach mal in einem Cafe treffen
und uns unverbindlich kennenlernen?"
"Nee ich treffe mich nicht mit Leuten aus dem Netz"

"Ich freue mich auf eure Zuschriften."
Dieses Profil können nur Premiummitglieder anschreiben.

Frauen : Die Männer geben sich gar keine Mühe mehr beim
anschreiben.

Männer : Die Frauen antworten nicht.
Egal, was man schreibt.

"Du Nazi."

.......(gar nichts sage oder schreibe...sexy Bild poste..)

"willste meinen Schwanz sehen?"

"Fake"

"Suche Geldsklaven."

"Ich habe da was im Internet gelesen...
Wusstest du schon das....."

"Mhmm?" auf Handy schaue.

"Ich werde diskriminiert.."

Profil auf ignore gestellt..

"Ich habe starke suzidale Gedanken?
"Echt? Ja ich hatte auch einen stressigen Tag und
lass uns mal bei Gelegenheit chatten."

"Juhuu...ich habe 45668 Freude bei FB"

"Da gibt es jetzt eine neue Dating AP
Da musst du dich unbedingt auch anmelden.
Da kann man ganz viele neue Kontakte knüpfen."

Dieser Nutzer hat sie blockiert.

"Ick könte mei Nachricht ja ma Korrektu lese..da mit es 
nict so ausieh al wär ichh ..unschlau.
Aber ich tipppwwe am Handy neben bei und is doc
eh nur online..."

"Warum nimmt mich niemand so wie ich bin?
Haben wir nicht alle unsere Macken?
Bohh was sind das den für Profile auf dieser Seite?
Schon krass und die glauben echt das sie jemand will?"

"Du fette Sau"

"Dürre Hippe"

"Nimm es mir nicht böse.
Aber vor einem Mann der nur Geringverdiener ist
könnte ich niemals Respekt haben."



"Das Internet wird die Menschen näher zusammenbringen.
Man wird sich mit Menschen aus allen Teilen der Welt austauschen können.
Kontakt mit anderen Kulturen aufbauen.
Das Wissen der Menschheit wird uns per Knopfdruck zu Verfügung stehen.
Ein neues Zeitalter beginnt."

(Aus einem Experteninterview in Jahre 1999)

Geschrieben

Ja, leider greift das Phänomen immer mehr um sich. Dabei spielt es keine Rolle, ob es um Beziehungen, berufliche Belange oder auch ganz unverfängliche Kontakte im Café oder sonstwo handelt. Selbiges erlebe ich auch zunehmend im Schriftwechsel.  Diejenigen, mit denen ein konstruktiver Austausch stattfindet, kann man mittlerweile mit den Fingern abzählen.

Ich habe kein Problem damit, auch mal den psychologischen Treteimer zu spielen. Wenn sich mein Gegenüber dann alles von derr Seele geredet/geschrieben hat, kommt ja erst der eigentlich spannende Moment.  Einige sind tatsächlich an einem Austausch interessiert. Dann entwickeln sich auch tagelange intensive Gespräche, die in der Regel mit einem für beide Seiten annehmbaren Ergebnis enden. Dann gibt es die Sorte, die auch in ein Gespräch einsteigt. wo jedoch dann jede Antwort  mit dem Wort "Aber..." beginnt. Das zeigt mir, dass mein Gegenüber trotz aller Argumente keinen Millimeter von seiner festen Meinung abrücken will. Dann beende ich die Debatte in der Regel freundlich aber bestimmt.  Den Kampf gegen Windmühlen überlasse ich dann doch lieber Don Quichotte und Sancho Pansa. Die dritte Spezies braucht wirklich nur jemanden, bei dem sie sich, brutal gesagt, einfach mal "auskotzen" können. Dafür ist das Internet natürlich der optimale Ort, denn danach braucht sich das Gegenüber ja keinen Kopf machen, wie ich mit dem verbalen Kehricht umgehe. Mittlerweile landet das bei mir nach dem Lesen und einer nach Tagen reaktionslos gesendeten Antwort im virtuellen Rundordner.  Dafür ist mir meine Lebenszeit dann doch echt zu schade.

 

Geschrieben
vor 3 Minuten, schrieb Candala:

Das Problem beim richtigen Zuhören beginnt bereits dann; wenn unser Kopf bereits damit beschäftigt ist, was er dazu sagen möchte, statt wirklich beim gegenüber zu sein und nur zuzuhören.

Ja, so funktioniere ich ab und an auch. Ich habe sogar zum Teil das Bedürfnis mir Notizen zu machen, um auf einige Punkte eingehen zu können. Im zwischenmenschlichen ist das aber oft gar nicht gefragt. Meine Exfreundinnen hatten da oftmals ein Problem mit mir. Ich bin sehr verkopft. Dabei sollte ich nur zuhören. Vllt. hätte ich noch danach fragen dürfen wie es ihr nun geht. 

Ist für mich ein interessanter Punkt. Mal sehen wie ich herausfinde wann was gefragt ist.  

Geschrieben
vor 4 Stunden, schrieb Nurgeilwiebonobo:

Jemanden etwas mitzuteilen bedeutet ja auch teilweise gleichzeitig, sich selber dem oder den Anderen möglichst positiv zu präsentieren.

und dann isses schon nich mehr authentisch...

 

vor 5 Stunden, schrieb daisy-gaga:

Mir kommt es so vor als hätten wir weniger Probleme damit uns mitzuteilen, als zuzuhören.

denn 'sich mitteilen' iss ja noch lange keine wirkliche ehrliche, offene kommunikation...

aber jo zuhörn scheint auch vielen probleme zu machen.. (grad, wenn ich im gegenzug bei den menschen, die mich kennen immer wieder feststell, dass selbst n geschriebenes hallo mitteilen kann, wie man drauf iss!  find ich fasziniernd)

liegt vielleicht auch viel an den alltagsfloskeln, die viele so gern benutzen *schulternzuck

vor 22 Minuten, schrieb daisy-gaga:

Ich habe sogar zum Teil das Bedürfnis mir Notizen zu machen, um auf einige Punkte eingehen zu können.

mach ich sogar manchmal... wobei weniger dann in real-gesprächen, als z.b. beim schreiben..oder auch ma bei nem telephonat, wenn ich die menschen noch nich soo einschätzen kann

Geschrieben
vor 1 Minute, schrieb towel:

und dann isses schon nich mehr authentisch...

Genauso sehe ich das auch. Sich einzugestehen auch gegenüber anderen, dass man einfach ein Mensch ist mit Fehlern (wobei ich in Gesprächen oft sage, dass ich stolz darauf bin, ein Mensch mit Fehlern zu sein – weil mich gerade das ja als Mensch auszeichnet!), also sich in Gesprächen auch mal selbstkritisch äußern zum Beispiel, fällt vielen Leuten einfach schwer. Oder wenn es nicht anders geht, verpacken Sie es in Ironie oder in einem Scherz oder ähnlichen. Das Authentische geht leider oftmals auch hier verloren. Selbstkritisch Menschen sind mir wesentlich lieber, als jene, die von sich gern in höchsten Tönen loben.

Geschrieben
ich gehöre zu den Menschen die gern zuhören. Es ist doch interessant was neues zu erfahren, oder zu Erfahren wie der Tag das anderen verlaufen ist. Es ist wichtig jemanden zu haben der einem zuhört. Und das beruht immer für beide Seiten. Ich habe schon dem ein oder anderem helfen können.
Geschrieben

Wenn Menschen mal reden würden, könnte man auch zuhören.

Geschrieben
vor 10 Minuten, schrieb AndersimNorden:

Wenn Menschen mal reden würden, könnte man auch zuhören.

Das allerdings würde ich mir manchmal auch gerne wünschen, dass mein Gegenüber mal redet, man selber zuhören kann. Und eventuell, falls angebracht oder notwendig, selber verbal auf das Thema eingehen. Oftmals reicht aber dann das Zuhören, da der Redner sich oft selber durch sein eigenes reden hilft.

Geschrieben
Ich bin tatsächlich der Meinung, dass unsere Aufmerksamkeitsspanne immer mehr unter Social Media Konsum leidet. Also wird auch langes zuhören immer anstrengender. In meinem Umfeld erlebe ich das noch nicht zum Glück.
Was mir allerdings immer mehr auffällt… geht es einem selbst schlecht, und das Umfeld weiß davon, melden sich immer weniger als in guter Verfassung. Mir scheint als könnten nur wenige Menschen mit Leid, Krankheit und Sorgen anderer umgehen.
Geschrieben
vor 2 Minuten, schrieb onderscht:

Mir scheint als könnten nur wenige Menschen mit Leid, Krankheit und Sorgen anderer umgehen.

bin ich bei dir!  die wenigsten wollen auch ne ehrliche antwort auf 'wie gehts dir'...

hab das sogar  mal ausprobiert und mit 'nich wirklich gut' geantwortet und als antwort kam ein 'das freut mich, was machst grad'!  das sagt schon alles

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