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Wörtliche Korrektheit/ versus Freiheit im Spiel...


DerKater

Empfohlener Beitrag

Geschrieben
Ich denke eine Differenzierung ist unbedingt notwendig. Die Sklaverei allein nur im Bezug zur Geschichte der USA kontextualisieren wäre eindeutig zu kurz gegriffen. In Bezug zu BDSM würde ich niemanden als rassistisch etikettieren, nur weil sich jemand als "Herr", "Master" oder was auch immer bezeichnet. Es kommt eben darauf darauf an, ob jemand aus rassistischen Gründen andere Menschen aufgrund der Hautfarbe, kulturellen, religiösen oder sonstigen Gründen nicht als Mensch akzeptiert und eventuell sogar ein politisches Ziel verfolgt, bzw. das was wir unter demokratischen Gesichtspunkten als Staat verstehen, durch ein autoritätes / totalitäres System ersetzt sehen will.

Mir ist bewusst, dass es Leute gibt, die sich allein aufgrund ihrer angeblichen Stellung als Top als etwas besseres sehen und Sklaven nicht einmal eine Identität oder eine Werthaftigkeit zusprechen. Da kann die Grenze durchaus verschwimmen, wenn man Aspekte wie Einvernehmlichkeit ausblendet oder schlicht ablehnt und eindeutige Merkmale des Rassismus als Referenzpunkte für gesellschaftliches und soziales Miteinander herangezogen werden.

In dem von dir skizzierten Fall würde ich eine einmalige Verwarnung aussprechen und klare Haltung beziehen. Bei Nichtbeachtung die Person(en) von der Verantstaltung ausschließen.
Geschrieben
O Weia,mir fällt da nix mehr zu ein....
Geschrieben
Ich finde das sind 2 sehr verschiedene Dinge. Die verehrung von Nazis hat im öffentlichen Raum nichts zu suchen. (Meiner Meinung nach auch im privaten nicht aber in den Schlafzimmern anderer Leute hab ich ohne Einladung nichts verlohren). Sklaverei ist normalerweise etwas sehr negatives, genau wie Folter, Missbrauch ect. Deshalb hat BDSM ja auch soetwas verbotenes an sich. Ob du es als einvernehmliche spielart für dich trotzdem gut finden darfst, wenn sich etwas in dir danach sehnt, ist eine Frage die du wohl mit dir selbst aus machen musst. Aber das Sklaverei im Laufe der Geschichte auch rassistische Hintergründe hatte macht sie nicht generell zu einem rassistischen Akt.
Geschrieben

ich war einmal Eigentum einer Ebony Mistress ... wie andere auf Blondinen stehen, ist Ebony für mich xxx ... in der Dynamik war Reverse Rasismus sicher auch ein unvermeidlicher Aspekt unserer Mistress/slave Beziehung ...

 

Sie war schwarz, ich bin weiß ... uns war klar, dass Zuschauer assoziieren wenn wir auf Events zusammen waren ... es ist unvermeidlich

 

... aber ...

 

ob privat oder im öffentlichen Raum mit "mein Führer" angesprochen zu werden ist ... sagen wir ... für mich befremdlich

 

... und ...

 

unabhängig ob nun privat oder im öffentlichen Raum ... es fällt mir schwer es nachzuvollziehen/mich empatisch hineinzuversetzen

 

Ich würde es erst einmal nur verstehen wollen. Was ist das für ein "Kink" ... ? Ist das noch Kink ...?

Geschrieben
Vollkommen in Ordnung!
Nur weil einmal einer was gesagt/getan hat darf man in diesem Land nix nehr!
Vapesklave
Geschrieben

Meine Meinung? 

 

Man sollte schon den Kontex, (in welchem Zusammenhang  eine Begrifflichkeit genannt wird) , beachten.   

 

Bewusst provokant formuliert .  Wenn ich meine/n Dom nicht als Führer/in  nennen darf, darf ich mich auch nicht als Sklave/Sklavin bezeichnen.  Und selbst die Bezeichnung  (mein angebethene/r/ Gott/Göttin  ) wäre rein theoretisch  in unseren (im Grundsatz)   christlich geprägten Staat eine Gotteslästerung . Heißt  es doch in der Bibebel "Du sollst keinen anderen Gott verehren als mir selbst" . 

Aber es es ist eben halt bewusst,  provokant und sarkastisch von mir beschrieben. 

 

Aber nun wieder realistisch geschrieben.   Dann sage ich auf solchen Veranstaltungen  offiziell  zu Dom "Mein/e verehrte/r und angebetene/r. Leiter/in ..... darf ich........"  Es ist in der Bedeutung das Gleiche.   Aber politisch und rechtlich  legal.   

 

Wenn gleich  ich mir nicht vorstellen kann,   das Sub bei dem Begriff "Führer"  an einen sehr kurzen Mann mit einem sehr schmalen Schnurbart denkt.  Alleine dieses Kopfkino  von diesen Mann , würde mich aus allen Stimmungslagen (welche ich dann doch für ein FREI ausgelebtes BDSM) bräuchte,  ziehen.   

 

Und überhaupt  .... "Mein/e Führer " Hat für mich eine ganz andere Bedeutung . Als wenn in irgendeiner Bar (oder hier auf dem Hinterhof bei einer Party geschrien) höre. Das "Deutschland, den Deu.......... " als Parole gerufen wird. 

 

Aber das ist nur meine (bescheidene) Meinung.

 

 

Geschrieben
Vor 3 Minuten , schrieb Teaspoon:

Es kommt halt nicht ohne den Beigeschmack, von diesem Kontext lässt es sich nicht lösen. Wer es trotzdem so sagen will, ist nicht einfach nur naiv. Das soll provozieren und offenbar haben diese Menschen auch kein Problem derartige Assoziationen hervor zu rufen. Mir persönlich wäre es äußerst unangenehm, wenn ich auch nur eine Sekunde und aus versehen bei Fremden den Eindruck hinterlassen würde, dass ich geschichtliche Ereignisse auch nur relativieren wollen würde. Nein, ich bin fest überzeugt, wer bestimmte Symbolik und Wendungen verwendet, der tut das mit Absicht! 

Das ist aber persönlich, was Du da rein interpretierst ist ja Deine Sache oder gibst Du auch den Führerschein ab 😂

Geschrieben
vor einer Stunde, schrieb Yocoinoi:

Ich kann mir vorstellen des die Anrede mit "Mein Führer" in Deutschland strafrechtlich verfolgt wird. Und das zu Recht! Aber völlig unabhängig davon ob man dafür seitens des Gesetzes bestraft würde oder nicht, gibt es hier nichts zu tolerieren. Und auf einer Party gäbe es da nur zwei Optionen: Die gehen, oder ich gehe!

Vorstellen kann man sich vieles, richtig ist, dass das nur in einem expliziten Nazi-Kontext strafrechtlich relevant werden könnte. In dem Beispiel also nicht. Wer sich ethisch und moralisch überlegen fühlt ist oft der größte Fanatiker.

Ich glaube, ich würde das in dem Moment mit einer flapsigen Bemerkung kommentieren. Etwa "hast Du schon Deinen Führerschein gemacht?". Mit ein wenig Einfühlungsvermögen muss da kein Drama draus werden.

Geschrieben
vor 7 Minuten, schrieb Teaspoon:

Nein, ich bin fest überzeugt, wer bestimmte Symbolik und Wendungen verwendet, der tut das mit Absicht! 

Naja, da bin ich mir nicht zu 100 % sicher... bei manchen mag es auch einfach Naivität oder Dummheit sein.  

Genau so daneben finde ich allerdings die Legitimierungsversuche durch Assoziationen mit Begriffen wie Führerschein oder Fahrzeugführer etc.

Da kann ich auch Äpfel mit Birnen vergleichen.

Geschrieben
vor 10 Minuten, schrieb Köthen-Heiss-52:

Das ist aber persönlich, was Du da rein interpretierst ist ja Deine Sache oder gibst Du auch den Führerschein ab 😂

Man kann auch Fahrerlaubnis sagen... 

Geschrieben (bearbeitet)
vor 13 Minuten, schrieb Köthen-Heiss-52:

Das ist aber persönlich, was Du da rein interpretierst ...

Das glaube ich nicht und andere haben oben ziemlich ähnliche Interpretationen geliefert....

bearbeitet von Teaspoon
Bratty_Lo
Geschrieben (bearbeitet)

Ich glaube nicht, dass Leute das mit Absicht tun.

Außer das ganze Verhalten wäre gegenüber Äußeren provokant. Das ist wohl auch Abwägungssache...

Erstmal führt ein "Führer" ja nur. Bei Hunden (viele sehen die Sub ja als Hündin), gibt es "Rudelführer". Natürlich gibt es auch "Kriegsführer"...

Ich würde aber schlicht bei Führer nun nicht an DAS Negativste denken, ehrlich gesagt. 

Wer käme auf sowas??? 🤔 Das ist einfach so fürchterlich... 

Logisch, wenn dann noch bestimmte Zeichen und so hinzukommen... 

Sowas hat im bdsm keinen Platz. Überhaupt nirgends. 

Für mich persönlich muss das aber auch klar erkennbar sein. Solche Leute hätten dann natürlich nicht nur an dem Abend Hausverbot! 

bearbeitet von Bratty_Lo
.
Geschrieben
vor 11 Minuten, schrieb Windgust:

Vorstellen kann man sich vieles, richtig ist, dass das nur in einem expliziten Nazi-Kontext strafrechtlich relevant werden könnte. In dem Beispiel also nicht. Wer sich ethisch und moralisch überlegen fühlt ist oft der größte Fanatiker.

Ich glaube, ich würde das in dem Moment mit einer flapsigen Bemerkung kommentieren. Etwa "hast Du schon Deinen Führerschein gemacht?". Mit ein wenig Einfühlungsvermögen muss da kein Drama draus werden.

Ohne hier jetzt eine politische Diskussion vom Zaun brechen zu wollen, denke ich dass die hier diskutierte Anrede nach  § 86a StGB in Deutschland durchaus verboten ist. Und da dies ein Teil der Fragestellung war, braucht man diese nicht mit "flapsigen Bemerkungen" zu kommentieren. 

Ob man sich mit der Entscheidung für oder gegen eine Seite moralisch, oder gar ethisch, überlegen fühlt, nun dass muss jeder mit sich ausmachen. Ich jedenfalls fühle mich mit meiner Entscheidung entspreche Wortmeldungen nicht zu tolerieren zwar nicht moralisch/ethisch überlegen, aber einfach gut!

 

Geschrieben
In meinen Augen sehr bedenklich und gefährlich, wenn man diese Anrede verwendet und/oder Sie locker lässig toleriert. Irgendwie fehlt mir da das Fingerspitzengefühl und das Bewusstsein zu einem sehr traurigen Kapitel unserer Geschichte. Ist doch alles nicht so gemeint ? genau so hat es schon mal angefangen.
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