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Konversionstherapie (Triggerwarnung)


fight-or-flight

Empfohlener Beitrag

Geschrieben
Ich habe das Glück, dass in meinem Umfeld alle offen und tolerant sind. Ich kann z.B. mit meiner Schwester über alles reden, obwohl sie diese Neigung nicht hat. Und meine Beste hat mich zum ersten Stammtisch und auch zur ersten Veranstaltung mitgenommen.
Ich weiß aber, dass nicht alle dieses Glück haben und umgeben sind von urteilenden Menschen.
Aber aus dem Grund finde ich solche Foren wie dieses sehr wichtig.
Neurodiversity
Geschrieben
Sorry, aber ist deine Therapie etwas wie "anger management"? Das suche Ich schon länger. Ich versuche immer wieder nett und lieb zu sein, aber es klappt nicht. Ich bin böse und gemein, ein Monster ;(
Geschrieben
vor 9 Minuten, schrieb Neurodiversity:

Sorry, aber ist deine Therapie etwas wie "anger management"? Das suche Ich schon länger. Ich versuche immer wieder nett und lieb zu sein, aber es klappt nicht. Ich bin böse und gemein, ein Monster ;(

ich kenne das Gefühl, aber aus der anderen Perspektive ... als sklave such(t)e ich immer wieder die Herrin, die böse, gemein und ein Monster ist.

 

"Anger Management" ist kognitiv/Verhaltenspsyhologie; das ist nützlich, geht bei mir aber nicht tief genug

 

Für mich geht es in die Archetypische Psyche ... nenne es "Göttinnen Komplex" .... Der Ansatz von CG Jung wird damit zu meiner Grundlage. Also ... kreatives Erleben ... Photographie, Malen, Schreiben, Active Imagination kombiniert mit Amplification. Ich hatte das Glück, manches mit einer Partnerin, die ähnlich gestrickt war, erleben zu können ... "wiederaufwachen" war die erste und schwierigste Kunst, die wir dabei lernen mussten

Geschrieben
Spannendes Thema. Ich selbst habe damit keine Erfahrungen, man hört nur hier und da viel davon. Gerade aufgrund von unserer Gesellschaft kommt man ggf auch sehr schnell als Person mit sadistischen Neigungen in das Denken eventuell einer dieser sadistischer Menschen zu sein, die eine Bedrohung der Gesellschaft darstellen. Vielleicht sogar bis hin zu Psychopath sein.
Ich glaube, wer sich da dann schon darüber sorgt und sich nach solchen Therapien umschaut um das abzuschalten / zu unterdrücken, wird eher selten wirklich etwas boshaft schlechtes ohne Konsens tun. Ob dann eine Unterdrückung so zielführend ist, ist fraglich. Wie viele haben das versucht, ihre Neigungen zu unterdrücken um in der aktuellen Vanilla Ehe zu bleiben und waren damit total unglücklich? Es mag jene geben, wo der Drang die Neigungen ausleben zu müssen nicht so stark ist, wo das funktioniert. Aber sehr häufig lese ich, dass die Menschen darunter leiden.

Ich persönlich halte es daher eher sinnvoller, auf die Reise zu gehen um zu lernen, ob man mit seinen Neigungen wirklich gefährlich sind oder ob die Anerkennung dieser Neigungen und ein konsensuelles Ausleben nicht doch eher der richtige Weg ist. Und in diesem Punkt kann wie bei vielen der Weg zur Therapie helfen.

Und ja ähnliche Gedanken nagten ab und an auch an mir. "Was wenn ich zu weit gehe?" "ist das wirklich in Ordnung für sie wenn ich sie schlage?" oder auch Bottom seitig "Bin ich das wirklich?" "Tut mir die Person wirklich hier gut, wenn sie mich haut oder ist das am Ende eine andere Form von Selbstverletzung?"
Gerade am Anfang. Mittlerweile weiß ich, dass ich darauf vertrauen muss, dass mir Konsens ehrlich gegeben wird und auch Grenzen aufgezeigt werden, wenn sie nicht vorab genannt wurden. Genauso wie das jemand Stopp sagt, wenn nichts mehr geht. Würde ich einer Person in dieser Richtung nicht vertrauen, würde ich mich mit dieser nicht ausleben.
Die Gesellschaft brachte mir eine andere Sichtweise bei - Frauen schlägt man nicht ist so der Klassiker. Wenn diese Frau allerdings geschlagen werden möchte, mich da regelrecht anbettelt und der Konsens besteht, ist es nur richtig, wenn ich diesem Wunsch nachgehe, sofern ich das auch möchte.
Als Bottom könnte ich genau das auch sagen um mein Gegenüber, dass mich hauen möchte, zu beruhigen, dass das in Ordnung geht. Solange entsprechend im Konsens und dem gemeinsamen Rahmen gehandelt wird.
Kommunikation und Konsens ist der große Unterschied... Ein gefährlicher zerstörerischer Sadist wird sich darum nicht kümmern, sondern nur um seine Triebbefriedigung. Dazwischen gibts sicherlich eine Grauzone, denn schwarz weiß ist kaum etwas. Manche sind Nähe an dem triebgesteuerten Sadist dran, holen sich aber Konsens vom Bottom, dass sie sich in einem bestimmten Rahmen für ihre eigene Lust austoben dürfen. Manche Masochisten möchten genau diesen Schmerz und keinen Menschen, der nur auf ihren persönlichen Lustschmerz aus ist. Sie wollen dann richtig leiden und fühlen sich danach super :)
Andere Sadisten möchten sehen, dass ihr Gegenüber im Schmerz zerfliest und geil wird, die könnten es sich niemals vorstellen, nur reine Schmerzen zu verursachen. Wieder andere bewegen sich zwischen den zwei extremen hin und her. Spätestens danach sollten alle Beteiligten glücklich sein.

Wer mal ein wenig reinhören möchte in die gefährliche Variante von Sadismus, dem empfehle ich bsp. Lydia Beneckes Sadisten. Da sind auch zwei Interviews dabei mit Sadisten, die sich im BDSM ausleben, ganz ohne Gefahr für die Menschen zu sein mit denen sie sich ausleben. Das gibt einem auch spannende Einblicke und zumindest für mich auch eine starke Trennung zu meinem Sadismus, die Intention/der Antrieb ist einfach anders. Sicherlich gibt's da noch weitere Menschen, die sich damit beschäftigt haben, hier sollte man eben voran prüfen, dass die Einstellung zu BDSM auch positiv ist, da ich ansonsten fürchte alles wird über einen Kamm gekehrt.
KinkyApache
Geschrieben
Damit habe ich keine Erfahrung, mich interessieren nur milde Formen des BDSM. Mich würde dahingehend aber sehr interessieren bis zu welchem Punkt Sadismus denn "normal" ist und ab welchem Punkt hat man eine "Störung"? Gibt es dazu Thesen?
Geschrieben

@fight-or-flight wir wissen ja nicht, wie weit deine Fantasien da gehen und wie du dich dabei fühlst, die zu Teilen umzusetzen.

Ziehst du deine Befriedigung rein aus den Handlungen oder brauchst du die Rückmeldung in irgendeiner Form, dass es für dein Gegenüber gut ist/war? Wie sehr fehlt es dir, nicht tatsächlich bis an den Punkt zu gehen, den du in deiner Fantasie hast - oder reicht es dir, bis an den Punkt zu gehen, den dein Gegenüber noch ertragen kann? 

Hast du ein Ventil, das zu kanalisieren, was über den Punkt hinaus geht, den du noch real vertretbar findest? 

 

Geschrieben
Vor 34 Minuten , schrieb KinkyApache:
Damit habe ich keine Erfahrung, mich interessieren nur milde Formen des BDSM. Mich würde dahingehend aber sehr interessieren bis zu welchem Punkt Sadismus denn "normal" ist und ab welchem Punkt hat man eine "Störung"? Gibt es dazu Thesen?

Die aktuelle internationale Klassifikation sagt: Erregung durch Zwang und ohne Einvernehmlichkeit wodurch Straftaten entstehen (können) und dauer über 6 Monate

Neurodiversity
Geschrieben
vor 46 Minuten, schrieb KinkyApache:

Damit habe ich keine Erfahrung, mich interessieren nur milde Formen des BDSM. Mich würde dahingehend aber sehr interessieren bis zu welchem Punkt Sadismus denn "normal" ist und ab welchem Punkt hat man eine "Störung"? Gibt es dazu Thesen?

Erst wenn es eine Paraphilie ist. Sadismus bedeutet, dass man sexuell erregt wird, wenn man einer anderen Person körperliches oder psychisches Leid zufügt. Bei einer sexuellen sadistischen Störung handelt es sich um sexuellen Sadismus, der erhebliches Leid verursacht und die tägliche Lebensweise stark beeinträchtigt oder der anderen Personen, die nicht ihr Einverständnis gegeben haben, Schaden zufügt.

Geschrieben
vor 11 Stunden, schrieb fight-or-flight:

Lebensweise und Neigungen zu unterdrücken, weil euch von der Gesellschaft, religiösen Auslegungen, der Herkunftsfamilie etc. eingeredet wurde, sie wären unerwünscht

Ja, das kenne ich. Zwar nicht im Bereich BDSM, jedoch für meine Vorliebe für Damenbekleidung/Crossdressing.

Durch meine damalige Freundin bin ich vor 20 Jahren auf den Geschmack von Damenunterwäsche und -kleidung gebracht worden. Es war nur ein gut gemeinter Tipp von ihr, der mir nach dem ersten freiwilligen Versuch auch sofort sehr gut gefallen hatte.

Meiner nächsten Freundin hatte ich nichts von dieser "Vorliebe" erzählt, da ich davon ausging, dass es Frauen nicht interessiert, wenn ein Mann (neutrale) Wäsche/Kleidung aus der Damenabteilung trägt. Als ich mir dann im Winter einfach nur eine Baumwoll-Strumpfhose anziehen wollte, ist sie völlig ausgeflippt, denn Männer haben keine Strumpfhosen zu tragen. Ende, Aus, Basta!
Das war dann der Anfang vom Ende unserer Beziehung.

In meinem neuen Single-Leben probierte ich mich weiter durch die Damenabteilung und somit irgendwann auch mal ein Rock sowie Kleid.
Dieses unvergleichbare Tragegefühl eines luftigen, langen Kleids kann kein Kleidungsstück aus der Herrenabteilung bieten.
In der Öffentlichkeit konnte ich das jedoch nie tragen, trotzdem war mir klar, dass - sollte ich jemals wieder eine Frau "näher kennenlernen" - meine nächste Freundin meine Vorliebe vollständig akzeptieren muss, ansonsten ist sie nicht die richtige für mich.

Meine heutige Frau wusste noch vor unserem ersten Date von meiner Vorliebe und hatte kein Problem damit, denn es ist nur Kleidung und jeder solle doch bitte das tragen, was ihm gefällt.

Bei uns zuhause lasse ich mich daher auch in einer Leggings sowie femininen Pullovern auf dem Hof blicken, jedoch noch nicht in einem Kleid.
Allerdings gewöhne ich unsere Nachbarschaft ganz langsam daran, dass meine Pullover im Laufe der Zeit immer femininer und vor allem auch länger werden.
Pullover -> Long-Pullover -> Mini-Strickkleid -> Midi-Strickkleid -> Maxi-Strickkleid -> Sommerkleid -> Abendkleid
Mittlerweile bin ich zwischen Mini- und Midi-Strickkleid angekommen.

In die "große Öffentlichkeit" kann ich damit hier bei uns aber wohl nie gehen, denn dafür ist das Risiko viel zu groß, dass mich (toleranz-befreite) Arbeitskollegen so sehen könnten.

Geschrieben
vor 15 Stunden, schrieb fight-or-flight:

Habt ihr ähnliche Gefühle und Erfahrungen durchlebt?

nein!  ich hatt scho sehr früh masogedanken im kopf.. ich fands noch nie 'krank' oder ähnliches! 

und ab dem punkt, wo ich auch für mich erkannte, welch großteil meiner persönlichkeit das ausmacht, ging ich offen mit um

 

vor 4 Stunden, schrieb Neurodiversity:

Erst wenn es eine Paraphilie ist. Sadismus bedeutet, dass man sexuell erregt wird, wenn man einer anderen Person körperliches oder psychisches Leid zufügt. Bei einer sexuellen sadistischen Störung handelt es sich um sexuellen Sadismus, der erhebliches Leid verursacht und die tägliche Lebensweise stark beeinträchtigt oder der anderen Personen, die nicht ihr Einverständnis gegeben haben, Schaden zufügt.

paraphilie ja, weil sadismus im BDSM eben nich den pathologischen sadismus beschreibt! 

aber dennoch gehts dabei nich immer um sexuelles

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